Pfeil rechts
590

petrus57
Zitat von FredM:
marschierst du einfach zum Arbeitsamt und meldest dich dort aufgrund der Ausststeuerung der Krankenkasse arbeitslos.


Das einfach mal los maschieren ist ja für viele hier das Problem. Ich muss zB am 7.1 zur Rentenversicherung. Das Wissen darum stresst mich jetzt schon.

21.12.2019 12:30 • #541


Lotta1983
Zitat von FredM:
Hallo Lotta, ich versuche mal, deine Sorgen ein wenig zu relativieren. Du nimmst das Tavor NICHT wochenlang hintereinander, sondern hast hin und wieder mal einen Tag ohne das Medikament dazwischen, Selbst wenn Du es eine oder zwei Wochen konstant nehmen würdest, hättest Du höchstwahrscheinlich keine Entzugserscheinungen. Und selbst wenn, wären diese äusserst gering.Da Du aber hin und wieder eine Pause machst, wird der Wirkstoff in diesen Pausen fast komplett vom Körper abgebaut, sodass überhaupt keine Gewöhung im Gehirn stattfinden kann. Du musst nur aufpassen, dass du das Zeugs nicht wirklich wochenlang konstant nimmst, und dann auch nicht in höheren Dosen. Diese Gefahr ist relativ hoch, weil man sich ja normalerweise besser fühlt wenn man Tavor nimmt.Du machst dir auch Sorgen, dass dein Krankengeld im neuen Jahr abläuft. Auch darüber solltest du dir keine großen Sorgen machen. Ich gehe mal davon aus, dass du ungekündigt in einem Arbeitsverhältnis stehst und du dir Arbeitslosenansprüche erarbeitet hast.Wirst du also irgendwann ausgesteuert von der Krankenkasse, marschierst du einfach zum Arbeitsamt und meldest dich dort aufgrund der Ausststeuerung der Krankenkasse arbeitslos. Es gibt die sogenannte Nahtlosigkeitsregelung, demnach steht Menschen, die in einer solchen Situation sind, übergangslos das Arbeitslosengeld nach dieser Regelung zu. Das ist ein wenig kompliziert, da sprechen wir dann drüber, wenn es überhaupt so weit kommt.Du siehst, zumindest für diese beiden Baustellen musst du dir keine großen Sorgen machen. lg



Danke für die tolle Nachricht. Ja mit der Nahtlosigkeitsregelung habe ich nachgelesen. Das wird auf mich zutreffen. Aber was sage ich dann bei der Agentur für Arbeit? Ich will ja eigentlich nicht mit der Tür ins Haus fallen.

Mein Problem ist bis Ende des Jahres würde ich gerne Tavor 0,5 oder 1,0 nehmen. Ist auch mit dem Arzt so besprochen. Also ich mache nichts was mir nicht gesagt wurde. Ich würde gerne wissen wie ich es dann runter fahre?! Das ist es was mich interessiert.

Ich muss einfach mal runter kommen und vor allem die Feiertage durch stehen.

Aber echt tolle Worte von dir, danke.

21.12.2019 12:43 • #542


A


Tagebuch über Klinikaufenthalt / Erfahrung

x 3


FredM
Bis zum Ende des Jahres sind es ja nur noch 10 Tage. Vielleicht musst du ja nicht jeden Tag ein Tavor nehmen? Und selbst wenn, halte ich die Gefahr einer echten physischen Abhängigkeit für sehr gering. Und falls es doch eine geben sollte, kann man aufgrund der kurzen und geringen Einnahmezeit relativ einfach ausschleichen.

Zur Nahtlosigkeitsregelung: Du gehst maximal eine Woche vor dem Tag der Aussteuerung zur Agentur und meldest dich dort Aufgrund der Aussteuerung aus der Krankenkasse. Fragen zum Gesundheitszustand beantwortest du nicht, und gibst auch keine Auskunft über die Erkrankung oder die Dauer der Krankschreibung beim Sachbearbeiter. Die geht das nichts an.

Merk dir folgenden Satz: Ich stelle mich mit meinen Restarbeitsvermögen zur Verfügung. Das ist wichtig. Falls du sagst: Ich bin zu krank zum arbeiten bekommst du kein Arbeitslosengeld. Immer nur schön den einen Satz sagen. Auch auf keinen Fall Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen beim Amt abgeben, das hat den gleichen Effekt.

Höchstwahrscheinlich wird das Amt ein eigenes medizinisches Gutachten anfertigen (meist ohne dass du dabei bist), und daraufhin entscheiden, ob du normales Arbeitslosengeld bekommst oder das nach der Nahtlosigkeitsregelung.


21.12.2019 12:57 • x 1 #543


Lunaa
Zitat von FredM:
Bis zum Ende des Jahres sind es ja nur noch 10 Tage. Vielleicht musst du ja nicht jeden Tag ein Tavor nehmen? Und selbst wenn, halte ich die Gefahr einer echten physischen Abhängigkeit für sehr gering. Und falls es doch eine geben sollte, kann man aufgrund der kurzen und geringen Einnahmezeit relativ einfach ausschleichen.Zur Nahtlosigkeitsregelung: Du gehst maximal eine Woche vor dem Tag der Aussteuerung zur Agentur und meldest dich dort Aufgrund der Aussteuerung aus der Krankenkasse. Fragen zum Gesundheitszustand beantwortest du nicht, und gibst auch keine Auskunft über die Erkrankung oder die Dauer der Krankschreibung beim Sachbearbeiter. Die geht das nichts an.Merk dir folgenden Satz: Ich stelle mich mit meinen Restarbeitsvermögen zur Verfügung. Das ist wichtig. Falls du sagst: Ich bin zu krank zum arbeiten bekommst du kein Arbeitslosengeld. Immer nur schön den einen Satz sagen. Auch auf keinen Fall Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen beim Amt abgeben, das hat den gleichen Effekt.Höchstwahrscheinlich wird das Amt ein eigenes medizinisches Gutachten anfertigen (meist ohne dass du dabei bist), und daraufhin entscheiden, ob du normales Arbeitslosengeld bekommst oder das nach der Nahtlosigkeitsregelung.



Wieso so kompliziert? Wenn man krank ist, ist man doch krank oder? Irgendwoher muss man doch Geld bekommen.
Ab welchem Zeitpunkt schaltet sich die Rentenkasse ein?

21.12.2019 13:11 • #544


FredM
Das ist ja grade das paradoxe an der Situation. Obwohl man zu krank ist, um zu arbeiten, muss man sich dem Amt trotzdem mit seinem Restleistungsvermögen zur Verfügung stellen. Das ist ganz einfach deshalb so, weil die Agentur für Arbeit sonst schlicht und einfach nicht zuständig wäre. Jemand, der nicht arbeiten kann, kriegt kein Arbeitslosengeld, sondern wird zum Jobcenter (SGB2) oder sogar zum Sozialamt (SGB7) durchgereicht.

Grade dafür ist die Nahtlosigkeitsregelung geschaffen worden. Für Menschen, die ausgesteuert wurden und mindestens 6 Monate nicht mehr über 3 Stunden am Tag arbeiten könnnen.

Geld kriegt man auf jeden Fall, wenn nicht von der AfA, dann vom Jobcenter oder zumindest vom Sozialamt.

Bekommt man dann Arbeitslosengeld nach Nahtlosigkeit (§145), dauert es meist nicht sehr lange, bis man eine Aufforderung zur Antragstellung der Erwerbsminderungsrente bekommt. Kommt auf den Sachbearbeiter an. Je nach eigener Einschätzung sollte man auch darüber nachdenken, den Antrag selber zu stellen. Läuft das Arbeitslosengeld aus, rutscht man in Hartz4. Deshalb wäre es besser, den Antrag dann vorher selber zu stellen.

21.12.2019 13:22 • #545


Lotta1983
Danke für die Antwort. Das beruhigt mich ein wenig. Ich glaube ich leider langsam auch unter einem Verarmungswahn. Kann mich da richtig reinsteigern.
Hartz IV hätte ich definitiv keinen Anspruch drauf.

Was müsste die Agentur für Arbeit bei der ärztlichen Untersuchung feststellen? Das ich mehr als 3 Stunden täglich arbeiten kann unter 6 Monate oder was wäre am besten um dann weiter ALG 1 zu beziehen?

Ja das mit dem Rentenantrag muss ich dann ja wohl auch wenn es soweit ist. Ein Glück ist das mein AG mich wieder zurück nehmen muss. Soweit bin ich schon mal.

Habe heute eine Tavor genommen. Wollte mal versuchen ob der ganze tiefe Fall dann gar nicht kommt.

21.12.2019 14:00 • #546


FredM
Der medizinische Dienst der Agentur für Arbeit stellt entweder fest:

1.) Du wirst mehr als 6 Monate nur unter 3 Stunden täglich arbeiten können. Nahtlosigkeits greift. Dann kriegst du erstmal dein Arbeitslosengeld nach §145, musst dich nicht vermitteln lassen auf Arbeitsangebote. Aber der Amt wird dich unverzüglich nach Gewährung des Antrags auffordern, innerhalb eines Monates einen Rentenantrag zu stellen.

2.) Du kannst mehr als 3 Stunden pro Tag arbeiten, bekommst also Arbetislosengeld nach §136, also das, was jeder gesunde Arbeitslose auch bekommt. Das perverse daran ist, dass du auch genauso behandelt wirst. Der Sachbearbeiter könnte dich theoretisch auffordern, dich auf Arbeitsangebote zu bewerben, Umschulungen zu machen ect ect. Das hab ich persönlich aber noch nie erlebt.

In beiden Fällen bekommst du ALG1, aber halt nach unterschiedlichen Paragraphen. Da ist auch kein Unterschied in der Höhe vom ALG1 oder in der Dauer der Zahlung.

Wichtig für dich, ist selber zu entscheiden, ob du dich in ein paar Monaten wieder arbeitsfähig siehst, oder ob du meinst, dass du wirklich nicht mehr arbeiten kannst, zumindest längerfristig. Dann wäre es sinnvoll, egal welche Regelung das Amt trifft, im Vorfeld schonmal einen Rentenantrag zu stellen. Bis der entschieden ist, gehen viele Wochen ins Land. Der erste Antrag wird zu 90% abgelehnt, dann muss man in den Widerspruch gehen, was wiederum Wochen oder Monate dauern kann. Wenns ganz schlecht läuft, muss man zum Sozialgericht, und da reden wir schon über Jahre.

21.12.2019 14:13 • x 2 #547


Lotta1983
@FredM

Danke du bist ein Schatz.

Ich werde dann mit ALG I Beantragung auch direkt die Rente vorsichtshalber beantragen. Hat ja keinen Sinn. Aktuell bekomme ich ja keinen Fuß auf den Boden. So ein Mist. Ich wünschte ich hätte meinen Weg bis dann wieder. Mir fehlt die Arbeit so...mein Alltag!

Muss ich mich nichts 3 Monate vorher bei der Agentur melden?

Ich bin dir sehr dankbar für die Aufklärung.

Wie geht es dir denn?

21.12.2019 14:50 • x 1 #548


petrus57
Zitat von FredM:
Dann wäre es sinnvoll, egal welche Regelung das Amt trifft, im Vorfeld schonmal einen Rentenantrag zu stellen. Bis der entschieden ist, gehen viele Wochen ins Land.


Oft wird man ja auch vom Arbeitsamt oder Jobcenter dazu aufgefordert eine EU Rente einzureichen. Da scheinen die Chancen wohl besser zu stehen die auch zu bekommen. Als ich meine EU Rente mal von mir aus eingereicht hatte, wurde sie auch abgelehnt.

21.12.2019 14:57 • x 1 #549


FredM
Zitat von Lotta1983:
Muss ich mich nichts 3 Monate vorher bei der Agentur melden? Ich bin dir sehr dankbar für die Aufklärung. Wie geht es dir denn?



Bei normaler Arbeitslosigkeit, also wenn du deinen Job verlierst, musst du dich 3 Monate vorher melden. Bei Aussteuerung durch die Krankenkasse nicht, da reichen ein paar Tage vorher. Ansonsten wird man dir schon Vermittlungsvorschläge zukommen lassen, denen du dann nachkommen musst bis du wirklich ausgesteuert wirst.

Ich hab den ganzen Mist ja schon hinterher, bekomme seit 2013 EM-Rente, seit letztem Jahr sogar unbefristet. Auf der einen Seite ist das natürlich positiv, weil man den ganzen Ärger mit den Ämtern nicht mehr hat, und man hat eine gewisse finanzielle Sicherheit, auch wenns nicht viel ist. Was du bekommen würdest wegen Ewrwerbsminderung, siehst du auf deinem jährlichen Rentenbescheid, da musst du aber noch 10% abziehen wegen der Abgaben.

Auf der anderen Seite ist es natürlich eine Katastrophe, wenn man gewohnt ist, 50 oder 60 Stunden in der Woche zu arbeiten und dann plötzlich gezwungen ist, Hausmann zu sein. Ich verbringe 99% der Zeit in der Bude, weil ich auch aufgrund meiner Angsterkrankung das Haus nicht wirklich verlassen kann, ausser ich schmeisse ein Alprazolam ein. Restaurant oder Kino oder Weihnachtsmarkt ect hab ich seit Jahren nicht mehr gemacht, stattdessen mach ich jetzt den Haushalt.

21.12.2019 15:08 • x 2 #550


Lunaa
Zitat von FredM:
Bei normaler Arbeitslosigkeit, also wenn du deinen Job verlierst, musst du dich 3 Monate vorher melden. Bei Aussteuerung durch die Krankenkasse nicht, da reichen ein paar Tage vorher. Ansonsten wird man dir schon Vermittlungsvorschläge zukommen lassen, denen du dann nachkommen musst bis du wirklich ausgesteuert wirst.Ich hab den ganzen Mist ja schon hinterher, bekomme seit 2013 EM-Rente, seit letztem Jahr sogar unbefristet. Auf der einen Seite ist das natürlich positiv, weil man den ganzen Ärger mit den Ämtern nicht mehr hat, und man hat eine gewisse finanzielle Sicherheit, auch wenns nicht viel ist. Was du bekommen würdest wegen Ewrwerbsminderung, siehst du auf deinem jährlichen Rentenbescheid, da musst du aber noch 10% abziehen wegen der Abgaben.Auf der anderen Seite ist es natürlich eine Katastrophe, wenn man gewohnt ist, 50 oder 60 Stunden in der Woche zu arbeiten und dann plötzlich gezwungen ist, Hausmann zu sein. Ich verbringe 99% der Zeit in der Bude, weil ich auch aufgrund meiner Angsterkrankung das Haus nicht wirklich verlassen kann, ausser ich schmeisse ein Alprazolam ein. Restaurant oder Kino oder Weihnachtsmarkt ect hab ich seit Jahren nicht mehr gemacht, stattdessen mach ich jetzt den Haushalt.



Oh man.... ich stecke selbst in einer Agoraphobie fest und habe eigentlich Angst davor dass es nie wieder gut wird
Ich war es auch gewohnt nur draußen und unterwegs zu sein, in anderen Ländern usw...
Kannst dir ja vorstellen wie mies und gefangen ich mich in meinem Körper fühle

Wie soll man sich dann bitte hier und dort vorstellen und persönlich hingehen, wenn man das Haus schlecht verlassen kann? Wie hast du das gemacht?
Davor habe ich echt schiss dass irgendwann irgend ein Amt mich persönlich sehen will. Ich schaff es ja gerade mal zum Psychologe und und Arzt.

Hast du das nie wieder probiert? Bekommst du dann Panikattacken? Jeder erzählt doch dass es besser werden soll mit Konfrontation. Aber ich verzweifel auch bald.

21.12.2019 17:34 • x 1 #551


Lillibeth
Zitat von Lunaa:
Oh man.... ich stecke selbst in einer Agoraphobie fest und habe eigentlich Angst davor dass es nie wieder gut wird Ich war es auch gewohnt nur draußen und unterwegs zu sein, in anderen Ländern usw...Kannst dir ja vorstellen wie mies und gefangen ich mich in meinem Körper fühle Wie soll man sich dann bitte hier und dort vorstellen und persönlich hingehen, wenn man das Haus schlecht verlassen kann? Wie hast du das gemacht? Davor habe ich echt schiss dass irgendwann irgend ein Amt mich persönlich sehen will. Ich schaff es ja gerade mal zum Psychologe und und Arzt. Hast du das nie wieder probiert? Bekommst du dann Panikattacken? Jeder erzählt doch dass es besser werden soll mit Konfrontation. Aber ich verzweifel auch bald.

Ich merke das es besser wird je mehr ich in meinem Leben aufräumeLeute die jahrelang was wollten aber nie da sind wenn ich sie brauche brauche ich nicht länger in meinem Leben. Ich trage den Kindern nicht mehr jeden Mist hinterher und wenn hier alle über den Müllsack klettern anstatt ihn mit raus zu nehmen dann bleibt er eben stehen. Heute Morgen hab ich um 7:15 meinen 14 jährigen aus dem Bett gepfiffen weil er gestern die Spülmaschine nach der 3. ansage immer noch nicht ausgeräumt hat. Früher hätte ich mich geärgert und es selbst gemacht. Mach mich nicht mehr zum Deppen und in der Firma springe ich auch nicht mehr wenn jemand frei haben möchte und eine Vertretung braucht. Werde auf meine Weise immer egoistischer aber das ist mir egal. Letztes Jahr war es noch so das alle bei mir angerufen haben (zweimal Oma zweimal Opa, Tante und so weiter) mir Geld überwiesen haben damit ich für die Kinder Geschenke kaufe und ich hab mir die Hacken abgerannt. Dieses Jahr hab ich jedem gesagt sie sollen sich um ihren Kram selber kümmern. Alle waren perplex weil das ja seit 16 Jahren so geht aber mir ging es danach super gut. Tut Ruchtig gut nicht immer die Mutter der Nation zu sein.

21.12.2019 17:45 • x 2 #552


FredM
Zitat von Lunaa:
Wie soll man sich dann bitte hier und dort vorstellen und persönlich hingehen, wenn man das Haus schlecht verlassen kann? Wie hast du das gemacht? Davor habe ich echt schiss dass irgendwann irgend ein Amt mich persönlich sehen will. Ich schaff es ja gerade mal zum Psychologe und und Arzt. Hast du das nie wieder probiert? Bekommst du dann Panikattacken? Jeder erzählt doch dass es besser werden soll mit Konfrontation. Aber ich verzweifel auch bald.


Für mehr oder weniger wichtige Angelegenheiten, also Artzbesuche, oder wie jetzt Weihnachtsbesuche, hab ich ausnahmsweise Alprazolam. Damit wird zumindest das Angstgefühl zurückgefahren, und ich kann die Termine durchhalten. Aber spaßig ist es tortzdem nicht. Vor allem darf man das Zeugs natürlich nicht regelmäßig nehmen.

Probiert hab ich es natürlich vorher immer wieder. Am schlimmsten sind Situationen, wo man nicht rauskommt, also die Schlange an der Einkaufskasse, Sitzen im Kino, Fahren auf der Autobahn. Essen im Restaurant. Alles unerträglich, auch durch Aushalten wirds nicht besser, im Gegenteil. Konfrontation hat bei mir alles nur noch schlimmer gemacht.

21.12.2019 17:56 • #553


Lunaa
Zitat von FredM:
Für mehr oder weniger wichtige Angelegenheiten, also Artzbesuche, oder wie jetzt Weihnachtsbesuche, hab ich ausnahmsweise Alprazolam. Damit wird zumindest das Angstgefühl zurückgefahren, und ich kann die Termine durchhalten. Aber spaßig ist es tortzdem nicht. Vor allem darf man das Zeugs natürlich nicht regelmäßig nehmen.Probiert hab ich es natürlich vorher immer wieder. Am schlimmsten sind Situationen, wo man nicht rauskommt, also die Schlange an der Einkaufskasse, Sitzen im Kino, Fahren auf der Autobahn. Essen im Restaurant. Alles unerträglich, auch durch Aushalten wirds nicht besser, im Gegenteil. Konfrontation hat bei mir alles nur noch schlimmer gemacht.


Das Gefühl hatte ich gegen Schluss nämlich auch. Ich hatte durch Konfrontation eigentlich sehr gute Fortschritte gemacht. Es hat zwar sehr viel Zeit gekostet und war zum Teil sehr hartnäckig aber ich konnte in Begleitung an der ewig langen Schlange an der Kasse stehen... war alles kein Problem.
Hab dann mal eine heutige Panik an der Kasse gehabt, mit Derealisation. Danach bin ich aber immer wieder rein und jedes mal wurde Kasse schwieriger bis ich nun nicht mehr in die Läden reingehe

Was gibt es als alternative? Nimmst du Medis?

21.12.2019 18:13 • #554


Lunaa
@Lillibeth
Das ist super wie du da vorgehst. Auch dadran bin ich am arbeiten. Ich bin die letzten Jahre auch allzu oft gerannt und habe gemacht und getan. Ich kann nicht mehr. Habe mich ja von meinem Mann getrennt. Kann keinen Narzissten in meinem Leben brauchen.
Heute Morgen musste ich leider Gottes meine Schwester in WhatsApp sperren, weil da läuft seit 20 Jahren auch immer die gleiche Show ab und ich jetzt radikal einen Riegel davor schieben musste.
Ich muss nur lernen das Ganze konsequent durchzusetzen. Noch machen mich solche Aktionen sehr nervös und ich bekomme schnell ein schlechtes Gewissen. Aber muss das aushalten um endlich mal meine Freiheit zu erlangen.

Eine Frage zum Opi? Kann das am Anfang Herzrasen verursachen?

21.12.2019 18:21 • #555


FredM
Zitat von Lunaa:
Das Gefühl hatte ich gegen Schluss nämlich auch. Ich hatte durch Konfrontation eigentlich sehr gute Fortschritte gemacht. Es hat zwar sehr viel Zeit gekostet und war zum Teil sehr hartnäckig aber ich konnte in Begleitung an der ewig langen Schlange an der Kasse stehen... war alles kein Problem. Hab dann mal eine heutige Panik an der Kasse gehabt, mit Derealisation. Danach bin ich aber immer wieder rein und jedes mal wurde Kasse schwieriger bis ich nun nicht mehr in die Läden reingehe Was gibt es als alternative? Nimmst du Medis?


Ich hab diese Krankheit schon seit 25 Jahren. Seitdem hab ich dutzende von Medis ausprobiert. Alle haben heftige Nebenwirkungen und vor allem machen sie die Symptome noch schlimmer. Therapien und Klinikaufenthalte hab ich auch schon alle durch.

Das mit der Kasse kenn ich auch. Panik beim Anstehen, trotzdem zigmal immer wieder gemacht. Panik wurde immer schlimmer, bis ich gezittert habe vor Angst und ich das Geld nicht mehr abzählen konnte.

Inzwischen habe ich einen Discounter gefunden, wo man online einkaufen kann und der auch liefert.


21.12.2019 18:36 • #556


Lunaa
Zitat von FredM:
Ich hab diese Krankheit schon seit 25 Jahren. Seitdem hab ich dutzende von Medis ausprobiert. Alle haben heftige Nebenwirkungen und vor allem machen sie die Symptome noch schlimmer. Therapien und Klinikaufenthalte hab ich auch schon alle durch.Das mit der Kasse kenn ich auch. Panik beim Anstehen, trotzdem zigmal immer wieder gemacht. Panik wurde immer schlimmer, bis ich gezittert habe vor Angst und ich das Geld nicht mehr abzählen konnte.Inzwischen habe ich einen Discounter gefunden, wo man online einkaufen kann und der auch liefert.


Lebst du alleine? Wie war deine Zeit vor 25 Jahren? Und warum wird es nicht besser? Konnte man dir dieser Frage seitens Ärzte ode Psychologen beantworten?

Das frustriert mich. Ich will mein altes ich wieder zurück. Ich war mutig und selbständig. Nun bin ich schlimmer wie ein 3 jähriges Kind. Kann nicht mal alleine bleiben.

21.12.2019 18:45 • #557

Sponsor-Mitgliedschaft

FredM
Nein, bin verheiratet und ein Kind. Meine Frau geht noch halbtags arbeiten, aber sie muss dann nicht noch einkaufen gehen, darum mach ich das mit dem online einkaufen.

Davor hab ich über 25 Jahre vollzeit gearbeitet in einen gutbezahlten Job, den ich bis zur echten Rente sicher gehabt hätte. Nur kam irgendwann die Erkrankung dazwischen. Ich hab mich dann noch jahrelang zur Arbeit gezwungen, obwohl es eigentlich nicht mehr gegangen wäre.

Keiner der Ärzte konnte mir nachvollziehbar erklären, warum es nicht besser wird. Vom Psychologen kommen halt die üblichen Aussagen wie das Unterbewusstsein möchte nicht, dass Sie gesund werden, die anderen Ärtze sagen die Medikamente schlagen halt nicht an.

21.12.2019 19:17 • x 1 #558


Lillibeth
Zitat von Lunaa:
@Lillibeth Das ist super wie du da vorgehst. Auch dadran bin ich am arbeiten. Ich bin die letzten Jahre auch allzu oft gerannt und habe gemacht und getan. Ich kann nicht mehr. Habe mich ja von meinem Mann getrennt. Kann keinen Narzissten in meinem Leben brauchen.Heute Morgen musste ich leider Gottes meine Schwester in WhatsApp sperren, weil da läuft seit 20 Jahren auch immer die gleiche Show ab und ich jetzt radikal einen Riegel davor schieben musste. Ich muss nur lernen das Ganze konsequent durchzusetzen. Noch machen mich solche Aktionen sehr nervös und ich bekomme schnell ein schlechtes Gewissen. Aber muss das aushalten um endlich mal meine Freiheit zu erlangen.Eine Frage zum Opi? Kann das am Anfang Herzrasen verursachen?

Das kann es bestimmt. Aber ich habe es bis auf Müdigkeit von Anfang an gut vertragen. Hab aber auch davor die Hölle mit sertralin und co gehabt. Ja, das schlechte Gewissen ist ein Problem. Habe ich auch immer noch. Aber dann denke ich mir das es Quatsch ist, haben die anderen ja auch nicht. Die Schlange an der Kasse, Kino, Restaurants sind auch mein Problem. Deshalb vermeide Ich das im Moment. Heute bin ich mit meiner Tochter durch die Stadt gebummelt. Das übe ich weiter und dann das Nächste. Immer eins nach dem anderen

21.12.2019 19:42 • x 1 #559


Lillibeth
Zitat von FredM:
Der medizinische Dienst der Agentur für Arbeit stellt entweder fest:1.) Du wirst mehr als 6 Monate nur unter 3 Stunden täglich arbeiten können. Nahtlosigkeits greift. Dann kriegst du erstmal dein Arbeitslosengeld nach §145, musst dich nicht vermitteln lassen auf Arbeitsangebote. Aber der Amt wird dich unverzüglich nach Gewährung des Antrags auffordern, innerhalb eines Monates einen Rentenantrag zu stellen. 2.) Du kannst mehr als 3 Stunden pro Tag arbeiten, bekommst also Arbetislosengeld nach §136, also das, was jeder gesunde Arbeitslose auch bekommt. Das perverse daran ist, dass du auch genauso behandelt wirst. Der Sachbearbeiter könnte dich ...

Wenn das dann doch mal durch ist, zahlen die dann rückwirkend?

21.12.2019 19:44 • x 1 #560


A


x 4


Pfeil rechts



Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf