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590

FredM
Wenn du ausgesteuert wirst, hat die Agentur für Arbeit ab diesem Zeitpunkt, wo das Krankengeld ausläuft, zu zahlen. Natürlich nur, wenn du deinen Antrag rechtzeitig stellst, also möglichst ein paar Tage vorher.

Falls die AfA dann den medizinischen Dienst einschaltet und ein Gutachten erstellen will, muss sie trotzem zahlen, auch wenn das Gutachten noch nicht fertig ist. Manchmal versuchen die Sachbearbeiter, eine Zahlung zu umgehen indem sie behaupten, man warte noch auf die Fertigstellung des Gutachtens. Dies ist aber rechtswidrig.


21.12.2019 20:11 • x 2 #561


Lunaa
@FredM
Was ist das denn für eine Aussage dass das Unterbewusstsein nicht gesund werden möchte....
Hast du was schwerwiegendes erlebt? Wie ein Trauma oder so?
Wie alt warst du als du erkrankt bist. Kam die Agoraphobie bei dir auch mehr oder weniger plötzlich?

21.12.2019 21:25 • x 1 #562


A


Tagebuch über Klinikaufenthalt / Erfahrung

x 3


FredM
Naja, die Psychologen bzw. Psychotherapeuten sehen halt die Ursachen für vieles im Unterbewusstsein. Dort entstehen solche Krankheiten wie Angststörungen oder Depressionen ect.

Nein, ein Trauma oder sowas hab ich nie erlebt. Die Krankheit hat angefangen als ich ca. 25 war. Sie hat schleichend angefangen, dh. anfangs hab ich mich ein wenig beklommen gefühlt, als ob man in den nächsten Tag eine Klausur schreiben würde oder so. Das aber von morgens bis abends. Dann wurde es innerhalb von Wochen oder Monaten täglich mehr und mehr, bis es sich wie Todesangst angefühlt hat, direkt schon morgens nach dem Aufstehen.

Das ging dann Hand in Hand mit der Angst zum Beispiel mit der Bahn zu fahren, oder Einkaufen zu gehen, weil in solchen Situationen die Angst eskaliert und zur Panikattacke wird.

21.12.2019 21:49 • x 2 #563


Lunaa
Ja so ungefähr hat es bei mir auch angefangen. Erst mal dieses komische Gefühl in einem. Konnte nicht zuordnen was es ist. Aber alles irgendwie so fern, fremd und so unwirklich. Mich hat zuerst die Depression gepackt und dann folgte die Agoraphobie. Die kam dann aber so innerhalb einem Monat. Ging rasant und ich konnte kein Schritt vor die Türe. Vom komisch fühlen bis zur schweren Depression vergingen so ca.4 Monate. Dann lag ich wirklich flach und hatte Angst vor meinem eigenen Schatten.

21.12.2019 22:42 • x 2 #564


P
Wie lange leidet ihr eigentlich an dem Mist? Ich kann es auf den Tag genau sagen. Bei mir hat alles am 25.09.2003 angefangen und mein Leben komplett verändert. Es ist wie ein Unfall, seit dem Tag an war mein Leben nicht mehr so wie vorher

21.12.2019 23:02 • x 3 #565


Lunaa
Zitat von Pyrojay:
Wie lange leidet ihr eigentlich an dem Mist? Ich kann es auf den Tag genau sagen. Bei mir hat alles am 25.09.2003 angefangen und mein Leben komplett verändert. Es ist wie ein Unfall, seit dem Tag an war mein Leben nicht mehr so wie vorher


So lange schon? Was hast du denn genau? Keine Verbesserung bis jetzt?

Ich hatte meine erste heftige Panikattacke am 30.01.2018 und seit dem Tag an hat sich auch mein leben verändert...

21.12.2019 23:13 • #566


FredM
Ich hab nochmal nachgerechnet, chronisch hab ich es nun seit fast 27 Jahren. Zuvor hatte ich auch alle paar Jahre mal eine Panikattacke für ein paar Minuten, aber damals wusste ich natürlich nicht, um was es sich handelt dabei.

Das erste mal wars in der Grundschule, mit ca. 8 Jahren. Daran kann ich mich noch erinnern als wäre es gestern gewesen. Die Vorhänge in der Klasse wurden ein wenig zugezogen, weils Sommer war und die Sonne in den Klassenraum geschienen hat. Es wurde ein wenig dunkel im Raum, und da hab ich gedacht, dass ich nie mehr aus diesem Raum rauskomme und die Unterrichtsstunde niemals aufhören wird. Dazu kam dann die typische Todesangst. Aber zum Glück war es nach einer Viertelstunde oder so vorbei

21.12.2019 23:38 • x 1 #567


P
Doch natürlich gibt es Verbesserungen, sonst wäre ich heute glaube nicht mehr hier. Ich kann nur mit Medikamenten leben. Ich lebe damit relativ normal. Ohne Medis verfalle ich in eine Dauerangst die kaum auszuhalten ist.

22.12.2019 01:23 • x 1 #568


Lunaa
Zitat von Pyrojay:
Doch natürlich gibt es Verbesserungen, sonst wäre ich heute glaube nicht mehr hier. Ich kann nur mit Medikamenten leben. Ich lebe damit relativ normal. Ohne Medis verfalle ich in eine Dauerangst die kaum auszuhalten ist.


Welches Medi nimmst du?

22.12.2019 08:32 • #569


Lillibeth
Zitat von Lunaa:
So lange schon? Was hast du denn genau? Keine Verbesserung bis jetzt? Ich hatte meine erste heftige Panikattacke am 30.01.2018 und seit dem Tag an hat sich auch mein leben verändert...

Ich hatte meine erste Panikattacke mit 19. jetzt bin ich 48 ! Aber es gab auch gute Jahre von denen nichts war. Wenn mein leben ruhig verläuft ist alles gut. Tut es nur nicht so oft. Irgendwas ist immer

22.12.2019 08:47 • x 1 #570


Lunaa
@FredM
Das tut mir so leid dass du das so lange mit dir rumschleppst
Wie gestaltet sich das Familienleben damit? Ihr könnt ja auch nicht in Urlaub oder? Gemeinsame Unternehmungen wird auch schwer?

22.12.2019 09:48 • #571


FredM
Das Familienleben findet ausschliesslich zuhause statt. Wie gesagt, mal ausgehen in ein Restaurant oder Kino oder Schwimmbad ist nicht möglich. Wenn, dann macht meine Frau das alleine mit meinem Sohn.

Schon wenn die Großeltern zu Besuch kommen wollen, habe ich schon tagelang vorher Panik.

Urlaub natürlich auch nicht, ich kann ja nicht mehr Autofahren, geschweige denn mit der Bahn oder Flugzeug irgendwo hin.
Mein letzter Urlaub war 1988, da hats das damalige Jugoslawien noch gegeben.

Ich kann nur kurzzeitig aus dem Haus, wenn ich vorher ne Pille geschluckt habe, also mal für 20 Minuten zum Arzt, ein Rezept abholen oder so.

22.12.2019 10:09 • x 1 #572


petrus57
Zitat von Pyrojay:
Bei mir hat alles am 25.09.2003 angefangen und mein Leben komplett verändert.


Bei mir war es der 15.6.2015 nach einer Einnahme von Antibiotika.

22.12.2019 10:16 • x 1 #573


Lunaa
Zitat von FredM:
Das Familienleben findet ausschliesslich zuhause statt. Wie gesagt, mal ausgehen in ein Restaurant oder Kino oder Schwimmbad ist nicht möglich. Wenn, dann macht meine Frau das alleine mit meinem Sohn. Schon wenn die Großeltern zu Besuch kommen wollen, habe ich schon tagelang vorher Panik.Urlaub natürlich auch nicht, ich kann ja nicht mehr Autofahren, geschweige denn mit der Bahn oder Flugzeug irgendwo hin.Mein letzter Urlaub war 1988, da hats das damalige Jugoslawien noch gegeben. Ich kann nur kurzzeitig aus dem Haus, wenn ich vorher ne Pille geschluckt habe, also mal für 20 Minuten zum Arzt, ein Rezept abholen oder so.


Das finde ich sehr traurig und dass die Medizin heute nicht so weit ist um da eine bessere Lösung zu haben....
Wenn du dann die Pille eingeworfen hast, kannst du dann alleine unterwegs sein oder brauchst du trotzdem noch eine Begleitung?
Wie alt ist deine Tochter?

22.12.2019 10:27 • #574


FredM
Nachdem ich die Pille eingeworfen haben, warte ich ungefähr 2 Stunden. Dann hat das Medi im Körper die höchste Konzentration erreicht. Dann kann ich ohne Panik rausgehen. Die anderen Symptome, besonders der Schwindel, die Benommenheit und das Unwirklichkeitsgefühl, sind zwar noch da, machen aber nicht mehr soviel Angst. Das Medi drängt ganz einfach das Angstgefühl für ein paar Stunden in den Hintergrund. Trotzdem macht es keinen Spaß, dann irgendwas zu unternehmen, weil man sich trotzdem nicht so fühlt wie vorher. Es ist halt eine Notlösung.

Sohn ist 13.

22.12.2019 10:32 • x 1 #575


Lunaa
Zitat von FredM:
Nachdem ich die Pille eingeworfen haben, warte ich ungefähr 2 Stunden. Dann hat das Medi im Körper die höchste Konzentration erreicht. Dann kann ich ohne Panik rausgehen. Die anderen Symptome, besonders der Schwindel, die Benommenheit und das Unwirklichkeitsgefühl, sind zwar noch da, machen aber nicht mehr soviel Angst. Das Medi drängt ganz einfach das Angstgefühl für ein paar Stunden in den Hintergrund. Trotzdem macht es keinen Spaß, dann irgendwas zu unternehmen, weil man sich trotzdem nicht so fühlt wie vorher. Es ist halt eine Notlösung.Sohn ist 13.


Ooooh Sohn, sorry wie geht er mit deiner Krankheit um? Kann er das verstehen?
Ja das glaube ich dass es nicht wirklich spaßig ist. Man vergisst ja die Angst nicht. Die wird nur unterdrückt.
Hast du mal Hypnose probiert? Manche sind ja begeistert davon.

22.12.2019 10:40 • #576


FredM
Als der Sohn noch jünger war, konnte ich ja noch raus. Es ist erst seit ein paar Jahren nach und nach so schlimm geworden. Inzwischen hat sich Sohn wohl dran gewöhnt, er ist auch relativ selbstständig und unternimmt selber Sachen mit Freunden.

Eigentlich hab ich alles durch, was gegen Angststörung helfen sollte. Medis, Therapien in aller Form, Tagesklinik, Rehaklinik, Hypnose, Reiki, Akkupunktur, Homöopathie ect ect. Nur einen Geistheiler hab ich noch nicht ausprobiert.

22.12.2019 10:47 • x 1 #577

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Lotta1983
Zitat von Pyrojay:
Wie lange leidet ihr eigentlich an dem Mist? Ich kann es auf den Tag genau sagen. Bei mir hat alles am 25.09.2003 angefangen und mein Leben komplett verändert. Es ist wie ein Unfall, seit dem Tag an war mein Leben nicht mehr so wie vorher



Sag mal meinst du man kann auf Paroxetin zurück? Ich weiß gerade nicht mehr was richtig und falsch ist und ob man dem anderen Media eine Chance geben muss. Nehme jetzt seit einer Woche durchgängig Tavor.

Mit Paroxetin war es ja auch nicht mehr gut. Aber definitiv besser wie jetzt!

Seit 6.10. habe ich kein Paroxat mehr in mir. Davor habe ich es ja ganz langsam ausgeschlichen. Dann ging das Medikamentenchaos los.

Ich glaube nur das ich keine Umstellung mehr aushalte. Da meine Verfassung so schlecht ist.

Du nimmst immer noch Paroxetin oder?

Mein Körper müsste einfach mal wieder zur Ruhe kommen.

27.08. Escitalopram 1 Tropfen
30.08. Escitalopram 2 Tropfen
02.09. Escitalopram 3 Tropfen
06.09. Escitalopram 5 Tropfen
11.09. Escitalopram 6 Tropfen
16.09. Escitalopram 7 Tropfen
19.09. Escitalopram 8 Tropfen
22.09. Escitalopram 9 Tropfen
23.09. Escitalopram 10 Tropfen
02.10. Escitalopram 11 Tropfen
04.10. Escitalopram 12 Tropfen
05.10. Escitalopram 15 Tropfen
24.10. Escitalopram 20 Tropfen
11.11. Escitalopram 5 Tropfen

12.11. Sertralin 25 mg
17.11. Sertralin 50 mg
27.11. Sertralin 75 mg
08.12. Sertralin 100 mg
10.12. Sertralin 75 mg
18.12. Sertralin 50 mg

27.11 Mirtazapin 7,5 mg
05.12 Mirtazapin 11,25 mg
17.12. Mirtazapin 15 mg


Nie ohne Arzt!

Jetzt kommt auch noch Tavor dazu. Musste vorher auf nichts anderes zurück greifen.
Jetzt halte ich meine ganzen Gefühle nicht mehr aus.

22.12.2019 11:51 • x 1 #578


petrus57
Ich würde an deiner Stelle nun erst mal für ein paar Wochen bei den 50 mg Sertralin und den 15 mg mirtazapin bleiben. Meine Frau hatte eine ähnliche Kombination. Sie hatte Trimipramin anstatt Mirtazapin.

Nach gut 3 Wochen ging es ihr wieder gut.

22.12.2019 12:02 • x 1 #579


Lotta1983
Danke Petrus,

aber wie hält man das noch durch? Ich habe keine Kraft mehr und mittlerweile auch Schwindel ohne Ende.
Das Tavor macht mir so Angst, weil ich ohne gar nicht klar komme.

Sertralin in hoher Dosis hat mich zu viel gepusht. Aber aktuell kann ich gar nicht mehr unter Leute sein. Habe dann diese Deresilation, Herzrasen und Co.

Welche Beschwerden hatte deine Frau? Wieso kann das was bei dem einen funktioniert nicht auch bei dem anderen klappen?

22.12.2019 12:07 • #580


A


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