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Hallo, ich weiss nicht wo ich anfangen soll. also versuche ich es mal. Ich hoffe es ist nicht zu lang. aber ich muss es mir mal von der Seele schreiben

Bei mir ist es aktuell noch sehr frisch aber dafür auf 100 %.
Ich war ende April diesen Jahres 1 Woche krank gewesen mit Grippe (Husten, schnupfen, leicht Fieber) und seit dem ist mein Leben ein komplett anderes irgendwie.
Warum ich glücklicherweise so schnell auf das Thema Angst und Panik gekommen bin ist das ich schon mal so etwas ähnliches 2013 hatte. Damals hatte ich wohl auch eine Angst und Panik Schleife erreicht. Damals war es auch sehr schwer für mich weil ich gar nicht wusste was mir los ist und ich dann daraufhin noch eine Generalisierte Angsterkrankung entwickelt hatte weil ich den ganzen Tag gegoogelt habe was ich haben könnte Symptome usw.
Damals kam dann zum Glück heraus das ich einen starken Vitamin B12 Mangel hatte aufgrund von Reflux Tablette die ich bekommen hatte zu der Zeit. Und das war bei mir der positive Durchbruch ich habe dann ein paar Monate Vitamin b12 spritzen bekommen und es wurde innerhalb von 6 Monaten alles wieder gut.
Diesmal ist es aber anders leider.

Wie gesagt ich war ende April krank gewesen und 1 Woche nur daheim um mich auszuruhen. Und da ich wirklich sehr gerne Spazieren/wandern gehe und draussen in der Natur bin vor allem im Sommer habe ich mich riesig gefreut als es mir besser ging nach der Grippe und bin endlich raus um eine kleine Runde spazieren zu gehen. Und da hatte ich wohl meine erste Panikattacke. Ich denke das war eine ich wuerde es so beschreiben
ich bin also draussen allein am spazieren im Wald. Und plötzlich überkommt mich eine Todesangst. Herz rasst auf 100 % ich schnapp nach Luft. Ich denk ich sterbe. Meine Linke Schulter schnappt nach vorne. mir wird schwindelig. Bin kurzatmig und muss mich auf den Boden knien weil ich denk ich kipp um. und meine Gedanken war. sch. ich muss hier sofort weg nach Hause. Ich schaffe das nicht. ich komm nicht mehr nach Hause. Ich drehe durch. ich Sterbe.
Hab dann 2-3 Minuten auf dem Boden gekniet und einen Freund angerufen. Nur um jemanden den ich kenne zu hören. Ich habe nichts erzählt wie es mir geht. Aber ich habe irgend einen Anker gebraucht um die 10 Minuten Fussweg irgendwie nach Hause zu schaffen.
Völlig erschöpft habe ich es bis nach Hause geschafft. und Seit dem bin ich leider ein anderer Mensch. die nächsten 2-3 Wochen habe ich also auf spazieren gehen verzichtet weil bei dem Gedanken schon mein Herz zu rasen angefangen hatte. Aber ich bin weiterhin mit dem Auto gefahren (zum einkaufen zur Arbeit usw) und mit dem Fahrrad herumgefahren. Beim Auto fahren und Fahrrad fahren habe ich mich irgendwie sicher gefühlt. zu mindestens die ersten 2-3 Wochen das hat sich dann leider im Mai auch geändert. Als ich zb mit dem Fahrrad durch den Wald gefahren bin hatte ich genaudieselben Gedanken und Symptome wie damals beim spazieren gehen. und wollte so schnell wie möglich einfach nur nach Hause. und eine Woche später leider dann auch beim Auto fahren. Als ich an einer langen roten Ampel stand kamen auch die Gedanken und Symptome.
Ich glaub leider viele kennen dieses Symptome. oder ist es nur bei mir so. Man denkt wirklich man stirbt jetzt das wars. es gibt keinen Ausweg man will sofort weg hier ist total unruhig nervös Herz springt wie verrückt man ist total kurzatmig usw

Tja und da bin ich nun knapp 8 Wochen nach der Grippe. und es ist alles wie unschaffbar für mich. Einkaufen mit dem Auto obwohl es nur 2-3 Minuten entfernt ist. Eine Qual. Fahrrad fahren in der Wohngegend ist das einzigste was noch einigermassen geht. Am schlimmsten ist es für mich auch nur 100 m vom Haus zu spazieren. Ich bekomme sofort diese Panikattacken und muss sofort nach Hause.

Was denkt ihr? Warum von 0 auf 100 %. Kann die Grippe da ein auslöser gewesen sein. Was kann ich am besten machen? ich will mich einfach mal austauschen. bin im moment sehr verzweifelt deswegen natürlich

Gestern 21:29 • 13.06.2025 #1


15 Antworten ↓


Zitat von BeHappy80:
Was denkt ihr? Warum von 0 auf 100 %.

Hallo, das kann man nicht sagen. Viele Dinge können so etwas auslösen.

Zitat von BeHappy80:
Was kann ich am besten machen?

Du kannst mal mit Deinem Hausarzt darüber sprechen.
Bei Deinen früheren Themen sieht es fast so aus, als wenn Du sehr häufig unter Ängsten
gelitten hast.
Oder sehe ich das falsch?

Viele Grüße
Bernhard

A


Angst und Panikattacken draussen

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Zitat von Hotin:
Hallo, das kann man nicht sagen. Viele Dinge können so etwas auslösen. Du kannst mal mit Deinem Hausarzt darüber sprechen. Bei Deinen früheren Themen sieht es fast so aus, als wenn Du sehr häufig unter Ängsten gelitten hast. Oder sehe ich das falsch? Viele Grüße Bernhard

Wie ich in meinem Beitrag geschrieben hatte, war ich 2013 wegen einem starken Vitamin b12 Mangel in einer Angst/ Panikspirale mit Generalister Angststörung die aber nach dem der Vitamin b12 wieder aufgefüllt war wieder komplett alles ok war. Seit dem hatte ich keinerlei Angst oder Panikattacken.
Jetzt aber seit 2 Monaten so extrem wie noch nie wie gesagt schon 100 meter vom Haus zu fuss brech ich so gut wie zusammen und muss zurück. Übrigens mein Vitamin B12 Spiegel ist Top daran kann es leider nicht liegen dieses mal

Leider steht in deinem Profil nichts über dein Alter. Könntest du evtl. mit Beginn der Wechseljahre zu tun haben? Schilddrüse?

@Greta__ ich bin Männlich Mitte 40

Das B12 auch mal einen Einfluss haben kann kenne ich ebenfalls.

Zitat von BeHappy80:
Jetzt aber seit 2 Monaten so extrem wie noch nie wie gesagt schon 100 meter vom Haus zu fuss brech ich so gut wie zusammen und muss zurück.

Dieses hier, lässt sich aber mit einem Vitaminmangel bestimmt nicht mehr erklären.

Kann es denn sein, dass irgendetwas in der letzten Zeit Deine persönliche oder finanzielle Sicherheit
angreift?

@Hotin eigentlich nicht ich habe mir auch schon Gedanken gemacht aber bis auf den normalen Alltag wie ich ihn sonst auch habe mit ups und downs nichts besonderes

Zitat von BeHappy80:
@Greta__ ich bin Männlich Mitte 40

Entschuldigung!

Schilddrüse würde ich trotzdem untersuchen lassen, wenn es da Unstimmigkeiten gibt können sich diese auch in Angst und Panikattacken zeigen.

@Greta__ du musst dich doch bitte nicht entschuldigen...
danke für den Tipp. ich glaube aber eher das es bei mir psychisch was ist. Ich habe die angst und Panikattacken ja nur in bestimmten situation und nicht wenn ich daheim (meine safe zone) bin. Ich denke es geht wohl in Richtung Agoraphobie. Ich werd auf jeden fall versuchen zu meinem Hausarzt zu gehen und Blutbild machen usw aber wie gesagt wenn ich zb Fahrrad fahre im Umkreis habe ich nichts kein Herzrasen kein außer Atem, daheim habe ich nichts daher denke ich nicht das es körperlich was ist sondern eher kopf Sache

Dann fällt mir dazu wenig ein. Oft gibt es irgendeinen Grund.
Schade, wenn Dir dazu nichts Bestimmtes einfällt.

Schließlich ist es doch so. Wenn Du keinen Grund kennst, dann kannst Du ja
einfach nach draußen gehen und Dich gut fühlen. Oder nicht?

@Hotin Leider ist es nicht so einfach. Sobald ich draussen bin spielt mein Körper verrückt und ich habe das gefühl ich sterbe und muss sofort wieder heim. Wären die körperlichen Symptome nicht wäre es nicht so schwer

Zitat von BeHappy80:
Leider ist es nicht so einfach. Sobald ich draussen bin spielt mein Körper verrückt und ich habe das gefühl ich sterbe und muss sofort wieder heim. Wären die körperlichen Symptome nicht wäre es nicht so schwer

Schade, dass du es nicht auch zuhause hast. Ich bin froh, dass ich es damals auch zuhause ständig hatte, somit gab es für mich kein Entrinnen. Und ich hatte dauernd die Gelegenheit, die Erfahrung zu machen, dass ich weder in Ohnmacht fiel noch starb.

Zitat von BeHappy80:
Was denkt ihr? Warum von 0 auf 100 %.


Es ist ja nicht wirklich von 0 auf 100 gegangen.

Dein Gehirn kennt seit 2013 bereits die typischen Reaktionsmuster auf Angst, weil du ähnliche Probleme hattest (Angst) und diese Reaktionen abgespeichert wurden.

Der Körper speichert Emotionen.
Nicht wie eine Festplatte, sondern das Nervensystem wird eine Reaktion, die es mehrmalig durchlaufen hat, abspeichern und bei passender Gelegenheit wieder aktivieren.

Diese Reaktionsmuster verschwinden auch nicht einfach wieder, nur weil es einem wieder besser geht. Das muss über lange Zeit umgelernt werden, sonst braucht es nur einen neuen Stein des Anstoßes.

Zitat von BeHappy80:
Ich denke es geht wohl in Richtung Agoraphobie


Es klingt zumindest danach, weil es scheinbar einen Radius gibt, den du als Safezone bewertest.

Allerdings hat @Hotin meiner Meinung nach Recht, dass es einen Auslöser gegeben haben muss, dass die wieder hochkocht.

Auch eine Agoraphobie spielt ja nur mit den gleichen Hirnbereichen, die offensichtlich wieder sensibilisiert wurden, bevor du deine Panikattacken hattest.

Irgendwas wird dich meiner Ansicht nach emotional angefasst haben und deine Angst hat dich aus deinen Routinen des Unterbewussten geweckt (was halt auch ihre Aufgabe ist) aber leider weiß ich selbst auch, dass man nicht immer sagen kann, woran es lag, weil man eben auch gut verdrängen kann und manche Dinge auch so profan erscheinen, dass sie als Auslöser ignoriert werden.

Zitat von BeHappy80:
Leider ist es nicht so einfach. Sobald ich draussen bin spielt mein Körper verrückt und ich habe das gefühl ich sterbe und muss sofort wieder heim.

Dass bedeutet. Zuhause hast Du keine Symptome. Deshalb fühlst Du Dich sicher.

Gehst Du aber aus dem Haus fühlst Du Dich scheinbar nicht mehr sicher. Deine Angst scheint dann sofort Symptome zu erzeugen.

Nun frage ich. Warum fühlst Du Dich nicht sicher, wenn Du die Wohnung verlässt. Es wirst mit
Sicherheit etwas mit Menschen zu tun haben. Aber was? Du solltest es wissen.

Zitat von BeHappy80:
Wären die körperlichen Symptome nicht, wäre es nicht so schwer

Würden unsere Ängste keine Symptome machen, dann würdest Du nie herausfinden,
ob Du eine Angststörung hättest.
Das könnte dann bedeuten. Kein Mensch möchte mehr mit Dir Kontakt haben, weil Du nie erkennen
könntest, das Du Probleme hast, mit anderen Menschen Kontakt aufzubauen.
Du würdest immer alles abstreiten. Niemand könnte Dir helfen.
Und Du würdest immer nur allein bleiben.

Hallo ,
als ich deinen Beitrag gelesen habe , hat es mich 1 : 1 an den Beginn meiner Panikattackenkarriere erinnert. Insbesondere die Szene im Wald.
Schon mal zum Trost : diese starken , großen Ich sterbe jetzt und hier sofort Momente sind schon lange nicht mehr da.
Das war harte , jahrelange Arbeit - aber hier in meiner Antwort an Dich geht es mir um etwas anderes.

Ich erinnere mich nämlich auch dass ich mich in den ersten Monaten ohne Unterlass in Grübeleien verloren habe : was ist eben vor der Angst gewesen / passiert, warum bekomme ich das immer dort oder da , was habe ich vorher gedacht, wieso habe ich das in manchen Situationen noch nie erlebt, in anderen ständig ..... etc.pp.
Geholfen hat mir das nicht.

Im Grunde hatte ich mir in kürzester Zeit ein immer gleiches Reaktionsmuster angewöhnt und natürlich auch die Angst vor der Angst entwickelt und lebte in ständiger Erwartung der nächsten Panik.

Zum Beispiel hatte ich monatelang in der Straßenbahn an der immer selben Haltestelle ( besser gesagt 10m danach) ein leichtes Panikgefühl.

Dieses Gefühl erwartete ich, beobachtete mich natürlich, hatte Angst vor diesem Teil der Strecke.
Ich musste da lang zur Arbeit fahren - hatte also auch keine Alternative.
Dieses leichte Panukgefühl steigerte sich an schlechten Tagen bis zur richtigen Attacke ( mit Notarzt aus der Bahn rausgeholt z.B. ) oder nur in ein dauerhaftes mittelschweres Angstgefühl , dass mich bis in den späten Abend begleitete.....

Ich kann dir nicht beschreiben welche Analysen ich erstellte um raus zu finden warum ich immer an dieser einen selben Stelle Angst bekam.
Weshalb ich das hier so klein/klein schildere : Ich habe damals nicht erkennen können , dass ich wie eine Maschine einfach jeden Tag das immer gleiche Programm abspielte.

Natürlich hatte ich noch ganz ganz viele andere Triggerorte an denen ich mein Panikprogramm abspulte.
Und so verkleinerte sich meine Welt immer mehr..... und ich kannte bald jede Notaufnahme im Umkreis von 100km.

Ich bin dann irgendwann an einen Therapeuten geraten , der mir nach einer tränenreichen Schilderung einer Angstattacke, eben nicht die Frage stellte : und was haben Sie kurz vor dieser Panikattake getan , gedacht ....
Der Therapeut fragte mich WAS ich gegen das Gefühl der Angst getan hätte.
Ich wußte gar nicht was der von mir wollte. Ich kannte keine Strategien.
Ich war bis dahin auch nicht ansatzweise auf den Gedanken gekommen, dass man selber etwas gegen diese Todesangst tun könnte.....außer den Rettungsdienst zu rufen.
Oder einen Freund anrufen , dem man aber nix von der Angst erzählt.... auch das kenne ich nur zu gut

Ich hatte nicht einen sofortigen Erleuchtungszustand durch diese Frage.
Aber es kam was in Bewegung, wo sich vorher garnix bewegt hatte.

Und er gab mir sehr selbstbewußt den Hinweis , wenn ich eher eine verhaltenstherapeutische Hilfe gesucht hätte , hätten sich diese immergleichen Reaktionsmuster nicht so schön tief in mein Gehirn eingraben können.
Das war natürlich nur der Anfang und ein Baustein von vielen diese ganze SCH... in den Griff zu kriegen.
Was ich Dir versuche zu sagen , ich weiß nicht ob ich mich veeständlich machen kann : ich kann die Art deiner Angst zu 100% nachvollziehen. Es ging mir GENAU wie Dir.
Und genau wie du habe ich darüber nachgedacht weshalb das jetzt so extrem geworden ist , weshalb das ausgerechnet jetzt auftaucht, ob XYZ der Auslöser gewesen sein kann.....
Wie weiter oben schon gesagt : diese Überlegungen haben mir nicht geholfen meine Angst zu verstehen und sie haben mich vor allen Dingen nicht daran gehindert immer öfter und und an immer mehr Orten Angst zu haben.

Ich möchte Dir dringend raten Dir schnellstmöglich therapeutische Unterstützung zu suchen und immer wieder zu versuchen Muster zu druchbrechen.

Im Grunde müsstesat Du in den Wald und dort Deine Angst aushalten.
Denn Du wirst dort natürlich nicht sterben. Warum und woran auch?
Lass nicht zu dass sich dein Radius immer mehr verkleinert.

Mir tut es um jede Minute meines Lebens leid, die ich mit diesen völlig sinnlosen Ängsten vegeudet habe und manchmal auch noch heute vergeude.......
Und ich habe es wirklich lange schleifen lassen, bestimmt 2 Jahre bevor ich anfing mich aktiv mit der Angst auseinandersetzen.
Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig mit meiner Geschichte helfen und Mut geben. Alles Gute Dir!

A


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Dr. Christina Wiesemann
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