Hyperhidrose Anzeichen, Ursachen & Verlauf

In Deutschland wird die Zahl der von Hyperhidrose Betroffenen auf etwa 3 Prozent der Bevölkerung geschätzt. Menschen mit Hyperhidrose leiden unter übermäßigem Schwitzen, das über das normale Maß des Schwitzens hinausgeht. Betroffen sein können hier sowohl nur einzelne Körperstellen, als auch der ganze Körper.
Hyperhidrose - krankhaftes Schwitzen Ursachen & Verlauf

Die Krankheit wird in verschiedene Schweregrade und Arten unterteilt.

Symptome einer Hyperhidrose

Übermäßiges Schwitzen kann sich auf ganz verschiedene Weise äußern – beispielsweise gibt es Menschen, die eher ständig schwitzen, andere klagen über spontane Schweißausbrüche.

Die Symptome sind unterschiedlich – viele Menschen schwitzen am ganzen Körper, andere wiederum an bestimmten Stellen – besonders betroffen sind dabei Hände, Füße und Achselhöhlen. Aber auch an den Oberschenkeln oder im Gesicht können mehr oder wenige starke Anzeichen des Schwitzens auftreten. Auch die Stärke des Schweißflusses ist ganz verschieden: manche Betroffene leiden unter tropfendem Schweiß und durchnässter Kleidung, was allerdings eher selten ist.

Übermäßiges Schwitzen tritt meist nicht allzu extrem auf. Etwas andere Symptome ergeben sich bei der Bromhidrose, einer Sonderform der Hyperhidrose. Hierbei durchfeuchtet der starke Schweiß auf der Haut die Hornschicht und das Krankheitsbild kann zu einem schlecht riechenden Schweiß führen.

Ernst genommen werden muss die Hyperhidrose auf jeden Fall, denn Behandlungsmöglichkeiten sind vorhanden, und wenn die Anzeichen des Schwitzens unbehandelt bleiben, kann es die Psyche der betroffenen Menschen sehr belasten.

Ursachen und Auslöser

Wirklich genau kann wohl niemand sagen, woher Hyperhidrose jeweils kommt. Es ist noch recht unklar, was genau diese Krankheit eigentlich auslöst. Allerdings wird übermäßiges Schwitzen in zwei Untergruppen eingeteilt, die nach Ursachen unterschieden werden.

So gibt es auf der einen Seite die primäre oder essenzielle Hyperhidrose, die wohl eine erblich bedingte fehlerhafte Regulierung des Nervensystems zur Ursache hat. Auf der anderen Seite gibt es die sekundäre Hyperhidrose, die als ein Begleitsymptom anderer Erkrankungen zu sehen ist. Ihre Ursachen können beispielsweise die folgenden sein:

  • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (beispielsweise erhöhter Blutdruck)
  • Krebs
  • Erkrankungen im neurologischen Bereich
  • Alkohol- oder Drogenentzug
  • bestimmte Medikamente, beispielsweise gegen Depressionen
  • Störungen im Hormonhaushalt (zum Beispiel eine Schilddrüsenüberfunktion)
  • die Wechseljahre
  • Adipositas
  • Störungen der Psyche
  • Erkrankungen der Lunge
  • Diabetes mellitus

Auswirkungen auf die Psyche

Menschen, die unter Hyperhidrose leiden, belastet das Schwitzen psychisch meist sehr. Sie schämen sich und sind unglücklich über das Schwitzen, für das sie nichts können und über das sie allein mit Deo natürlich auch nicht Herr werden können. Die Scham kann so weit reichen, dass Händeschütteln komplett vermieden wird, was oft unhöflich wirkt. Die Hyperhidrose kann sich damit auch negativ auf das berufliche und private Leben der Betroffenen auswirken – manche wählen deswegen sogar einen anderen Beruf aus, als den, den sie eigentlich gern ausüben würden, bei dem aber das Schwitzen ein größeres Problem darstellen würde.

Die Partnersuche leidet ebenso unter dem Schwitzen. Viele Betroffene gehen privat ungern vor die Tür und fangen an, sich daheim zu „verstecken“. Auf diese Weise können sich soziale Phobien entwickeln.

Die Betroffenen benutzen enorm viel Deodorant und oft auch große Mengen Parfum. Das mehrfache tägliche Duschen nimmt einen hohen Stellenwert ein und wird geradezu übermäßig betrieben. Kleidung wird nicht mehr nach dem persönlichen Geschmack ausgesucht, sondern einzig nach dem Gesichtspunkt, ob sie den Schweiß gut aufnimmt und möglichst verbirgt.

Viele Menschen mit Hyperhidrose verlassen ihr Haus nicht, ohne eine ganze Reihe an Kleidung zum Wechseln dabei zu haben.

Verlauf und körperliche Folgen

Leider kann das starke Schwitzen auch zu Hauterkrankungen führen, wenn es zu lange unbehandelt bleibt. Das liegt daran, dass die ständige Feuchtigkeit auf der Haut deren Beschaffenheit so verändern kann, dass sich Bakterien, Pilze und auch Viren auf der Haut ausbreiten können. Es kann zu verschiedenen Erkrankungen kommen, wie etwa Fußpilz oder Neurodermitis.

Auch Ekzeme können die Folge des starken Schwitzens sein. Diese Erkrankungen belasten die Betroffenen natürlich auch psychisch zusätzlich und tragen noch stärker dazu bei, dass sich die Menschen unwohl in ihrer Haut fühlen und oft nur noch wenig Spaß am Leben haben.

Leider fühlt sich die Hyperhidrose für die Betroffenen oft noch schlimmer an, als sie ist, da Schweiß in der heutigen Gesellschaft eher negativ belastet ist. Schwitzen gilt als eklig und unsauber – viele Betroffene fühlen sich daher ausgegrenzt, weil sie stärker schwitzen als andere Menschen. Um die Situation von Menschen mit Hyperhidrose zu verbessern, sollte noch stärker über diese Krankheit aufgeklärt werden.



Autor: Psychic-Redaktion - aktualisiert am
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