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S
Hi krausix,

ich verstehe es ja selber nicht. Das Studium habe ich im Schnitt mit 1- abgeschlossen. Aber im Beruf versage ich auf ganzer Linie. Ich weiß nicht was mir Probleme bereitet. Scheinbar kann ich wirklich nicht gut programmieren. Was OOP ist weiß ich und die Grundlagenkurse habe ich alle ganz gut bestanden (z.B. Java, Pascal, C++). Aber Programme im Einsatz sind ein Vielfaches komplizierter als im Studium. Ich kann mich z.B. nur sehr schwer in fremden Code einlesen.

Leider habe ich auch wirklich keine Ahnung von IT. Als ich bei einem Außentermin war und der Chef einen Server einrichtete, fragte ich, ob das immer so lange dauern würde. Er fragte mich dann, ob ich schon mal einen PC eingerichtet hätte. Ich verneinte. Dann kam die Frage, ob ich überhaupt Ahnung von IT hätte. Um ehrlich zu sein habe ich das nicht. Ich habe mich, außer im Studium, nie mit Computern beschäftigt. Wenn ich einen PC aufschrauben würde, könnte ich ihn nicht mehr zusammenschrauben. Wenn etwas mit dem Betriebssystem ist, bin ich aufgeschmissen. So etwas habe ich im Studium nie gelernt. Ich habe in der Theorie gelernt wie neuronale Netze rechnen und wie man Roboter steuern kann, aber als ich z.B. LaTeX installieren wollte, habe ich es nicht geschafft (bzw. erst beim x-ten Mal und warum das funktioniert, weiß ich heute noch nicht).

Ich habe ja Interesse an Informatik. Aber ich habe mich nur im Rahmen des Studiums damit beschäftigt.

Ich weiß echt nicht mehr weiter. Ich habe mit dem Gedanken gespielt noch eine Ausbildung zum Programmierer/Informatiker zu machen. Im Grunde halte ich es für übertrieben, aber ich weiß echt nicht mehr weiter...

Vielleicht liegt das alles ja auch an meiner sozialen Phobie. Ich habe extreme Minderwertigkeitskomplexe und kann mich zwischen Menschen nicht konzentrieren. Schon als ich in den Vorlesungen saß, habe ich nie etwas verstanden. Ich habe das immer zu Hause lernen müssen, weil das in der Vorlesung alles total unverständlich war. Und in der Arbeit bin ich ja auch wieder gezwungen neben anderen zu lernen und ich fühle mich oft beobachtet.
Was mich auch kaputt macht sind die persönlichen Gespräche. Ich habe es eigentlich ganz gut getroffen, dachte ich, weil wir meist nur zu zweit oder zu dritt im Büro sind. Aber oft unterhalten sich die Kollegen und dann weiß ich nicht was ich machen soll. Zuhören? Mitreden? Auf den Bildschirm gucken? Ich werde noch verrückt. Ich starre dann einfach nur in den Bildschirm, bis die Situation irgendwann vorbei ist. Aber ich merke, dass das nicht ok ist und ich komisch wirke. Aber ich könnte mich auch nie in ein Gespräch einbringen. Das liegt an der sozialen Phobie.

Liebe Grüße
Schneematsch

11.12.2013 22:43 • #61


K
Lieber Schneematsch,

das tut mir sehr leid. Mit dieser sozialen Phobie wirst du wahrscheinlich in jedem Beruf nur Qualen erleben. Hast du hier eigentlich schonmal eine Therapie gemacht?

12.12.2013 14:40 • #62


A


Angst vor Berufsleben

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Maldur
hui, nich gut, nich gut.
also, meines erachtens, musst du dringend eine verhaltenstherapie machen um deine soziale phobie in den griff zu bekommen. sonst wirst du keinen spaß mehr haben in der zukunft im berufsleben.
wg. deiner jobansicht. nun, vll. solltest du wirklich noch einmal eine ausbildung machen. studium hin, studium her, wenn du im job nicht klar kommst ,weil dir wissen fehlt, dann musst du da nachbessern.

ich habe für mich persönlich entschieden,d Ar. ich nur noch das mache worauf ich lust habe. wenn ich das gefühl habe, es passt nicht, dann mache ich es nicht. geld hin, geld her. das ist es mir nicht wert

12.12.2013 22:02 • #63


G
Zitat von schneematsch:
Als ich bei einem Außentermin war und der Chef einen Server einrichtete, fragte ich, ob das immer so lange dauern würde.

Aber ist dir inzwischen klar geworden, dass man deine Frage auch als Kritik verstehen kann?
(Was, Sie brauchen sooooo lange für das bisschen Einrichten?! )

Ich vermute, dein Chef hat das so verstanden und daraufhin hat sein verletztes Ego sämtliche Kritikregister dir gegenüber gezogen.

Du hast vermutlich nur ganz arglos-erstaunt gefragt, ob das immer so lange dauert. Aber, wie gesagt, solche Fragen verstehen andere seeehr häufig, wenn nicht sogar fast immer als Kritik! Das musst du dir unbedingt abgewöhnen und üben, wirklich nur positiv wirkende Fragen zu stellen. Andernfalls erschaffst du dir ungewollt und unnötig große Probleme.

12.12.2013 22:15 • #64


S
Hallo krausix, ich habe nie vernünftig gelernt mit Menschen zu kommunizieren. Mir fehlt praktisch ein halbes Leben, in dem ich fast nur alleine war. Ich habe schon mal eine Gesprächstherapie versucht, aber sie hat nichts gebracht. Schlimmer noch, ich wurde genötigt Tabletten zu nehmen, die mich dann richtig kaputt gemacht haben. Aber das ist ein anderes Thema. Ich bin komisch und ich weiß nicht was ich dagegen tun kann. Ich fühle mich wie ein Autist, der in seiner eigenen Welt lebt. Das ist nicht schön.

Hallo Maldur, die soziale Phobie kann ich nicht in den Griff bekommen. Ich bin manchmal gehemmt und blockiert. Das ist nicht nur etwas Psychisches, sondern ich habe auch körperliche Symptome, die ich nicht einstellen kann. Mir ist in letzter Zeit aufgefallen warum ich mich immer so unwohl fühle am Bahnhof. Es ist nur wegen der Menschen. Wenn ich mich etwas weiter Abseits der anderen Leute stelle, dann fühle ich mich wieder gut. Oder wenn ich durch die Reihen laufe (nur nicht stehen bleiben). Auch in der Arbeit bin ich ständig mit dem Bein am zittern.

Hallo GastB, der Chef ist ein Profi. So ein Halbstarker wie ich kann ihn gar nicht kränken. Aber ich sollte meine Worte tatsächlich gewählter wählen. Es war halt nur der peinliche Moment, in dem ich nicht wusste, was ich sagen sollte.


Danke für eure Antworten!

20.12.2013 22:54 • #65


K
Ja wie ist der Status? Wie läuft es in der Arbeit.

20.12.2013 23:45 • #66


G
Zitat von schneematsch:
So ein Halbstarker wie ich kann ihn gar nicht kränken.
Natürlich nicht, er war ganz sicher nicht gekränkt. Er dachte sich wahrscheinlich so etwas wie:Was erlaubst du dir, du Grünspecht? Na warte, dir werd ich's noch zeigen, wer hier unfähig ist.
Zitat:
Aber ich sollte meine Worte tatsächlich gewählter wählen. Es war halt nur der peinliche Moment, in dem ich nicht wusste, was ich sagen sollte.
Ja, das kann ich gut verstehen. Aber, wie du schon selbst sagst, man sollte aufpassen, was man zu wem sagt, insbesondere zu einer Person, von der man abhängig ist und die von einem Respekt erwartet und erwarten kann.

20.12.2013 23:47 • #67


Maldur
hm ok. das is doof. ich kenn sowas nich so wirklich, also soziale phobie. sicher, ich muss nich unbedingt immer im mittelpunkt stehen, aber kein ding mit small talk, präsis halten usw. daher ist es immer schwer für mich, mich in sowas rein zuversetzen. hm, naja körperliche symptome werden ja meist du die psyche ausgeklst 8wie ne panikattacke), also von daher gehe ich immer davon aus, dass man das in den griff bekommen kann. nur die frage ist, ist der weg zu schaffen? oder äfhrt mit dem status quo im endeffekt doch erst einmal besser? schwere frage

21.12.2013 00:01 • #68


S
Hallo krausix. Wie es mit der Arbeit läuft. Naja. Ich sitze jeden Tag unbezahlt ca. eine Stunde mehr im Büro (nur so, um zu lernen) und gefeuert bin ich auch nicht. Würde sogar noch länger in der Arbeit bleiben, aber dann habe ich wirklich nichts mehr vom Tag (stehe derzeit gegen 6 Uhr auf und komme um 20 Uhr zurück). So langsam werde ich besser in der Java-Programmierung. Aber insgesamt sieht es immer noch nicht gut aus. Mir wurde vor 1-2 Wochen sogar mit Kündigung gedroht. Weiß gerade nicht, ob ich das bereits schrieb.
Naja, und mit der sozialen Integration hakt es hinten und vorne.

Hallo Maldur. Ich habe keine einfache soziale Phobie. Das ist bei mir ein bisschen krasser. Ich habe ausgeprägte Angststörungen und eine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung. Ich weiß nicht, ob ich jemals mit Menschen klar komme. Obwohl es heute schon sehr viel besser geht als noch vor 15 Jahren.

21.12.2013 22:32 • #69


Maldur
und wie ist der stand der dinge?

28.01.2014 22:12 • x 1 #70


S
Hallo Maldur, Danke der Nachfrage. Es ist schrecklich. Ich bekomme einfach keine sozialen Kontakte hin. Hin und wieder reden die Kollegen untereinander. Einmal war es sogar eine knappe halbe Stunde am Stück! Und ich saß mitten im Büro und wusste nicht was ich machen soll. Ich starrte in den Bildschirm, während sich die anderen unterhielten. Ich fühle mich so schlecht. Und auch sonst funktioniert es nicht sehr gut. Mittlerweile habe ich 2 Kündigungsandrohungen bekommen. Ich denke, nur weil es kaum Informatiker auf dem Markt gibt bin ich noch eingestellt. Das ist auch keine schöne Situation.

28.01.2014 23:03 • #71


Maldur
hm das is kacke wohl wahr. und du bist ja denk ich mal aufs geld angewiesen, ergo kannst du nicht einfach selber kündigen. ich meine, das is ja kein leben so. das macht dich ja nur mehr kaputt. aber ich bin auch ratlos was du da machen kannst.

ich für meinen teil bekomme heute oder morgen ne bescheinigung, dass ich nur 25 stunden arbeiten kann, vorerst. da bin ich schon mal zufrieden mit

30.01.2014 08:17 • x 1 #72


K
Hey Schneematsch, das tut mir wirklich leid. Ich habe hier auch überhaupt keinen Tipp. Aber ich denke auch, dass du es auf lange Sicht nicht durchhalten kannst. Das ist ja die Hölle.

Du solltest wirklich nochmal über eine Therapie und eine DIAGNOSE nachdenken. Wenn du wirklich Autist bist, z. B. dann solltest du das wissen und richtig behandelt werden. Und eine weitere Gesprächstherapie wäre sicher gut, auch um diese Krise besprechen zu können.

30.01.2014 13:13 • x 1 #73


S
Danke für eure Antworten. Ich weiß nicht wie lange ich das durchhalte. Aber ich weiß auch gar nicht was ich sonst tun soll. Während des Studiums habe ich ein dreimonatiges Praktikum absolviert und da ist es fast genau so schrecklich gelaufen. Das war damals so schlimm, dass ich nach dem Praktikum nicht mehr weiter wusste und eine Therapie, Gesprächstherapie, gegen die soziale Phobie gemacht habe. Die Therapie hat mir gar nichts gebracht. Sie hat eher noch einiges verschlimmert, weil die Krankenkasse darauf bestanden hat, dass ich Psychopharmaka einnehme. Ich weiß darum gar nicht mehr was ich machen soll.

Ich versuche die Arbeit aber positiv zu nehmen. Es ist zwar nicht schön für mich, aber ich denke lieber an eine bessere Zukunft. 1. Ich lerne etwas. Dadurch, dass ich keinen Plan von Computern und Software habe, ist das sehr gut und wird mir für spätere Berufe vielleicht etwas bringen. 2. Meine Zwangsstörungen werden weniger. Vor einem Jahr war ich wegen schlimmen Zwangsgedanken noch in einer Klinik. Seit der Arbeit habe ich schlicht keine Zeit um an die Zwangsgedanken zu denken. Das ist gut. 3. Ich verdiene Geld. Es ist war für viele nicht viel, aber für mich schon. 4. Es kann nur besser werden. Ich versuche nicht kaputt zu gehen. Vielleicht reife ich ja und werde in der nächsten Arbeit einen leichteren Einstieg finden.

Ich versuche also mit Scheuklappen nur das Positive zu sehen. Obwohl ich jeden Morgen Bauchschmerzen habe wenn ich zur Arbeit fahre und ständig Angst habe wieder etwas falsch zu machen.

PS: Die Sache mit dem Autismus hat sich geklärt. Ich habe einfach eine sehr ausgeprägte soziale Phobie / selbstunsichere Persönlichkeitsstörung. Durch die Angst bin ich so abgelenkt, dass ich in Situationen nicht normal reagieren kann. Außerdem habe ich durch mangelnden sozialen Kontakt starke soziale Defizite. Das überfordert mich zusätzlich.

31.01.2014 00:00 • #74


K
Da kann man dir nur wünschen, dass dein Optimismus anhält und du dich gut durchschlägst.

Hast du eine Idee wie es zu deiner starken Sozialangst kam? Wie war das in der Schule. Was sind deine ersten Erinnerungen?

31.01.2014 21:48 • #75


Maldur
es ist schon einmal sehr gut, dass du dem ganzen positive aspekte ansiehst. vll. kannst du in 10 jahren sagen das war nicht schön, aber es war genau das richtige, weil es mich weiter gebracht hat. es ist dein erstes unternehmen. und es wird sicher nicht dein letztes sein. nimm soviel mit wie geht, und wenn du der meinung bist, du hast dich fachlich genügend weiter entwickelt, halt die ohren udn augen nach einem anderen unternehmen auf. arbeite an dir, vll. wirst du mit dem umgang mit deinen kollegen oder zumindest durch den umgang deiner kollegen untereinander auch lernen. und achte drauf, wie ist es heute, wie war es vor einem monat und wie ist es in einem monat. hat sich etwas gebessert, vll. auch nur, dass die bauchschmerzen nicht mehr so heftig suind. mensch ist ein gewohnheitstier. und vll. merkt dein körper mit der zeit, dass es nicht so schlimm ist, wie es dir die psyche vorgaukeln will. gerade im angst bereich. ich merke es selber, anfangs hat mir busfahren zum praktikum noch bauchschmerzen bereitet, heute ist es für mich normal geworden.

deine ansätze sind die richtigen. und wenns dir richtig kacke geht, alles schei. ist,. hast du hier die möglichkeit dich auszukotzen. also mir hilft sowas immer.

01.02.2014 01:14 • #76


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