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S
Hallo,

ich weiß gar nicht genau, wie ich anfangen soll, aber ich weiß zur Zeit einfach nicht weiter.
Angefangen hat alles Mitte April letzten Jahres, ich weiß es wirklich noch, als ob es gestern war. An einem Mittwoch konnte ich schlecht einschlafen, Donnerstag wachte ich auf und war total unruhig und nervös, dachte mir nur, huch was ist denn ejtzt mit dir los?
Und Freitag war dann die absolute Katastrophe: Ich saß im restaurant mit meiner Mutter, war total unruhig, nervös, panisch, Herzrasen, aber keine wirklich Panikattacke, also nicht mit dem Gefühl umzukippen oder so. Das ging dann weiter über das Wochenede, war zwei mal in der Notaufnahme, alles gecheckt, alles ok!
Ich befand mich zu der Zeit im Umbruch, da ich 2 Wochen vorher mein schriftliches Abitur hinter mich gebracht hatte und nun endlich 2 Wochen Ferien hatte. Diese konnte ich allerdings überhaupt nicht genießen, denn seither habe ich Angst! Vor allem aber Angst vor der Zukunft, ständig muss ich daran denken, wie schlimm das Leben wird, wenn ich mit 30 nicht schon dies und das erreicht habe. Dass ich irgendwann mal Kinder kriegen muss und es nicht schaffen werde, dieses richtig zu erziehen udn ganz schlimm habe ich auch existenzielle Ängst, dass ich also irgendwann mal obdachlos, Alk. oder Dro. werde (nicht sehr wahrscheinlich, da ich eigentlich vorhabe, ab kommenden Semester Jura zu studieren). Aber auch vor dem Studium habe ich riesige Angst, dass ich es nicht schaffe, dass ich keine Freunde finde, dass ich alleine bin, dass ich mir ständig nur Sorgen mache und deshalb nicht lernen kann. Und vor allem, dass ich danach keinen Job finde, ich muss dann ständig Foren durchsuchen, in denen mir bewiesen wird, dass meine Sorgen sehr berechtigt sind, weil viele keinen Job finden usw.
Ständig muss ich mir auch Sorgen um andere Menschen und deren Zukunft machen. Egal, ob ich sie kenne oder nicht. Ich denke mir zum Beispiel bei alten Leuten Wie können die so ruhig da sitzen, obwohl sie wissen, dass sie bald sterben? Oder bei Leuten die in der Platte wohnen, Wie können die so ruhig sein, das ist doch furchtbar. Ich habe also das Gefühl ich muss mir für andere Leute Sorgen machen. Ich wache auf mit Sorgen, ich eghe zu Bett mit Sorgen. Ich kann seitdem kein Fernsehen mehr schauen, weil ich mir um die Leute Sorgen mache, selbst um fiktive Figuren wie die Simpsons oder so
Zudem gesellt sich noch meine Mutter, die ziemlich genau unter der selben Krankheit leidet, bei ihr aber zudem noch eine Sozialphobie (das habe ich ja zum Glück nicht, da ich ja nicht denke, oh gott, was denkt der von mir, sondern ich denke, oh gott, der arme, was denkt der blos über sein Leben). Es geht also jetzt schon über ein Jahr so. Ich mache seit 3 Monaten Therapie, aber bis jetzt nützt es noch nichts. Ich habe so große Angst, dass ich mir meine Unistadt mit meiner Angst versaue, dass ich also mit ihr von vorneherin Negatives verbinde. Was soll ich blos tun? Ich bin so verzweifelt, dass ich mir schon einen Termin bei einer Psychaterin geben lassen habe, da ich mittlerweile nicht glaube, dass ich es irgendwie ohne Medikamente noch wieter schaffe.

Ich möchte noch hinzufügen, dass ich vor diesem Tag, wo alles begann, nicht im geringsten ängstlich war. Im Gegenteil, ich war immer sehr entspannt, habe darauf vertraut, dass ich alles schaffe (habe ich ja auch) und habe mich enorm auf die Zeit nach dem Abi und auf das Studium gefreut. Da wusste ich ja auch noch nicht, wovor man alles Angst haben kann...haha. Ich hoffe so, dass irgendjemand einen Tip für mich hat, wie ich anfangen kann, meine Angst und meine Gedanken irgendwie zu akzeptieren, damit ich wieder werde wie früher.

Vielen Dank

22.08.2012 22:31 • 26.08.2012 #1


1 Antwort ↓

P
Hallo Sternchen,

wie Du geschrieben hast, nach dem Abitur ist man tatsächlich in einer Umbruchsituation, in der oft massive Ängste auftreten. Bei mir ging es unmittelbar davor los.
Zitat:
Ich möchte noch hinzufügen, dass ich vor diesem Tag, wo alles begann, nicht im geringsten ängstlich war.
Ich hab es auch so wahrgenommen, dass ich plötzlich ängstlich geworden wäre, doch mit der Zeit wurde mir klar, dass ich es unter der Oberfläche schon länger war.

Spätestens wenn Du in der neuen Lebenssituation, dem Studium, angekommen bist, sollte es Dir wieder besser gehen, vielleicht auch schon eher. Später habe mich dann nur noch gewundert, weshalb ich mich zu Beginn des Studiums so reingestresst habe.

Es hat mit der Angst vor etwas Neuem zu tun, die andere in ähnlicher Weise empfinden. Du hast mit dem Beginn der Therapie alles Notwendige getan - wenn Du meinst, zeitweise Medis zu brauchen, ist das absolut OK - und kannst die Dinge auf Dich zukommen lassen.

Grüße

pc

26.08.2012 08:39 • #2





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