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F
Hallo liebes Forum,

ich möchte Euch einmal an meinen Ängsten teilhaben lassen. Ich bin mir aktuell unsicher, wie ich damit umgehen soll und hoffe, dass jemand hier ist, der Ähnliches durchgemacht hat oder durchmacht und vielleicht ein paar hilfreiche Tipps hat:

Es hat bei mir vor ein paar Jahren bereits angefangen, dass ich eine Panikattacke hatte. Extremes Herzrasen, stolpern, Schweißausbrüche und und und. Das war in einer Situation in der Öffentlichkeit, aus der ich nicht so einfach fliehen konnte. Ich hatte dann generell die Angst, dass das nochmal auftritt und habe es mit dieser bewussten Angst geschafft, dass es quasi in jeder erdenklichen Situation aufgetreten ist.

Ich habe mich dann diesen Situationen entzogen und so gut wie es ging davon ferngehalten und das hat auch geklappt. Das war damals während des Studiums…

Kurz vor meiner Prüfung bin ich morgens aufgewacht und hatte extremes Herzrasen und stolpern. Ich bin damals sehr erschrocken, wir haben den Krankenwagen gerufen und ich lag zwei Tage auf intensiv wegen Vorhofflimmern.

Ich habe dann Tabletten bekommen und war durch die Betablocker die Ruhe selbst. Über 2 1/2 Jahre hatte ich weder Probleme mit dem Herz. Die Panikattacken waren auch Geschichte.

Bis ich vor kurzem auf einer Beerdigung war. Die gleiche Panikattacke wie vor zig Jahren, genau wieder in meinem Kopf die Angst es könnte wieder auftreten und seit knapp 2 Wochen rast mein Herz gefühlt zweimal am Tag wie verrückt und ich komme kaum runter.

Ich habe immer Angst, dass ich sterben könnte und irgendwie Angst vor der Angst.

Geht es jemandem genauso und hat vielleicht Tipps wie man damit akut umgeht ? Einen Termin beim Kardiologen und Psychologen habe ich bereits.

Würde mich über ein paar aufmunternde Worte freuen

Viele Grüße

24.04.2023 18:41 • 25.04.2023 x 2 #1


4 Antworten ↓


S
Ich hatte bei Panikattacken auch immer schlimmes Herzrasen und -stolpern. Dazu eine Explosion meines Blutdruckes und Todesangst. Man kann dann eigentlich nur abwarten bis der Angstanfall von alleine verschwindet oder ein Notfallmedikament nehmen. Bei mir ist es Tavor, die helfen mir am besten, schnellsten. Ich glaube, wenn man zu Panikattacken neigt, wird man sie auch nie ganz los. Vor allem in stressigen Situationen können sie einen wieder überfallen.

24.04.2023 19:09 • x 2 #2


A


Dauerhafte Panikattacken - was hilft mir?

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Schlaflose
Zitat von Funkymanu:
Ich habe mich dann diesen Situationen entzogen und so gut wie es ging davon ferngehalten und das hat auch geklappt. Das war damals während des Studiums…

Kurz vor meiner Prüfung bin ich morgens aufgewacht und hatte extremes Herzrasen und stolpern. Ich bin damals sehr erschrocken, wir haben den Krankenwagen gerufen und ich lag zwei Tage auf intensiv wegen Vorhofflimmern.

Ich hatte auch während des Studiums ein halbes Jahr Panikattacken. Herzrasen war für mich nur ein Nebensymptom, das mir keine Angst machte. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass etwas an meinem Herzen nicht in Ordnung sein könnte. Bei mir war jedesmal Schwindel und Gefühl gleich in Ohnmacht fallen das Hauptsymptom. Glücklicherweise überfielen mich die Attacken aus heiterem Himmel mehrmals Tag und Nacht überall, auch zu Hause, so dass es keine Möglichkeit gab, wegzulaufen oder mich fernzuhalten. Ich war gezwungen, die PAs zu durchleben und festzustellen, dass nie etwas passierte, keine Ohnmacht, kein Sterben. So habe ich alles weitergemacht und die PAs einfach über mich ergehen lassen. Und nach ein paar Monaten wurden sie schwächer und seltener und hörten dann ganz auf. Das ist jetzt über 35 Jahre her.

25.04.2023 07:07 • x 1 #3


moo
Willkommen @Funkymanu,

ganz viele Geschichten der Betroffenen hier ähneln Deiner und ich denke, Du hast sicher schon einiges über Ängste und Panikstörungen gelesen? Die diesbezüglich informative Beschäftigung schafft ein halbwegs solides Basiswissen, was bei vielen Menschen schon die halbe Miete ist.

Trotzdem ist es eher selten, dass Lektüre und Analyse der begleitenden und bereitenden Lebensumstände ein vollständige Heilung generiert. Wohldosierte und der Tagesform angepasste Expositionen gehören ebenso dazu wie ein umfänglicher Austausch mit anderen Betroffenen. Arztbesuche um körperliche Schräglagen abzuklären und natürlich psychologische Begleitung sind ebenso hilfreich.

Allerdings sehe ich persönlich den Hauptpart auf der Eigenverantwortung liegen. Dieser ist durchaus umfassend und nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Viele vermeintlich objektive und nicht beeinflussbare Umstände sind letztendlich subjektive Angelegenheiten, die man bisher entweder nie auf dem Schirm oder vielleicht sogar bewusst ignoriert hatte. Dazu gehören Familie, soziales Umfeld im weiteren Sinne, Beruf, Standing, Perspektive, Lebenswerk und Lebensplan etc.

Ich denke, wenn man die ganze Thematik also weit ausgeleuchtet und ergebnisoffen angeht, hat man die besten Chancen nicht nur seine Ängste und PA in den Griff zu bekommen, sondern insgesamt ein bewussteres und vielleicht sogar zufriedeneres Leben zu führen, als es bislang ggfs. nur den Anschein hatte.

25.04.2023 08:52 • x 1 #4


S
Zitat von Funkymanu:
Ich habe immer Angst, dass ich sterben könnte und irgendwie Angst vor der Angst.

Das hatte ich auch lange. Bei mir war die paradoxe Intension irgendwann erfolgreich. Ich habe mir dann so Sachen gesagt wie Wenn es mich jetzt erwischen soll, dann kann ich da jetzt auch nichts mehr dran ändern. Von dem Gedanken ging die Panik erst richtig hoch, um dann aber sehr schnell ganz runter zu gehen. Danach hatte ich mir angewöhnt (je nach Situation) immer ganz laut die Panik auszulachen. So hat halt jeder seine Tricks

25.04.2023 09:30 • x 1 #5





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Dr. Christina Wiesemann