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D
Ich Weiß nicht in welches Thema ich das am besten werfen soll.
Ich glaube meine Paranoia triggert mich. ich brauch ein paar neutrale Aspekte, sonnst werde ich irre.

Es ist so eine Frage, die mir des öfteren hoch kommt. Wie Schafen es Therapeuten und Psychologen ihren Jobs nachzugehen. Ich mein im ernst. Die werden Teil weiße mit digen Konfrontiert.Das Will keiner wissen.

Dann, wie können sie sagen: Ich versteh sie dies das So n bisschen, dieses Verständnis Mitgefühl, einfühlen. Das ist doch überhaupt nicht möglich. Die haben doch in ihrer Laufbahn so unglaublich viel Leute vor der Nase sitzen. Mit Schicksalen, und Problemen, da ist es doch nur gesund, irgendwann abzublocken.

Das bedeutet wenn ich Psychologie/Therapeut, sagt er hat Verständnis, oder kann das Verstehen, oder es mach ihn Traurig, ist das das Gelogen. Er kann, das überhaupt nicht. Einfach, weil er bei all dem, was er im laufe seiner Karriere mit erlebt hat, doch daran verrückt werden würde, das alles an sich ran zu lassen.

Im Grunde stell ich mir das so vor:
ich sage, wie es mir geht, wie schlecht ich mich fühle, er nickt verständnisvoll und Mitfühlend. Aber die Wahrheit ist, er gibt mir nur die Reaktion die ich will ? Ob bewusst oder unbewusst Oder ? versteht ihr wie ich mein ?

Aber echtes Verständnis ist da nicht existent. Am ende wird alles nach Diagrammen, und meinen aussagen Notiert und, wenn ich hier und da so, oder so Reagiert, oder angekreuzt habe Kommt Diagnose XY raus ?
Da bedeutet, ich bin ihm im Grunde doch egal, er Arbeitet mich nur ab ?

Es wird langsam in Gesprächen sehr Persönlich. Ich habe immer Angst zu viel zu erzählen, und das es am ende einfach auf ne Liste kommt, und abgehackt wird. Und Eindruck XY entsteht.


Jetzt nach Coronapause geht die Tagesklinik weiter. Ich kenne die neuen Patienten zwar alle nicht. Aber das Therapeuten Team. Und, Paradox wie es klingt, das beunruhigt mich. Die pause war nicht gut. ich fühle mich durchleuchtet. Hab evtl. zu viel geredet, auch etwas, das ich hinterher nicht noch mal erzählen würde, und die wissen das, ich kann es nciht rückgängig machen. Und nein ich weiß nicht, was das ist.



Aber während ich in der coronapause in die Wöchentlichen Einzelgespräche gegangen bin, hatte ich das Gefühl, man kennt mich schon. Ich hatte einen Termin bei einer Frau X, aber ich wusste nicht mehr bei wem, als mich die Sekretärin gefragt hatte.
Dann höre ich nur so beiläufig aus dem Nebenzimmer, der Herr X hat denn Termin bei Frau X. Also kannte man mich, an der Stimme ? und auch noch bei wem ich meinen Termin habe ? Aber wie, ? Es gibt so viele Leute, die da Täglich sind ? Ich häng mich an so viel Kleinlichkeiten auf.
Das geht mir aber alles nicht aus dem Kopf.

Sind wir nun nummern, oder doch nicht ?

17.04.2020 14:07 • 18.04.2020 #1


11 Antworten ↓


Calima
Es gibt gute und schlechte Therapeuten. Die schlechten machen genau das, was du befürchtest: Sie spulen ein Programm ab, haben aber die Schotten dicht.

Die guten haben auch ihr Handwerkszeug, d.h., Methoden, die sie einsetzen, um sich Menschen und deren Problemen anzunähern. Sie haben aber ihre Empfangskanäle tatsächlich auch auf Empfang gestellt und verfügen über das, was man Empathie nennt. Die Fähigkeit und die Bereitschaft, sich auf Menschen einzulassen, trennt die Spreu vom Weizen.

Ich bin keine Therapeutin aber Vertrauenslehrerin. Wenn ich mit Studierenden, die in meine Sprechstunde kommen, über deren Probleme spreche, muss mich auch interessieren, wie es den Menschen geht, die mir gegenüber sitzen. Anders könnte ich mir das überhaupt nicht vorstellen.

Und ja: Natürlich hören ich viele Schicksale, auch wenn ich mich nur in beratendem Kontext befinde. Und auch wenn ich das Leid und den Schmerz nicht zu meinem eigenen machen muss und will, so habe ich doch Mitgefühl mit der verletzten, verstörten Seele, die vor mir sitzt.

Ich habe auch bei meiner eigenen Therapeutin gespürt, dass ich sie interessiere. Bei einigen anderen war das nicht so, weswegen ich dort auch nicht geblieben bin. Mit einem Menschen zu sprechen, mich ihm anzuvertrauen, der sich für mich interessiert, finde ich völlig in Ordnung. Das macht mir in einem therapeutischen Setting auch keine Angst, was das Wissen über mich betrifft. Das sehe ich im privaten Umfeld durchaus kritischer.

17.04.2020 14:34 • x 1 #2


A


Empathie von Therapeuten möglich trotz Abgrenzung?

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4_0_4
Zitat von Danny94:
Dann, wie können sie sagen: Ich versteh sie dies das So n bisschen, dieses Verständnis Mitgefühl, einfühlen. Das ist doch überhaupt nicht möglich. Die haben doch in ihrer Laufbahn so unglaublich viel Leute vor der Nase sitzen. Mit Schicksalen, und Problemen, da ist es doch nur gesund, irgendwann abzublocken.

Das bedeutet wenn ich Psychologie/Therapeut, sagt er hat Verständnis, oder kann das Verstehen, oder es mach ihn Traurig, ist das das Gelogen. Er kann, das überhaupt nicht. Einfach, weil er bei all dem, was er im laufe seiner Karriere mit erlebt hat, doch daran verrückt werden würde, das alles an sich ran zu lassen.

Verständnis ist nicht gleich Empathie. Und letzteres kann sich ein Therapeut nicht leisten. Denn ohne den emotionalen Abstand kann ihm das zusetzten und zudem ist der dann weniger neutral.

17.04.2020 16:33 • #3


Calima
Zitat von cube_melon:
Verständnis ist nicht gleich Empathie. Und letzteres kann sich ein Therapeut nicht leisten. Denn ohne den emotionalen Abstand kann ihm das zusetzten und zudem ist der dann weniger neutral.


Ich bin ja recht oft mit dir einer Meinung, aber hierbei nicht .Ohne Empathie gibt es keine adäquate Reaktion auf die Emotionen anderer Menschen. Sie ist die notwendige Fähigkeit, sich in Einstellungen anderer Menschen einzufühlen. Das eigentliche Einfühlen, das Mit-Fühlen baut als Mitgefühl darauf auf. Beides steht einem Therapeuten gut zu Gesicht.

Was er nicht brauchen kann, ist Mitleid. Denn Mit-Leiden bedeutet, sich von den Emotionen anderer in deren Leid hineinziehen zu lassen - und das wäre höchst unprofessionell und schädlich für beide Seiten.

17.04.2020 16:46 • x 1 #4


By_myself
Zitat von Danny94:
Im Grunde stell ich mir das so vor:
ich sage, wie es mir geht, wie schlecht ich mich fühle, er nickt verständnisvoll und Mitfühlend. Aber die Wahrheit ist, er gibt mir nur die Reaktion die ich will ? Ob bewusst oder unbewusst Oder ? versteht ihr wie ich mein ?

Aber echtes Verständnis ist da nicht existent. Am ende wird alles nach Diagrammen, und meinen aussagen Notiert und, wenn ich hier und da so, oder so Reagiert, oder angekreuzt habe Kommt Diagnose XY raus ?
Da bedeutet, ich bin ihm im Grunde doch egal, er Arbeitet mich nur ab ?


Hallo Danny,

im Grunde hast Du nicht ganz Unrecht.
Ich stelle mal folgenden Vergleich an: Geht eine Frau zum Frauenarzt (männlich). Wenn sie dann ihre Beschwerden nennt, nickt dieser Arzt ganz wissend, fragt sogar vielleicht noch, ob es hier oder da zieht oder drückt... Irgendwann schiebt er irgendwelche Instrumente in die Frau und mahnt: Achtung, jetzt wird es ein bisschen kühl.
Aha - denkt Frau und fragt sich gleichzeitig: Woher will er das denn alles wissen?
Na klar,- er arbeitet ab, so wie Du es auch schon vermutest. Es ist ein bisschen so wie in der Logik: wenn - dann. So wird dann vieles festgestellt und vieles auch ausgeschlossen. Das ist gut und richtig - auch ohne Nachfühlen.

Mit einem Therapeuten gehst Du eine Beziehung ein - aber keine gefühlsmäßige. Es ist nicht seine Aufgabe, sich mit Dir anzufreunden, so, dass Du ihm nicht egal bist. Und gerade deshalb kannst Du ihm alles erzählen, was Dir auf der Seele liegt; denn weil er nicht mit Dir befreundet sein will, wird er auch nicht werten. Und das ist ebenfalls gut und richtig.

Ich verstehe, dass man verstanden werden will. Das möchte ich auch gern. Besser wäre es aber, den Therapeuten und sich als Arbeits-Team zu verstehen. Nicht mehr und nicht weniger. Versuch's mal

17.04.2020 17:05 • x 1 #5


D
Zitat von By_myself:
aber keine gefühlsmäßige



Das ich geahnt habe, das der Therapeut das nicht so an sich ran kommen lasen darf war mir klar. Was mir nicht klar ist, wie er das macht. Beispiel:
Wenn du eine Traurige Geschichte hörst, trifft es dich in der Regel, und du versetzt dich in diesen Moment hinein. Du fühlst mit dieser Person. Das kann man ja eigentlich nicht abstellen. oder doch ?

17.04.2020 17:21 • #6


By_myself
Auf gar keinen Fall darf der Therapeut wirklich mitfühlen. Das ist nicht sein Job!
Überleg' doch mal: Wenn ein Bestatter, der ja nur mit Verstorbenen und Trauernden zu tun hat, immer wahrhaftig mitfühlen würde, dann würde er eher im Sarg liegen als er den eines anderen ins Grab hinunter gelassen hätte.

Bestimmte Berufsgruppen müssen sich vom Gegenüber distanzieren. Warum? Damit sie klar denken und helfen können. Sie dürfen sich nicht selbst mit dem Problem eines anderen belasten; das wäre kontraproduktiv. Du darfst es nicht negativ sehen, sondern vielmehr als ein großes Plus.

Ein Therapeut sieht Dich, und er kann anhand Deiner Mimik, Deines Verhaltens, erkennen, wie Du Dich gerade fühlst oder wie es Dir geht. Er weiß es, - das kann doch genügen. Und es ist schon viel. Stell Dir vor, es wäre anders .... Dann würden zwei Leute, nämlich Du und auch noch Dein Therapeut, zusammen über etwas Trauriges weinen. Dann müsste noch ein Dritter kommen, der hilft. Wenn der dann auch noch anfängt, zu weinen, dann .... - na Du weißt schon ...

17.04.2020 17:47 • x 1 #7


D
Meine große frage wurde noch immer nicht beantwortet.
Wie macht ein Therapeut das überhaupt, das er sich da nicht mitreisen lässt, in dem Sog der Emotionen ?


Zitat von By_myself:
ann müsste noch ein Dritter kommen, der hilft. Wenn der dann auch noch anfängt, zu weinen, dann .... - na Du weißt schon ...


Oje, das wäre ein Desaster

17.04.2020 17:57 • #8


Schlaflose
Zitat von Danny94:
Wenn du eine Traurige Geschichte hörst, trifft es dich in der Regel, und du versetzt dich in diesen Moment hinein. Du fühlst mit dieser Person. Das kann man ja eigentlich nicht abstellen. oder doch ?

Wer das nicht kann, darf kein Therapeut werden. Ich kann das übrigens sehr gut, bin aber kein Therapeut

17.04.2020 18:01 • #9


By_myself
Ich finde, dass es gar nicht so schlimm ist, wenn man in Deinem jungen Alter Emotionen noch nicht so richtig zuordnen kann.
Versuch doch mal, das nicht als Krankheit oder Schwäche zu sehen, sondern vielmehr als Persönlichkeitsmerkmal.

Und wenn wir es dann von dieser Seite sehen, dann haben z.B. Therapeuten das Persönlichkeitsmerkmal, dass sie sich von den traurigen Geschichten, die sie immer hören müssen, gut distanzieren können. Eine gute Gabe.

17.04.2020 18:10 • #10


Icefalki
Zitat von Danny94:
Es ist so eine Frage, die mir des öfteren hoch kommt. Wie Schafen es Therapeuten und Psychologen ihren Jobs nachzugehen. Ich mein im ernst. Die werden Teil weiße mit digen Konfrontiert.Das Will keiner wissen.


Doch, der Therapeut will es wissen. Was du vergisst ist die Ausbildung, die jeder Therapeut durchlaufen muss. Keiner wird da einfach so auf die Menschheit losgelassen, bedeutet, man lernt den professionellen Abstand. Und es geht überhaupt nicht um den Therapeuten, sondern nur um den Patienten.

Als Beispiel, wenn du eine OP hast, bekommst du auch nicht unbedingt den Chirurgen zu Gesicht, der dann professionell an dir rumschnippelt. Und je professioneller, desto besser. Stell dir mal vor, der würde sich einen Kopf machen, wie sehr dieser Patient vorher gelitten hat, und noch leiden wird, bis sich die Folgen der OP mittels Reha bessern. Oder was auch immer. Würde das passieren, könnte er seinen Job an den Nagel hängen.
Übrigens werden Familienmitglieder oder enge Freunde von Ärzten bei schweren Verläufen von anderen Ärzten behandelt, warum wohl? Logo, weil da Emotionen mitspielen.

Und Denken mit zuviel Emotionen geht schlecht.

Übrigens machst du gerade einen Nebenkriegsschauplatz auf, da du den Fokus von dir weg auf die Therapeuten verlagerst. Bedeutet, du suchst einen Grund, warum du dich nicht öffnen willst. Einen oberflächlich guten Gedanken, der dir nur helfen soll, eben nicht alles auf den Tisch legen zu müssen .

Denk mal darüber nach, ob das nicht der echte Grund deiner Frage ist. Immer daran denken, dass wir alle Meister sind, um uns irgendwie durchmogeln zu können.

17.04.2020 19:40 • #11


4_0_4
Zitat von Calima:
Was er nicht brauchen kann, ist Mitleid. Denn Mit-Leiden bedeutet, sich von den Emotionen anderer in deren Leid hineinziehen zu lassen - und das wäre höchst unprofessionell und schädlich für beide Seiten.

Ja, stimmt. Da habe ich mich falsch ausgedrückt.

18.04.2020 10:32 • #12


A


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