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psychomum
@zWo3 ja, so ähnlich kenn ich das auch, die Ängste wurden teilweise noch ins Lächerliche gezogen, obwohl meine Eltern selbst viele Ängste haben, es wurde aber nie gezeigt und unter den Teppich gekehrt...ach die ganze Familie war und ist dysfunktional, deswegen ist mir auch erst so spät aufgefallen, dass meine Ehe es auch war... allerdings versteh ich meinen Ex auch, wer freut sich eine kranke Frau zu haben? Als wir uns kennenlernten gings mir gut...naja egal

20.01.2022 16:15 • x 3 #21


zWo3
Zitat von psychomum:
@zWo3 ja, so ähnlich kenn ich das auch, die Ängste wurden teilweise noch ins Lächerliche gezogen, obwohl meine Eltern selbst viele Ängste haben, es wurde aber nie gezeigt und unter den Teppich gekehrt...ach die ganze Familie war und ist dysfunktional, deswegen ist mir auch erst so spät aufgefallen, dass meine Ehe ...

Ja davon kann ich ein Lied singen als ich damals mit 15 Jahren Panikattacken bekommen und diese Derealisierung hatte, hab ich anfangs nichts gesagt und einfach damit gelebt, dieser Zustand war schon sehr beängstigend damals. Nach 1–2 Monaten glaub, ich hab ich dann was zu meinen Eltern gesagt und leider kein Verständnis von meinem Vater erhalten. Meiner Mutter ging es von 1997 bis 2000 auch nicht so super gut, wurde durch die Psycho-Mühle gesteckt und deswegen hat mein Vater auch so ein Hass auf die ganzen Psychologen / Psychiater. Am Ende war es nur eine Schilddrüsen-Überfunktion bei meiner Mutter, die als Angststörung fehldiagnostiziert wurde. Sie war aber zu diesem Zeitpunkt bereits Benzo abhängig und darum musste den Entzug natürlich durchziehen, was laut ihrer Aussage sehr schwer gewesen ist. Auf jeden Fall hieß es damals als ich Hilfe suchte das mein Vater nun 2 Psycherl daheim hätte. Ich soll mich nicht so anstellen und mich "Zusammenreißen" und so hab ich weitergelebt und die Pa's und DR ausgehalten. Das Ganze hat sich lang gehalten ich glaub bis ich August 2001 meine Lehrstelle begonnen habe. Aber die Pa's waren deswegen nicht weg Sie waren nur verlagert, solange ich Zuhause war oder bei Freunden war alles ok musste ich in die Öffentlichkeit Kino / Bars / Discos etc. ... war dies immer mit Anspannung verbunden und hat oft in einer PA' geendet. Als Beispiel ein alter Kumpel hat mich regelmäßig gefragt, ob wir Freitag / Samstag weggehen, er musste, es nur aussprechen, schon hatte ich Angst im Bauch .. konnte ich mich herausreden ging die Angst wieder weg.

Oder wenn ich eine PA hatte irgendwo und ich war dann Zuhause in meinem Zimmer hab ich gemerkt wie die Angst sich wieder abgeflacht hat.

Das alles ging Jahrelang so dahin... bis 2004 gekommen ist natürlich hat man als junger Mensch auch das Bedürfnis nach Liebe und Zärtlichkeit. Ich lernte meine erste große Liebe Ende 2002 kennen, die Beziehung hielt leider nur 2 Jahre ... ich war wirklich sehr unreif und wusste nicht, was eine Frau wirklich brauchte und hab mehr mit Zocken oder anderen Mist vergeudet. Aber wenn meine Freundin damals Abends weggegangen ist in Clubs hatte ich starke Verlustangst das Sie mir Fremdgeht oder mich Verlässt ganz schrecklich ... auf jeden Fall ging diese Beziehung dann im Mai / Juni 2004 auseinander mein Vater wurde damals am Knie operiert, wo man nicht wusste, ob es Steif gelegt werden muss, ich hab die Lehre abgeschlossen wurde enttäuschenderweise nicht übernommen, obwohl gute Noten . Mein Opa lag im Sterben (Darmkrebs) und im September 2004 sagte mir meine Mutter mal nach über 20 Jahren aus heiterem Himmel ich wisse ja das mein Vater nicht mein leiblicher Vater ist? Und ich dachte nur wie, was hä? Ob Sie mich gerade veräppeln möchte, daraufhin hatte ich ein ganz komisches Gefühl in mir und musste bitterlich weinen.

Ich hab dann Geburtsurkunde usw. Unterhaltszahlungen etc. gesehen und war mir klar was das bedeutet. Meine Schwester war demnach auch nur meine Halbschwester, die auch bitterlich geweint hat. Mein Stiefvater hatte sich nicht getraut mir das zu sagen, er hatte Angst vor Ablehnung, doch war er es eigentlich von dem ich nichts mehr wie Anerkennung wollte und Akzeptanz. Na ja und dann 1 1/2 Monate ca. Später ich war damals in so einem Umschulungskurs vom Arbeitsamt war anfangs alles ok und am 22.10.2004 fühlte ich mich Nachmittags irgendwie nicht gut wie ob ich einen Schwächeanfall bekommen würde, ganz komisch, um ehrlich zu sein, dachte ich hab mir was eingefangen eine Erkältung oder so.

Gegen Abends hab ich meine Schwester damals von ihrer Lehrstelle abgeholt und während ich im Auto auf Sie gewartet habe merkte ich wieder diese innere Unruhe aber noch keine PA's und ich sagte nur zu mir oh Mann was jetzt wieder los aber habs erstmal nicht weiter beachtet. Am nächsten Morgen bin ich zu meiner damaligen Freundin gefahren, um mich abzulenken evtl. würde es besser werden, leider hat es relativ wenig gebracht, Abends im Bett hab ich dann noch etwas TV gesehen und da lief dann ein Horror Film namens Armee der Finsternis und da kamen halt Bewegte Skelette vor und ich dachte mir hm eklig und irgendwie bin ich dann drauf gekommen das wir ja daraus bestehen. Hab es weggeschaltet und dann relativ schnell geschlafen , Sonntag war dann relativ ohne Probleme, aber das Unruhegefühl war trotzdem vorhanden.

Montag, 25.10.2004 ich bin aufgewacht in der Früh und was soll ich sagen?! Es war alles weg ich fühlte mich super gut und ohne Probleme Unruhe weg alles war normal. Ich dachte mir puh ok war wohl ein kleiner Durchhänger. Der Tag verlief so weit ohne Probleme .

Dienstag, 26.10.2004, anfangs war der Tag noch recht ok, aber irgendwie war das Angstgefühl im Hintergrund vorhanden, Abends war ich noch kurz bei meiner Tante die damals in der gleichen Straße wie wir gewohnt haben, mein Cousin hatte Liebeskummer und ich wollte ihn etwas aufbauen, dann kam meine Tante daher und meinte Ich zeig dir nun mal wie dein echter Vater aussieht". Als ich das Foto gesehen habe bekam ich starkes Herzklopfen und mir wurde komisch und ich sagte nur aha ok.

Danach hat meine Mutter angerufen ich solle bitte heimkommen es würde Essen geben, nach dem Essen bin ich noch in unserem damaligen braunen Leder Sessel gesessen und hab etwas TV geschaut und dann auf einmal merkte ich wie es in mir von den Füßen nach oben hochgestiegen ist in die Arme Herzklopfen das Kribbeln ins Gesicht und dann in den Kopf da hatte ich dann kurzzeitig heftige Schmerzen wie wenn jemand mit seinen Händen deinen Kopf zusammendrückt und auf einmal machte es Klick und ich hatte Zwangsgedanken im Sinne von Wieso bestehen wir aus Knochen Und sah ständig Bilder im Kopf und hatte Angst das wir daraus bestehen und es Ekelte mich richtig.

Und es kann ewig so weiter gehen... Wahnsinn man könnte richtige Bücher mittlerweile schreiben Ich hoffe, ich langweile euch damit nicht oder ihr führt euch davon belästigt .

Liebe Grüße

zWo3 // Daniel

20.01.2022 20:17 • x 2 #22


A


Wie lange habt ihr eure Zwangsstörung schon?

x 3


W
@Rick kenne ich gut. Aktuell ist es für mich ohne Medikamente echt schwer. Deswegen beginne ich wieder mit fluoxetin.

22.01.2022 20:26 • #23


schmetterlingg
Zitat von Wumpi:
beginne ich wieder mit fluoxetin.

Ist das gegen ZG? Ich habe nämlich Opripramol genommen und irgendwie war das Gefühl danach schlimmer

23.01.2022 22:31 • x 1 #24


W
@schmetterlingg hatte es immer gegen Zwänge. Hypochondrie (aktuelles Problem) ist ja eine Art Zwang, welcher sich in wiederkehrenden checks beim Arzt darstellt. Das hilft bei mir ganz gut. Fange nun schon zum dritten Mal mit dem Medikament innerhalb von 10 Jahren an (in summe habe ich es glaube ich 6 Jahre genommen)

23.01.2022 23:35 • #25


schmetterlingg
Ah okay danke für den Hinweis. Und das hat dir dann auch dagegen geholfen?

24.01.2022 17:25 • #26


W
@schmetterlingg Jep hat jedes Mal geholfen. Tatsächlich schon mit 20mg. Habe nie mehr genommen. Die Halbwertszeit ist allerdings Vorteil und Nachteil zugleich

25.01.2022 21:51 • #27


W
Gibt es noch weitere Erfahrungen?

12.03.2022 14:47 • #28


ninaja
Ich habe meine Zwänge seit meinem 6. Lebensjahr - bin nun Mitte 20. Verhaltenstherapie hat mir prima geholfen.. Tabletten hingegen garnicht. Als meine Zwänge weg waren kam die sich dahinter verborgene Angststörung und Depression zum Vorschein, die ich mit den Zwängen die ganze Zeit über versucht habe zu unterdrücken. Nun nehme ich Tabletten gegen meine Angst und versuche mich nochmal an einer Therapie..
Ich habe das Gefühl, dass es nie so wirklich ohne Zwänge bei mir gehen wird. Sie gehören irgendwie dazu zu meinem Leben. Wie ein ungeliebter Freund... Die Ursache liegt bei mir definitiv in der Kindheit.
LG

12.05.2022 17:04 • x 1 #29


S
Ich hab meine ZG seit über 20 Jahren. Inzwischen bin ich 36. Phasenweise waren sie lange Zeit weg bis sie mich um Weihnachten herum einholten und ich mich plötzlich wieder daran erinnerte. Ich glaube, ich hab sie lange Zeit verdrängt. Rückblickend habe ich immer wieder Zwangsgedanken gehabt, ohne mir dessen bewusst zu sein. Um Weihnachten herum hatte ich auch heftige Panikattacken und einen Zusammenbruch, was zur Folge hatte, mir das Leben nehmen zu wollen. Ich dachte, ich werd‘ verrückt. Ich war auch drauf und dran, mich einweisen zu lassen.

Ich hielt es nicht aus und konsultierte eine Therapeutin, die mir dann schließlich sagte, dass es sich um Zwangsgedanken handelt.

Irgendwie war ich erleichtert, weil ich endlich verstand, was mit mir los ist. Dann ging es aber richtig los. Ich hatte auf einmal Flashbacks und erinnerte mich an weitere Zwangsgedanken, die mich völlig aus der Bahn warfen und mich an mir selbst zweifeln ließen. Ich konnte mir überhaupt nicht erklären, was mit mir los ist.

Ich schätze, meine ZG haben auch damit zutun, dass ich übermäßig fürsorglich, empathisch usw. bin. Außerdem habe ich hohe moralische Wertevorstellungen und stelle hohe Erwartungen an mich selbst. Meine ZG suchen sich gerade die Bereiche, die mir besonders wichtig sind und mir sehr am Herzen liegen.

Im Moment halten sich die meisten sehr sehr in Grenzen. Geschafft habe ich das mit einem Programm „Urlaub von ZG“ von Sascha Schwarz.

Ich werd‘ mir allerdings auch professionelle Hilfe holen, denn ich habe den Eindruck, sie kommen immer dann, wenn ich mich in akuten Lebenskrisen befinde. Jedenfalls kann ich aber sagen, dass das Programm und Herr Schwarz selbst meine Retter in Not waren. Ich weiß nicht, wie ich es ohne geschafft hätte. Mir hilft es übrigens auch sehr, mich auf meinen Glauben zu besinnen, der mir Trost und Halt gibt.

02.03.2023 20:29 • x 1 #30


Lucie
Ich reihe mich hier mal mit ein. Leidet jemand von euch unter zwanghaftem Grübeln? Hauptsächlich in Verbindung mit Krankheitsängsten und 'Symptomen', die in der Vergangenheit liegen?

22.11.2023 18:17 • #31


A


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