Hyperhidrose – übermäßiges Schwitzen

Das Schwitzen ist für den menschlichen Körper eine natürliche und lebensnotwendige Funktion. Doch allein in Deutschland leiden etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung an übermäßigem Schwitzen. In diesem Fall spricht man von Hyperhidrose. Ein unbeschwertes Lebensgefühl ist für Betroffene oft nicht mehr möglich. Sie meiden soziale Kontakte und auch Depressionen können als Nebensymptom bei einer Hyperhidrose auftreten.
Hyperhidrose - krankhaftes Schwitzen Symptome

Formen der Hyperhidrose

Es gibt verschiedene Arten von Hyperhidrose, denen unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen. Im nachfolgenden werden diese erläutert.

Primäre und sekundäre Hyperhidrose

Bei der primären Form tritt das übermäßige Schwitzen schon im Kindesalter oder in der Jugend ohne erkennbare Ursache auf. Experten glauben, dass das sympathische Nervensystem und Nervenbotenstoff Acetylcholin, der für die Anregung der Schweißdrüsen zuständig ist, übermäßig aktiv ist. Auch dass eine familiäre Veranlagung und psychische Aspekte mit einer primären Hyperhidrose zusammenhängen, ist nach derzeitigen, medizinischen Stand wahrscheinlich.

Je nach Schweregrad der Erkrankung schwitzen die Betroffenen vor allem an Händen, Füßen, Achselhöhlen und Stirn. Ist die primäre Hyperhidrose stark ausgeprägt, schwitzen Betroffene am ganzen Körper. Das übermäßige Schwitzen tritt oft ohne vorherigen Reiz auf. Häufig reichen schon geringe Gefühlsregungen oder Temperaturunterschiede aus.

Die sekundäre Hyperhidrose ist eine weitere Form der Erkrankung. Anders als bei der primären Art liegt hierbei eine Ursache zu Grunde. Ein ungesunder Lebensstil ist einer der Gründe, weshalb es zu übermäßigem Schwitzen kommen kann. Besonders Übergewichtigkeit oder sogar Fettleibigkeit regen bereits bei geringen Anstrengungen eine übermäßige Schweißproduktion an. Auch Alkoholmissbrauch und Stress sind Ursachen der sekundären Hyperhidrose.

Therapie bei Hyperhidrose

Bei einer primären Hyperhidrose richtet sich die Therapie nach dem Schweregrad. Ist das übermäßige Schwitzen nicht sehr stark ausgeprägt, können Entspannungsmethoden eine unterstützende Maßnahme sein. Dazu zählen unter anderem autogenes Training, Yoga oder Thai Chi. Medizinisch gibt es ebenfalls einige Möglichkeiten, um das Schwitzen zu unterbinden. Aluminiumchlorid ist ein Metallsalz, das die Ausführungsgänge der Schweißdrüsen verengt und die Schweißproduktion verringert. Inzwischen ist Aluminiumchlorid in vielen Deos, Cremes und Gels vorhanden.

Ist aber die Hyperhidrose stark ausgeprägt, kann die Anwendung von Botox ein wirksames Mittel gegen das übermäßige Schwitzen sein. Mit einer Injektion in die betroffenen Stellen kann die Schweißproduktion durch die Blockierung der Nervenimpulse bis zu mehreren Monaten verringert werden. Auch eine Operation kann bei starker Beeinträchtigung in Frage kommen. Dabei wird ein bestimmter Anteil des sympathischen Nervensystems lahmgelegt, um so die übermäßige Schweißproduktion zu reduzieren.

Die Erfolgschancen einer Operation sind gut. Bis zu 95 Prozent der Betroffenen sind nach einem operativen Eingriff von der Hyperhidrose geheilt. Die Kosten für den Eingriff werden von gesetzlichen Krankenkassen aber nur bei einer schweren Form der Hyperhidrose übernommen.

» Mehr zur Behandlung und Operation

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Autor: Psychic-Redaktion - aktualisiert am
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