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Calima
Zitat von Julia10000:
Ich möchte diese Wut auch nicht in einen Igelball rein machen weil ich es nicht unterdrücken möchte

Wenn du nur weiter Dinge machen willst, die du eh schon machst, brauchst du auch keine Therapie. Die fordert nämlich Bereitschaft zur Selbstreflektion und Veränderung.

23.04.2021 09:47 • x 5 #41


4_0_4
Zitat von Julia10000:
Ich hab aber keine Wutanfälle!

Zitat von Julia10000:
Und wenn ich Wut habe, habe ich das in der Hand und mehr nicht - dann muss ich raus und irgendwas kaputt werfen also entweder Eier Dachziegel.

Zitat von Julia10000:
Oder Tür knallen wenn meine Mama mich provoziert.

Das per Definition sind Wutanfälle. So wie Du das schilderst hast Du deine Impulse nur teilweise im Griff. Sonst würdest Du keine Türen knallen oder den Drang haben Sachen zu zerstören.
Mir stellt sich die Frage, was mit deiner Impulskontrolle sein würde, wenn Du deine Wut nicht mit Zerstörung kompensieren könntest.

23.04.2021 09:47 • x 1 #42


A


Wie schätzt ihr meine Therapeutin ein/Situation ein?

x 3


J
Ich habe es schon zweimal geschafft - also z.B mama und ich hatten stress eine Disskussion und ich spürte wie ich langsam auf 180 war, ich ging aber raus vor die tür und atme durch. Ich hab vielleicht alle 8 Wochen einen Wutanfall, dies ist wirklich äusserst selten. Ich würde niemanden grundlos schlagen oder beleidigen, drohen oder ähnliches. Ich würde auf jemanden los gehen, wenn er bspw Frauen schlägt, das ja!

23.04.2021 09:51 • #43


J
Ich hab ihr mal einen Text aus einen Impuls von mir geschrieben, wo mein Bauchgefühl sich richtig agefühlt hat und ich einen Impuls hatte ihr Danke zusagen ? Nicht wegen den Worten wundern, ich denke sie kann das einordnen und es ist meine Art zusagen - SO SCHLIMM SIND SIE GAR NICHT - Ich kann sie wohl leiden, auch wenn ich kritik ausgeübt habe. Ist der zu übertrieben gewesen? Am Montag muss ich zu Stunde bin gespannt wie sie reagiert, hoffentlich nimmt sie das nicht als Idealsierung auf.. grins grins... Aber ich musste diesen Impuls einfach nachgehen.. nach der Stunde...

Hallo Liebe Frau B..

ich möchte Ihnen schreiben, weil es sich richtig anfühlt. Ja, fühlt es. Ich hab mir selbst ein Zeitlimit gesetzt. Deswegen habe jetzt nochmal über mich und mein blödes Ego nachgedacht. Und hab über die Schematherapie etwas gelesen und ein Satz der ,,fast überall stand gefunden, Therapeuten wenden es an, wenn es zwischenmenschlich passt. Mein Gefühl sagt mir einfach, ja es passt zwar ein bisschen mulmig - aber gut mulmig! Ich hab ein schlechtes Gewissen, dass ich soviel in Frage stelle und ich wollte nochmals Danke sagen, ich empfinde Sie ganz und gar nicht als so ,,inkompent/blöd, so schlimm sind gar nicht, auch wenn es ein bisschen so rüberkam. Die hohe Einsatzbereitschaft Ihrerseits für mich weiß ich sehr zuschätzen! Jetzt genau in dem Moment habe ich mich für Sie entschieden. Vielen, vielen Dank! Ich bin neugierig und freue mich auf die spannungsreiche Zeit! Was mich tatsächlich verletzt hat war, dass sie sagten wir haben noch keine Fortschritte gemacht, ich sehe das anders weil ich mich schon Situationen gestellt habe bei dem Praktikum und ohne Sie hätte ich das nicht so ,,einfach weggesteckt/gelöst (wenn das Telefonat nicht stattgefunden hätte)- weil Sie eben die richtigenMindset Fragen stellen, mir aber die Lösung nicht vorgaukeln.
Wir haben gewisse ähnliche Züge - die aber denke ich einfach harmonieren und gut zusammenpassen, auch wenn beide durchaus dominant sind auf Ihrer Art! Überm Humor hab ich auch nochmal nachgedacht, der Stimmt auch..
Da wo ich sonst im Bauch ein Gefühl habe von, oh etwas stimmt hier nicht. Dort ist genau jetzt der Punkt, hey, es ist richtig Julia und es überfordert mich ein bisschen, aber tatsächlich ist es ein gutes - auflösendes Bauchgefühl. Es verwirrt- aber klappt.
Schematherapie soll ein ganz heißes Eisen sein, was viele sich als Therapeut nicht zutrauen. Tatsächlich habe ich nicht einen negative Auswirkung gelesen von der Schematherapie von beiden Seiten aus. Deswegen muss es ja was sein .
Ja, ich habe eine Entscheidung getroffen und mich für Sie entschieden und die restlichen Termine/Therapeuten/Sozialarbeiter abgesagt!

Ich erwarte hierdrauf keine Rückantwort, sondern wollte es einfach mitteilen.

Liebe Grüße
Julia J.


Sie hat darauf geantwortet.... Prima, Frau J....!Dann freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen!

23.04.2021 10:28 • x 1 #44


Susanne05
Find ich richtig toll. Super!

23.04.2021 10:35 • #45


J
Jaja, ich genieße es auch irgendwie mit einen Glücksgefühl bei ihr zu sein, sowas kenne ich nicht... Das muss ich erstmal verarbeiten, natürlich bilde ich mir mehr ein.. Bzw. mein Kopf/Gefühl- aber ich würde/werde einfach mal nachfragen, ob Sie eine email hat wo man Gedanken lassen kann (so paar Sätze) die entweder Dankbarkeit oder auch Gedanken auffangen können, ist das zu übertrieben zu verlangen? Keine ahnung, ich bin ein durchaus DANKBARER MENSCH besonders jetzt schon an sie..., das sie das Spiel-Ebene so mitgemacht hat, mich NICHT aufgegeben hat ..Ich glaube, das diese gute Therapeutin und ich schon fast zu perfekt zusammen passen, und das macht mir gerade Angst dass ich mich in etwas verenne aber wenn sie die Grenzen zeigt, reicht es meinen Gefühl meistens auch..Ich könnte evtl in den Fall nur Gedanken einbilden , ich würde aber NIEMALS irgendwas in die Tat umsetzen, sondern einfach so am See an Sie denken und glücklich, dankbar sein - dass ich die Therapeutin habe.und den moment genießen..Klar werden Übertragungsgefühle kommen aber nicht als Mutter oder Beste Freundin,sondern eher vertraute Beraterin.. oder so eine Schublade die man aufzieht ,,wenn man sie braucht.. so eine gewisse Nachbeelterung macht Sie und ich glaube das Wünsche ich mir im Enddeffekt auch, mal lasten ablassen ohne Verurteilt zu werden und immer Julia ist das Problem.., dass dort eine ist die MICH sieht, oh gott ist schon ein Glücksgefühl, aber wenn ich solche Texte schreibe heißt das meiner Erfajhrung nach, wenn sie Montag darauf nicht so negativ reagiert oder sagt dass ist mega übertrieben dann hat sich ,,mich bekommen/gefasst'' so würde ich das nennen und ich lasse mich fallen... Mein Bauch sagt JA! Mein Kopf sagt so lalalala Schon blöd....Ja es tut gut, ihre bestimmente Emphatische Art - dass ich nicht alles machen kann was ich will, aber sie mir eine Entscheidung abnimmt mich aber trotzdem zu einer Entscheidung drängt... Oh mann..

23.04.2021 10:40 • #46


moo
Zitat von Julia10000:
Mein Bauch sagt JA! Mein Kopf sagt so lalalala


Bzgl. Bauchgefühl, ein vielleicht interessanter Exkurs auf YouTube - Titel: Entscheidend ist das Bauchgefühl, meint Gerd Gigerenzer

23.04.2021 10:44 • x 2 #47


F
Tiefen psychologisch wäre gut aber verhaltentherapie wäre gut wenn sie es auch macht.
Wenn du so unsicher bist ob sie die richtige Wahl ist probiere doch Probestunde bei einer anderen und dann kannst du schauen wo du das bessere Gefühl hast.
Manchmal passt es menschlich einfach nicht.
Vielleicht brauchst du auch eine die konsequent ist und klare regeln hat.
Ansonsten Frage deine Therapeutin wie so eine Therapie abläuft wie sie sich die vorstellt und wie du sie dir sie vorstellst dann könnt ihr schauen ob es passt.
Gib nicht auf den ersten Schritt hast du gemacht und dir Hilfe gesucht manchmal dauert es den richtigen Therapeuten zu finden
Viel Glück

23.04.2021 11:04 • #48


F
Super dir viel Glück
Und ganz viel Kraft
Am Anfang ist das normal so starke Gefühle zu haben aber das wird im Laufe der Therapie auch besser mach dich nicht verrückt damit.
Sei so wie du bist.

23.04.2021 11:10 • #49


J
@Frieden ich brauche denke ich von beiden Ansätzen etwas - eventuell wäre ich bei der TFP zu sehr auf mich alleine gestellt. Schematherapie soll auch in die Tiefe gehen. Aber wenn ich ,,alles'' alleine verarbeiten soll, dann ist das echt ein bisschen viel. z.B. das mit meinen Ex da habe ich 1 Jahr und paar Monate mit gekämpft - ich habe ein Jahr auf den Platz gewartet. Ich war davor bei zwei anderen Therapeuten, aber mein Bauchgefühl sagte mir hey, du wartest jetzt noch ein Jahr lang - sie ist die Richtige. Ich wollte erst noch bei einer anderen anfangen, aber mein Bauch sagte mir ,,Hey'' letztes Jahr ohh, die kann dich ja durchschauen. Ich brauche auch tatsächlich eine Therapeutin wo ich weiß die mag meine Art (nicht immer mein Verhalten oder das was ich gemacht habe), mir ist es wichtig das der Humor gleich ist/bzw. Sie Ihn versteht - das sind für mich zwei Dinge die unabdingbar für mich sind! Sie hat auch gut gekontert, als ich mal so fragte Haben Sie den Humor? Sie sagte: Nein, ich? Auf keine fall? Lache ich so wenig? So hätte ich auch geantwortet ) ! Ich brauche eben eine die Humor hat, dennoch klare Grenzen steckt, ab und zu auf so einer ,,Freundeebene'' mit einen Spruch ist wie oben, die auch mal nicht therapeutisch handelt, die auch mal Gefühle zeigt und sich nicht auf der Nase herumtanzen lässt und mit mir umzugehen weiß. Die erste Stunde nach dem einen Jahr fande ich die noch oh gott, was möchte die den von mir? weil sie mir sagte, manchmal ist die Schulische Intelliquenz vorbei und man hat zu hohe Ziele sie könnte bspw kein Astronaut werden. Oder Sie fragte ob ich nach Konzept arbeiten kann in meinen Praktikum? Da hab ich erst gedacht, oh gott was will die den von mir? Was geht Sie das an, wie ich arbeiten kann? Besonders nach Konzept? Sie war sich glaube ich auch noch unsicher.... Dann irgendwie nach der zweiten Stunde war es okey - und nach der Dritten bot sie mir halt eine andere Uhrzeit schon an und sagte ich sollte nicht so selbstkritisch und in der Dritten erhielt ich die Diagnose.. da wollte Sie direkt eine Langzeittherapie beantragen, ich sagte aber ob es irgendwelche Folgen hat wegen Versicherung etc und ich fragte, ja wenn ich nächste Woche anrufe...dann kann ich mir das ja nochmal überlegen mit der Therapie..und sie griff sofort ein und sagte, jaa- das brauchst du dir nicht überlegen dann macht Sie erstmal keine Diagnose und ich solle die Therapie deswegen nicht abbrechen sie beantragt erstmal eine Kurzzeittherapie.. Also ist sie mir da sogar schon entgegenkommen.. Sie sagt auch, dass ich ja eventuell nach den 12. Sitzungen sage es reicht.. und wir überlegen gemeinsam, ob es eine Langzeittherapie wird...Sie geht aber fest davon aus, dass 12 Sitzungen nicht reichen werden... ?!Ja, dann hatten wir ja schon zwei Konflikte miteinander.. die wir gelöst haben und so wächst man mit mir zusammen.., wenn ich weiß ohh die kann das aber..

23.04.2021 11:22 • #50


J
Ich hatte ja schon 7. Sitzungen bei ihr.

23.04.2021 11:23 • #51


F
Schön das du da dir jetzt sicher bist und ich wünsche dir das du alles aufarbeiten kannst was dich bedrückt.
Keine Angst vor langzeittherapie die kann man auch jederzeit abbrechen aber es gibt Sicherheit das nicht so schnell vorbei ist.
Aber da s machst du wie du es brauchst denn das wichtigste ist auf dich zu hören wie du empfindest.
Denk immer daran du bist nicht allein es gibt so viele Menschen die solche Probleme haben.

23.04.2021 11:46 • x 2 #52


4_0_4
Zitat von Susanne05:
Find ich richtig toll. Super!

Dem schließe ich mich an

23.04.2021 13:00 • x 1 #53


J
Ist es den bei mir sinnvoll, wenn ich jetzt schon Mal mich analysiere mit dem inneren Kind oder kann das schwere Folgen haben? Dann kann ich ja jetzt schon Mal anfangen, aber ich habe Angst vor der Reaktion meines Körpers? Aber trotzdem ? Kann ich schon Mal so ein bisschen anfangen?

23.04.2021 15:04 • #54


Icefalki
Zitat von Julia10000:
@Icefalki Findest du meine Therapeutin unprofessionell oder zu undistanziert ?


Nein. Du musst das bissle anders sehen. Wichtig ist, dass du 1. generell versuchst, Profis im Therapiebereich grundsätzlich eine Chance zu geben, denn 2. bist es erstmals du, der Hilfe braucht.
3. Natürlich gibt es Therapeuten, die schlechter als andere sind, oder Therapien, mit denen man einfach nicht klarkommen kann/möchte, allerdings kann man die nicht so bonbonmässig heraussuchen, da es schlichtweg generell zu wenige Therapeuten für alle gibt.

Meinen Therapeuten habe ich anfangs als sowas von unpersönlich empfunden, denn der hatte null Mitleid mit mir armen Würstchen. Allerdings geht es darum ja gar nicht und heute halte ich ihn für super gut.

Wir Würstchen müssen einfach begreifen, dass uns ein Therapeut den Weg, oder die Wege aufzeigen kann, gehen müssen wir die dann alleine. Und wer viel Mist im Leben erfahren musste, der hat sich natürlich ein Weltbild zusammengestrickt, ging ja ums Überleben. Allerdings gibt es dazu auch Strategien, die einen noch gar nicht bewusst sind, und um die geht es eigentlich.

UPS, habe gerade gelesen, dass du es mit ihr wagen möchtest. Finde ich jetzt sehr gut.

23.04.2021 16:13 • x 2 #55


J
Zitat von Julia10000:
Ist es den bei mir sinnvoll, wenn ich jetzt schon Mal mich analysiere mit dem inneren Kind oder kann das schwere Folgen haben? Dann kann ich ja jetzt schon Mal anfangen, aber ich habe Angst vor der Reaktion meines Körpers? Aber trotzdem ? Kann ich schon Mal so ein bisschen anfangen?


Alleine würde ich damit nicht beginnen und bestenfalls mit deiner Therapeutin darüber sprechen. Wenn sie das Gefühl hat, du kannst mit der inneren Kind Arbeit anfangen, wird sie dir diesbezüglich gute Strategien aufzeigen.

23.04.2021 16:59 • #56


J
Ich habe jetzt Mal versucht, aber ich kann nicht einfach mein Schattenkind annehmen und Sonne/Natur drüber gießen wie es im Buch steht, das fühlt sich falsch an komisches Gefühl und traurig, sauer, enttäuscht?hä?

23.04.2021 17:04 • #57

Sponsor-Mitgliedschaft

J
Ich kann das Schattenkind nicht einfach annehmen und mir Eltern vorstellen, die ich mir wünsche? Das triggert mich?hä?

23.04.2021 17:41 • #58


silverleaf
Es fühlt sich für Dich nicht gut an, weil es nicht das ist, was Du Dir tatsächlich wünscht. Nur kannst Du Dir Deine Wünsche und Bedürfnisse nicht (durchgängig) eingestehen, Du bist im Konflikt mit diesen und verhedderst Dich dadurch auch immer wieder in Widersprüche, ohne es zu merken, zu wollen oder absichtlich zu tun.

Warum also fühlt es sich nicht gut an, wenn Du Dich auf die Art, wie Du es gelesen hast, mit Deinem Schattenkind befasst oder darüber nachdenkst, es zu tun? Warum ist da dieses Gefühl von Enttäuschung?

Weil Du Dir in der tiefe Deines Herzens wünscht, dass ein anderer Mensch Dich tröstet, Du möchtest es gar nicht nicht selber tun, weil sich das einsam anfühlt. Und verlassen. Du möchtest die Aufmerksamkeit eines anderen Menschen, seine Fürsorge etc., wie Du es in den Momenten, in denen Du ehrlich zu Dir bist, auch selber schreibst. Du wünscht Dir eine Nachbeelterung durch Deine Therapeutin, Du empfindest ein Glücksgefühl, wenn Du bei ihr bist, sie vermittelt Dir das Gefühl, als wäre da jemand, den es wirklich interessiert, wie es Dir geht, und der sich Deiner annimmt. Daran ist überhaupt nichts Verwerfliches, es ist Teil Deiner Problematik und eine zutiefst menschliche Sehnsucht, die ganz viele Menschen empfinden (wohl fast jeder), nur kannst Du Dir das nicht eingestehen und befindest Dich da in einem Konflikt mit Dir selber. Vielleicht ahnst Du auch schon in einem Teil Deines Herzens, dass die Therapie für die Bedürfnis-Versorgung langfristig nicht der richtige Ort sein wird, aber es fühlt sich halt einfach so gut an, diese Momente von Aufmerksamkeit und Versorgung zu spüren, und auch daran ist nicht Verwerfliches, auch das ist einfach nur menschlich.

Nur bist Du da an einem Punkt, der Therapie potentiell schwierig machen kann, wenn Du vor dieser Problematik die Augen verschließt. Du bekommst Zugang zu Deinen Gefühlen und Bedürfnissen, das ist soweit gut und hilfreich, und dann merkst Du, wie schön es sich anfühlt, wenn da jemand ist, der diese kindlichen Bedürfnisse, die bislang nicht angemessen gestillt wurden, ansatzweise versorgt, und hier wird es problematisch.
Du möchtest diese Versorgung spüren, einfach, weil es sich so schön anfühlt und Du es so schmerzlich vermisst hast. Das wird in Deinen Beiträgen ganz deutlich. Darum bringst Du auch häufig Argumente in das Thema hier mit ein, die in der Therapie allgemein und für die Frage, die Du eingangs gestellt hast, eigentlich eine untergeordnete Rolle (oder gar keine Rolle) spielen, die Dir aber wichtig sind, weil sich hier zwei unterschiedliche Ebenen miteinander vermischen.
Deine Mail an Deine Therapeutin zeigt das auch ganz überdeutlich. Ich gehe da jetzt mal nicht ins Detail, damit meine Antwort hier nicht noch länger wird als so schon.

Wenn Du in der Therapie wirklich etwas erreichen möchtest, wäre es meiner Meinung nach erstmal hilfreich, wenn Du Dich diesem inneren Konflikt stellen würdest. Aktuell geht es bei Dir in der Therapie unterschwellig vordringlich um Bedürfnisbefriedigung, Du bist noch nicht soweit, dass Du Deine Probleme wirklich angehen und loslassen möchtest. Für den Moment möchtest Du die Versorgung Deiner Bedürfnisse, und aktuell bringen Dir Dein Problemverhalten und deine Symptomatik genau die Aufmerksamkeit, die Du Dir wünscht.
Du schreibst, Du möchtest es gar nicht mehr dramatisch, aber Du machst es immer wieder dramatisch. Du schreibst, Du möchtest keine Aufmerksamkeit für negatives Verhalten, und trotzdem zeigst Du negatives Verhalten. Du verstrickst Dich, ohne es bewusst wahrzunehmen, in widersprüchliches Verhalten und in widersprüchliche Aussagen. Du zeigst Deinen innerer Konflikt auf diese Art im Außen, lässt andere Menschen so indirekt sehen, wie es in Dir zugeht.

Deine Therapeutin wird an all diesen Dingen mit Dir arbeiten, das ist nicht das Problem. Nur musst Du innerlich möglichst schnell die Bereitschaft finden, Deine Probleme auch loszulassen und Dich selber regulieren zu wollen, dann kannst Du sehr viel mehr erreichen und läufst nicht Gefahr, gar keine echten Fortschritte zu machen.
Die Therapie läuft an dieser Stelle Gefahr, einfach im Sande zu verlaufen, immer nur ein kurzfristiger Tropfen auf dem heißen Stein zu sein und Dich langfristig in einem Zustand zu halten, in dem Du leidest, sobald du keinen therapeutischen Kontakt hast und diesen dann immer wieder suchen wirst (auf die eine oder andere Art).
Ich habe schon so viele Patienten gesehen, bei denen es genau auf diese Art abläuft. Sie kommen in die Therapie, genießen die Behandlung, die Aufmerksamkeit und das Gefühl, gesehen und versorgt zu sein (auch wenn die Therapie inhaltlich trotzdem oft schwer und auch emotional belastend ist, aber das spielt hierbei eine untergeordnete Rolle), schaffen es dann manchmal auch oft für den Moment, wirklich an ihren Problemen zu arbeiten, aber sobald sie auf sich gestellt sind, fällt das alles wie ein Kartenhaus zusammen und sie kommen zurück in die Therapie, in die Klinik o.ä.. Sobald der Therapeut von ihnen fordert, sich selber zu versorgen, fallen sie in eine Krise, reagieren gekränkt und enttäuscht und das Problemverhalten nimmt wieder zu. Es ist ein Teufelskreis, vor dem ich Dich einfach warnen möchte.

Es ist nichts Falsches oder Verwerfliches an all diesen Vorgängen, sie sind alle Teile der Symptomatik. Aber man sollte möglichst ehrlich zu sich selber sein, und je früher man das schafft, umso besser.
Mach' Dir ehrlich klar, was ein Therapeut ist und vor allem: was nicht ! , dann kannst Du auch aufhören, Scheingefechte zu führen. Sei ehrlich zu Dir selbst, stehen zu Deinen Problemen und Empfindungen und gehe diese offen an, dann hast Du eine realistische Chance, in der Therapie ganz viel zu erreichen.

Ich wünsche Dir dafür ganz viel Kraft!

LG Silver

23.04.2021 19:00 • x 4 #59


J
@silverleaf, Danke für deine Antwort.

Heißt das ich sollte z.B. ein Impuls aushalten, wenn ich ihr schreiben will also z.B. - nur wegen ihr hätte ich diesen Fortschritt gemacht und weil ich so viele Glückhormone habe, sollte ich es trotzdem ihr nicht schreiben dass ich dankbar bin?

Also sollte ich auch nicht nach Ihrer E-Mail fragen für Zwischenkontakt wenn die Gedanken zuviel kreisen?

LG und vielen Dank für schönen Worte und Antworten!

23.04.2021 21:05 • #60


A


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