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Hallo ihr Lieben,
ich hatte gestern ein Erlebnis dass mir sehr Angst gemacht hat und ich brauche dringend Rat oder Trost.
Ich habe schon seit längerer Zeit mit der Angst körperlich krank zu sein zu kämpfen. Ich hab im letzten Jahr sehr viele Untersuchungen durchgemacht aber es war immer alles in Ordnung. Momentan habe ich vor keiner bestimmten Krankheit Angst was ja eigentlich gut ist.
Jetzt zu meinem Erlebnis:
Gestern morgen bin ich aufgewacht und war noch so halb im Traum, deshalb habe ich laut einen Satz gesagt, weil ich dachte ich träume noch und hab dann erst gemerkt dass ich schon wach war. Aber anstatt einfach drüber zu lachen und weiter zu schlafen, hatte ich plötzlich die Angst: was wenn ich Traum und Realtität nicht mehr unterscheiden kann? Und ich kam mir in dem Moment vor als würde ich meine Handlungen oder Dinge an die ich denke nicht wirklich so meinen, also ich hab da nichts in mir gefühlt (tut mir leid, es ist schwer zu beschreiben). Das hat mir große Angst gemacht und ne halbe Stunde bin ich zwischen dieser Angst davor und dem Versuch mich zu beruhigen hin und her geschwankt.
Als ich dann aufgestanden bin war das Gefühl weg und ich hatte einen normalen Tag, außer dass ich permanent innerlich gehetzt und angespannt war.
Aber als ich dann abends wieder darüber nachgedacht habe, hat es mir wieder Angst gemacht. Ich hatte plötzlich den Gedanken: Was wenn alles um mich herum nicht real ist? Was wenn eigentlich alles egal ist?
Auch heute morgen kurz nach dem Aufwachen kam das Gefühl auch, nicht ganz so schlimm, aber schon da.
Jetzt habe ich schreckliche Angst, dass ich verrückt werde, ich bin sonst ein sehr realitätsverbundender Mensch und konnte es sonst nie ernstnehmen wenn Leute an der Realtität zweifeln, von mir kenn ich das gar nicht.
Auch diese: Alles ist egal- Einstellung macht mir Angst. Ich fühle Emotionen sonst sehr stark und mache mir eher zu viele Sorgen als zu wenig.
Diese Gefühle hab ich erst seit 2 Tagen und sie gehen ja auch immer wieder weg, nur sobald ich daran denke wird es wieder schlimmer. Ich fürchte mich so, dass es irgendwann nicht mehr weggeht und ich total gefühlskalt oder verrückt werde.
Kann das von der Angst kommen?
Brauche dringend ein paar helfende Worte

07.12.2018 11:54 • 09.12.2018 #1


6 Antworten ↓


Hallole, wenn die Seele im Stressmodus ist, sind solche Gedanken vollkommen normal. Verrückt , wie man das umgangssprachlich nennt, wird man davon nicht. Wenn die Realität sich verrückt, fühlt sich das für den Erkrankten normal an.
Man stellt das nicht mehr in Frage.

Du schreibst ja selbst, dass du schon längere Zeit an Hypochondrie leidest, und nun, da du akzeptiert hast, dass keine körperliche Erkrankung dahintersteckt, kommt nun eben die Psyche dran. Ist nur eine Verlagerung, denke ich mal.

Bist du in therapeutischer Behandlung?

A


Angst vor Realitätsverlust und Emotionskälte

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Zitat von Icefalki:
Hallole, wenn die Seele im Stressmodus ist, sind solche Gedanken vollkommen normal. Verrückt , wie man das umgangssprachlich nennt, wird man davon nicht. Wenn die Realität sich verrückt, fühlt sich das für den Erkrankten normal an.
Man stellt das nicht mehr in Frage.

Du schreibst ja selbst, dass du schon längere Zeit an Hypochondrie leidest, und nun, da du akzeptiert hast, dass keine körperliche Erkrankung dahintersteckt, kommt nun eben die Psyche dran. Ist nur eine Verlagerung, denke ich mal.

Bist du in therapeutischer Behandlung?


Bin ich noch nicht, aber ich habe vor mir jetzt endlich hilfe zu holen. Weil so will ich nicht weiter machen, die Ängste um die Krankheiten haben mich zum Glück nur so wirklich im Alltag eingeschränkt, die kamen nur gelegentlich hoch. Aber das hier ist anders, ich fühl mich total teilnahmslos und so will ich aber nicht leben. Ich will wieder alles mitkriegen und die Emotionen intensiv spüren. Ich hoffe wirklich, dass man mor helfen kann und es wieder besser wird.

Ich hab nur etwas Angst mir Hilfe zu holen, weil ich eigentlich selbst therapeutin werden möchte und mir Sorgen mache dass ich das nicht mehr darf, wenn ich selbst in Behandlung bin/war.

Zitat von AlinaMaria3988:
Ich hab nur etwas Angst mir Hilfe zu holen, weil ich eigentlich selbst therapeutin werden möchte und mir Sorgen mache dass ich das nicht mehr darf, wenn ich selbst in Behandlung bin/war.


Es gibt doch die Schweigepflicht. Ich denke, Probleme gibt es da nur, wenn man verbeamtet werden möchte. Und jeder Therapeut muss denke ich,eh über sich selber Bescheid wissen, um Übertragung zu vermeiden.

Gut verarbeitete eigene Problematik macht immer Sinn, egal, was man später machen möchte. Ich hatte immer Glück, Ärzte und Therapeuten zu haben, die mir gegenüber auch von eigenen Problematiken und ihren Bewältigungsstrategien erzählt haben. Das hat mir immer Mut gemacht, Hoffnung gegeben, hab mich verstanden gefühlt.

Therapeutische Arbeit kann man nur machen, wenn man sich innerlich abgrenzen kann. Sonst gehst du dabei kaputt. Deshalb packe das jetzt an. Je früher, desto besser.

Ich hätte dazu noch eine Frage, und zwar hab ich im Laufe dieses Tages jetzt immer wieder diese alles fühlt sich irreal an Gedanken gehabt. Aber wenn ich mich längere Zeit beschäftige hab ich sie nicht. Dann fühle ich mich zwar niedergeschlagen aber ich weiß, dass alles real ist.
An diejenigen die vllt schon Erfahrungen damit haben: Ist es besser sich damit auseinanderzusetzen und bewusst darüber nachzudenken oder sollte man lieber versuchen sich abzulenken und nicht dran zu denken? Weil auf der einen Seite hab ich Angst dass sich der Gedanke durch zu viel Bewusstmachen in meinem Kopf festigt, auf der anderen Seite könnte ja auch die Verdrängung zu Problemen führen.

Und gibt es Methoden wie man sich in so einem Moment, wo einem alles nicht real vorkommt aus diesem Zustand herausholen kann? Weil ich mir Sorgen mache, dass der Zustand irgendwann nicht mehr weggeht

Guten morgen, also erstmal denke ich die besten Therapeuten sind die, die ihre eigenen Probleme kennen und bearbeitet haben und da durch gegangen sind. Von der Seite her ist es ja sogar positiv.

Das andere Problem, da, musst du vielleicht versuchen, dir Stopp zu sagen, ganz energisch.
Ich kenne das und habe es unterschwellig ständig, aber ich lasse es nicht die überhand gewinnen.
Mir kommt alles momentan eher wie ein Film vor.

Aber schon früher dachte ich oft, vielleicht wache ich irgendwann auf und habe das alles nur geträumt.
Aber, diese Gedanken verfolge ich nicht weiter.
Du könntest einen igelball nehmen und dich Abrollen. Arme und Beine zb. Das finde ich hilfreich.
Und dir selbst Stopp sagen. Natürlich auch Therapie

Momentan habe ich den Gedanken erstmal so akzeptiert und ich glaube, dass darüber nachzudenken überhaupt nichts bringt. Wichtig ist es zu schauen, warum man überhaupt so denkt.
Das hat wie icefalki schreibt oft mit viel Stress zu tun. Bei mir sicherlich. Dann muss man daran arbeiten.
Dieses Gefühl ist eher ein Symptom.
Alles Gute!

Ich hoffe ihr habt recht, es ist nur: ich habe große Angst in eine psychose zu rutschen, dieser Gedanke verrückt zu werden lässt mich nicht los. Heute war es schon wieder so: ich hatte zu viel Zeit zum Nachdenken und es fing an damit, dass ich merkte dass ich mich niedergeschlagen fühlte. Dann dachte ich: so kenne ich mich gar nicht. Der Gedanke führte zu: ich bin nicht mehr ich selbst. Dann dachte ich ich höre mich an wie bei einer psychose. Natürlich hab ich blöderweise gegoogelt und hab gesehen, dass dieses Nicht- Real Gefühl da ein Teil ist. Und plötzlich bekam ich eine richtige Panikattacke, für einen Moment dachte ich wirklich alles ist nicht real, dadurch wurde die Panik noch schlimmer. Dann flaute es langsam wieder ab. Komme mir einfach nur total irre vor. Das einzige was mich ansatzweise beruhigt ist, dass man bei einer psychose scheinbar oft nicht wahrhaben will dass man selbst ein Problem hat und ich weiß ja dass mit mir etwas nicht stimmt. Aber immer wenn ich wieder diese leichten Gefühle hab denk ich: oh Gott, es kommt dir nicht real vor und das muss es doch sonst bist du verrückt und dann kommt es mir noch unwirklicher vor. Es ist ein Teufelskreis





Dr. Christina Wiesemann
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