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T
Hallo ich heisse Tim, bin 48 Jahre und stelle mich mal vor.

Bei mir wurde 2014 eine mittelgradige generalisierte Angststörung und mittelgradige Depression diagnostiziert.
Dies wurde entdeckt, weil ich Nachts, mit großem inneren Druck und extremer Ausweglosigkeit konfrontiert war und schweissgebadet nachts nicht mehr weiter wusste.

Ich hatte damals eine Therapie durchgezogen(kognitive Verhaltenstherapie) und viele Medikamente mit dem Psychiater ausprobiert. Nichts von den Medikamenten hat geholfen. Ich hatte damals dann meinen Job gewechselt, wo ich mit sehr gutem Gefühl dann gestartet bin. Nach 6 Jahren, und mehreren Jahren mit zusätzlichen Arbeiten, die mir immer weiter aufgebürdet wurden, und einem cholerischen Chef, habe ich intern in meiner Firma gewechselt. Das war aber wohl ein Fehler .
Als mir klar wurde, das vor mir 4 Mitarbeiter meinen neuen Job an den Nagel gehängt hatten, weil er einfach nicht zu schaffen ist.
Meine Kollegen und Vorgesetzten sind allerdings sehr verständnissvoll und nett.

Nun geht es mir (schon am Ende meiner vorherigen Arbeit) wieder schlecht. Ich bewerbe mich wieder und habe natürlich wieder Angst zu versagen und in die Abwärtsspirale zu geraten.

Ich weiss nicht, ob es an meinen Erkrankungen liegt, aber ich finde es schwerer denn je Hilfe zu bekommen!

Meine damalige Psychiater-Praxis hat mich einfach nicht mehr genommen, keine Kapazitäten. Obwohl ich dort noch ab und zu 1mal im Jahr bei verschiedenen Ärzten rumgereicht wurde. (Es ist eine Praxis mit mehreren Ärzten)
Nun hiess es, keine Termine mehr frei, aber ich sollte den Sprechstunden-Personal genau erläutern wie sich meine Beschwerden darstellen und ob ich selbstmordgefährdet bin etc. Dies habe ich abgelehnt, mit dem Hinweis nur mit Ärzten in einer Sprechstunde darüber zu sprechen.

Also habe ich eine neue Psychiater-Praxis gesucht und auch gefunden. Mit allen alten Unterlagen bin ich also dort hin. Mittlerweile ging es mir ziemlich schlecht. Die Psychiaterin war mir nicht symphatisch, sehr herrisch und unangenehm. Ich sollte mein Paroxetin erhöhen, obwohl ich es damal schon einmal probiert habe und es mir nichts gebracht hatte. Sie hat mir aber geholfen eine Reha zu beantragen, was auch geklappt hat. Ansonsten sagte sie mir, das sie mich ja nicht kennen würde, und mir daher nicht helfen kann. Na Super.

Die Praxis ist aber fast nie telefonisch zu erreichen, also konnte ich (als es mir sehr schlecht ging) mir nicht mal eine AU-Bescheinigung organisieren. Ich musste dann zum Hausarzt .

Eine Psychotherapie zu finden, war im Rhein-Main-Gebiet bis jetzt völlig aussichtslos.

Ich bin aufgrund meiner Leidensgeschichte nicht mehr der Meinung, das Angst und Depression gut behandelbar sind.
Und das die Angebote in diesem Bereich eben nicht ausreichend sind, ob Menschen wie mich zu behandeln. War schon kurz davor mich einweisen zu lassen, was meine Psychiaterin ja ablehnte.

Wie seht ihr das? Habt ihr noch Ideen?
Im nächsten Post schreibe ich meine Beschwerden mal auf.

25.05.2022 14:50 • 07.01.2024 #1


11 Antworten ↓


T
Meine Beschwerden sind vielfältig und viele sind psychosomatisch.
Ich beschreibe mal ein paar:

- Angst-Zustände bis hin zu Panikattacken, nachts aber auch tagsüber nun
- Erschöpfung und Konzentrations-Schwierigkeiten
- Tinnitus
- innere Unruhe und innere extreme Anspannung
- dadurch extreme! Genick- und Kopfschmerzen, mit Bewusstseins-Störungen und Benommenheit
- dadurch Kieferschmerzen
- innerer Druck
- starkes Grübeln, Gedankenschleifen, was wird wenn ich kein Geld mehr verdienen kann etc.
und vieles mehr ...

25.05.2022 15:14 • #2


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Vorstellung und Probleme im Hilfe-System

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Schlaflose
Zitat von tim73:
War schon kurz davor mich einweisen zu lassen, was meine Psychiaterin ja ablehnte.

Man kann sich auch selbst einweisen.

25.05.2022 18:21 • #3


-IchBins-
Zitat von tim73:
Nichts von den Medikamenten hat geholfen.

Mir auch nicht. Brauche auch keine mehr und bin froh darüber. Hab es ohne geschafft mit viel Arbeit mit mir selbst.


Zitat von tim73:
Meine Beschwerden sind vielfältig und viele sind psychosomatisch.

Die Beschwerden sind oft ähnlich. Aber: versuche den Fokus nicht auf die Beschwerden zu legen, denn sie sind ja sowieso schon da, sondern versuch, daran zu arbeiten, dass sie sich abschwächen. Dazu gibt es einige Möglichkeiten.
Sollte es für dich gerade gar nicht gehen, gebe ich @schlafose recht. Man kann sich selbst einweisen, das hatte damals ein Bekannter von mir gemacht. Wie er das gemacht hat bzw. ob er was dazu gebraucht hat, ist mir nicht bekannt.

25.05.2022 18:36 • #4


S
Nur gab kurz: wenn die Psychiaterin Fir unsympathetisch ist, Versuch eine neue zu finden.
Geht gar nicht. Hatte auch mal so einen, hab da echt meine Zeit nur abgesessen, war fürchterlich.

25.05.2022 18:45 • #5


T
Zitat von Schlaflose:
Man kann sich auch selbst einweisen.

Hallo und danke. Würde mich interessieren wie das gehen würde. Also wenn es mal gar nicht mehr geht. Hast du Erfahrungen? Vielen Dank

27.05.2022 17:43 • #6


T
Zitat von portugal:
Nur gab kurz: wenn die Psychiaterin Fir unsympathetisch ist, Versuch eine neue zu finden.
Geht gar nicht. Hatte auch mal so einen, hab da echt meine Zeit nur abgesessen, war fürchterlich.

Ja, ich suche gerade jemand anderen.. Gar nicht so einfach in Darmstadt und Umgebung. Meine Reha kommt hoffentlich jetzt bald, habe schon ein positives Schreiben bekommen wegen Reha. Vielen Dank dir!

27.05.2022 17:45 • #7


T
Zitat von -IchBins-:
Aber: versuche den Fokus nicht auf die Beschwerden zu legen

Danke, klingt sinnvoll. Ich versuche es.

27.05.2022 17:46 • x 1 #8


Schlaflose
Zitat von tim73:
Hallo und danke. Würde mich interessieren wie das gehen würde. Also wenn es mal gar nicht mehr geht. Hast du Erfahrungen? Vielen Dank

Man geht einfach zur Psychiatrie, die für den Wohnort zuständig ist und sagt, dass es einem so schlecht geht, dass man aufgenommen werden möchte.

29.05.2022 07:29 • #9


Hotin
Zitat von tim73:
Ich bin aufgrund meiner Leidensgeschichte nicht mehr der Meinung, das Angst und Depression gut behandelbar sind.
Und das die Angebote in diesem Bereich eben nicht ausreichend sind, ob Menschen wie mich zu behandeln.

Hallo Tim,

es mag sein, dass die Therapieangebote nicht immer zahlenmäßig ausreichen.
Was für eine Behandlungsmethode hättest Du denn gern?

Zitat von tim73:
Ich hatte damals eine Therapie durchgezogen(kognitive Verhaltenstherapie) und viele Medikamente mit dem Psychiater ausprobiert. Nichts von den Medikamenten hat geholfen.

Welche Hilfe von Medikamenten hast Du denn erwartet?

29.05.2022 11:52 • #10


T
Ich möchte mich mal wieder zurück melden. Es ist ja einige Zeit seit meinem Post damals vergangen. Leider geht es nicht wirklich aufwärts bei mir. Eher abwärts. Ich habe 2mal meinen Job gewechselt. Ohne Erfolg. Meine Beschwerden sind immer wieder ein kleines bisschen stärker geworden. Ich war in Reha Ende 2022. Arbeitsfähig rein, und arbeitsfähig wieder raus. Mittlerweile würde ich es nicht mehr zu einer Psychotherapie in meiner Freizeit schaffen. Da meine Psychiaterin mich nicht krank schreibt, schleppe ich mich mit extremer Willenskraft zur Arbeit. Mit der Auswirkung das mein Körper mit vernichtenden Kopfschmerzen reagiert. Ich warte gerade auf eine Zusage zu einer Klinikaufnahme (Psychosomatik). Ich habe keine Ahnung, wie ich es bis dahin aushalten soll. Das Leben ist für mich gerade nicht mehr lebenswert. Da heisst es immer: Such dir Hilfe! Und wenn ich es mache, dann kann oder will keiner helfen. Wahrscheinlich muss ich einfach meine Arbeit hinschmeissen und eine Sperre bei ALG1 für 3 Monate hinnehmen. Wird zwar kaum für meine Miete reichen, aber scheint ja so gewollt zu sein.
Wem ist es ähnlich gegangen? Für Tipps und Anregungen bin ich natürlich sehr dankbar. Vielleicht bringt mich jemand noch auf eine Idee, die ich noch nicht hatte.

07.01.2024 18:15 • #11


T
Welche Hilfe von Medikamenten hast Du denn erwartet?
Ich hatte mir irgendetwas erwartet, mit dem ich wieder arbeiten gehen kann. Nicht, das ich wieder ganz gesund werde, aber das es soweit wieder geht.

07.01.2024 18:50 • #12


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