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N
Hallo zusammen,

ehrlich gesagt weiß ich nicht wie und wo ich Anfangen soll, da es unmöglich ist alle Umstände zu berücksichtigen.
Aber ich probiere einfach mal meine (momentan verwirrten) Gedanken so kurz wie möglich aufzuschreiben.

Wie im Titel herauszulesen ist, geht es um die Partnerschaft.

Ich bin seit mehreren Jahren mit meiner Freundin zusammen. Wir lieben (-ten?) uns, leben schon lange zusammen und haben auch Pläne für die Zukunft.
Leider waren die letzten Jahre jedoch nicht so rosig.
Meine Partnerin leidet an Angststörungen.
Sie hat sich in meiner Anwesenheit immer wohl gefühlt, aber das gesellschaftliche Leben ist an uns mit den Jahren vorbei gegangen. ( z.B. kein gemeinsamer Freundeskreis vorhanden usw..)
Im letzten Jahr sind die Panik Attacken allerdings so stark geworden, das Sie nicht mehr zur Arbeit gehen konnte.
Die Wohnung ohne mich nicht mehr verlassen wollte/konnte. Es war schrecklich für Sie.
Und ich als Partner konnte Ihr nicht wirklich helfen
Es ist schwer für den Partner in dieser Situation zu helfen und ich fühlte und fühle mich einfach leer, weil ich nicht weiß wie ich Sie unterstützen kann.

Ich versuchte Sie bei jeder Entscheidung zu unterstützen, Ihr gut zuzusprechen und war mir sicher dass WIR das schaffen werden. Ich dachte ich war immer für Sie da.
Und Sie war/ist stark! Und wollte die Situation ändern.
Sie hat sich selbst! um Psychologen und Ärzte gekümmert und ich begleitete Sie so gut wie möglich.
Letztendlich entschied Sie sich für eine Tagesklinik.
Die Therapie ging einige Wochen und es ging wirklich besser als erhofft voran.
Sie wurde von Tag zu Tag glücklicher!
Es war einfach schön zu sehen wie Sie wieder zum Leben erweckte.
Wir haben jeden Tag abends über Ihre neuen Erkenntnisse gesprochen.
Und es Tat wirklich gut zu sehen, wie Ihr die Therapie hilft.
Wie Sie wieder selbst Kraft schöpfte, aus der Wohnung ging um alte Freunde zu treffen und einfach Spaß hatte.
Das Ende der Therapie nahte und wir freuten uns schon auf unser gemeinsames neues Leben.
Sie lernte in der Therapie auf sich zu hören.
Sich nicht so sehr von anderen Meinungen (dies ging vor allem in Richtung berufliches Leben Stichwort Mobbing) abhängig zu machen und überspitzt gesagt egoistischer zu werden.
Natürlich setzte Sie sich im Laufe der Therapie mit der Vergangenheit auseinander, um zu erkennen Was genau der Auslöser dieser Panikattacken war.
Alles wurde in Zweifel gesetzt, von Ihr erörtert und dementsprechend neu eingeordnet.
Aber die Beziehung stand bis zu diesem Zeitpunkt nie in Frage.
Wir lieben uns!
Wir hatten in all den Jahren nie größere Streitigkeiten. Sind vor Jahren zusammengezogen, haben die Jahre und Urlaube glücklich zusammen verbracht .
Als die letzte Therapiewoche vorbei war, kam bei Ihr allerdings auch das Thema Partnerschaft auf.
Ich kann verstehen dass Sie NIE mehr diese Panikattacken haben möchte und darum auch dieses Thema Partnerschaft von Ihr in Zweifel gesetzt wird.
Wie groß ist die Schuld unserer Partnerschaft an Ihrer Krankheit?
Es ist für mich absolut Verständlich das auch dieses Thema von uns beiden aufgearbeitet werden muss. Allerdings schottet Sie sich bei diesem Thema total von mir ab. Sie lässt mich nicht teilhaben an der Aufarbeitung. Und Sie fixiert sich ausschließlich auf die negativen Ereignisse.
Da Sie nie mehr diese Panikattacken haben möchte, schließt sie auch die Trennung nicht aus.

Die vorhin angesprochenen negativen Ereignisse in der Partnerschaft ist die Tatsache, dass wir genau genommen keinen gemeinsamen Freundeskreis haben und Sie diesen Punkt (zurecht) als Hauptmerkmal für die gesellschaftliche Abschottung sieht.
Allerdings war es auch nicht unbedingt leicht einen gemeinsamen Freundeskreis aufzubauen, unter anderem auch eben aufgrund dieser Krankheit.
Wobei mir Bewusst ist, dass ich hier auch viel zu wenig getan hatte, um dies zu ändern!
Und Ihr meinen sogenannten Männerfreundeskreis fälschlicherweise verweigerte. (man zieht halt mal mit den Jungs alleine los)
Wir waren sozusagen in unserer Welt in einem Kokon in dem wir uns allerdings auch wohl fühlten und glücklich waren! Zu mindestens schien das so.
Mit dem großen Unterschied das ich keine Probleme hatte aus diesem Kokon auszubrechen um am gesellschaftlichen Leben teil zu haben, und Sie sich im Laufe der Jahre immer mehr in diesen sicheren Kokon zurückzog und die Panikattacken irgendwann verstärkt und bewusst auftraten.

Mir ist absolut Bewusst das wir hier was tun müssen!
Dies ändern müssen.
Aber wie gesagt, Sie lässt mich an dieser Aufarbeitung nicht teilhaben.
Sie benötigt Zeit für sich, will alleine sein, will alleine (egoistisch?) entscheiden.
Sie muss IHR Problem selbst lösen
Und ich Spüre das Sie sich entfernt. Vor allem blendet Sie all die guten Sachen die wir zusammen erlebt haben komplett aus. Sie blendet die Pläne, die wir hatten, komplett aus.
Sie blendet aus was wir in all den Jahren erreicht hatten.
Sie konzentriert sich ausschließlich auf diesen einen potentiellen Auslöser!
Ihr erster Schritt war getrenntes Schlafzimmer, der nächste Schritt war für ein paar Tage zu Ihren Eltern zu ziehen. Dass das Ganze auch noch zur Weihnacht´s und Neujahreszeit passiert ist emotional nicht wirklich förderlich.
Nun sitze ich allein in der Wohnung, und weiß nicht wirklich was ich tun soll.
Ich hab Ihr gesagt dass es kein Problem ist. Das ich nachvollziehen kann das Sie Zeit braucht, und Sie diese auch von mir bekommt.
Allerdings komme ich nicht wirklich mit Ihrer Kälte klar.
Vor allem nach all dem was wir zusammen durchgestanden hatten.
Und ich merke dass ich auch langsam Anfange an Ihr zu Zweifeln.
(Nicht an der Liebe zu Ihr, sondern an Ihrer Liebe zu mir) und das zerfrisst einen doch innerlich.
Und noch schlimmer, man verliert selbst das Vertrauen in einen Partnern.
Ich möchte Sie nicht unter Druck setzten indem ich ständig anrufe, Sie frage wie es Ihr geht.
Sie frage ob ich Ihr irgendwie helfen kann.
Aber ich empfinde es auch als Falsch gar nichts zu machen.
Egal was man tut, es scheint falsch zu sein.

Ist die Trennung der einzige Weg das Sie glücklich wird?
Indem man alles hinter sich lässt um die Krankheit zu besiegen.
Um nicht nochmals in die Gefahr zu kommen diese Angststörungen zu bekommen?
Der einzige Weg -- ein komplett neues Leben?

Ich erhoffe mir hier keine wirklichen Antworten auf die Fragen, da es wohl unmöglich ist das ganze Aufgrund der kurzen Schilderung zu beurteilen.
Es würde mich allerdings interessieren wie erging es euch mit der Partnerschaft der Krankheit?
Konntet Ihr es zusammen lösen?
Muß man so etwas allein lösen, und den Partner so schwer es einem auch fällt, in dieser Zeit fallen lassen?


Vielen Dank das Ihr Euch die Zeit genommen habt die Zeilen zu lesen. Sind ja doch mehr geworden als ich dachte
Gruß und allen einen guten Start ins neue Jahr!
neulik

01.01.2010 20:03 • 14.03.2010 #1


14 Antworten ↓


L
Man das muss echt hart für dich sein ,erst hälst du immer zu ihr in den schlimmen Zeiten und jetzt stehst du alleine da,es ist doch immer wieder traurig wie wenig man seinen Partner doch irgendwo kennt,oder?Ich wünsche dir viel Kraft das alles durchzustehen,happy new year!

01.01.2010 20:27 • #2


A


Angststörungen und die Partnerschaft.

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T
Hallo neulik,

als erstes erst mal, ich kann dich voll verstehen! Für mich brauchst du keine weiteren Erklärungen abzugeben. Panikattacken sind für mich kein Fremdwort.
Ich versuche dir von einer anderen Seite (quasi als deine Lebensgefährtin) einen Rat zu geben.
Ich selber litt fast drei Jahre an Panikattacken. Die bekam ich aber erst, nach dem ich meinen Mann verlassen hatte. Dann hatte ich eine neue Beziehung. Und dieser Mann hat sich nicht einen Deut um mich gekümmert. Er konnte meine Krankheit nicht nachvollziehen. Ich zog mich alleine mit Klinik und Verhaltenstherapie aus der schei.. Den Mann verließ ich auch.

Du schreibst nun, dass du alles für deine Freundin tust, sie unterstützt. Alles super! Sowas kann man sich nur wünschen.
Nun ist deine Angst groß, weil sie jetzt den Part der Partnerschaftsbewältigung abarbeiten will/muss. Deine Gefühle deutest du sicher richtig, dass sie evtl. Schluss macht.
Deswegen musst du keine Schuldgefühle haben.

Mein Rat: lass deine Freundin so lange sie will ihr Ding machen. Sage ihr einmal klipp und klar, dass du sie unterstützt, aber wenn sie Hilfe braucht, soll sie sich bei dir melden. Und dann meldest du dich nicht mehr bei ihr. Du gehst aus, du triffst dich mit anderen Leute (auch Frauen!) und versuchst, nicht mehr an die alten Zeiten zu denken. Je mehr Abstand du bekommst, um so mehr kann auch bei dir das Bewusstsein kommen, evtl. auch die Beziehung zu beenden oder erst mal eine Weile.

Ich kann also die Gefühle deiner Freundin und auch deine voll nachvollziehen. Und ich sehe es aus weiter Ferne und ganz neutral.

Wenn du noch Fragen hast, kannst du mir gerne schreiben!

LG Tropenwind

01.01.2010 20:30 • #3


N
hallo zusammen,

danke für die raschen antworten:-)
@Lilli:danke für das Kraft wünschen. Ich bin mir sicher die habe ich!
Was das Thema so wenig kennt man den Partner angeht. Ich glaube ich kenne meinen Partner doch sehr gut.
Und weiß das es Ihr auch nicht leicht fällt, so zu reagieren wie Sie es jetzt tut!
Ich sehe dies als Selbstschutz. Die Angst vor diesen Panikattacken ist nun mal größer als alles andere! Es ist nur schwer zu akzeptieren, das ich Ihr als Partner nicht helfen kann. Zu mindestens sehe ich momentan keinen Weg. Und das schmerzt!
@Tropenwind
Schuldgefühle habe ich nicht. Es ist eine Art Ohnmacht.
Und ich bemerke wie wir uns Entfernen. Ohne das man was machen kann.
Diesen Zustand zu akzeptieren ist nun mal schwer.
Was deinen Rat angeht.
An sich hast du Recht, hier muss die Zeit wohl etwas vergehen.
Allerdings gestaltet sich die Trennung im praktischen nicht ganz so einfach.
Schließlich hat man eine gemeinsame Wohnung, gemeinsame Kosten, gemeinsamen Besitz.
Die Wohnung ist zu groß/teuer, für eine Person.
Und ich bin noch weit Weg von einer Trennung, als das ich mich nun auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt nach einer Wohnung umschaue;-)
Die Hoffnung ist ja da, dass Sie sich anders Entscheidet und den weiteren Weg zusammen gehen möchte.
Ich befürchte nur, je länger diese Entscheidung dauert, desto schwieriger wird es für uns beide wieder das alte Vertrauen zu gewinnen.

01.01.2010 20:50 • #4


E
Hi,

ich kann nur zu gut verstehen, was ihr gerade durch macht.
Ich habe mich vor zwei Monaten von meinem langjährigen Freund getrennt, mit dem ich auch eine gemeinsame Wohnung hatte!
Es ist verdammt hart, für beide, kann ich nur sagen.
Ich bin diejenige, die seit 1,5 Jahren an Panikattacken leidet. Und habe durch die Therapie herausgefunden, dass es eine Reaktion meines Körpers ist, auf irgendetwas, das in meinem Leben nicht stimmt. Es war ein sehr harter Weg und es hat mir wahnsinnig weh getan, ihm so weh zu tun. Aber im nachhinein war es die richtige Entscheidung, bin auf dem Weg der Besserung!
Ich finde es toll, dass du deiner Freudin zeigst, dass du für sie da bist und so hinter ihr stehst. Dazu gehört viel! Meiner Ansicht nach ist es wichtig, dass ihr Zeit gibst und sie auf keinen Fall zu einer Entscheidung drängst! Ich wünsche dir viel Kraft und Geduld für die nächste Zeit.
Viele Grüße

01.01.2010 23:00 • #5


N
Hallo Engel132,
wie du schon sagst ...Reaktion meines Körpers ist, auf irgendetwas, das in meinem Leben nicht stimmt.
Aber wieso hast du den Weg der Trennung genommen.
Wenn es doch irgendetwas in deinem Leben war?
Wie ich oben meinte.
Muss es den ein totaler Neuanfang sein?
Du sagst:
Aber im nachhinein war es die richtige Entscheidung, bin auf dem Weg der Besserung!
Ich freue mich für dich, dass du auf dem Weg der Besserung bist!
Und wünsche dir natürlich auch weiterhin viel Kraft und Erfolg!
Und ich weiß es ist machbar!

Ich frage mich nur (jetzt auf unsere Situation bezogen!) ist den ein Weg der Besserung mit dem Partner ausgeschlossen?
Ich denke nur, das Problem ist, wenn es nicht besser wird, dann wird alles komplett auf die Partnerschaft bezogen.
Was sicherlich Falsch wäre.
Und ich kann mir auch Vorstellen, den weiteren Weg ohne Partner zu gehen, ist einfacher.
Da man sich einfach komplett neu auf sein Leben einstellen kann. Und sich dadurch natürlich der ganze Lebensablauf ändert.
Umgebung, Wohnung, Umkreis, Themen....
Und dies natürlich auch mit einer Besserung gleichsetzt wird.
Man geht seinen Weg alleine!

Bei uns war bis zu diesem Zeitpunkt (Ihr Zweifel an der Partnerschaft) alles in Bester Ordnung. Wir haben uns zusammen stark gefühlt! Wir wollten alles zusammen packen und nach vorne schauen.
Die Krankheit besiegen!

Und von heute auf Morgen kam dieser knallharte Sinneswandel Ihrerseits!

Klar gebe ich Ihr Zeit und möchte Sie nicht drängen. Aber es ist einfach schwer, keine SMS zu schreiben, nicht anzurufen, keine Mail zu schreiben, wenn man doch wissen will wie es dem Partner geht!
Was er durchmacht!
Was ist drängen?
Jemanden in den Arm zu nehmen,
- zu sagen das man Ihn liebt.
- zu sagen das man für jemanden da ist.
All das kann auch drängen sein - vor allem wenn man Abstand sucht.

Bei uns herrscht gerade Funkstille

Und diese Stille (vor dem Sturm?) gefällt mir gar nicht.
Vor allem da ich meine Meinung zu diesem Thema Ihr gegenüber nicht kommunizieren kann.
Ich muss mich mit Ihren Entschlüssen einfach abfinden.
Aber ich habe (noch) Hoffnung, das alles gut wird.
Und wenn Ihr einziger Ausweg aus dieser Krankheit die Trennung ist, dann werde ich das akzeptieren müssen.
Wie oben schon Beschrieben, ich würde diesen Weg sogar nachvollziehen können, da man sein Leben einfach neu gestalten möchte.
Hoffe aber, dass Sie noch die Kraft hat, zu versuchen diesen neuen Weg mit mir gemeinsam zu gehen.

jedenfalls danke für Eure Resonanz.
Es hat gut getan das ganze mal los zu werden.

02.01.2010 00:20 • #6


Christina
Zitat von neulik:
Ich frage mich nur (jetzt auf unsere Situation bezogen!) ist den ein Weg der Besserung mit dem Partner ausgeschlossen?
Ich denke nur, das Problem ist, wenn es nicht besser wird, dann wird alles komplett auf die Partnerschaft bezogen.
Was sicherlich Falsch wäre.
Ich glaube nicht, dass es bei der Aufarbeitung (primär) darum geht, ob die Partnerschaft in irgendeiner Weise Schuld hat an der Angststörung. Dementsprechend ist eine Trennung auch keine Absicherung gegen einen Rückfall, und auch ein kompletter Neuanfang ist für Betroffene i.d.R. eher eine große zusätzliche Belastung denn die befreite Zuwendung zum angstbefreiten Leben. Es kann aber sein, dass die Angst im Laufe der Zeit Funktionen übernommen hat. Es kann sich - unbeabsichtigt und unbewusst - einschleichen, dass die Angst benutzt wird, um das partnerschaftliche Gefüge stabil zu halten: Deine Partnerin war durch die Angst hilflos und hat dich zu ihrer Beruhigung gebraucht sowie als Stütze im Alltag. Dadurch hat sie dich auch moralisch an sich gebunden und euer gemeinsames Leben wurde ihren (Angst-)Bedürfnissen angepasst. Das war für sie sicher auch weder schön noch in dieser Weise geplant oder erwünscht, könnte ihr aber erspart haben, ihre eigentlichen Bedürfnisse (sei es nach Freiraum oder auch nach Zweisamkeit) dir gegenüber zu vertreten. Da war die Angst, also musstet ihr euch so verhalten und konntet diverse Dinge nicht tun. Und bei allem Elend hatte das den Vorteil, dass ihr beide euch des anderen sehr sicher sein konntet. Trotzdem war es durch die Angst keine gleichberechtigte Beziehung mehr. Versteh' mich bitte nicht falsch, ich meine das überhaupt nicht wertend oder vorwurfsvoll, im Gegenteil, ich finde es toll, wie du dich engagiert hast und deiner Partnerin helfen wolltest und willst. Nur wenn einer auf den anderen so existenziell angewiesen ist, kommen eben Gefühle von Ohnmacht, vielleicht auch Wut auf, und es kommt mit Sicherheit immer wieder zu Situationen, in denen die Angstbetroffene von vorneherein zurücksteckt, vielleicht ihre Meinung gar nicht erst bildet, geschweige denn eine offene Auseinandersetzung riskiert. Wenn es schlimm kommt, ist die Angst letzten Endes der Kitt, der die Beziehung zusammenhält.

Zitat von neulik:
Klar gebe ich Ihr Zeit und möchte Sie nicht drängen. Aber es ist einfach schwer, keine SMS zu schreiben, nicht anzurufen, keine Mail zu schreiben, wenn man doch wissen will wie es dem Partner geht!
Was er durchmacht!
Was ist drängen?
Jemanden in den Arm zu nehmen,
- zu sagen das man Ihn liebt.
- zu sagen das man für jemanden da ist.
All das kann auch drängen sein - vor allem wenn man Abstand sucht.

Bei uns herrscht gerade Funkstille

Und diese Stille (vor dem Sturm?) gefällt mir gar nicht.
Vor allem da ich meine Meinung zu diesem Thema Ihr gegenüber nicht kommunizieren kann.
Ich muss mich mit Ihren Entschlüssen einfach abfinden.
Aber ich habe (noch) Hoffnung, das alles gut wird.
Und wenn Ihr einziger Ausweg aus dieser Krankheit die Trennung ist, dann werde ich das akzeptieren müssen.
Wie oben schon Beschrieben, ich würde diesen Weg sogar nachvollziehen können, da man sein Leben einfach neu gestalten möchte.
Hoffe aber, dass Sie noch die Kraft hat, zu versuchen diesen neuen Weg mit mir gemeinsam zu gehen.
Ich bin mir bewusst, dass das Geschriebene dich nicht vollständig wiedergibt. Aber beim Lesen hatte ich folgende Assoziation: So könnte man auch über ein krankes Kind schreiben. Sehr idealistisch, altruistisch... Du willst wissen, wie es ihr geht, hoffst, dass sie noch genug Kraft findet für einen weiteren gemeinsamen Weg etc. Wo ist der Mann, der es richtig Sch.... fände, wenn er jetzt einfach abserviert würde, nachdem er sein Leben an der Angststörung seiner Partnerin ausgerichtet hat? Warum dieser Eiertanz, ist sie denn nicht gleichberechtigt (und partnerschaftlich daher gleichverpflichtet), seid ihr so auf Augenhöhe? Und wie sieht's mit deinen Gefühlen aus? Du hattest jahrelang die volle Kontrolle über sie (*bitte nicht wertend verstehen, ich möchte es einfach so deutlich wie möglich ausdrücken*), jetzt wartest du passiv auf ihre Entscheidung. Was macht das mit dir? Ich glaube, ihr kreist beide - jeder für sich und ihr beide als Paar - immer noch ziemlich ausschließlich um die Angststörung. War es früher das Management der Symptome, reguliert ihr jetzt die Beziehung und deren Zukunft über die scheinbaren Erfordernisse der Angsttherapie. Aber eure Beziehung wird in Bezug auf die Angststörung deiner Partnerin eher dann ein Problem sein, wenn so etwas wie Co-Abhängigkeit eine Rolle spielt - wenn du einen (unbewussten) Nutzen aus ihrer Angststörung ziehst und das nicht bearbeiten kannst. Dazu würde auch gehören, dass jeder die Verantwortung für sein eigenes Handeln und seine eigenen Entscheidungen übernimmt, auch für die vergangenen. Bei dem, was du z.B. über euren Freundeskreis schreibst, scheint sich das m.E. zu vermischen.
Zitat von neulik:
Die vorhin angesprochenen „negativen Ereignisse“ in der Partnerschaft ist die Tatsache, dass wir genau genommen keinen gemeinsamen Freundeskreis haben und Sie diesen Punkt (zurecht) als Hauptmerkmal für die gesellschaftliche Abschottung sieht.
Allerdings war es auch nicht unbedingt leicht einen gemeinsamen Freundeskreis aufzubauen, unter anderem auch eben aufgrund dieser Krankheit.
Wobei mir Bewusst ist, dass ich hier auch viel zu wenig getan hatte, um dies zu ändern!
Wieso du? Hast du denn ihre Versuche, einen gemeinsamen Freundeskreis aufzubauen, abgeblockt?
Zitat von neulik:
Und Ihr meinen sogenannten „Männerfreundeskreis“ fälschlicherweise verweigerte. („man zieht halt mal mit den Jungs alleine los“)
Ich finde es nicht unüblich, Freunde für sich allein zu haben und behalten zu wollen, eine Clique, mit der der Partner oder die Partnerin nicht viel zu tun hat. Es wird eben dann dramatisch, wenn jemand krankheitsbedingt allein nicht mehr rauskommt und keine Chance auf einen eigenen Freundeskreis hat. Aber es liegt m.E. in der Verantwortung des Betroffenen, dann die Notbremse zu ziehen und ernsthaft etwas gegen die Angst zu unternehmen. Es kommt zwar oft vor, dass man damit viel zu lange wartet, trotzdem bleibt es die eigene Entscheidung.
Zitat von neulik:
Wir waren sozusagen in „unserer Welt“ in einem „Kokon“ in dem wir uns allerdings auch wohl fühlten und glücklich waren! Zu mindestens schien das so.
Mit dem großen Unterschied das ich keine Probleme hatte aus diesem „Kokon auszubrechen“ um am gesellschaftlichen Leben teil zu haben, und Sie sich im Laufe der Jahre immer mehr in diesen „sicheren Kokon“ zurückzog und die Panikattacken irgendwann verstärkt und bewusst auftraten.
Ja, das ist das durch die Angst geschaffene Beziehungsungleichgewicht, das leider gerne in eine gewisse Abwärtsspirale führt.

Ich hoffe, du fühlst dich durch meine Überlegungen nicht angegriffen oder fernanalysiert, denn das ist nicht meine Absicht. Ich wollte nur das schreiben, was mir so aufgefallen und in den Sinn gekommen ist (auch aus meiner Erfahrung damit, angstbedingt von anderen Menschen abhängig zu sein), vielleicht ist ja eine für dich brauchbare Idee dabei.

Liebe Grüße
Christina

02.01.2010 01:50 • #7


N
Hallo Christina,

vielen Dank für deine ausführliche und ehrliche Antwort.
Und ich fühle mich nicht persönlich angegriffen:-)
Im Gegenteil, an sich kann ich dir im Großen und ganzen absolut Recht geben.
Beim Thema gleichberechtigter Beziehung sehe ich das ganze bei uns allerdings etwas differenzierter;-)

Zitat:
Trotzdem war es durch die Angst keine gleichberechtigte Beziehung mehr.

Natürlich mussten wir unser Leben anpassen. Dies passierte vorerst leider unbewusst und schleichend.
Aber das Thema Panikattacken und Angst war bei uns kein tabu.
Wurde aber wohl erst zu spät als Krankheit erkannt bzw. angenommen.
Wir haben über alles gesprochen, haben uns Std.lang über die Symptome unterhalten.
Wann und wo die Attacken auftraten. Was man dagegen tun kann.
Was die Gründe sein könnten.
Sie wählte glücklicherweise auch die Therapie, die wie ich schon sagte, ihr sehr geholfen hatte.

Aber ich denke nicht das Sie das Gefühl hatte, existenziell von unserer Beziehung abhängig zu sein.
Offene Auseinandersetzungen wurden geführt - ob es nun das zusammenziehen in eine Wohnung war, Urlaubsziele,
Wünsche usw... In jedem Bereich hat auch Sie Ihre Meinung vertreten und war durchaus durchsetzungsstark;-)
Und auch auf Augenhöhe.
Als die Panikattacken stärker wurden war das ganze natürlich anders.
Und wenn ich mir deine Zeilen (1.Absatz) so durchlese verstehe ich was du meinst, und muss dir wohl größtenteils recht geben.
Hier lag der Fokus bei der Krankheit.
Andere Themen gab es in den letzten Wochen / Monaten so gut wie nicht.

Zu deinen Fragen:
Zitat:
Wo ist der Mann, der es richtig Sch.... fände, wenn er jetzt einfach abserviert würde,
nachdem er sein Leben an der Angststörung seiner Partnerin ausgerichtet hat?

ich denke mit dem Fazit:
Zitat:
Ich glaube, ihr kreist beide - jeder für sich und ihr beide als Paar -
immer noch ziemlich ausschließlich um die Angststörung.

liegst du genau richtig!
Das Thema Angststörung dominiert!
Natürlich bin ich wütend und sauer wie sie sich mir aktuell gegenüber verhält.
Das Gefühl das ich mein Leben nach Ihren Angststörung ausgerichtet habe, hatte ich allerdings nie.
Es war unser Leben. Es war notwendig!
Und ich denke wir haben das zusammen an sich ganz gut hin bekommen.
Aber was soll ich machen? Sie darauf hinweisen das Sie mir was Schuldig ist?
Verpflichtet?
Das ist doch Unsinn und führt zu nichts.
Sie weiß genau wie ich mich fühle, das habe ich Ihr auch nicht verschwiegen.
Natürlich habe ich Ihr gesagt wie ich es finde wie Sie mit den Zweifeln der Partnerschaft umgeht.
Das ich bei diesem Thema dabei sein möchte.
Das mir Ihr Verhalten weh tut und ich nicht weiß wie lange ich da mitspiele.
Aber Sie braucht die Zeit und will das alleine für sich klären. Ob mir das nun passt od. nicht.
Und ich weiß das Ihr das natürlich auch nicht leicht fällt.
Ich denke uns in dieser Situation gegenseitig irgendwelche Schuldzuweisungen zu machen, wäre keinem dienlich.
(außer der Trennung )


Zitat:
Wieso du? Hast du denn ihre Versuche, einen gemeinsamen Freundeskreis aufzubauen, abgeblockt?

Wahrscheinlich schon, ja! (unbewusst?).
Nicht das es viele Versuche waren. Aber ich hatte oft die auf die hab ich jetzt wirklich kein Bock Stimmung.
Und war Anfangs einfach nicht wirklich daran interessiert einen weiteren Freundeskreis aufzubauen.
Im Gegenteil wollte ich das Sie Ihren Freundeskreis (die Clique wie man Sie so hat) intensiver pflegt.
Sie wollte allerdings den gemeinschaftlichen Freundeskreis, und hat Ihren vernachlässigt (aufgegeben?).
Ja das hab ich verbockt!
Beim Bau des Kokons war ich sehr wohl beteiligt.
Mir ging es gut, ich dachte uns geht es gut.
Wir haben die Probleme einfach zu spät erkannt.
Bez.. ich habe das Problem und die Wichtigkeit eines gemeinsamen Freundeskreises einfach zu spät erkannt.

Allerdings sehe ich diesen Punkt nicht als Auslöser Ihrer Krankheit.
Ich weiß nicht inwiefern man diese Auslöser finden kann.
Es addiert sich hier sicher einiges zusammen, bis das Fass irgendwann mal überläuft...

Naja, wir werden sehen was daraus wird!
thx nochmals für die interessante und durchaus hilfreiche Fernanalyse:-)

Liebe Grüße

02.01.2010 04:36 • #8


Christina
Zitat von neulik:
Aber ich denke nicht das Sie das Gefühl hatte, existenziell von unserer Beziehung abhängig zu sein.
(Bewusst wahrgenommenes) Gefühl hin oder her - war es denn faktisch nicht so, dass sie von dir abhängig war? Wobei es sehr für dich spricht, dass diese Abhängigkeit wohl nicht sehr zum Tragen kam.

Zitat von neulik:
Offene Auseinandersetzungen wurden geführt - ob es nun das zusammenziehen in eine Wohnung war, Urlaubsziele,
Wünsche usw... In jedem Bereich hat auch Sie Ihre Meinung vertreten und war durchaus durchsetzungsstark;-)
Und auch auf Augenhöhe.
So würde ich das bei mir auch sehen, sogar zu meinen schlimmsten Zeiten. Ich war kein Mäuschen, mit dem man irgendwie umspringen konnte, ich war und bin durchaus durchsetzungsstark etc. Es ist trotzdem ein - schwer zu beschreibender - Unterschied in der Grundhaltung, im Selbstverständnis, wenn die Option dann mach ich es eben allein fehlt oder zumindest durch die Angst extrem erschwert würde.

Zitat von neulik:
Das Gefühl das ich mein Leben nach Ihren Angststörung ausgerichtet habe, hatte ich allerdings nie.
Es war unser Leben. Es war notwendig!
Und ich denke wir haben das zusammen an sich ganz gut hin bekommen.
Aber was soll ich machen? Sie darauf hinweisen das Sie mir was Schuldig ist?
Verpflichtet?
Nein, ich meinte nichts, was zum kleinlichen Aufrechnen führen könnte. Und klar war es notwendig so, wie ihr es gemacht habt. Man kann niemandem einen Vorwurf daraus machen, sich irgendwie mit einer Angststörung zu arrangieren. In guten Beziehung läuft es regelmäßig darauf hinaus, dass der Angstbetroffene beim Partner Sicherheit sucht und der Nichtbetroffene diese Sicherheit gibt, Rücksicht nimmt und oft dem Betroffenen vieles abnimmt (und damit unwissentlich auch zum Symptomverstärker wird). Was soll man denn auch sonst tun? Mit gleichverpflichtet meinte ich eher so etwas wie gleichberechtigt: dass du deiner Partnerin zumuten kannst, von ihr Klarheit zu verlangen, dass es nicht okay ist, wenn sie dich jetzt zappeln lässt. Ich hatte den Eindruck, als würdest du auch in dieser Hinsicht weiterhin übertriebene Rücksicht auf sie nehmen, weil sie ja angstkrank und in Therapie ist. Aber dem scheint ja gar nicht so zu sein, du hast ihr klar gemacht, was du davon hälst.

Zitat von neulik:
Wir haben die Probleme einfach zu spät erkannt.
Bez.. ich habe das Problem und die Wichtigkeit eines gemeinsamen Freundeskreises einfach zu spät erkannt.

Allerdings sehe ich diesen Punkt nicht als Auslöser Ihrer Krankheit.
Ich weiß nicht inwiefern man diese Auslöser finden kann.
Es addiert sich hier sicher einiges zusammen, bis das Fass irgendwann mal überläuft...
Das Modell mit dem überlaufenden Fass deckt sich mit den gängigen wissenschaftlichen Erklärungen... Eindeutige Auslöser findet man i.d.R. nicht. Was eure Beziehung angeht, wird es eher so gewesen sein, dass Probleme wie z.B. die Sache mit dem fehlenden gemeinsamen Freundeskreis mehr oder weniger zufällig mit der sich entwickelnden Angststörung zusammengefallen sind. Und unglücklicherweise verstärkt sich sowas dann gegenseitig. Ich drück' euch die Daumen, dass sich alles wieder einrenkt.

Liebe Grüße
Christina

02.01.2010 16:10 • #9


G
Huhu,

vielleicht kann man auch teilweise gemeinsam eine Therapie weiterführen ?
Ist sie noch in Behandlung ? Was sagt sie dazu ?

Mein Mann wurde damals mit einbezogen in die Therapie - zwar nicht sooo oft, aber es war für ihn mal sehr gut auch mal seine Meinung darstellen zu können (denn auch die Partner sind ja allein mit ihren Gefühlen und Ängsten in Bezug auf die Erkrankung des Partners).

Mir hat es gut getan, dass er auch mal von anderer Seite gehört hat, was es heisst an so einer Krankheit zu leiden.

Selbst wenn es am Ende dann zu einer Trennung kommt, hat man aber alles versucht.

Alles Gute....

LG
Gabi

02.01.2010 16:32 • #10


N
Therapie zu zweit, oder andere Hilfe.
Alles wäre für mich kein Thema gewesen.
Alles zu spät.
Sie ist gestern heim gekommen, und wir hatten eine Aussprache.
Fazit ist:
Sie liebt mich nicht mehr, Sie möchte die Trennung.

Mir hat es einfach die Beine weggezogen. Vor 3 Wochen noch eine gemeinsame Zukunft, und heute nichts.
Es sind keine Gefühle mehr für mich vorhanden.
In Sache Liebe.
Klar sie ist mir unheimlich dankbar, wird mir das nie vergessen, und es tut ihr unheimlich unheimlich leid usw usw.....
Aber die Liebe ist weg. Die übliche gute Freundschaft ist nun ein Ziel...(lass ich mal kommentarlos!)
Wo sie hin ist, die Liebe? Das kann Sie nicht beantworten.
Sie ist durch die Therapie zu einer komplett neuen Person geworden.
Und als die Partnerschaft an der Reihe kam, hat diese neue Person neu beurteilt und gesagt:nö den lieb ich nicht!
Sie verspürt kein Verlangen mehr nach meiner Anwesenheit, ist kalt und emotionslos was dieses Thema angeht.
Ich hätte nie gedacht das es so weit kommen kann.
Das sich ein Mensch so sehr durch die Therapie verändern kann.
Es ist unheimlich schwer damit klar zu kommen. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Wenn von heute auf morgen einem alles zerbricht.
Keine Zukunft, keine Hoffnung.
Allein, einsam und verlassen.
Und ich verspüre wahrscheinlich zum ersten mal ?ansatzweise? eine Panik und Angst, mit der Sie lange Zeit leben musste.
Leider ist Sie der Grund für diese Angst. Das macht einen noch mehr kaputt.
Und nur Sie ist es die mich momentan beruhigen kann, indem Sie mich kurz in den Arm nimmt.
Es ist wirklich eine Sch... Situation.
Mir hilft Ihre Nähe, Ihr hilft nur der Abstand.
Allein sein, auf eigenen Beinen stehen -- das ist Ihr Ziel, und Ihre Lösung aus der Krankheit.
Ich sehe das immer noch als den falschen Weg.
Aber die Neue wird diesen Weg gehen. Die Neue liebt nicht mehr!
Alleine!

Da wir seit Jahren zusammen wohnen, alles gemeinsam gekauft haben wird nun auch eine finanziell sehr schwere Zeit auf uns zukommen.
Ich weiß ansatzweise nicht, wie wir das ganze Regeln können. In Fairness, und das nicht einer von uns auf der Strecke bleibt.
Die Wohnung kann finanziell keiner alleine übernehmen.
(größere Wohnung, da Kinder nicht ausgeschlossen waren - auch wenn in letzter Zeit/ Jahren dieses Thema logischer Wiese nicht
vorhanden war).
Die Möbel / Küche alles halt.... bekommt man nicht in zwei kleine Wohnungen -....
Suchen von zwei neuen Wohnungen, Kautionen, Provisionen, Umzüge, neues Inventar... ... .
Alles kosten die so plötzlich auf UNS einbrechen.
Und auch das ist ein Zeichen, wie ernst es Ihr ist.
Wie kompromisslos Sie dieses Thema Liebe angeht.
Ich weiß das Ihr dieser Schritt nicht leicht fällt. Aber Sie sieht keinen anderen Ausweg und ist fest entschlossen....
Ich könnte fast sagen, Toll wie stark Sie geworden ist....
Ich wünschte ich könnte Sie hassen, den Trick herauszufinden wie man die Liebe einfach so verschwinden lässt.
Wie man zu einem Egoisten wird?´
Es wäre sicher leichter zu ertragen... .

Andererseits bleibt einem nichts anderes übrig als die Situation so anzunehmen wie Sie ist.
Auch wenn sich mir immer die Frage aufdrängt:
Kämpf um Sie!?
Sie ist tief innerlich nicht mehr die Person die ich liebte.
Ich sehe Sie an, empfinde Liebe und verspüre Kälte von Ihr....
(und es tut mir trotzdem gut, Sie in der Nähe zu haben, Sie zu sehen, Sie zu spüren...)

Ich kann nur anderen wünschen, das Ihr Euch in der Therapie nicht so sehr verändert.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen - ich will es nicht glauben - das dies wirklich notwendig ist, um die Krankheit zu besiegen.

Mir und meiner Partnerin wünsche ich, das wir die ganze Trennung sauber hin bekommen.
Ich hoffe das Sie für sich Ihren Weg gefunden hat.
Und hoffe das es der richtige war!
So stark, wie Sie jetzt ist, war Sie noch nie! Und daher bin ich mir sicher Sie wird es schaffen!
Sie ist stark!
Und Sie war eine mehr als liebenswerte Frau!
Ich liebe (liebte?) Sie sehr!
Wir hatten trotz allem eine tolle Zeit!

Danke für Eure Tipps, und das Ihr euch Zeit genommen habt.
Tat gut!

Gruß

04.01.2010 11:35 • #11


G
Huhu Neulik,

na, das ist natürlich schade, ich kann das auch nicht verstehen, dass es so endet - kann es mir nur vorstellen, dass da von ihr vorher schon nicht mehr die Liebe da war sondern nur noch ein Halt den Du ihr gegeben hast, damit sie nicht alleine ist.

Viele Menschen halten Dinge aus, damit sie sich nicht noch schlechter fühlen und haben Angst vor dem Alleinsein.
Durch die Therapie hat sie neues Selbstvertrauen gefunden und möchte das wohl jetzt durchsetzen.

Der Verlassene am Ende einer Beziehung ist immer der, der leidet.

Vielleicht würdest Du aber mit dieser neuen Frau auch nicht mehr auf Dauer klar kommen.....

Es spielen viele Faktoren eine Rolle - ich weiss ja nicht wie alt Du bist, aber seh es auch als Chance für Dich für einen Neuanfang.
Ist leicht gesagt, aber nimm Dir die Zeit und verarbeite die Beziehung und trauere auch ruhig.

Leider werdet Ihr ja noch öfter miteinander zu tun haben müssen - aber sei froh, dass keine Kinder betroffen sind.

Alles Gute und auch Du wirst noch die Frau finden, die für Dich passend ist !!

LG
Gabi

04.01.2010 12:51 • #12


A
Hallo,
ich bin ungefähr in der gleichen Situation wie Du. Ich mache das ganze inzwischen 1,5 Jahre mit. 1 Jahr lang war mein Lebensgefährte Medikamentenabhängig. Klinik rein - Klinik raus - Klinik rein..... kurze E-Mail ins Büro mit ich kann nicht mehr rufe jetzt den Notarzt. Dann wurde er aus dieser Klinik entlassen. Danach bekam er Depression - jetzt sind es Angststörungen. Er ist in der neuen Klinik seit 8 Wochen - noch immer keine Besserung, sein Zustand verschlimmert sich eher!
Egal was ich mache, ob ich tobe, ihn unterstütze, schimpfe, weine... dies alles hat keinen Wert. Er muss selbst an sich was ändern und zwar indem er anfängt seine Gedanken neu zu orientieren.
Auch wir wohnen zusammen, sind jetzt neu umgezogen, habe mein ganzes Geld in die neue Hütte reingesteckt. Auch ich kann die Wohnung nicht alleine bezahlen. Wir reden auch immer und immer wieder über Trennung, da ich nicht weiß wann er endlich beginnt an sich zu arbeiten.
Ich höre nur immer und immer wieder ich kann nicht, ich schaff das nicht, es geht nicht, es ist schwierig, ich versuche....
Ich kann Deine Gefühle vollkommen nachvollziehen. Aber als das Ganze über Weihnachten eskalierte bin ich zu einer guten Freundin gegangen, die hat mir dann echt geholfen.
Du musst Dir nur immer wieder sagen, sie darf das, das hat nichts mit Dir zu tun. Sie darf sich nicht mehr bei mir melden, das ist ihr gutes Recht.
Auch mir fällt es sehr schwer mich zurückzuziehen, denn mehr wir seine Hilfe anbieten kann man eben nicht. Das andere muss der Kranke selbst tun. Es ist ein sehr schwerer Schritt für den Betroffenen, die Umstellung der negativen Gedanken auf positive Gedanken geht nicht von heute auf morgen.
Ich bin auch oft am verzweifeln! Aber Schuld hat niemand, Schuld ist ein Wort das bedeutet, das derjenige oder diejenige das mit voller Absicht getan hat. Und niemand hat irgenwas mit voller Absicht in die Wege geleitet. Ich weiß nicht ob ich Dir ein bißchen helfen konnte und ich weiß auch nicht ob eine Trennung wirklich sein muß, eine Trennung kann die Angststörung/Angstattaken... auch nicht wirklich lösen.
Liebe Grüße und ich wünsche Dir viel Kraft

04.01.2010 19:04 • #13


S
Hallo neulik,

ich habe deine Texte gelesen und finde mich in dem so ziemlich wieder.
Wie geht es dir jetzt? Es ist nun ja schon etwas her...bist du emotional etwas klarer? Wie kam ich auf dieses Forum? Nun, bin sozusagen in einer ähnlichen Situation wie du. Mein Partner, mir dem ich nun knapp 4 Jahre zusammen bin (oder war?) erhält sich eigentlich genauso wie deine ehemalige Partnerin, doch ich gehe damit nicht so selbstlos um wie du. All die Jahre habe ich mich für ihn aufgeopfert und mich völlig selbst aufgegeben (was sicherlich nicht gut war) und nun will er Abstand, und ich pack das gar nicht. Mir kommt auch immer wieder in den Sinn: aber wenn du ihn liebst, musst du um ihn kämpfen. Doch genau das ist es ja, was er nicht will und ertragen kann. Für alle Beteillgten eine unerträgliche Situation. Wie ist es bei dir weitergegangen? Hast du es einfach ruhen lassen, oder hast du revoltiert? Ich glaube, ich schreibe gerade sehr ungeordnet. Um meine Gedanken zu dem Thema aufzuschreiben, bräuchte ich wahrschinlich Tage. Jedenfalls wirft das Lesen deiner Beiträge eine ganz neue, wie interessante, Sicht auf diese meine Bezihung, ihre Dynamik. Womöglich war es nie Liebe, sondern nur eine ganz verquirlte ggenseitige Abhängigkeit, undurchschaubar? Es würde mich jedenfalls freuen, wenn du schreiben würdest, wie es weiterging, wie es dir mit der Situation mittlerweile geht.

Viele Grüße

22.02.2010 19:58 • #14


N
Hallo Sternchen,

ich habe schon länger nicht hier reingeschaut, werde mich kurz halten, da ich nicht weiß ob du das Forum / den Thread noch verfolgst.
Kurz gesagt, wir sind nun getrennt - sie zieht die Tage aus der gemeinsamen Wohnung aus (hat eine neue Wohnung gefunden).
Mir ist (und fällt) das ganze nicht leicht.
Leider gab es für uns scheinbar keine andere Lösung.
Hinzu kommt das Sie mich in letzter Zeit auch angelogen hatte.
Das Vertrauen ist hinüber -
Daher kann ich dir leider nichts positives schreiben - Was nicht heißen soll das es bei euch nicht klappen könnte.
Wenn er allerdings nicht mehr will - dann lass ihn ziehn, sonst gehste nur kapput!
Lenk dich ab mit Freunden und beschäftige dich mit anderen Gedanken.
Sie tuns auch;-)

Wünsch dir viel Kraft und Glück
Gruß

14.03.2010 14:46 • #15


A


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