Mein letzter Beitrag ist jetzt 4 Tage her und ich möchte etwas schreiben. Auch um meine eigene Entwicklung ein wenig festhalten zu können. Nun, wenn man das schon Entwicklung nennen kann...
Ich glaube die letzte richtige Panikattacke ist nun 3 Tage her und genauso lang ist es sogar her, dass ich weinen musste. Wahrscheinlich sollte ich das schon als Fortschritt sehen, kann ich aber absolut nicht, weil die restliche Symptomatik noch viel zu einnehmend ist. Dieser dauerhafte Angstzustand ist echt grauenhaft. Ich möchte Panikattacken auf keinen Fall kleinreden, aber diese erscheinen mir mittlerweile fast als das kleinere Übel im Vergleich zu der dauerhaften Angst, diesem ständigen Gefühl als würde etwas ganz furchtbares passieren, Übelkeit, Derealisation, ständig unter Strom.
Natürlich ist es im Moment der PA immer ganz schlimm, aber irgendwo weiß man ja dennoch, dass sie vorbeigehen wird. Die Angst vor der Angst ist der wahre Feind und ich weiß noch immer nicht wie ich ihn besiegen, oder zumindest kontrollieren soll.
Mittlerweile projeziere ich meine Ängst auf alles mögliche. Weil der ganze Spaß bei mir damit angefangen hat, dass ich Bauchkrämpfe, Durchfall und Übelkeit hatte, löst jetzt jedes kleinste Grummeln oder pieksen im Bauch Angst aus. Übel ist mir auch fast den gesamten Tag über und mir fällt es schwer zu essen. Wenn ich etwas esse, geht nur leicht verdauliches. Einmal, weil mein Bauch durch die ganzen Wochen, in denen das schon so geht, gar nichts mehr gewöhnt ist und natürlich, weil ich mit leicht verdaulicher Kost vermeiden will Bauchprobleme zu kriegen. Bloß ist das ganze halt eigentlich a neverending story, weil ich nunmal Morbus Crohn habe. Und ein Schub, eine Unverträglichkeit, kleinere Beschwerden können mich immer und jederzeit erwischen. Ich weiß, dass ich lernen muss damit umzugehen, das zu akzeptieren. Ich weiß nur noch nicht wie. Meine ganze MC Thematik ist einfach mit so vielen Ängsten behaftet...
Naja, jedenfalls hab ich mich dann ab heute gezwungen nicht erst spät abends etwas zu essen, sondern habe wieder angefangen mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt zu essen. Und ja, ich muss sie mir teils echt mit Übelkeit reinzwingen. Aber ich gebe mein Bestes.
Ich wache immernoch mit starken Ängsten auf und es dauert ab dann einige Stunden bis in den Abend rein bis ich etwas ruhiger werde und ich nicht mehr die ganze Zeit denke ich schaffe den Tag nicht. Generell schaffe ich nicht viel den Tag über, da ich mich sehr ausgelaugt und körperlich schwach fühle. Nicht einmal Hausarbeit krieg ich grad gebacken.
Spät abends oder nachts hatte ich die Tage manchmal ein paar Stunden, wo ich regelrecht entspannt war. Ich vermute, dass es um so eine späte Uhrzeit so ist, weil ich dann meine Erwartungshaltung für einen Moment ablegen kann. In diesen Stunden verlangt niemand, nicht einmal ich selbst, etwas von mir. Umso schlimmer ist es dann nach dem Aufwachen, wenn der Tag ansteht.
Jetzt fange ich auch wieder an an meinen Arzttermin am Montag und die Eiseninfusion zu denken und auch diese Ängste spielen wieder ihren Part. Ich habe furchtbare Angst vor einem anaphylaktischem Schock... Dr. Google lässt mal wieder grüßen.
Die Erwartungshaltung gegenüber Pregabalin ist nach wie vor groß. Ich schätze zu groß, denn ich fange schon wieder an Angst zu entwickeln, dass sie nicht das bei mir tun, was sie tun sollen... dabei bin ich ja erst bei Tag 4 nach der Erhöhung von 200 auf 300. Kann man mir die Ungeduld verübeln? Man liest überall, dass Pregabalin, im Gegensatz zu anderen Psychopharmaka, bereits in der ersten Woche anschlägt, also gehe ich doch davon aus, dass dies auch bei einer Erhöhung der Fall ist!?
Ich werde wohl am Montag die Möglichkeit haben dies meinen Arzt zu fragen.
10.12.2021 21:19 •
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