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j_1411
Hallo zusammen..
ich bin Jessi, 26 Jahre alt und bin neu hier.
ich habe mich schon etwas eingelesen und gemerkt, dass viele so verzweifelt sind wie ich. Das tut ehrlich gesagt ziemlich gut, weil man sich nicht so allein fühlt.
trotzdem finde ich seit 10 Jahren kein Ausweg aus der Angst.
Ich habe panikattacken (agroaphobie mit panikstörung), wurde mehrfach stationär im Krankenhaus behandelt, mache mittlerweile die 3. Therapie, war in einer tagesklinik und habe auch alternativmedizin wie Akupunktur und Homöopathie ausprobiert. Aufgrund von Problemen auf der Arbeit habe ich sogar meinen Job gewechselt. So langsam weiß ich nicht mehr weiter. Ständig dieses herzrasen, herzstiche, taubheitsgefühle, Kopfschmerzen, Migräne, Magenkrämpfe oder auch Magenschleimhautentzündung, von jetzt auf gleich irgendwo im Körper schmerzen ohne einen Grund.. Schlafstörungen, das Gefühl zu ersticken und das schlimmste: diese unfassbare Angst, zu sterben. ich weiß.. wir müssen alle irgendwann sterben.. dieses Gefühl ist so schwer zu beschreiben. Ich gehe ungern alleine raus, vermeide es aber nicht, aber die Angst vor dem allein sein ist sehr groß.. Angst, dass mir niemand helfen kann oder will wenn es mir schlecht geht.
Medikamente nehme ich übrigens nicht.

hat das jemand von euch auch schon so lange und Tipps wie man den Alltag einfach besser bestreiten kann? Oder ist jemand auch nach so langer Zeit aus dem kreislauf ausgebrochen? ich kann llangsam einfach nicht mehr.

Danke fürs zuhören und im voraus schon einmal für eure antworten.

20.04.2015 05:02 • 22.04.2015 #1


11 Antworten ↓


V
Liebe jessi,
Schön das wir morgens grad an nichts anderes denken können ausser an die Angst. Ich bin auch 26 und habe ebenfalls eine Angststõrung und bin auch neu hier. Ich hatte zum ersten Mal solche nächtlichen Panikattacken, die mich komplett wach gehalten haben.Nun muss ich gleich aufstehen und auf Arbeit. Mir fehlt besonders, dass ich mich mit niemanden Gleichgesinnten austauschen kann. Schrecklich. Mein Freund würde mir immer so gerne helfen aber weiss nicht wie. Also ich habe erst seit letztem Sommer solche Panikattacken. So meist nur 1x die Woche, manchmal mehr.Bin auch in Therapie, , eigentlich weil ich eine leichte Zwangskrankheit hatte/habe. Nun auch ne Panikstörung. An solchen Tagen wie heute verliere ich auch gerne mal den Mut und denke es wird nie anders. Aber hab zum Glück auch Tage wo ich immer wieder an mich glaube und neue Sachen ausprobiere. Wichtig ist sich immer wieder der Angst zu stellen. Sage ihr das sie willkommen ist. Tu so als wãrst du glücklich, dann fühlst dich auch irgendwann so.Angst das ich deswegen sterbe habe ich nicht. Bei mir ist es eher Angst vor den Symptomen und meist auch nur abends und das es mir den Schlaf raubt und das es schlimmer wird und auch tagsüber mich mal überrascht. Kann jetzt schon kaum woanders schlafen z bsp hotel weil ich mir schon vorher millionen Gedanken mache. Genau da liegt ja auch das Problem. Die Gedanken.Sport hilft mir enorm. Z bsp einfaches Danceaerobic zu Hause. Gut soll auch joggen und Fahrrad fahren sein. Baut einfach Stress ab und man entspannt automatisch danach.Dann habe ich mit Yoga begonnen und hoffe da noch etwas Entspannung zu finden.Stecke da noch in den Anfängen.
Ja meine Gründe kenn ich auch nur so grob aber wahrscheinlich sinds auch nur Auslöser.
Was für Schmerzen hast du denn? Wie oft plagen dich die Attacken? Weißt du warum du das hast?
Wünsche dir trotzdem einen guten Start in den Tag.
Liebe Grüße Yvonne

20.04.2015 07:10 • #2


A


Angst, Schlafstörungen und Schmerzen

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B
es ist sehr schlimm und belastend wenn man das schon in jungen jahren hat. ich bin 35 und hab panikattacken wie auch hypochondrisches denken seit knapp 5 jahren. mir gehts gut bin verheiratet hab drei kinder zwei hunde und ein haus und gehe nachmittags putzen.
es sind diese fiesen gedanken und körperliche symptome dadurch. denk bei jedem symptom es wäre eine schlimme krankheit wie krebs . es wird natürlich dann sofort gegoogelt.
ich habe mir jetzt das buch unerklärliche beschwerden von helga pohl bestellt. mal sehen ob es hilft, von der krankheitsangst los zu kommen.
diese sache wünsch ich noch nicht mal meinem schlimmsten Feind.

liebe grüße und einen hoffentlich beschwerdefreien tag.

20.04.2015 07:58 • #3


P
Wisst ihr, das Problem ist, dass nur ihr selbst euch helfen könnt. Ich sage euch nun mal ein paas Sachen, die für mich sehr hilfreich waren/sind:

1. Wenn die Angst kommt, macht euch klar, dass sie euch nichts tun kann, dass sie nur ein ekelhaftes Gefühl ist, dass ihr es schon oft gemeistert habt, dass es auf jeden Fall vorbei gehen wird, dass ihr stark seid und es aushalten könnt.

2. Lasst euch von der Angst von Nichts abhalten. Wenn ihr aufwacht und Angst habt, sagt euch Na dann heute hald mit Angst.. Ihr werdet sehen, wenn ihr euren Alltag weiter lebt, wird euch das schon enorm von der Angst ablenken und wenn ihr akzeptiert, dass sie euch eben momentan begleitet, verliert ihr auch nach und nach die Angst vor der Angst.

3. Erlaubt euch, dass es euch schlecht geht. Erlaubt euch schlechte Tage. Seid nicht wütend oder traurig, sondern gesteht euch ein, dass es Niemandem jeden Tag gut gehen kann. (für mich der schwierigste Punkt!)

4. Beschäftigt euch nicht so viel mit der Angst, lasst sie neben euch herlaufen, aber lasst sie nicht von euch Besitz ergreifen. Lenkt euch ab und lebt!

5. Wenn es euch besser geht, überlegt, was der Auslöser der Angst sein könnte. Wo habt ihr euch selbst zu wenig geachtet, wo habt ihr euch zu sehr angepasst, wo ward ihr fremdbestimmt, wo hat euch ein Satz oder ein Ereigniss getroffen?

6. Liebt euch! Schätzt euch! Achtet euch! Tut euch was Gutes. Setzt euch in die Sonne mit nem leckeren Eis oder Kaffee. Atmet tief durch und ignoriert die Angst bzw. tut das trotz der Angst.

Übrigens. Ein wichtiger Fakt für mich war Folgender: Das Gehirn lernt die Angst, es muss sie auch wieder VERlernen. Das heißt, das Gehirn merkt, dass wir bspw. wegen irgendeiner Situation angespannt sind und auf Grund dessen mal Angst hatten oder Panik bekommen haben und so wird das Angstgefühl künftig bei JEDER Art der Anspannung ausgepackt. Das heißt, man muss lernen zu beobachten, wann tritt Angst auf und warum! ist man in bestimmten Situationen auf Halb Acht-Stellung.

Wenn man das erkennt, kann man viel, viel besser gegen die Angst kämpfen, weil man weiß wann sie kommt und warum. Und das Gehirn verlernt es tatsächlich wieder. Langsam, aber JA!

20.04.2015 08:41 • x 2 #4


Black-Sheep
Zitat von Paddlmädchen:
1. Wenn die Angst kommt, macht euch klar, dass sie euch nichts tun kann, dass sie nur ein ekelhaftes Gefühl ist, dass ihr es schon oft gemeistert habt, dass es auf jeden Fall vorbei gehen wird, dass ihr stark seid und es aushalten könnt.

2. Lasst euch von der Angst von Nichts abhalten. Wenn ihr aufwacht und Angst habt, sagt euch Na dann heute hald mit Angst.. Ihr werdet sehen, wenn ihr euren Alltag weiter lebt, wird euch das schon enorm von der Angst ablenken und wenn ihr akzeptiert, dass sie euch eben momentan begleitet, verliert ihr auch nach und nach die Angst vor der Angst.

3. Erlaubt euch, dass es euch schlecht geht. Erlaubt euch schlechte Tage. Seid nicht wütend oder traurig, sondern gesteht euch ein, dass es Niemandem jeden Tag gut gehen kann. (für mich der schwierigste Punkt!)

4. Beschäftigt euch nicht so viel mit der Angst, lasst sie neben euch herlaufen, aber lasst sie nicht von euch Besitz ergreifen. Lenkt euch ab und lebt!

5. Wenn es euch besser geht, überlegt, was der Auslöser der Angst sein könnte. Wo habt ihr euch selbst zu wenig geachtet, wo habt ihr euch zu sehr angepasst, wo ward ihr fremdbestimmt, wo hat euch ein Satz oder ein Ereigniss getroffen?

6. Liebt euch! Schätzt euch! Achtet euch! Tut euch was Gutes. Setzt euch in die Sonne mit nem leckeren Eis oder Kaffee. Atmet tief durch und ignoriert die Angst bzw. tut das trotz der Angst!


Sollte bei jedem Therapeuten, an der Tür stehen, großes Kino Paddelmädchen...

an alle anderen, fight the good Fight

20.04.2015 09:00 • #5


V
danke paddlmädchen,
wissen tue ich das auch, nur umsetzen fällt eben schwer. wenn es mir gut geht genieß ich es aber wenn die angst wieder kommt fällt es mir einfach schwer sie zu akzeptieren und nicht als schlimm anzusehen, da diese symptome einfach immer wieder lähmend sein können.sie kommen unerwartet und ohne grund außer eben durch gedanken. gedanken abstellen (joar wäre super) ich mache fast alles trotz der angst, erwische mich aber auch, dass ich darüber nachdenke etwas zu vermeiden.
tja und leider weiß ich nicht wieso ich angst habe. ich habe normale sorgen wie jeder andere auch aber ich scheine etwas sensibler damit umzugehen. ich erkenne leider kein muster/schema oder ein grund.
manchmal wünschte ich mir einfach nur, dass es z bsp am fahrstuhl fahren liegt, so weiß ich, dass ich ganz viel fahrstuhl fahren üben muss. aber ich weiß nicht was es ist.
ich soll laut therapeutin üben indem ich die symptome hervorrufe und mich daran gewöhne ( bei mir ist es hauptsächlich nervosität, übelkeit, atemnot)aber auch das habe ich bisher nicht richtig hinbekommen, da ich natürlich nichts mehr will als nach der arbeit den feierabend zu genießen. ja muss mich aber eigentlich überwinden. und das ist einfach schwer. wissen wie es geht und was ich falsch mach, das weiß ich tatsächlich. achja verzwickt.

20.04.2015 09:14 • #6


j_1411
Hallo zusammen,
vielen dank für die lieben Worte schon mal.
Ihr habt recht, dass man versuchen muss weiter zu leben und sich nicht einschüchtern zu lassen von seiner Angst. Dazu gehört auch, sich in die Sonne mit einem Kaffee zu setzen und zu genießen, rauszugehen, shoppen, Party machen, und so weiter. Aber für mich ist das so schwer, diese Angst zu akzeptieren. Ich versuche es jeden Tag. Habe auch von der Therapeutin eine Methode gezeigt bekommen, die unterstützen soll, dass man sich selbst akzeptiert. Und zwar soll man dabei einen Akupunkturpunkt unterhalb des linken Schlüsselbeins kurbeln und sich dabei am besten vor den Spiegel stellen und sich sagen Trotz meiner Angst liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin! oder mit anderen Sätzen. Das ist auch wieder so eine Glaubenssache denk ich. Aber man kann sich damit auf jeden Fall etwas einreden.

vonnchen: Also geht es dir auch so, dass dein Freund dir nicht helfen kann, weil er es wohl nicht nachvollziehen kann oder? Same here. Ich glaube auch, dass es sehr schwer für Leute ist, das ganze zu verstehen, wenn sie noch nie in so einer Situation waren. Sie kennen zwar Angst und sagen ich habe auch Angst, aber wieso übertreibst du denn so? aber genau da ist der Punkt.
Wenn ich Schmerzen habe, hab ich plötzlich irgendwo nen heftiges Stechen irgendwo im Körper zb einfach so im Bauch, Rücken oder Bein.. Manchmal auch Herz oder Kopf. Wenns im Kopf ist, denke ich, ich falle jede Sekunde um und es ist vorbei.. Die Attacken plagen mich, wie bei dir auch, so 1-3 mal die Woche, meistens auch nachts oder abends. Kenne zwar den Auslöser, aber nicht den genauen Grund, warum ich mich so entwickelt habe. Oft soll das Problem ja in der Kindheit liegen..

Paddlmädchen: Vielen dank für die tollen Worte. Weißt du, was das schlimmste ist? Ich weiß das alles. Ich hab in den Therapien so viel über Angst gelernt und trotzdem geht sie einfach nicht weg und dummerweise lasse ich mich wieder einschränken. Es ist einfach so nervig! Und das schwerste ist (wie gesagt), nicht zu vermeiden. Ich fahre zb nicht mehr groß weit weg, wie in den Urlaub weil ich es mir letztes Jahr in Dänemark unfassbar schlecht ging. Total dumm eigentlich. Mir passiert ja nichts. Aber der Gedanke es könnte was passieren ist stärker..

20.04.2015 09:36 • #7


Black-Sheep
Zitat von vonnchen:
wissen tue ich das auch, nur umsetzen fällt eben schwer


Mach dir keine Sorgen, Wissen allein reicht einfach nicht, man muss davon überzeugt sein, und das ist ein langer steiniger Weg, deine Einstellung ist schon die vollkommen richtige, und wird dir mit der Zeit auch helfen.

Ich habe auch lange nach Gründen gesucht, jetzt glaube ich die Gründe sind egal, es ist wie es ist.....meine Gefühle fahren Achterbahn, mein Körper verspannt sich, und Körperfunktionen die mir ein Leben lang nicht mal aufgefallen sind, sind plötzlich jede verdammte Sekunde zu spüren....ich frag nicht mehr was früher schiefgelaufen ist, wenn ich frage, dann frage ich, was im Moment schiefläuft....

20.04.2015 09:52 • #8


V
an black sheep: das ist schön zu hören. ich rede mir auch ein, dass ich auf dem richtigen weg bin. tja würde so gerne eine familie gründen aber habe einfach zu viel angst, dass mich die angst auffrisst oder schlimmer noch, mein kind so werden würde. ich habe noch sehr viel mut und zwing mich immer wieder positiv zu denken aber wenn ich mal so eine richtig dolle attacke hab, dann brauch ich wieder etwas mehr zeit für positives denken.gründe von damals suche ich nicht. hatte rückblickend insgesamt eine schöne kindheit mit höhen und tiefen. aber auch wenn ich eine attacke habe , dann versuche ich zu fragen was mich aus der bahn wirft aber mir fällt auch nie was ein. normale alltagszweifel. mich ärgert einfach noch, dass ich mich mit sowas was andere vielleicht besser weg stecken in form von angst beschäftige. und ich möchte eben nicht wegen jedem problem umfallen. wie sieht es denn bei dir aus? es hört sich an als hättet du schon einen großteil überwunden? waren es spezifische ängste?

an j_1411: nachvollziehen kann es mein freund vielleicht aber er ist eben auch hilflos (er streichelt mich dann oder so), hab das ja auch erst seit letztem sommer ansteigend bekommen.und dann auch unmengen mich damit beschäftigt und darüber informiert und weiß theoretisch wie. naja aber ansonsten stoß ich auch nicht auf viel verständnis z Bsp. meiner Eltern. Die vergessen auch immer , dass ich auch zur Verhaltenstherapie gehe. Danach fragen tun sie nie und es kommt mir immer so vor (sollt ich von alleine denen was darüber erzählen) als würden die es zum ersten Mal hören. Ansonsten höre ich immer nur so folgendes: man man man, ach das ist ja mist, wo kommt sowas nur her, wird schon...und wenn ich nicht irgendwie mal erwähnen würde, wenn ich zum Therapeuten muss oder aus sonst einem Grund meine angst erwähnen muss dann wundern sich alle dass ich das ja immer noch hab. huch ,ist ja noch gar nicht weg gegangen von alleine. ich habe niemanden in meiner umgebung die Ähnliches habe oder zumindest weiß ich nichts davon. erzähle das auf Arbeit auch niemals.da fehlt mir dann eben auch mal jemand mit dem man sowas zusammen üben könnte (konfrontation) oder einfach so mal dürber reden kann und der andere weiß was man meint.
ich würde mit dir z. Bsp. ein paar mal die Woche alle Situationen üben die dir Angst machen und das immer und immer wieder. Bis es immer weniger Angst bereitet.
So jemanden hab ich nicht. Alle behandeln mich so wie sie es immer getan haben , ist auch super und toll aber die vergessen förmlich, dass es mir manchmal nicht so gut geht.ich hab noch dazu flugangst bekommen vor wenigen jahren und bin reiseverkehrskaufrau und produktmanager und arbeite bei einem reiseveranstalter. und ich habe große angst, dass ich karriere mäßig nie mehr weiter komme wegen dieser blöden flugangst. und das beschäftigt mich immer mehr. und da find ich den mut echt auch nicht trotzdem zu fliegen.

wegen urlaub fahre ich momentan auch nur zur ostsee oder alles was so mit auto geht dabei bin ich früher viel und oft geflogen, und ich könnt sonst wohin super günstig und fast kostenlos in die emirate wann immer ich will, da wir da eine eigene agentur haben aber nutzen tu ich es nicht. und weiter bringen wirds mich auch nicht.aber als tipp: fang wegen urlaub einfach klein an. buche nur eine nacht in einem wellnesshotel in deiner umgebung oder sonst was dir spass machen würde ohne an dein attacke zu denken. die wird kommen. war bei mir auch so aber dann war ich insgesamt für ne stunde down aber den rest war ich glücklich und war motorboot fahren und hab mir ne rückenmassage verpassen lassen und hatte auch etwas angst vor der angst,konnte aber immer wieder genießen zwischendrin. ja woanders schlafen find ich auch nicht so supi, machs aber da ich mich sonst irgendwann einsperre. und ich versuche jetzt als übung so oft wie möglich irgendwo anders zu schlafen. irgendwann wird das kein problem mehr sein, ich muss an die tollen stunden denken, die ich haben werde.

es hilft auch wenn du eine attacke bekommst dich sofort körperlich zu betätigen auch wenn man das grad überhaupt nicht möchte, ist aber nen echt super tipp. mach kniebeugen, hampelmann, liegestütz, lauf treppen hoch bis du ins schwitzen kommst und wirst sehen, die attacke ist ganz schnell weg.

wegen dem stechen: ich denke das kommt nur von muskelanspannungen und nerven. tue mehr für deine muskeln und sportel und mach täglich entspannungsübungen oder warme bäder oder leg dir ne wärmflasche ins bett aber lass dich trotzdem durch checken. ich hab auch oft son stechen im rücken oder herzgegend so beim einatmen,kommt ganz plötzlich, dann atme ich ruckartig ein und es ist weg .sind eben nur verspannungen.

so das war nen langer text, sorry

20.04.2015 14:30 • #9


j_1411
wow was ein text Danke dafür
vonnchen du hast anscheinend die gleichen zukunftsängste wie ich was Familie und sowas angeht. Frage mich immer, ob man so eine gute Mutter sein kann :/
ich wollte mit der Aussage, dass sich Ängste in der Kindheit entwickeln, damit nicht ausdrücken, dass ich eine schlechte Kindheit hatte. Im Gegenteil. Es ist genauso wie bei dir.. Tolle Kindheit gehabt!
Dein Freund reagiert find ich toll. Er zeigt dir, dass er da ist und dich nicht alleine lässt. Finde ich gut. Meiner haut dann auch einfach mal ab wenn es schwierig wird und ich sitze hier alleine. Nicht schön. Auch das Verhalten von deinen Eltern ist nicht toll, aber ob sie es extra machen sei dahin gestellt. Vielleicht wissen die einfach nicht, wie sie damit umgehen sollen und vermeiden deshalb dieses Thema. Für Angehörige ist das meist sehr schwierig..
Ich habe an meinem letzten Arbeitsplatz mit meinen Kollegen sehr gute Erfahrungen gemacht. Nicht mit jedem, aber mit einigen. Da ich meine Attacken auch auf der Arbeit hatte, lies sich das nicht ewig verbergen. Und ich hab die Erfahrung gemacht, je offener man mit dem Thema umgeht, umso mehr trauen sich auch andere zu sagen Du, das hatte ich auch schon. und zack, hast du jemanden, mit dem du reden kannst. Klar musst du auch streng aussortieren, wem du davon erzählst und wem nicht, sonst kommt es vielleicht auch zu fiesen Lästereien. Aber manchmal muss man auch einfach sagen So Leute heute geht es mir nicht so gut, ich möchte heute zu Hause bleiben. oder so ähnlich.
Ja diese Konfrontation mache ich zB jeden Tag mit dem Autofahren. Muss ja irgendwie zur Arbeit kommen. Ich vermeide es nie. Mal geht alles total locker weg, mal ist es einfach nur schlimm und ich bin froh, wenn ich heile ankomme. und Flugangst ist mega schei... Saß auch seit 12 Jahren nicht mehr in einem Flieger. Würde auch so gerne ohne Sorgen die Welt erkunden und noch ärgerlicher ist es, wenn man so wie du Vorteile hat, wenn man reisen kann.. Echt fies..
Plane jetzt ein Wochenende mit meiner besten Freundin an der Nord- oder Ostsee. Wenn ich mit ihr unterwegs bin geht es mir wesentlich besser, weil sie nicht sauer ist, wenn ich sage, dass es grad einfach nicht geht. Irgendwie versteht sie mich.. Sowas nimmt mir sehr den Druck, alles sehen zu müssen und jeden Tag 18 Stunden auf Achse zu sein. Mal schauen wie das wird.
Sport mache ich auch so nebenbei. Ich tanze und gehe ab und zu mal ins Fitnessstudio wenn es Zeit und Kraft zulassen. Aber bis ich mich überwunden habe, ins Studio zu gehen, vergehen manchmal Wochen -.- Ätzend. Wenn ich da bin, geht es meist aber davor.. Naja..

20.04.2015 15:29 • #10


Black-Sheep
Zitat von vonnchen:
hört sich an als hättet du schon einen großteil überwunden? waren es spezifische ängste?


Sagen wir mal so, ich hatte Gelegenheit mich wirklich gut kennenzulernen, Spezifisch ja, aber nicht wie du es dir vorstellst, (Achtung das ist nur meine Meinung, keine Tatsache) ,die meisten Menschen haben die falsche Vorstellung von Angst, sie denken im Fahrstuhl geht es ihnen schlecht, also haben sie Angst vorm Fahrstuhlfahren, oder Platzangst...aber eigentlich ist der Fahrstuhl nur ein Sinnbild ihrer eigentlichen Ängste.

Zu erkennen was einem wirklich Angst macht ist nicht so einfach, weil man nach der ersten Panikattacke, Angst vor der Angst hat, und man das Grundproblem noch viel weniger sehen kann, also sollte man als erstes versuchen keine Angst mehr vor ihr zu haben, erst dann kann man sie kennenlernen, kann ihr unter die Motorhaube sehen, und anfangen sie zu verstehen.

Viele reduzieren die Angst auch auf die Symptome, hängen Ewigkeiten an ihrem ersten Symptom fest und lernen die Angst nie kennen, zugegeben die Symptome sind ätzend, aber im Grunde genommen nur Verspannungen die durch die Angst ausgelöst werden, wenn du erst mal zu dieser Überzeugung gelangt bist haben sie soviel Chancen wie ein Schneeball in der Hölle.

Wenn man die Angst dann kennenlernt wird man schnell feststellen das das eigentliche Problem, nicht in der Vergangenheit liegt in der man immer gesucht hat, sondern im Hier und Heute, bei mir der Verlust von Freiheit und Unabhängigkeit, der Zwang ja sagen zu müssen obwohl ich nein meine.

Wenn man das erreicht hat kann man entweder sein Leben auf Kurs bringen, bzw. radikal ändern, oder mit der Situation weiterleben und akzeptieren, das es einem halt Angst macht........oder man findet einen Kompromiss, der Träume, Hoffnungen und Ängste versöhnen kann.

Wie du siehst, sind Fahrstühle und Supermarktkassen nicht das Problem, (man sollte sie trotzdem nicht vermeiden) aber spezifisch ist es immer.

20.04.2015 15:57 • #11


V
Liebe jessi,
ich hatte leider gestern keine zeit mehr zum antworten. schade, dass dein mann abhaut. Wobei ich auch bermerken möchte, dass wenn er in solchen momenten besonders aufmerksam zu dir wäre, sich dadurch die ängste nur bestätigen.ist also auch nicht so gut. perfekt wäre, dass man einen genauso behandelt wie im „Normalzustand“ . Auf Arbeit möchte ich das nicht erzählen, hatte da auch schon mal eine Attacke aber habe einfach nur gesagt hab Kreislauf Naja hatte mich da einfach nur wieder auf meine Atemnot konzentriert. Ist aber auch nur einmal passiert. Schön, dass du so viel Verständnis bekommen hast. Aber das du einfach sagst dir geht’s nicht gut finde ich super. Man sollte wirklich immer ehrlich zu sich sein. Auch mal nein sagen. Höre auf dich. Aber auch nicht flüchten. Also wenn ich eine Attacke auf Arbeit hätte, würde ich kurz auf Toilette gehen, kaltes Wasser übern Arm laufen lassen und dann mich an die Wand lehnen und mich auf einen imaginären Stuhl setzen (Kraftübung). Konzentrier dich schön darauf. Das Adrenalin wird dann sinken. Und dann wieder in die Arbeit stürzen und dann auch stolz sein, dass man geblieben ist. Belohn dich.
Ich hatte gestern meine fast letzte Therapiestunde. Mitgenommen habe ich, dass ich mehr auf mich hören muss. Und das ich Entscheidungen treffen muss. Also ich habe eben versch. Zukunftsängste. Hab ich den richtigen Beruf gewählt? Gefällt mir dies und das? Was will ich? Wie realistisch ist dies? Und man muss nicht für alles Mut haben aber dann muss man es auch akzeptieren. Zum Beispiel wegen der Flugangst. Entweder ich gehe dies an und werde im Job dadurch wieder zufriedener, weil ich wieder mithalten kann sozusagen oder ich lasse alles beim Alten und fliege nicht aber werde eben auch als Konsequenz tragen müssen, dass ich weniger LIVE Erfahrungen sammle und eventuell dies auch mal bei einem anderen Arbeitgeber nicht so gut ankommt. Als Produktmanager sollte man seine Produkte eben gut kennen. Oder man macht eben andere Aufgaben wozu man nicht unbedingt alles gesehen haben muss. Tja da muss man dann abwägen. Oder andere Alternative, nochmal umorientieren. Anderen Job /Studium wo ich nicht fliegen muss Tja hatte ich auch schon den Gedanken. Aber nochmal 3 Jahre von vorn anfangen, deutlich weniger Geld, kein unbefristeten Vertrag etc. riskieren? Das ist grad meine Phase.
Ich weiß, dass die Attacken daher rühren, dass ich mich einfach nicht entscheiden kann. Kind bekommen trotz Panikattacken? Umziehen und lieber teurere Miete bezahlen aber schönere Wohnung?
Ich muss eben all diese Sachen endlich für mich klären.
Und die Konsequenzen akzeptieren. Es gibt für nichts eine 100%ige Sicherheit (großes Akzeptanzproblem von mir). 100%ig wäre so toll
Was ich dir damit sagen will und auch Black Sheep glaube ich, dass die Angst vorm woanders schlafen, fliegen, essen, Fahrstuhl fahren oder was auch immer nichts mit dem Problem an sich zu tun haben, sondern diese Ängste einfach nur gelernt hat, weil man in so einer Situation vielleicht mal eine Attacke hatte. Trainiere dir das mit Hilfe ab. Mache Übungen. Bei einer Verhaltenstherapie sollte die Therapeuten theoretisch auch Übungen anbieten. Ich habe z. Bsp. Besuch von meiner Therapeutin bekommen und wir haben Übungen gemacht, dass ich meinen Herd nur noch 3 x statt 20 x kontrolliere Ich musste dann nur weiter üben und heute ist mein Zwang so viel besser geworden. Tja und später kamen dann Panikattacken dazu.
Ich übe in Form von woanders schlafen und essen über hunger, da ich oft Panikattacken nach dem Essen hatte, daher gehe ich auch öfter mal essen. Auch wenn die Angst mit fährt. Irgendwann wird’s besser.
Vor allem aber muss ich meine inneren Probleme klären, Situationen ändern die ich nicht akzeptieren kann. Mein Zwang hat sich zum Beispiel während der Beziehung mit meinem Exfreund entwickelt. 6 Jahre war ich mit ihm zusammen, davon wahrscheinlich 3 zunehmen unglücklich. Ich habe aber immer gedacht, das wird wieder und ihn werde ich heiraten. Bis ich irgendwann so einsam war, dass ich von einem auf den anderen Tag gegangen bin und so Angst davor hatte (Wohnung suchen, Fehler zu machen, ihn zu vermissen, gemeinsame Freunde verlieren, Angst vor dem neuen). Das hat ungefähr ein Tag angehalten Ich war plötzlich so zufrieden, dass ich den Schritt gewagt habe obwohl er total am Boden zerstört war etc. Wir dachten wir bleiben für immer zusammen. Nicht lange später lernte ich meinen jetzigen Freund kennen. Völlig anderer Typ, einfühlsam, verständnisvoll. Alles was ich vorher nicht so sehr hatte. Einfach zwei verschiedene Typen. Und ja daraus schöpfte ich Kraft, ich war wieder unabhängiger und der Zwang wurde weniger. Mich belastet eben auch, dass meine Freunde und Familie alle, wirklich alle ignorieren, dass es mir so geht. Zuhören tun Sie, wenn ich darüber reden will aber das wars. Davon mal abgesehen rede ich dann erst Recht nicht, weil ich so enttäuscht bin, dass weiter nichts bei rum kommt. Wenn es nur mal ein Anruf wäre, na wie geht’s, konntest du schon Besserung erreichen…oder sonstwas. Ich würde mich sowieso viel lieber mit jmd. ausstauschen der es versteht. Mein Freund ist echt der Einzige der versucht auch Tipps zu geben, wobei diese Tipps meistens falsch sind und in Richtung Vermeidung tendieren, was natürlich falsch ist aber nur weil er es ja nicht besser weiß. Aber zumindest interessiert er sich für mein Problem und zeigt den Willen mir zu helfen.
Also guck genau hin, ob du wirklich glücklich bist. Und ändere dies, sofern es nicht so ist. 100%ig gibt’s nicht aber 80 % sollten es schon sein
Niemand ist immer glücklich und das wäre auch schade, weil man Glück dann nicht schätzen würde.
Einfach machen, fang klein an.
Übrigens nochwas: meine Psychologin meinte, dass man von Therapie etc. auch mal Abstand nehmen sollte. Also eine Therapie nach der anderen wird auch nicht die Erlösung bringen. Man lernt dazu und kann vor Allem mit jmd. Unabhängigen reden und lernt eben was man anders machen soll aber zerreden brauch man das dann auch nicht. Man muss es alles sowieso selber umsetzen. Sie gibt die Hilfe zur Selbsthilfe.

Sorry wieder langer Text, kann irgendwie keine kurzen Texte schreiben.

22.04.2015 14:55 • #12


A


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