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B
Hallo!
Ich bin neu hier in diesem Forum und habe jetzt einmal allen Mut zusammengenommen und schreibe hiermit meinen ersten Beitrag.
Ich habe keine große Internet-Foren-Erfahrung, bin jetzt 30 Jahre alt, männlich, habe einen guten, technischen Beruf und auch Erfolg.

Zu meinen Problemen:
Ich habe Angst vor schlechten Lebensmitteln. Ich prüfe jede Verpackung bis ins Detail, ob diese richtig verschlossen ist. Lebensmittel, die nicht schön genug aussehen, kleine Mäkel haben kann ich nicht essen und werfe sie in den Müll.
Wasserflaschen, bei denen der Verschluss beim Öffnen nicht 100% knackt gehen an die Blumen. Genauso geht es mit Milch, Säften o.ä. diese gehen dann in die Spühle.

Ich habe Angst, dass der Inhalt entweder verdorben oder vergiftet sein kann.

Ich prüfe z.B. Plastikverpackungen auf absolute Unversehrtheit, z.B. durch Drücken um zu sehen, dass keine Luft entweicht und das Produkt somit fest zu ist. Ist auch nur ein kleiner Mangel zu erkennen, kann ich nichts anderes tun, als es zu entsorgen.

Wenn ich mich einmal überwinde und es trotzdem esse oder trinke, kommt eine Panikattacke. Dann muss ich mich hart bremsen, nicht überzureagieren.

Ich hatte vor 3 Jahren eine Magenschleimhautentzündung und müsste jetzt eigentlich gut und bewusst essen, was ich auch versuche um wieder Zunehmen zu können. (60 kilo weg! Ja, ich wog mal 140 kg). Diese Angst verhindert dies jedoch.

Wie nennt man ein solches Verhalten? Wie kann man es ändern oder abschaffen? Früher habe ich gerne gegessen und mir nie solche Gedanken darüber gemacht. Ich würde gerne wieder einmal mit Genuss essen können.

Gibt es darüber vielleicht ein Buch? Ich habe wenig über mein Problem gefunden.
Ich habe mich bereits bei einer Psychotherapie angemeldet, die Wartezeit ist aber bis August und jetzt ist März.

Gibt es Menschen mit ähnlichen Problemen? Ich komme mir ziemlich allein vor.


Ich freue mich auf Hilfe und nette Antworten!

Viele Grüße!

15.03.2011 23:27 • 24.11.2011 #1


15 Antworten ↓


M
Hallo ich habe genau das gleiche!!

17.11.2011 10:27 • #2


A


Angst vor schlechten Lebensmitteln

x 3


G
Zitat von bahnfahrer:
Wie nennt man ein solches Verhalten?

Ich denke, das nennt man Misstrauen.

17.11.2011 10:38 • #3


D
Hallo,

also dieses Verhalten nennt man eine Zwangsstörung in Form von Zwangsgedanken und Zwangshandlungen.
Das hat mich seit Jahresbeginn auch begleitet und ist zwar immer noch da, aber deutlich abeschwächt, weil ich mich immer wieder mit Lebensmitteln und Getränken konfrontiert habe So kommen bei mir diese Gedanken an verdorbene oder vergiftete Lebensmittel nur noch wenn ich echt Streß oder Panikattacken hatte, aber vergehen auch mittlerweile immer schneller.
So eine Zwangsstörung setzt sich quasi Huckepack auf eine Angsterkrankung.
Schönen Abend

17.11.2011 22:49 • #4


M
ich hab das auch und nenne es angst vor krankeiten oder bakterien.

ich esse alles nur, wenn es makellos ist. das vakuum einer verpackung muss immer da sein, ich esse nichts mehr, wenn es ein tag vor dem verfallsdatum ist.

geöffnete sachen, wie käse oder so esse ich evtl am 2. tag noch, dann aber nichtmehr- ich hab angst, das im kühlschrank salmonellen toben und auf die offenen sachen gehen. ich desinfiziere den kühlschrank u die küche auch regelmäßig.

bei mir ist es in erster linie die angst vor salmonellen oder sonstigen lebensmittelvergiftungen.
voll übertrieben, ich weiß-denke gerade an den film taste the waste ich könnt nie etwas essen, was das verfallsdatum überschritten hat und werfe viel weg, was für andere noch gut wäre.

mich schränkt das aber im leben nicht ein und beansprucht nicht viel zeit.daher habe ich es in therapien nie zum thema gemacht.
ich nenne es sehr vorsichtig, nicht krankhaft

18.11.2011 01:05 • #5


dasomen
Ich glaube bei Zwangsstörungen ist genau das das Problem...

Die eigentliche Sache an sich, egal ob das Kontrolle von Lebensmitteln ist, Händewaschen, Ordnung, etc ist ja nichts schlechtes. Ich glaube das Ziel ist wohl, diesen Dingen wieder den richtigen Stellenwert zu geben. Diese Dinge müssen von der Prioritätenliste auf Platz eins wieder runter auf Platz 10 oder 20 - da wo sie bei den meisten Leuten einen gesunden Platz haben...wie man das allerdings bewerkstelligt weiss ich leider auch nicht...

18.11.2011 15:04 • #6


N
also ich würde es auch als zwangsstörung einordnen
wenn du die konkrete angst davor hast, wegen den verdorbenen lebensmitteln erbrechen zu müssen, dann wäre es eine emetophobie, dann emetophobiker überprüfen lebensmittel auch sehr, sehr, sehr genau

18.11.2011 21:06 • #7


G
Zitat von Mixi:
ich könnt nie etwas essen, was das verfallsdatum überschritten hat
Das brauchst du auch nicht. Aber die meisten Lebensmittel haben kein Verfallsdatum, sondern ein MINDEST-HALTBARkeitsdatum. Danach fangen sie eventuell an, ein wenig von ihrer erstklassigen Qualität einzubüßen. Vom Verdorbensein sind sie da noch weit, weit entfernt!

Uns geht's hier einfach zu gut.

18.11.2011 21:56 • #8


M
@ gastB-... ja sorry, hab es falsch genannt. ich meine das mindesthaltbarkeitsdatum... und ich weiß auch, dass es auch sachen gibt, die durchaus länger zu genießen sind. hab ich ja geschrieben.
vielleicht geht es uns zu gut, aber mir geht es eher zu schlecht...sonst würde ich mir diese gedanken nicht machen.hab ich früher auch nicht. bei mir ist das leider kein luxux problem, weil ich gerne zeugs wegwerfe oder verwöhnt bin, sondern teil meiner krankheit.
deinen smilys entnehme ich mal, dass du das nicht als ernste phobie empfindest und meine einstellung schei. findest, right?
sorry, hab mir meine panikstörung,meine GENERALISIERTE angsstörung nicht ausgesucht... würd mir auch gern weniger gedanken um essen machen. (sorry)

und ja, ich glaube es ist eher emethophobie..denn ich glaube nicht, das ich vergiftet werde, sondern habe angst vor solchen krankheiten, bei denen man brechen muss. besondere panik ist vor salmonellen...also könnt oder wirds das sein.denn ich hab ne wahnsinnige kotzphobie..
hatte noch garnicht so gedacht, danke

19.11.2011 04:43 • #9


N
Ach Mixi, reg dich nicht auf. Das war sicherlich nicht so gemeint
Ich weiss, es ist komplett beschissen unter solchen Phobien zu leiden. Gerade wenn sie einen im ganz Alltäglichen einschränken.

19.11.2011 21:49 • #10


G
Zitat von Mixi:
und ja, ich glaube es ist eher emethophobie..denn ich glaube nicht, das ich vergiftet werde, sondern habe angst vor solchen krankheiten, bei denen man brechen muss. besondere panik ist vor salmonellen...also könnt oder wirds das sein.denn ich hab ne wahnsinnige kotzphobie..
hatte noch garnicht so gedacht, danke

Gerne. Ist doch immer nützlich, etwas nachzubohren!

20.11.2011 02:12 • #11


T
Ich hab grade dieses Thema gefunden und bin erstaunt, dass es hier noch welche mit diesem Problem gibt.
Mir geht es leider ganz genauso, und auch bei mir fing es mit einer Gastritis vor ca. 2 Jahren an. Hab seither auch ein paar Kilo abgenommen (hab jetzt Untergewicht ).
Am meisten hab ich Angst vor Salmonellen o.ä., ich traue mich kaum noch Geflügel oder Fisch zu essen.
Ich bin bei mir auch nicht sicher, ob es eher Emotophobie ist (eine Angst vorm Erbrechen ist definitiv da) oder eine Zwangsstörung...

20.11.2011 18:13 • #12


Romi
Guten Morgen ihr Lieben
mir geht's ähnlich nur ist es bei mir eher eine Zwangsstörung ich kontroliere zwar nicht alles aber wenn mir auffällt das eine Verpackung nicht so zu ist wie sollte , schmeiß ich das auch weg.. Oder halt Getränke Flaschen wenn die nicht zischen kommen sie im Müll. Bei mir ist es eher die Angst vergiftet zu werden . Ich finde es aber nicht so schlimm das ich deswegen eine Therapie machen sollte , hab weiß Gott schlimmere Probleme:-(
wenn man Angst vorm Erbrechen hat dann is das ne Phobie aber das Kontrolieren der Lebensmittel is ne Zwangsstörung. Ich finde wenn es nicht überdimensionalen ausmaß annimmt, ist es noch normal .
Romi

22.11.2011 07:45 • #13


D
Hallo Romi,

bei mir ist es auch eine Zwangsstörung (Angst vor Vergiftung) und mich hat diese ganz schön in Schach gehalten....puhhhh. Bin echt froh, dass es nun schon viel besser ist und ich nicht mehr von jedem Essen und Trinken eine Panikattacke und/oder Übelkeit bekomme, sondern auch wieder was geniessen kann
Mich würde mal interessieren, ob Du Leitungswasser trinkst? Das habe ich als Therapieaufgabe bekommen......

24.11.2011 16:53 • #14


Romi
Hey Dunklerauenwald

Das is ja schön das du die Zwangsstörung soweit im Griff hast
bei mir is es ja nicht so schlimm , nervt nur manchmal, weil ich immer so Mißtrauisch allen Lebensmitteln gegenüber bin .
aber als so schlimm find ich das jetzt nicht..
Ja Leitungswasser trink ich obwohl ungern ,ja weil ich dann immer denke das es vergiftet ist aber trinken tu ich es trotzdem
warst du wegen der Zwangsstörung in therapie oder wegen noch was anderem?
Gruß Romi

24.11.2011 18:44 • #15


D
Ich bin in Thera hauptsächlich wegen Agoraphobie mit Panikstörung, generalisierter Angststörung, Panikattacken.
Also ich trinke ja jetzt auch wieder Leitungswasser, dass hatte ich monatelang vermieden kleine Schritte geht es vorwärts und das ist gut so.
Gruß

24.11.2011 19:00 • #16


A


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