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A
Hallo Zusammen,

vor fast zwanzig Jahren war ich schon in zwei verschiedenen Kliniken wegen Depressionen. Der zweite Aufenthalt hat mich halbwegs wieder aufgebaut und ich kam einigermaßen gestärkt nach Hause. Nun bin ich Mitte 50 und es hat sich schon die letzten drei Jahre angekündigt, dass ich wieder auf einer Depression zusteuere. Diesmal viel heftiger mit Angst- und Panikattacken, Schlaflosigkeit, Hitzewellen, Herzrasen, Schwindelgefühlen, teilweise habe ich über viele Stunden einen Blutdruck um die 160/115, trotz Blutdrucktabletten geht dieser nicht herunter, immer so lange mein Hirn rattert und sich die Gedankenendlosschleifen drehen. Habe eine Therapie angefangen, die Therapeutin war wohl überfordert und hat sie von sich aus abgebrochen, gebracht hat sie mir auch wirklich nichts. Ich glaube, ich habe die Therapeutin mit all meinen Ängsten und Symptomen wohl sehr überfordert. Mein letzter Ausweg scheint mir ein längerer Aufenthalt in einer Psychosomatischen Klinik, ich möchte aber auf keinen Fall über meine Ängste und Probleme in einer Gruppentherapie sprechen. Gibt es Kliniken, die dies berücksichtigen? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Ich habe schon in anderen Foren geschaut, da wird geraten: warte doch erst mal ab, du redest dann schon von ganz alleine. Aber das KANN und WILL ich nicht. Ich mag nicht drin sitzen und den anderen zuhören, es wäre mir unangenehm und peinlich wenn die anderen sich öffen und ich bringe das absolut nicht hin!
Es wäre nett, wenn ihr mir von euren Erfahrungen berichten könntet.

LG
Angsthase4

04.12.2023 17:21 • 04.12.2023 #1


2 Antworten ↓


W
@Angsthase4

Also ich habe schon so um die 100 Gesprächsgruppen hinter mir und war damals genauso eingestellt wie du und habe mir gedacht , dass es diese Wildfremden nichts angeht wo meine Problematiken liegen. Nach monatelangem Schweigen hat die Therapeutin mich dann dazu gebracht und ab da gings los und das Blatt hat sich gewendet und ich bin dann sogar gerne zur Gruppentherapie gegangen. Muss dazusagen , dass ich eine sehr gute Therapeutin hatte mit über 40 Jahren Erfahrung und sie hat die Gruppe sehr gut im Griff gehabt.

Ohne dich zu kennen werfe ich mal in den Raum.. ist es die Angst davor Schwäche zu zeigen vor anderen Menschen ? die Angst was andere denken ? Oder wieso hast du eine Abneigung dagegen?

Also ich kann dir sagen , wenn du bestimmte Therapieformen während einer stationären Therapie ablehnst , dann wird man dich alles nicht motiviert genug sehen für die Therapie , so war es nämlich bei uns und früher oder später führte das zur vorzeitigen Beendigung der Therapie.

04.12.2023 18:02 • #2


A
Hallo Wendeplatte,

danke für deine schnelle Antwort. Schön, dass du dich nach anfänglichem Widerstreben gut in die Gruppentherapie integriert hast. Ich bin mir da bei mir nicht so sicher.

Um deine Frage zu beantworten: ja, es ist die Angst was die Leute dann von mir denken und ich befürchte Missverständnisse. Ansonsten bin ich ja für alles offen, auch wenn ich denke, das mich z. B. eine künstlerische Therapie nicht unbedingt weiterbringt.

Bin stark am Hadern ob ich es überhaupt mache, aber der Leidensdruck ist im Moment enorm hoch und ich komme gerade nur mit harten Medikamenten über den Tag, das kann ja nicht so weiter gehen.

VG
Angsthase4

04.12.2023 22:19 • #3





Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf