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Julien2311
Hallo an alle,
ich bin nach langer Suche nach antworten endlich auf dieses Forum gestoßen.

Erstmal kurz zu meiner Geschichte, ich bin 21 und hatte in meinem leben bis zu einem Punkt nicht viel mit Ängsten zutun.
Mein leben lief super und ich hätte mir nichts besseres vorstellen können bis es an einem Abend einen Vorfall gab.

Ich war am Abend bei einer Freundin und wir haben zusammen gekocht. Bis dahin war auch alles gut allerdings wurde mir nach 2 Gabeln mega schlecht und ich begann Panik zu bekommen und habe eine Ausrede benutzt um möglichst schnell aus der Situation raus zu kommen.
Ich habe dann versucht nach hause zu fahren, wobei meine Übelkeit immer schlimmer wurde bis ich mitten im Dorf anhalten musst.
Übergeben habe ich mich nicht nur gewürgt, ich habe es alleine allerdings nicht mehr geschafft ins Auto zu steigen falls doch noch was kommt. Dabei gingen mir auch Gedanken durch den Kopf wie oh was ist wenn mich so jemand sieht oder was könnten die von mir denken.
Am Ende musste mich meine Partnerin abholen weil ich dort eine Stunde stand und nichts mehr auf die Reihe bekommen habe.

Bin daraufhin am nächsten Tag zum Arzt gegangen und wurde für 7 Tage mit dem Grund Magen Darm grippe Krankgeschrieben. Ich habe es nach der Woche noch geschafft 5 Tage zu arbeiten hatte allerdings dort schon eine latente Dauerübelkeit.

Das ganze ist jetzt 9 Monate her.
Damach folgten unzählige Arztbesuche um die Ursache zu finden.
Ich wurde 5 Monate lang zu verschiedenen Fachärzten geschickt und untersucht alles mit dem Ergebnis, dass ich tip top gesund sei.

In der zeit haben sich allerdings meine Beschwerden verändert und es hat sich ein Vermeidungsverhalten aufgebaut, dass ich allerdings erst vor kurzem als solches erkannt habe.

Springen wir nun also zur jetzigen Zeit vor.
Irgendwann meldete sich der Sozialarbeiter meiner Arbeit bei mir um nach zu fragen was los ist da ich ja schon seit über einem halben Jahr krank bin.
Ich erzählte ihm meine Geschichte und er wies mich darauf hin, dass er glaubt das eine Psychische Erkrankung zu grunde liegt.
Da er sowie meine Partnerin mir das gesagt haben beschloss ich mir Hilfe zu suchen und ging nach einem Monat Wartezeit in eine Tagesklinik, die ich allerdings nach dem dritten Tag abbrach, da mir die dort vermittelten Inhalte völlig entfernt vorn meinen Problemen vor kamen.

Ich bin mittlerweile in Behandlung bei einer Therapeutin und wir bereiten eine Verhaltenstherapie vor.
Die diagnose von ihr lautete Agoraphobie, da ich angst hätte mir könnte so etwas wie vor 9 Monaten noch einmal passieren.
Eine emetophobie schließt sie aus, da ich wenn ich zuhause bin keine Ängste habe.

Was sagt ihr zu dieser Diagnose, ist es wirklich eine Agoraphobie obwohl sich meine Ängste beim Verlassen des Hauses nur um die Übelkeit/ mögl. erbrechen drehen ?

Momentan plagen mich alltägliche aufgaben wie einkaufen gehen Auto fahren etc aus angst ich könnte erbrechen und aus der situation nicht schnell genug fliehen oder dies erst zu spät bemerken.
Wenn ich weiß ich muss weg fahren wird mir schon übel und ich werde zitterig.
Alleine wegfahren ist kaum möglich und auch in Begleitung fällt mir das ganze schwer und ich habe Symptome wie Übelkeit, zittern, Schwindel, Atemnot.
Dadurch gehe ich den meisten Situationen auch aus dem weg und bin am liebsten Zuhause. (durch meine Therapeutin weiß ich das das der falsche weg ist und ich versuche mich mittlerweile dem ganzen zu stellen)

Gibt es hier jemanden dem es ähnlich geht oder der ein Paar tipps für mich hat ?

LG Julien

29.06.2022 21:57 • 29.06.2022 #1


2 Antworten ↓


Jule_99
Hast du denn panische Angst vor dem Erbrechen an sich? Spreche bezüglich Emetophobie aus Erfahrung: Diese Angst habe ich auch zuhause. Dabei geht es nicht um das setting sondern um das würgen und Erbrechen als Vorgang.

29.06.2022 23:16 • #2


Julien2311
@Jule_99 Nein nicht um das Erbrechen an sich eher dass es in einer ungünstigen Situation passiert die ich nicht schnell verlassen kann.
Beispielsweise habe ich Angst auf der Arbeit das ich quasi auf Arbeit fest sitze weil ich ja wieder Erbrechen könnten und somit würde ich die Toilette dort nicht mehr verlassen können.
Der Gedanken was andere von mir denken könnten spielt eine große Rolle.
Zuhause ist alles super esse normal und wenn mir mal schlecht ist denke ich mir nur so pff ist halt so stört mich nicht

29.06.2022 23:31 • #3





Dr. Christina Wiesemann