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R
Heii ich dachte ich melde mich mal, da ich nicht mehr weiter weiss.

Ich bin zwanzig Jahre alt und mache gerade die schweizer Matur um nachher Studieren zu können

Ich fange mal von vorne an. Ich habe schon seit mehreren Jahren eine Emetophobie (Angst vor dem Erbrechen) und ab und zu Angst verrückt zu werden. Die Angst verrückt zu werden war aber immer nur im Hintergrund und hat mich nicht belastet. Bis jetzt.
Wir hatten in der Schule einen Vortrag über Schizophrenie und seit da geht es mir immer schlechter. Zuerst hatte ich starke Depersonalisation und Derealisationsgefühle da ich so starke Angst hatte Schizophrenie zu bekommen. Danach haben sich noch Zwangsgedanken dazugesellt. Z.B: Was wenn du denkst andere könnten deine Gedanken lesen? Was wenn alle etwas gegen dich haben? Was wenn das alles nicht real ist? Was ist wenn du schon lange Schizophren bis es aber nicht merkst?

Das mit dem Gedankenlesen ist am schlimmsten. Immer wenn ich mit jemandem rede denke ich mir: Was wenn er jetzt weiss was ich denke? Dieser Gedanke drängt sich mir immer auf und ich weiss das es völliger Schwachsinn ist. Ich habe aber Angst, dass ich es eigentlich tief im inneren glaube oder irgendwann glauben werde.

Ich habe auch solche Angst alleine zu sein wenn ich diese Krankheit bekomme. Ich will nicht mein Leben lang ständig in Kliniken müssen und täglich tabletten schlucken die mein Leben beeinträchtigen. Ich will meinen Traumberuf ausleben können, meinen Freund heiraten und eine Familie gründen ich will ein normales Leben. Ich habe solche Angst dass zu verlieren.

Ich habe auch Angst dass ich die Realität nicht mehr Erkennen kann und mich selber verliere oder mich umbringe.

Hat irgendwer Erfahrungen mit solchen Ängsten und Zwangsgedanken gemacht? und können das wirklich nur Ängste sein oder ist das schon eine Psychose? Ich weiss echt nicht mehr weiter…

Ach ja und ich wollte noch sagen, dass ich schon etwas fünf Jahre Sertralin nehme. Im Moment bringt es mir nichts und ich habe Angst dasss es nichts bringt weil ich eigentlich eine Schizophrenie habe und Antipsychotika brauche…

Hofftentlich kann mir jemand helfen

04.04.2023 18:15 • 20.06.2023 #1


56 Antworten ↓


Patrick
Hallo,

lies mal in dieses Thema rein

angst-vor-krankheiten-f65/angst-verrueckt-schizophren-werden-t43279.html

Es gibt zahlreiche ähnliche Themen im Forum (siehe unter diesem Thema). Dort findest Du hilfreiche Beiträge und bist erstmal beschäftigt.

Aufgrund deines Beitrags möchte ich dich ermutigen, dir professionelle Hilfe zu holen. Auch mit Antipsychotika kannst du ein zufriedenes Leben führt und es ist alle mal besser als mit diesen Zwangsgedanken zu leben.

Hast du denn schon einen Termin ausgemacht? Welche Sorgen hast betreffend Antipsychotika?

Du solltest dir dazu nicht zu viele schlechte Inhalte ansehen. Dieses Extremzustände sind oft nicht repräsentativ. Womöglich hilft dir schon eine ganz geringe Dosierung.

Grüße

04.04.2023 19:45 • x 2 #2


A


Angst die Realität nicht mehr zu erkennen / Psychose?

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R
Danke für deine Antwort. Denkst du denn dass ich schizophren sein könnte an meinem Beitrag?

05.04.2023 14:32 • #3


Cathy79
So lange du Angst hast eine Psychose zu haben, hast du keine. Denn dann wäre das für dich alles ganz normal.
Ich habe Erfahrung, meine Mutter hatte mehrere.

05.04.2023 14:41 • x 4 #4


R
@cathy79 Okey vielen Dank für deine Hilfe!

Es ist für mich selber einfach eine ganz schlimme Vorstellung die Kontrolle zu verlieren. Ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft!

05.04.2023 17:41 • #5


N
Hallo,

ein Mensch, der eine Psychose hat, merkt nicht, dass er eine hat.

Du hast nur Angst davor.

Lg

05.04.2023 17:46 • x 1 #6


Cathy79
@ronjavoli meine Mutter hatte die Psychosen während den manischen Phasen ihrer bipolaren Störung. Sie ist jetzt medikamentös gut eingestellt.

Wie gesagt, so lange du noch Angst davor hast, hast du keine.

05.04.2023 18:27 • x 1 #7


P
Zitat von ronjavoli:
Heii ich dachte ich melde mich mal, da ich nicht mehr weiter weiss. Ich bin zwanzig Jahre alt und mache gerade die schweizer Matur um nachher ...


Ich kenne diese Art der Ängste auch. Das sind ganz klassische Ängste bei Angststörungen. Lehrbuch quasi.

Wieviel Sertralin nimmst du und warum schon 5 Jahre am Stück in deinem Alter? Was ist mit Therapie und Alltagsmaßnahmen (Ernährung, Bewegung, Entspannung, Schlaf, schöne Dinge tun)?

05.04.2023 20:32 • x 2 #8


U
Wird schon seinen Grund haben, warum man ihr seit 5 Jahren Sertralin verschreibt und sie es freiwillig einnimmt.
Das bekommt man ja auch nicht mal *soeben*.

05.04.2023 20:39 • #9


P
Was ein sinnloser Kommentar.

05.04.2023 20:56 • #10


Schlaflose
Zitat von ronjavoli:
Danke für deine Antwort. Denkst du denn dass ich schizophren sein könnte an meinem Beitrag?

Nein, wer schizophren ist, merkt es selbst gar nicht und macht sich erst recht keine Gedanken darüber, ob er es ist

06.04.2023 07:32 • x 2 #11


R
@Pauline333
Hattest du auch Zwangsgedanken bezüglich Wahnideen? Ich lese immer was Schizophrene für Wahnideen hatten und denke dann das gleiche. Jetzt vorallem mit dem Gedankenlesen.

Ich nehme 75mg, vorallem wegen meiner Emetophobie (Angst vor dem Erbrechen) und jetzt wegen meiner Angst vor einer Schizophrenie. Ich nehme es schon so lange, weil ich schon seit meiner Kindheit darunter leide.

06.04.2023 08:04 • x 1 #12


Flame
Als ich die ersten Sätze Deines Eingangspostings gelesen hab,kam mir direkt Dissoziation in den Sinn und das hast Du dann ja auch selbst beschrieben.
Dissoziative Zustände sind (natürlicherweise) mit Angst und Angstgedanken gekoppelt,die die dissoziativen Zustände wiederum begünstigen.

Ein solcher Zustand ist zwar beängstigend aber noch lange keine Psychose.

Letztendlich ist es immer die Angst vor Kontrollverlust,die uns Ängstler umtreibt und damit verbunden,alles zu verlieren was man sich aufgebaut hat und die Angst davor,dass es nicht wieder besser wird,die aber sehr irrational ist,was Du ja selbst ganz gut erkennen kannst.

Ich finde die Idee mit einem Neuroleptikum auch ganz gut,könnte Dir helfen,mal ein bisschen zur Ruhe zu kommen.

Habe selbst mit Perazin gute Erfahrungen gemacht,man fühlt sich nicht sediert sondern kann einfach wieder klar denken und fühlt sich auch wieder normal.
Die Nebenwirkungen sind im Vergleich zu anderen Medikamenten gering und auch das Abhängigkeitspotenzial ist gering,sofern Dich das beruhigt.

Möchte aber dazu sagen,dass nicht jedes Präparat bei jedem Betroffenen gleich wirkt,in sofern kann es sein,dass mehrere Medikamente getestet werden müssen.
Ist anstrengend und angstbesetzt aber lohnenswert im Sinne dessen,dass Du wieder ein normales Leben führen kannst.

06.04.2023 08:20 • #13


R
@Flame Danke für deine Antwort. Es beruhigt mich, dass du bei mir keine Psychose siehst.

Ich bin sehr kritisch gegenüber Neuroleptika. Das nimmt man doch nur bei Psychosen und nicht bei Angststörungen?
Das ist ja meine Angst, als Neuroleptika nehmen zu müssen falls ich eine Psychose habe. Wieso denkst du dass es mir etwas bringen kann wenn ich eine Angsterkrankung habe?

Darf ich fragen wieso du es genommen hast?

06.04.2023 10:39 • #14


Kruemel_68
@ronjavoli Das sind lehrbuchmäßige Zwangsgedanken - die wird wohl jeder kennen, der eine Angststörung hat. Mein Therapeut sagt immer: Wenn Sie darüber nachdenken, ob sie eine Psychose haben könnten, dann haben Sie keine. Personen, die eine Psychose haben, merken das nicht selbst.

06.04.2023 10:45 • #15


Flame
Zitat von ronjavoli:
Das nimmt man doch nur bei Psychosen und nicht bei Angststörungen?

Neuroleptika können vielseitig eingesetzt werden,ich hab das Perazin damals bekommen aufgrund meiner Angststörung als eine andere Wirkstoffklasse sich nicht als hilfreich erwiesen hat.

Grundsätzlich ist es so,dass seitens der Ärzten ein gewisser Ablauf statt findet.
Hier dazu eingehendere Informationen:

https://register.awmf.org/assets/guidel...021-06.pdf

06.04.2023 11:07 • #16


R
@Kruemel_68

Wie geht es dir heute? Bist du sie losgeworden?

Ich habe Angst, dass je länger ich diese Gedanken habe (das andere meine Gedanken lesen könnten) desto mehr werde ich es glauben und in eine Psychose rutschen. Kann das passieren?

06.04.2023 11:37 • #17

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R
@Flame Vielen dank ich werde mir die Seite anschauen.

Wie hast du auf das Medikament reagiert? hattest du irgendwelche Nebenwirkungen?

06.04.2023 11:37 • #18


P
Zitat von ronjavoli:
@Pauline333 Hattest du auch Zwangsgedanken bezüglich Wahnideen? Ich lese immer was Schizophrene für Wahnideen hatten und denke dann das gleiche. ...


Nein, Angst vor Psychose oder wahnhaften Gedanken hatte ich so nicht, aber ich hatte mehrmals Angst davor verrückt zu werden (vor Angst). Denke auch, dass das eine Derealisation war.

Wenn du das Sertralin schon so lange nimmst: vielleicht wirkt es nicht mehr so gut und das verstärkt aktuell deine Ängste?

Ich nehme auch gerade Sertralin und zuvor schon 2x Citalopram, ich bin AD gegenüber also positiv gestimmt.
Prinzipiell sagt man aber ja, dass Ängste sehr gut durch kognitive Verhaltenstherapie zu lindern/heilen sind und AD nur in schweren Fällen, oft mit Depressionen einhergehend, eingesetzt werden sollen. Und dann möglichst zeitlich begrenzt.

Kommt für dich generell kein Absetzen in Frage? Jetzt im Moment sicher nicht, das ist klar, aber so mittel- bis langfristig gedacht? Du bist noch so jung und AD haben auch NW bzw schaden dem Körper ja auch (wie jedes Medikament, das man einnimmt).

06.04.2023 11:37 • #19


Flame
Zitat von ronjavoli:
Wie geht es dir heute?

Mir geht es heutzutage ganz gut,wobei ich (vor allem wenn ich viel Stress habe) immer noch spürbare Anspannungszustände erlebe,allerdings seit Jahren keine Panikattacken mehr.
Angstzustände nur noch in Extremsituationen (z.B, als meine Mutter unerwartet schwer krank wurde und verstarb).

Nein,ich bin das Perazin nicht los geworden,hätte es im Gegenteil damals lieber weiter eingenommen aber in einer psychosomatischen Klinik wurde es reduziert.

Es hatte mir gut geholfen,keine Nebenwirkungen.

Daraufhin wurde ich zu instabil für den Aufenthalt dort und bin wenige Wochen später in die Psychiatrie gegangen.
Dort wurde Pregabalin eingeschlichen,ein Medikament,das ich seit dem (2016) einnehme (300 mg/Tag) und mit dem es mir gut geht.

Inzwischen auch mit der Tatsache,dass ich es langfristig einnehmen muss.
Das war für mich ein langer Weg zu akzeptieren,dass ich langfristig Medikamente benötige.

Wenn Du Medikamente ablehnst,ist das doch okay.
Bin sicher,Du kriegst das hin.

06.04.2023 11:47 • #20


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Mira Weyer