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M
Hallo zusammen,

eine weitere schlaflose Nacht, und diese zwei Fragen:
Warum...:
》kann ich nicht schlafen?
》ist alles so kompliziert und deprimierend?

Ich stelle mir eine Waldlichtung vor, und eine Hütte, in der ich lebe.
Arm, aber/und zufrieden.
Mit ganz wenig und verdammt/zauberhaft leichtem Gepäck.
Frei wie ein Vogel...

Stattdessen bin ich ein Getriebener, ein Mensch ohne Eigenschaften und Überzeugungen, ein Mensch ohne Pausen.
Ein rastloser, entwurzelter Mensch.

Ich bin/wir sind süchtig (nach Süßigkeiten, Tabletten, Ablenkung, Nikotin, Alk....).
Wir müssen/Müssen wir immer perfekt funktionieren?!

Kennt jemand einen Aus- oder wenigstens Schleichweg, anstelle von Flucht- und Suchtwegen?
Ich hoffe nicht auf das Haus am Meer.
Eine Hütte in der Waldlichtung oder am Strand, das wäre so ein Traum.
Ganz einfach, ohne Finanzamt und Hartz-4-Blockwart...

Ich will leben, so einfach es geht...
Schaffe es aber nicht.

Liebe Grüße.
Tom

18.01.2017 03:43 • 23.02.2017 #1


11 Antworten ↓


Wildrose
Es wird von uns verlangt, daβ wir funktionieren.
Alles einreichen. Pünktlich. In Kopie. Termine einhalten. Anmelden. Abmelden.
Alles auf die Reihe kriegen, egal, wie mies es einem geht.
Funktionieren. Motiviert sein.
Weitermachen.
Das sind alles Dinge, die von außen kommen.
Aber innerlich verliert man sich immer mehr.
Nachts kann man nicht mehr schlafen, weil einem dies bewusst wird.
Das schmerzt.
Einen Ausweg kenne ich auch nicht.
Vielleicht, daβ man das Glück hat, und einen Menschen trifft, der einen
' Schleichweg ' kennt ?
Ich sage mir immer, solange das Herz noch schlägt, gibt es Hoffnung.

18.01.2017 06:44 • x 1 #2


A


Müssen wir perfekt funktionieren? Ich schaffe es nicht

x 3


A
Zitat von Major Tom:
Kennt jemand einen Aus- oder wenigstens Schleichweg, anstelle von Flucht- und Suchtwegen?


Ich wünschte, ich könnte Dir helfen, aber ich z.B. muss funkionieren, weil meine Familie versorgt werden möchte, und weil ich der einzigste richtige Ansprechpartner bin für meinen jungsten Sohn, der an einer Sozialphobie und Depressionen leidet.

Dies für die anderen da zu sein geht oft an meine Substanz, manchmal habe ich das Gefühl, es wächst mir alles über den Kopf, ich fühle mich auch grad schrecklich unmotiviert. Oft bleibt Arbeit liegen, die ich eigentlich machen wollte, ich gehe selterner aus dem Haus wegen meiner Ängste, dabei fühle ich mich manchmal wie eingesperrt, aber das mache ich selber, und ich weiss da keine Lösung.

Da mein Sohn schon 6 Wochen dass Haus nicht verlassen hat weil es mit ihm im Moment schlechter geht, muss ich nachher für ihn den Weiterbewilligungsantrag für die Grundsicherung abgeben, mir ist jetzt schon schlecht und schwindelig, weil ich wil da eigentlich gar nicht hin, aber wer solls sonst machen?

Mein Mann nimmt meine Ängste glaub ich manchmal nicht ernst, besonders wenn er mich immer überreden will, da und dorthin zu fahren, warum versteht er es nicht dass ich nicht einfach unbeschwert in der Gegend rumgondeln kann?

Wie sollte ich anderen helfen können, aus einer Situation zu entfliehen, wenn ich es selber nicht schaffe?

Ich wünsche Dir von Herzen Tom, dass Du Deinen Ausweg findest und Du doch noch irgendwann Deinen Traum verwirklichen kannst, dass Du so frei leben kannst wie Du möchtest.

LG Angor

18.01.2017 07:08 • x 1 #3


enten
Ohne Veränderungen im Leben werden sich auch Schleichwege nur schwer finden lassen.
Lass die alten,bekannten Wege hinter dir und suche langsam nach neuen Pfaden.
Entdecke dich selbst..
Wer du bist--Was du möchtest--Lerne dein Leben zu leben,nach deinen Vorstellungen,Wünschen und Werten.
Neue Sichtweisen und Impulse..
durch andere Menschen z.B.
Die Frage lautet:
Was ist mir wirklich wichtig?
Definiere diese Werte ganz genau,schreibe sie wenn möglich auf.
Diese Werte bringen dir mehr Klarheit und lassen dich Entscheidungen treffen.
Akzeptiere dich,egal wie viele Fehler du bisher gemacht hast.
Probiere immer wieder neue Dinge aus,in (fast) jedem Bereich.
Nur so kannst du neues Lernen,neue Dinge die dich interessieren/begeistern finden.
Wir brauchen dringend Abwechslung/neuen Input in unserem Leben.
Das macht dass Leben doch erst lebenswert.
Diese Abwechslung,Sichtweisen,Denkmuster,Ziele,Wünsche wirst du nicht auf dem alten,ausgelatschten Weg finden.
Hab den Mut neue,unbekannte Pfade zu beschreiten,mit offenen Augen,Ohren und dem Herzen.
Du wirst deinen Pfad finden..

18.01.2017 08:08 • x 2 #4


S
Diesen Traum habe ich auch ein Blockhaus in Kanada, ein einfaches Leben führen.

Ich fühle mich in dieser Gesellschaft wie in Ketten gelegt. Dieser ganze materielle Dreck macht mich nicht glücklich. Und diese Schnelllebigkeit von den Sachen wie Klamotten, Handys etc, kaum hat man was gekauft ist es schon wieder kaputt. Heutzutage hat nichts mehr einen Wert. Genau so verhält es sich auch mit den Menschen...

Ich suche auch noch den Ausweg aus diesem Knast. Leider braucht man für alles Geld. Ohne Geld kann man sich niergendswo anderst niederlassen.

18.01.2017 08:37 • x 1 #5


Wildrose
Ja, Tom, @enten hat recht, man sollte es wagen, neue, unbekannte Wege zu
beschreiten.

Ein Freund von mir hat das ganz schlicht in zwei Worte gefasst zu mir gesagt:
Trau dich !

Doch ich weiß, wie schwer das sein kann.

Alles Gute, Tom.

18.01.2017 08:44 • x 1 #6


K
Du darfst halt nicht immer darauf warten, dass dir andere deinen Fluchtweg auf dem Silbertablett präsentieren.

Wo sind deine Fluchtwege? Wieso entwickelst du selbst keine?

18.01.2017 10:56 • x 1 #7


Icefalki
Weisst du Tom, ich bin zwischenzeitlich eine Verfechterin von Entscheidungungen.

Seit ich das ganz bewusst mache, geht es mir gut. Ich schau mir meine Lebenssituationen an und denke darüber nach. Was will ich und wie Krieg ich das hin.

Manches kann ich nicht ändern, oder vielleicht hab ich gerade den Mut nicht dazu, dann wird mir das aber bewusst. Dann kann ich auch meine Feigheit akzeptieren.

Eigentlich bin ich im ständigen Dialog mit mir selbst. Was mir zwischenzeitlich absolut klar ist, dass ich alleine Entscheidungen treffe und dann auch die Konsequenzen dafür trage. Meine Entscheidung, meine Konsequenzen.

Mich hat das sehr befreit.

Ich denke, dass unsere Problematiken mit erlernten, erfahrenen Gefühlen zusammenhängen. Funktionieren wollen ist ja auch nur eine Angst nicht zu genügen. Diese Angst machen wir uns aber selbst.

Wenn ich also beschließe, nicht mehr so zu funktionieren, wie ich das immer getan habe, was würde dann passieren?

Darüber kann man nachdenken. Und dann führt diesen Nachdenken zu Ergebnisse, zu Veränderungen, oder auch nicht.

Aber es werden bewusste Denkweisen stattfinden. Und wenn mir was bewusst wird/bewusst ist, brauch ich keine Angst mehr zu haben.

18.01.2017 15:33 • x 2 #8


Schlaflose
Man kann doch auch funktionieren, ohne immer dabei perfekt zu sein. Man macht die Dinge so, wie man es kann und akzeptiert, dass man Schwächen hat. Hauptsache man lässt sich nicht komplett gehen und macht gar nichts mehr. Für mich wäre eine Bockhütte in der Einsamkeit keine Alternative. Ich backe lieber kleine Brötchen und schaue nicht darauf, welche Fähigkeiten andere haben, die mir fehlen.

18.01.2017 19:02 • x 2 #9


monochrom
Vielleicht ist das auch genau das Problem aller Sorgen, die wir hegen? Dass man immer perfekt gelaunt, gebräunt, geformt, genährt, ausgelastet sein soll - die Realität aber anders aussieht.

Vielleicht ist es der Perfektionismus, der uns treibt täglich hundertfach über unsere Grenzen zu gehen...

Ich weiß nur: als Kind habe ich mich zwar mit anderen Kindern verglichen, aber es war mir egal was andere machen, denn mein Leben war mir wichtig, meine Hobbys und meine Familie.

Heute machst Du das alles nur noch um anderen zu imponieren. Schau mal, meine Wohnung ist immer sauber. Mein Schreibtisch immer leer-gearbeitet, mein Auto immer schnell und chic, meine Ehe frei von Problemen... So ein Blödsinn. Und trotzdem werden wir uns immer wieder in dieses Rad reinziehen lassen... schade eigentlich!

22.02.2017 14:43 • x 1 #10


M
Perfekt sein? Oh ja, davon kann ich ein Lied singen. Von mir wurde/wird eher die innere Perfektion verlangt: Tadellosigkeit, Tugend und sonstiger Quatsch. Schwächen sollen bekämpft werden, man darf sie nicht tolerieren, sonst... naja... Ich kann das alles nicht mehr hören/lesen und manchmal drehe ich deswegen regelrecht durch. Diese psychische Drangsal scheint nicht aufhören zu wollen. Wie bin ich nur in solche Kreise geraten? Und warum schaffe ich es nicht da wieder rauszukommen, obwohl mir diese Kontakte eindeutig schaden? Das frage ich mich selbst immer aufs Neue. Es ist wie ein Fluch. Und das, obwohl ich überhaupt kein Perfektionist bin.

Wenn man solche Belehrungen lange genug hört und auf sich wirken lässt, beginnt man tatsächlich daran zu glauben. Daran, dass man angeblich Verpflichtungen hat, dass man nicht gut genug ist und besser werden soll, dass man aufpassen muss, um nicht zu versagen. Das ist das Allerschlimmste! So muss wohl die Bewusstseinskontrolle funktionieren.

Vllt. gelingt mir dieses Mal die Loslösung...

22.02.2017 21:01 • x 1 #11


H
Zitat von Maro:
Perfekt sein? Oh ja, davon kann ich ein Lied singen. Von mir wurde/wird eher die innere Perfektion verlangt: Tadellosigkeit, Tugend und sonstiger Quatsch. Schwächen sollen bekämpft werden, man darf sie nicht tolerieren, sonst... naja... Ich kann das alles nicht mehr hören/lesen und manchmal drehe ich deswegen regelrecht durch. Diese psychische Drangsal scheint nicht aufhören zu wollen. Wie bin ich nur in solche Kreise geraten? Und warum schaffe ich es nicht da wieder rauszukommen, obwohl mir diese Kontakte eindeutig schaden? Das frage ich mich selbst immer aufs Neue. Es ist wie ein Fluch. Und das, obwohl ich überhaupt kein Perfektionist bin.

Wenn man solche Belehrungen lange genug hört und auf sich wirken lässt, beginnt man tatsächlich daran zu glauben. Daran, dass man angeblich Verpflichtungen hat, dass man nicht gut genug ist und besser werden soll, dass man aufpassen muss, um nicht zu versagen. Das ist das Allerschlimmste! So muss wohl die Bewusstseinskontrolle funktionieren.

Vllt. gelingt mir dieses Mal die Loslösung...



Leider neigt man oft unbewusst dazu, sich Situationen, die man bereits aus der Kindheit kennt, immer wieder aus neue zu suchen. Man hat dann den Eindruck, dass man in so ein Umfeld irgendwie ständig auf rätselhafte Weise hinein gerät.

Der Grund dafür ist jedoch, dass es sich dabei um eine Art von Wiederholungszwang handelt, womit man sich immerhin ein Gefühl von Vertrautheit und Sicherheit verschafft, auch wenn es sich um Dinge handelt, die man schon längst als falsch oder sogar schädlich für sich selbst erkannt hat. So wurde mir das jedenfalls von fachmännischer Seite erklärt und es erscheint mir auch plausibel.
Sich etwas ganz Neuem auszusetzen macht natürlich immer auch Angst, auch wenn es einem als erstrebenswert erscheint.

Es ist natürlich nicht leicht, sich von solchen tief verinnerlichten Botschaften zu befreien, aber man kann es schaffen. Bei mir hat es teilweise sehr lange gedauert, aber ich habe doch einiges korrigieren und ablegen können, wenn es auch für manches sehr spät war.

Bei Dir bin ich da aber doch recht zuversichtlich!

Um Perfektion anzustreben, müsste man ja extrem kontrollierend sein, was auf Kosten von Lebendigkeit, Lebensfreude und Spontanität geht. Das kann für die psychische Gesundheit bestimmt nicht förderlich sein.

23.02.2017 01:56 • x 2 #12


A


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