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Hi liebe Mitglieder,
mal eine Frage zu Tavor.
Ich hatte vor 6 Wochen Radunfall, Wegeunfall auf Weg Büro. Resultat Bruch 4. Lendenwirbel. Nach 2 Tagen Entlassung mit Orthese und Novalgin.

Nach 1 Woche kam die Angst. Hausärztin verschrieb Tavor. Nehme ich seit 2 Wochen 0,5 mg, letzten 5 Tage 0,25 mg zum Ausschleichen.

Nach 10 Tagen habe ich mich in Notaufnahme der Psychatrie gemeldet, weil ich vom Tavor weg wollte. Die haben sich kaputt gelacht und gesagt, das sei eine Psychatrie und kein 5 Sterne Hotel. Also zurück.

1 weitere Woche Tavor. Hausärztin in Urlaub. Dann wieder in dasselbe Krankenhaus. Leider wieder derselbe Arzt. Ich solle die Dinger absetzen, seien homöopathische Dosen und ich könne gerne Blick in die geschlossene werfen, dann wäre ich traumatisiert bis ans Lebensende. Mein Mann hat sich dann eingemischt und wir mussten das Büro verlassen.

Ja. . jetzt Hausärztin erreicht, soll Tavor weglassen und Atosil Tropfen nehmen.

Über BG Termin beim Psychotherapeuten, war schon da, aber er ist 3 Wochen im Urlaub.

Habe jetzt Angst Atosil zu nehmen. Vorher nie Tabs genommen, kein Alk., nix und auch nie Panik gehabt. Erst seit dem Unfall.

Danke für Eure Erfahrungen.
Viele Grüße
Dupin

Gestern 17:51 • 28.07.2025 #1


24 Antworten ↓


Hast du denn Entzugserscheinungen wenn Du es weglässt? Du musst vom Tavor so schnell wie möglich runter, ob es schon eine Abhängigkeit ist, ist schwer zu beantworten. Atosil ist eine gute Alternative, die nicht abhängig macht

A


Abhängig von Tavor nach 3 Wochen bei 0,5 bzw 0,25

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Ich weiß es nicht, ich hatte die Angstattacken ja auf einmal ne Woche nach dem Unfall. Ich konnte auf einmal viele Menschen und Lärm nicht mehr ertragen. Das war schlimm. Kann ich immer noch nicht. Tavor war natürlich da gut. Ich wollte ja direkt davon wieder weg, aber es hilft mir niemand. Ich glaube an eine posttraumatische Belastungsstörung. Es gibt noch ne zweite Psychoklinik hier bei uns. Ob ich da Mittwoch mal hinfahre, offene Sprechzeiten für evt. Neupatienten. Ich versuche es aber mit Atosil.
Danke schon mal.
Liebe Grüße

Hast du denn Entzugserscheinungen? Wie kommst du darauf, dass du abhängig bist?

Wenn ich es nicht nehme, kommt diese Angst, wie Übelkeit und Unruhe zurück, die ich ne Woche nach dem Unfall erstmals hatte. Wenn ich es nehme, 0,5 mg, bin ich fast wie früher.

Das sind keine entzugserscheinungen
Das ist einfach weil das Tavor deine Angst und die Symptome unter einen Deckel bringt
Mit Entzug hat das nichts zu tun keine Sorge

Zitat von Dupin:
Wenn ich es nicht nehme, kommt diese Angst, wie Übelkeit und Unruhe zurück, die ich ne Woche nach dem Unfall erstmals hatte. Wenn ich es nehme, 0,5 mg, bin ich fast wie früher.

Das ist kein Zeichen von Abhängigkeit, sondern einfach die Rückkehr deiner ursprünglichen Symptome, wenn du das Medikament nicht nimmst.

Zitat von Dupin:
Wenn ich es nicht nehme, kommt diese Angst, wie Übelkeit und Unruhe zurück, die ich ne Woche nach dem Unfall erstmals hatte. Wenn ich es nehme, 0,5 mg, bin ich fast wie früher.

Ja klar, weil Tavor nicht heilt, sondern nur die Anspannung runterregelt. Gegen das eigentliche Problem hast Du damit ja nichts getan. Wenn Du also in irgendwelchen Kliniken vorstellig wirst, dann nenn als Problem nicht Entzug von Tavor sondern PTBS nach einem Unfall.

Du könntest mal schauen, ob es Bei Dir in der Nähe einen Therapeuten gibt, der Somatic Experience oder EMDR anbietet. Bei einem einzelnen, traumatischen Ereignis, dass noch relativ frisch ist, müsste der Dir relativ schnell in ein paar Stunden helfen können. Da man das privat zahlen muss, müsstest Du auch relativ schnell einen Termin bekommen.

Wenn Du es nur passiv mit Tavor runterregelst und wartest, bis Du irgendwann in ein paar Monaten oder Jahren einen Platz bei einem kassenzugelassenen Therapeuten bekommst, hat es sich chronifiziert. Und wenn Klinik, dann eine, die auf Trauma spezialisiert ist.

Bei den geringen Dosen und der kurzen Zeit rutschst du nicht in die Abhängigkeit. Das sind wirklich homöopathische Dosen. Nur spielt uns beim Absetzen der Kopf einen Streich. Man denkt, man bekommt Absetzerscheinungen. Ich hatte mal vor Jahren von meinem Arzt Musaril 50 Stk. bekommen. Die sollten für die Muskelentspannung sein, da ich massive Muskelverspannungen hatte. Als die 50 Stk. alle waren, habe ich die dann einfach abgesetzt. Hatte erst viel später gelesen, dass das auch Benzos waren. Hätte ich das schon vorher gewusst, hätte ich bestimmt alle Absetzsymptome bekommen.

Zitat von Dupin:
Hi liebe Mitglieder,
mal eine Frage zu Tavor.
Ich hatte vor 6 Wochen Radunfall, Wegeunfall auf Weg Büro. Resultat Bruch 4. Lendenwirbel. Nach 2 Tagen Entlassung mit Orthese und Novalgin.

Die Frage ist ob Du wirklich so starke Medikamente brauchst. Du hattest einen Radeunfall und einen Wegeunfall, da
hast Du Dir einen Lendenbruch zugezogen. Ich habe mir mal einen Bänderriß zugezogen und habe mich danach nicht mehr getraut Auto zu fahren, Fahrrad zu fahren und konnte auch nicht mehr richtig laufen. Auf der einen Seite Angst wieder zu fallen und auf der anderen Seite hatte ich Angst, das das Band wieder reißt. Obwohl der Arzt gesagt hat das das nicht passiert.

Wovor hast Du jetzt Angst?

Ich habe dann irgendwann mich ins Auto gesetzt und bin einfach los gefahren.
Es ist im Kopf verankert, die Angst. Sowie @petrus bereits gesagt hat.

Zitat von petrus57:
Bei den geringen Dosen und der kurzen Zeit rutschst du nicht in die Abhängigkeit. Das sind wirklich homöopathische Dosen. Nur spielt uns beim Absetzen der Kopf einen Streich. Man denkt, man bekommt Absetzerscheinungen. Ich hatte mal vor Jahren von meinem Arzt Musaril 50 Stk. bekommen. Die sollten für die ...

Also möglich ist eine Abhängigkeit auch bei geringen Dosierungen und kurzen Einnahmezeiten.

Deshalb würde ich dem TE raten, es nicht mehr lang auszuschleichen, dadurch verlängert sich nur der Einnahmezeitraum.
Damit kommt man noch mit einem blauen Auge davon.Wenn jetzt schon nur mehr 0,25 mg für ein paar Tage genommen wurden, dann sofort absetzen, und eventuell ein paar Tage mit Symptomen kämpfen, aber man ist es los.

Man kann auch von einer kleinen Dosis abhängig werden, und je länger man es nimmt, desto schwerer wird das Ausschleichen.

Zitat von Dupin:
Tavor


Ich kann dir nur dringend raten, dass du Tavor sofort absetzt und weit, weit wegräumst, oder vernichtest.

Warum? Tavor ist super bequem, für dich und für den Arzt. Du bist zufrieden, hast kaum noch, oder keine Symptome mehr und das ist herrlich.
NUR: das Zeug macht abhängig und die Angst und Co kommt dann wieder zum Vorschein, wenn du es absetzt.

Und ganz perfide, irgendwann musst du aufdosieren, und mehr und mehr einnehmen. Und jetzt wird er Entzug teuflisch.

Tavor ist ein Notfallmedi. Ab und zu, wenn es nimmer anders geht, oder wenn man funktionieren muss. Aber nicht als Dauermedizin.

Von der Panik und Angst stirbt keiner, allerdings sollte man sich damit auseinandersetzen, da meistens das gelebte Leben nicht wirklich ok ist.

Du hattest einen Unfall und musstest erkennen, dass das Leben, das eigene Leben ganz schnell, ganz plötzlich veränderbar ist. Das macht Angst.

Oder, du reagierst auf das Novalgin, das wäre natürlich noch eine Erklärung:

https://www.google.com/url?sa=trct=jq...i=89978449

Zitat von Icefalki:
Ich kann dir nur dringend raten, dass du Tavor sofort absetzt und weit, weit wegräumst, oder vernichtest. Warum? Tavor ist super bequem, für dich ...

Ich finde es sowieso bedenklich, dass in so einem harmlosen Fall sofort Tavor verschrieben und nicht erst versucht wird, das Problem anderweitig zu lösen. So war es schnell und billig auf dem Rücken des Patienten.

Zitat von Kruemel_68:
Tavor verschrieben


Bin ganz deiner Meinung, deswegen schrieb ich ja, dass das auch für den Arzt sehr bequem ist.

Mein Psychiater hat Tavor nur einzeln rausgerückt und später, als ich sein Vertrauen hatte, hab ich ihm die verordnete Packung abgegeben.

Da steh ich auch total dahinter.

An alle meine Helfer,

vielen lieben Dank für die tollen Antworten. Ich habe Tavor jetzt die letzten 5 Tage auf 0,25 mg reduziert und heute weggelassen.

Zu allem Überfluss musste ich in die Klinik wegen neuem Röntgenbild und BG-Arzt hatte OP. Also 2,5 Std. warten. Oh nein. Dachte, das schaffe ich nicht. Habe Eukalyptusbonbons gelutscht, im mich abzulenken. Und ich habe es geschafft und danach direkt mit der Straßenbahn nach Hause. Boh. Jipi.

Bis jetzt fühle ich mich wie früher, hoffe, dass es anhält.

Liebe Grüße
Petra

@Nicky78
Liebe Nicky,

danke, dass Du direkt geschrieben hast. Das hat mir echt geholfen.
Liebe Grüße
Petra

@Sonja77
Hi Sonja,
ich glaube auch, aber man weiß ja nie. Erstmal weg von Tavor und dann mit Psychotherapeuten reden, der in 3 Wochen wieder kommt.
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@Schlaflose
Ich hoffe, dass es so ist. Danke für Deine Mail.

@Kruemel_68
EMDR google ich mal. Noch nie gehört, aber danke.

@Kruemel_68
Ja ich habe ja direkt nach ner Woche um Hilfe gerufen, aber wenn man krank ist, ist man nicht so stark. Habe irgendwie versucht, da vorher rauszukommen. Aber Hausarzt und der merkwürdige Psychiater in der Klinik, bei dem ich 2 Mal war, haben das alles verharmlost. Und der Psychotherapeut der BG hat Urlaub. Und ich hatte vorher nie Probleme. Ich habe dann noch ne Klinik, Nähe Düsseldorf, angeschrieben. Die haben das ernst genommen und gesagt, wenn weiter Probleme mit Tavor, sofort kommen. Alleine die Mail und Ihr, das hat mir soooo geholfen.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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