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K
@Halffull-glas

Mich würde das auch interessieren, wie das bei der TK läuft, wenn jemand psychisch krank ist und halt das ganze Programm braucht? Vielleicht sind die auch ganz toll? Es gibt so einige Anzeichen, dass man bei anderen gesetzlichen Krankenkassen doch eine andere Haltung hat. Meine frühere gesetzliche Krankenkasse hat z.B. schon ganz früh Online-Therapie bezahlt. Die bauen auch jedes Jahr ein erweitertes Netz aus, wo Privattherapeuten mit ihnen wie Kassentherapeuten abrechnen können. Muss man nur noch seine Karte abgeben und einlesen lassen, keine Anträge stellen, nichts.... Da sind schon große Unterschiede. Die TK hat sich aus allem ausgeklinkt und kocht ihr ganz eigenes Breichen. Und ob mir das schmecken würde, bezweifel' ich stark. Mein Eindruck war, dass sie massiv Kosten drücken wollen.

01.03.2023 23:08 • #21


Halffull-glass
Guten Abend Kosmos,

also ich kenne Online Therapie seit Corona. Davor wäre ich selber gar nicht auf so eine Idee gekommen; in Corona war es dann Standard und nun, wo ich wieder auf der Suche bin, wurde mir gesagt, dass 30% der Stunden Videotherapie sein dürfen. Das hat aber wohl nichts mit der TK zu tun, wurde mir so zu verstehen gegeben.
Ich hab von anderen Krankenkassen mitbekommen, dass die Patienten nach jeder Krankmeldungs-Verlängerung angerufen werden. Das stell ich mir schon fies vor.
Meine Krankengeschichte beinhaltet seit etwa Anfang 2018 mehr oder weniger non stop ambulante Therapie, ich glaube 6 Wochen stationärer Klinik sowie etwa 2x 8 Wochen Tagesklinik. Plus lange AU-Zeiten. Körperliche Wehwehchen hier und da kommen natürlich on top. Ich hab noch nie ein Problem mit denen gehabt, die Mitarbeiter an der Hotline sind immer sehr freundlich und hilfsbereit, vor allem gibt es keine Warteschleifen, das Krankengeld wird immer pünktlich ausgezahlt... Ich glaub, nach dem ersten Klinikaufenthalt kam ein Brief, ob wir mal telefonieren könnten, wie es weitergehen soll, das war aber nicht unangenehm und eben nur dieses eine Mal.
Nur in deren App komm ich momentan nicht mit eine Fingerabdruck rein, das ist das einzige, worüber ich mich beschweren kann

Das, was du über das Netzwerk an privaten Therapeuten schreibst, klingt natürlich echt gut, magst du verraten bei welcher Kasse du bist?

02.03.2023 20:49 • #22


A


Hausarztmodell plus Psychiatrie

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K
@Halffull-glas

Also, so öffentlich mag ich das nicht schreiben. Aber das können die Leute selbst rausfinden. Wenn man sich einen Therapeuten sucht, dann schaut man sich ja die Homepage der Psychotherapeuten an. Wenn einer einen speziellen Abrechnungsvertrag mit einer Krankenkasse geschlossen hat, wird er das in den meisten Fällen auch auf der HP irgendwo erwähnen. Und dann sieht man auch, welche Krankenkassen das sind.

Meine frühere Krankenkasse hat das vornehmlich im Raum Berlin gemacht. Das ist für die sehr einfach gewesen. Aber die war bundesweit geöffnet und hat dann auch in anderen Bundesländern langsam Privattherapeuten rekrutiert. Wenn ich jetzt z.B. in einem Bundesland wäre, wo es bei den Kassentherapeuten gar nicht klappt mit einem Therapieplatz, dann würde ich so einen Privattherapeuten suchen und ihn fragen, ob er nicht mit dieser Krankenkasse einen Sondervertrag abschließen kann. Die Alternative ist das Kostenerstattungsverfahren. Es gibt eine Organisation, die die ganze Sache abwickelt und ein Netzwerk aus Privattherapeuten hat... Aber ich weiß den Namen nich mehr.

Es gibt auch Therapieplätze an PIAs und bei Klinikambulanzen, bei Opferambulanzen, Online-Therapien..... Und das wird ja immer mehr. Es werden wie verrückt Apps entwickelt, weil man mit diesen Massen an psychisch Kranken eben auch irgendwie fertig werden muss. Das Gesundheitssystem kocht. Die warten nur auf Profis, die Lösungen präsentieren.

Es gibt da schon ein paar Schleichwege und Therapieplätze, die unter der Hand weggehen, die zT. auch Pro-bono-Behandlungen sind, dh Sozialtarife oder auch gratis, ohne Abrechnung durch die Krankenkasse. Die unentgeltliche Behandlung ist an sich durch Berufsrecht untersagt. Aber bei bedürftigen Patienten darf auch eine kostenfreie Behandlung durchgeführt werden. Das ist dann gestattet.

So ist das und das wissen eben viele nicht. Es ist auch vom Bundesland abhängig. Und ohne dass sich die Leute qualifiziert beschwerden, wird nix passieren.

Mein Ex-Traumatherapeut hat auch eine Kassenzulassung beantragt. Dann wurde ihm die abgelehnt, obwohl überall die Wartelisten geschlossen waren. Dann hat er das geschluckt und ich habe das zufällig mitbekommen. Dann hab' ich zu ihm gesagt, dass er das nicht akzeptieren muss und habe ihn zum Fachanwalt für Verwaltungsrecht geschickt und ihm gesagt, dass er juristisch dagegen vorgehen soll. Ergebnis war dann, dass er eine beschränkte Zulassung bekommen hat und zumindest bestimmte Therapien mit Kassenpatienten durchführen darf. Also, man muss sich schon drum kümmern.

Die Patienten müssten sich qualifiziert wehren und die Therapeuten aber auch.

Es gibt so einige Tricks, legale Schlupflöcher meine ich, wenn man die kennt, kann man doch einiges mehr erreichen.

02.03.2023 21:15 • #23


Halffull-glass
Zitat von Kosmos:
Wenn man sich einen Therapeuten sucht, dann schaut man sich ja die Homepage der Psychotherapeuten an. Wenn einer einen speziellen Abrechnungsvertrag mit einer Krankenkasse geschlossen hat, wird er das in den meisten Fällen auch auf der HP irgendwo erwähnen. Und dann sieht man auch, welche Krankenkassen das sind.

Achso, das ist mir noch nicht begegnet (vermutlich weil ich mich auf Therapeuten mit Kassensitz konzentriert habe). Ich habe seit Beginn meiner Suche alle Kontaktversuche notiert, um im Zweifel auch einen privaten Therapeut per Kostenübernahme bezahlt zu bekommen. Hab aber de facto nur eine (Schema-)Therapeutin gefunden, die das macht, da hab ich demnächst irgendwann ein erstes Gespräch, aber erstmal auf meine Kosten.

02.03.2023 21:21 • #24


K
@Halffull-glas
Das wird Dir schwer begegnen, weil das eine kleine gesetzliche Krankenkasse ist, die an ihrem Stammsitz mit dem Rekrutieren von Privattherapeuten angefangen hat. Aber es gibt auch welche außerhalb dieser Region. Es ist so: Die Therapeuten gehen dann auf diese Krankenkassen zu und so kommen die da rein.

Mein Traumatherapeut kannte sich mit diesen speziellen Deals auch nicht aus. Ich habe ihn dann natürlich deswegen angehauen, damit er das macht. Und er hat dann die Krankenkasse angesprochen, ist deren Vertragspartner geworden und jetzt profitieren eben auch andere Patienten davon, dass ich ihn da reingebracht habe. Die können mir jetzt alle die Füße küssen. Bei uns sind die Krankenkassen ganz scharf auf solche Projekte und neuen Versorgungsmodelle. Die wissen ja nicht mehr wohin mit den ganzen Kranken. Manche Bundesländer sind da scheinbar sehr fortschrittlich und in anderen Regionen ist Stillstand. Da jammern alle und bei uns ist es sehr innovativ.

02.03.2023 22:18 • #25


Halffull-glass
@Kosmos Ich denk mir halt, dass deine Krankenkasse bestimmt trotzdem nicht die einzige ist, die diese Idee hat, oder?

Freut mich aber auf jeden Fall für dich, deinen Traumatherapeuten und alle Nutznießer

Achja, die TK hatte damals meine Therapeutin auch privat bezahlt, als sie von der Gemeinschaftspraxis ihre eigene aufgemacht hat und bis das mit dem Kassensitz alles geregelt war.

02.03.2023 23:04 • #26


K
@Halffull-glas

Ja, da tut sich was. Die Krankenkassen kapieren langsam auch, dass es für sie billiger ist, wenn sie Therapien erhalten, die gut laufen. Wenn die Patienten viel hin und her wechseln müssen, dann bringt das nur noch höhere Kosten. So langsam lernen sie es, dass es sinnvoll ist, gut laufende Therapien weiter zu finanzieren.

03.03.2023 00:19 • #27





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