Pfeil rechts

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hallo ihr lieben!

ich hatte schon immer angst vor strafen und kontrollen bzw. davor, etwas zu tun, was dann später konsequenzen nach sich zieht. ich krieg die krise, wenn ich mit authoritätspersonen u.ä. in kontakt komme. ich fange beispielsweise an zu stammeln wie eine bekloppte, wenn mein chef in der nähe ist oder fange an nervös zu werden, wenn mich vorgesetzte bei der arbeit beobachten. aber damit konnte ich irgendwie umgehen...nicht so angenehm aber erträglich.
nun hat sich meine angst aber ausgeweitet. meine aufmerksamkeit ist auf kameras, vor allem überwachungskameras jeglicher art übergesprungen. ich fühle mich unwohl, wenn eine linse auf mich gerichtet ist...und die sind doch nun wirklich überall und in jedem kaufhaus.
außerdem habe ich mir in den kopf gesetzt, dass auch mein telefon abgehört wird oder meine e-mails kontrolliert werden könnten. versteht mich nicht falsch, ich habe noch nie in meinem leben etwas illegales begangen, daher ist mir mein verhalten unklar.
ich fühle mich nur mittlerweile, nun ja, ständig beobachtet. normalerweise habe ich über solche verschwörungsgerüchte immer gelacht. aber mittlwerweile habe ich panische angst vor kameras und linsen, aber auch vor der möglichkeit vor wanzen und abhörgeräten....obwohl ich noch nich mal was zu verbergen habe. ich hoffe, dass ist nur eine phase und klingt wieder ab. kennt das jemand?! oder hat jemand eine ahnung, wo das herkommt? werde noch mit meinem therapeuten darüber reden...diese phobie ist relativ neu.
danke euch.

26.07.2011 12:02 • 17.09.2011 #1


22 Antworten ↓


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Verfolgungswahn ?? Warum denn ?



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26.07.2011 12:19 • #2


A


Verfolgungswahn?!

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O


Ich denke mal heute könnte man von einem Satelliten im Orbit lesen welchen Wert eine Briefmarke hier unten hätte, würde man sie auf den Tisch legen

Leider kann ich Dich da nicht sonderlich beruhigen . Kameras sind überall. PCs werden mit Sicherheit gecheckt ohne das wir es merken und wer weiss wer wann unsere Mikros oder Kameras was ,heimlich still und leise auf dem Handy aufmacht, ohne das der Bildschirm etwas zeigt ?

Von der Ortung ganz zu schweigen

Deine Angst ist berechtigt,wie ich finde. Ich fühle mich auch unwohl.Es ist sogar möglich das Mikro am Handy einzuschalten wenn es aus ist aber der Akku noch drinn

Big Brother sozusagen und ich weiss nicht wieviele da dranhängen könnten oder schon tun.

Schöne neue Welt. Herzlichen Glückwunsch ! Willkommen im Club

Nur Panik deswegen entwickele ich eben nicht. Das ist wohl der Preis der Bequemlichkeit

Pc Handy und so weiter erleichtern einem einerseits das Leben andererseits....naja. Jede Medalie hat 2 Seiten

26.07.2011 12:27 • #3


Z
hey ozonik! du hast bestimmt verständnis dafür, dass ich mir deine links nicht ansehe. dass meine befürchtung nicht vom himmel fällt, weiß ich bereits. aber die tatsache das mich diese gedanken den ganzen tag verfolgen, ist glaub ich nicht gerechtfertigt. bedenkt man doch vor allem, dass ich ein uninteressantes leben führe und keine kontrolle zu befürchten habe. auch eine gelegentliche abhörkontrolle am telefon sollte mich nicht weiter beunruhigen. aber ich habe schiere panik vor dem gedanken ständig beobachtet werden zu können und gesehen werden zu können. ich war ohnehin nie ein freund davon, im mittelpunkt zu stehen oder fotografiert zu werden! am liebsten stehe ich hinten in der ecke und verhalte mich unauffällig...wisst ihr wie ich meine?

26.07.2011 12:56 • #4


G
Zitat von zimtsternlein:
hallo ihr lieben!

ich hatte schon immer angst vor strafen und kontrollen bzw. davor, etwas zu tun, was dann später konsequenzen nach sich zieht. ich krieg die krise, wenn ich mit authoritätspersonen u.ä. in kontakt komme. ich fange beispielsweise an zu stammeln wie eine bekloppte, wenn mein chef in der nähe ist oder fange an nervös zu werden, wenn mich vorgesetzte bei der arbeit beobachten. aber damit konnte ich irgendwie umgehen...nicht so angenehm aber erträglich.
nun hat sich meine angst aber ausgeweitet. meine aufmerksamkeit ist auf kameras, vor allem überwachungskameras jeglicher art übergesprungen. ich fühle mich unwohl, wenn eine linse auf mich gerichtet ist...und die sind doch nun wirklich überall und in jedem kaufhaus.
außerdem habe ich mir in den kopf gesetzt, dass auch mein telefon abgehört wird oder meine e-mails kontrolliert werden könnten. versteht mich nicht falsch, ich habe noch nie in meinem leben etwas illegales begangen, daher ist mir mein verhalten unklar.
ich fühle mich nur mittlerweile, nun ja, ständig beobachtet. normalerweise habe ich über solche verschwörungsgerüchte immer gelacht. aber mittlwerweile habe ich panische angst vor kameras und linsen, aber auch vor der möglichkeit vor wanzen und abhörgeräten....obwohl ich noch nich mal was zu verbergen habe. ich hoffe, dass ist nur eine phase und klingt wieder ab. kennt das jemand?! oder hat jemand eine ahnung, wo das herkommt? werde noch mit meinem therapeuten darüber reden...diese phobie ist relativ neu.
danke euch.



Ich grüße dich, Zimtsternlein,
mein Mann leidet auch seit vielen Jahren schon an diesen Macken. Überall fühlt er sich verfolgt oder beobachtet. Beim Autofahren ist es besonders schlimm. In allen Autofahrern sieht er Leute, die an ihm interessiert sind und ihn verfolgen, dass sie eine besondere Antenne am Auto haben, um Aufnahmen von ihm zu machen. Manchmal fühlt er sich auch von der Polizei verfolgt, obwohl er ein unbescholtener Bürger ist. Dann ist die Angst so groß, dass er einfach rechts ranfährt, bis das bestimmte Auto an ihm vorbeigefahren ist. Danach ist er in Schweiß gebadet und zittert. Auch meine beruhigende Worte bringen da nichts, weil er glaubt, dass ich mit der Polizei arbeite. Spazieren gehen können wir auch nicht mehr, weil er ständig um sich schauen muss, ob auch niemand zu dicht hinter uns geht. Dann beschleunigt er seinen Gang und es geht ihm ganz schlecht dabei. Mir auch.
Bringt er die Mülltüten runter, ist er überzeugt, dass alle Hausbewohner hinter den Gardinen stehen und ihn beobachten. Deshalb verlässt er nur noch das Haus, wenn er zur Arbeit muss. Da reißt er sich zusammen, aber wenn er dann nach Hause kommt, ist er total erschöpft, weil er ja dort seine Ängste nicht zeigen kann.
Gestern hat er stundenlang an die Decke geschaut und sich mit seinen Freunden unterhalten. Nur denen kann er noch trauen, denn die sind ihm gut gesinnt. Ansonsten fühlt er sich auch in der Wohnung verfolgt. Er erklärt mir oft, dass man ihn immer im Blick hat. Mittlerweile sind sie eine echte Bedrohung für ihn. Bevor er zu Bett geht, wird der Schlüssel im Schloss 2-mal herumgedreht zur Absicherung.
Er kann nachts nur noch mit Licht schlafen und der Fernseher muss auch laufen. Nur so findet er seine Ruhe, warum auch immer. Wenn ich kein Verständnis für sein Verhalten aufbringe, sieht er in mir auch einen stillen Beobachter und nimmt Abstand von mir.
Das Schlimme an der Sache ist, dass ich ja auch meine Macken habe, wenn auch andere. Ich bin eine Angst-Neurotikerin und brauche selbst Trost in bestimmten Situationen.
Leider nimmt mein Mann keine medizinische Hilfe in Anspruch. Warum auch? Es langt doch schon, wenn ich eine Psychotherapie mache. Seine Welt in doch in Ordnung, wie er mir beteuert.
Ja, spreche mit deiner Therapeutin darüber. Sie wird deine krankhaften Wahrnehmungen, wenn ich das mal so nennen darf, richtig einordnen können.
Ich hoffe, ich habe dir keine Angst eingejagt mit der Schilderung der Macken meines Mannes, aber du wolltest ja wissen, ob jemand auch ähnliche Symptome hat.

Ich wünsche dir einen zufriedenen Tag.

Gruß
Glockenblume

24.08.2011 09:12 • #5


Schlaflose
Hallo Glockenblume,

was du von deinem Mann berichtest, kann man wohl nicht mehr Macken nennen, das sind schon eher Psychosen oder sogar schizophrene Erscheinungen. Vor allem, dass er nicht in Behandlung will und seine Welt so in Ordnung findet, ist ein untrügliches Zeichen dafür. Wie hälst du das bloß mit ihm so aus?

Im Gegensatz dazu, ist sich Zimtsternlein bewusst, dass ihre Ängste nicht normal sind und sie ist ja offensichtlich auch in Therapie.

Liebe Grüße

24.08.2011 14:37 • #6


G
Zitat von Schlaflose:
Hallo Glockenblume,

was du von deinem Mann berichtest, kann man wohl nicht mehr Macken nennen, das sind schon eher Psychosen oder sogar schizophrene Erscheinungen. Vor allem, dass er nicht in Behandlung will und seine Welt so in Ordnung findet, ist ein untrügliches Zeichen dafür. Wie hälst du das bloß mit ihm so aus?

Im Gegensatz dazu, ist sich Zimtsternlein bewusst, dass ihre Ängste nicht normal sind und sie ist ja offensichtlich auch in Therapie.

Liebe Grüße



Hallo Schlaflose,
ich wollte eigentlich Zimtsternlein auf Anfrage nur mitteilen, dass mein Mann ähnliche Symptome hat wie sie, ohne seine Diagnose schizophrene Psychose zu erwähnen, um sie nicht zu verunsichern. Ich dachte, man könnte meinen Zeilen entnehmen, dass ich ihre Macken nicht bewertet oder irgendwo eingeordnet habe, denn das ist ja die Aufgabe ihrer Psychotherapeutin.
Sicherlich hat jemand, der sich seines krankhaften Verhaltens bewusst ist und sich dementsprechend auch behandeln lässt, eine bessere Chance, wieder gesund zu werden.
Ich weiß oft selbst nicht, wie ich die Situation mit ihm ertrage. Er tut mir leid und wo soll ich denn hin mit meinen fast siebenzig Jahren? Da bleibt doch nur noch das Altenheim. Und ob es mir dort besser gehen würde. Ich habe Angst, es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Außerdem sagt mir mein Mann immer wieder was würde ich nur ohne dich machen? Ich hole ihn oft aus seine Fantasiewelt heraus (mit Strenge, Güte, Humor) je nach Situation. Ich weiß auch nicht mehr weiter.
Vielleicht hätte ich Zimtsternlein nicht antworten sollen? Mal sehen, wie sie reagiert.

Auch dir einen zufriedenen Tag
Glockenblume

24.08.2011 15:21 • #7


O


zimtsternlein

Du kannst Dir die Links ruhig anschauen. Ist ja nix schlimmes in dem Sinne das Du krank wärst

Ist halt nur die ganz normale Technik heutzutage ?

Ich find die Doku nicht so schlimm. Eher wenn jemand meint ständig verfolgt zu werden oder überall feindliche gegenspieler zu sehen die ihm angeblich an den Kragen wollen usw.



So wie die Doku ist, so ist nunmal unsere Technik

24.08.2011 15:28 • #8


Schlaflose
Hallo Glockenblume,

ich wusste nicht, dass du schon älteren Semesters bist. Ja, das kann ich schon verstehen, dass man da nicht einfach wegkann, zumal ihr ja wahrscheinlich schon sehr lange verheiratet seid. Deine Angststörung ist, denke ich mal, auch durch diese Lebenssituation entstanden. Aber wenn man bedenkt, dass deinem Mann durch ein paar Medikamente sehr gut geholfen werden könnte und dadurch auch deine Lebensqualität verbessert würde, müsste man doch irgendwas machen. Kann man ihn denn nicht dazu bringen, vielleicht mit einem Trick, Tabletten zu nehmen?

Der Beitrag von Zimsternlein ist ja schon ein paar Wochen alt, und sie hat mittlerweile wahrscheinlich mit ihrem Therapeuten über das Problem gesprochen und eine Lösung gefunden.

Liebe Grüße

24.08.2011 16:07 • #9


Z
hallo ihr lieben!

das problem habe ich zwar vor ein paar wochen gepostet, aber gelöst ist es natürlich noch nicht das wird wohl seine zeit brauchen.

@glockenblume: nein, ich danke dir für deine antwort. da fühlt man sich zumindest nicht alleine, obwohl meine ängste mein leben bei weitem nicht so stark beeinflussen wie die deines mannes! ich würde mich jetzt soweit aus dem fenster lehnen und deinem mann eine paranoia zuschreiben...wirklich schlimm finde ich allerdings, dass du ihr so hilflos ausgeliefert bist. das ist bestimmt nicht leicht?!
und ein normales gespräch konnte ihn nie zu einer therapie bewegen? er muss doch einsehen, dass sein verhalten sich von dem anderer menschen unterscheidet! obwohl es natürlich schwierig ist, paranoide menschen zur einsicht zu bewegen.

lg

24.08.2011 16:50 • #10


G
Zitat von Schlaflose:
Hallo Glockenblume,

ich wusste nicht, dass du schon älteren Semesters bist. Ja, das kann ich schon verstehen, dass man da nicht einfach wegkann, zumal ihr ja wahrscheinlich schon sehr lange verheiratet seid. Deine Angststörung ist, denke ich mal, auch durch diese Lebenssituation entstanden. Aber wenn man bedenkt, dass deinem Mann durch ein paar Medikamente sehr gut geholfen werden könnte und dadurch auch deine Lebensqualität verbessert würde, müsste man doch irgendwas machen. Kann man ihn denn nicht dazu bringen, vielleicht mit einem Trick, Tabletten zu nehmen?

Der Beitrag von Zimsternlein ist ja schon ein paar Wochen alt, und sie hat mittlerweile wahrscheinlich mit ihrem Therapeuten über das Problem gesprochen und eine Lösung gefunden.

Liebe Grüße



Hallo Schlaflose,
als ich meinen Mann vor ungefähr 40 Jahren kennen lernte, war ich schon mit Panikattacken, Kontrollzwängen usw vertraut. Der Ursprung hierzu lag wie bei so vielen in der Kindheit. Meine Mutter hatte sich öfters versucht, mit Schlaftabletten umzubringen (Papa war im Krieg) und das konnte man als Kind ja nicht einordnen und so entwickelte sich die Angstneurose mit ihren Folgen. Mit 5 Jahren kam dann noch der sexuelle Missbrauch hinzu, der mich dann später abhielt, ein gesundes Sexualleben zu führen. Dieses Trauma bekam ich auch nie in der Therapie in den Griff. Es war wohl zu sehr verschüttet und schmerzhaft. Als mein Mann in mein Leben trat, wollte ich einfach nur einen großen, starken, beschützenden Mann (Papa). Habe dabei nicht gemerkt, dass er damals schon einen Religionswahn hatte, der sich immer stärker entwickelte bis zur Psychose. Dann fing er an zu trinken. Habe mich ein paar Mal von ihm getrennt, aber wir kamen immer wieder zusammen. Bin wohl eine Co-Abhängige.
Mein Mann hat auch schon versucht, mit mir eine Paar-Therapie zu machen, aber er öffnete sich nicht. Was kann man da machen? Meine Ängste wurden schlimmer und er schlitterte immer heftiger in eine Psychose. Durch meinen Therapeuten weiß ich, dass mein Mann stationär aufgenommen werden müsste, damit man ihn mit entsprechenden Medis einstellen könnte. Lieber würde mein Mann sterben, als freiwillig in eine Klinik zu gehen und Zwangseinweisen kann ich ihn nicht, da er weder für mich noch für andere eine ernste Gefahr bedeutet. Erst muss etwas passieren. Manchmal habe ich schon etwas Angst, wenn ich ihn in seinem Schub reize. Da muss ich vorsichtig sein, damit er nicht ausrastet. Wenn er mal wieder so anders ist, dann tritt auch meine Angst massiv auf. Reden kann ich mit ihm darüber nicht, weil es seine eigenen Ängste verstärkt und er noch psychotischer wird. Ich muss mich also alleine trösten und fangen. Mittlerweile war ich schon 6-mal stationär in einer psychosomatischen
Klinik. Dazu kommen noch die Folgebeschwerden meiner Krebs-Op dazu. Ja, mein Leben ist verdammt hart, aber es könnte noch schlimmer sein. Wenn ich es nicht so sehen würde, hätte ich mir vielleicht schon einen Strick genommen.....
Jetzt habe ich aber zu viel über mich gesprochen.
Zimtsternlein, ich bin erleichtert, dass du meinen Beitrag so genommen hast, wie er gemeint war. Lass mich wissen, wie es bei dir weitergeht. Ja, alles braucht seine Zeit.

Ganz liebe Grüße an Euch beide von der Glockenblume

24.08.2011 18:41 • #11


Z
oh je glockenblume, das hört sich ja alles nicht so gut an )

religionswahn? glaubst du das war sein auslöser? hab auch einen anderen thread gegründet der heißt glaube und psyche, weil ich wissen wollte, ob religion und glaube hilfreich sein können bei einer angsterkrankung. aber das wäre ja dann ein negativ beispiel, so dass ein glaube auch eine psychose hervorrufen könnte. macht ja auch sinn, wenn man an einen beobachtenden und strafenden gott glaubt.

glg und viel kraft schickt dir
zimtsternlein

25.08.2011 12:42 • #12


O


Wobei es noch den Unterschied gibt zwischen Wahn und Fanatismus

Siehe Geschichte da gibts genügend Beispiele

25.08.2011 13:10 • #13


G
Zitat von zimtsternlein:
oh je glockenblume, das hört sich ja alles nicht so gut an )

religionswahn? glaubst du das war sein auslöser? hab auch einen anderen thread gegründet der heißt glaube und psyche, weil ich wissen wollte, ob religion und glaube hilfreich sein können bei einer angsterkrankung. aber das wäre ja dann ein negativ beispiel, so dass ein glaube auch eine psychose hervorrufen könnte. macht ja auch sinn, wenn man an einen beobachtenden und strafenden gott glaubt.

glg und viel kraft schickt dir
zimtsternlein



Liebes Zimtsternlein,
einer gewissen Gefahr bin ich wohl immer ausgesetzt, weil ich nicht weiß und einschätzen kann, wo in einem Schub bei ihm die Hemmschwelle ist. Da er in dieser Phase immer sehr gereizt und ungehalten über die böse Menschheit schimpft, die in der Verdammnis enden wird, weil sie nicht so denkt und fühlt wie er (er sieht sich in dieser Situation immer als Retter, was typisch für eine Psychose ist), habe ich aufgegeben, ihm zu widersprechen, denn dann gehöre ich auch zu den Bösen. Er ist mir dann richtig feindlich gesinnt. Da ich ihn aber auch nicht bestätige in seinem Wahn, zieht er sich in sein Zimmer zurück und hält Selbstgespräche oder spricht mit seinen Freunden an der Decke. Natürlich macht mir das alles schon ein bisschen Angst, aber ich mache das ja jetzt schon so viele Jahre mit und es ist nie etwas passiert (bis jetzt). Obwohl er keine Psychopharmaka o.ä. nimmt, hat sich seine Psychose nicht verschlimmert. Da ich ja selbst noch in Therapie bin, denn sonst könnte ich das hier nicht aushalten, spreche ich natürlich auch immer mit dem Therapeuten über meine hiesige Situation. Im Grunde genommen, ist mein Mann ein sehr schüchterner, introvertierter und unauffälliger Mensch. Ich glaube, weil er seine eigenen Aggressionen nicht wagt auszuleben, überträgt er sie auf andere Menschen, um so über sie schimpfen zu können und seinen inneren Druck loszuwerden.
Mein Mann war schon immer ein sehr gläubiger Mensch. Als sich dann die Psychose bei ihm bemerkbar machte, flüchtete er noch tiefer in seinen Glauben, bis er zum Wahn wurde. Da er sich mittlerweile zu den Auserwählten zählt, findet er auf diese Weise Bestätigung von Gott und glaubt, somit etwas Besonderes zu sein, um so seine Minderwertigkeitskomplexe zu kompensieren. Der strafende Gott gilt nur den bösen Menschen, aber nicht ihm, sonst hätte Gott ihn ja nicht auserkoren. Ich hoffe, ich habe es einigermaßen verständlich erklärt. Ich weiß manchmal selbst nicht mehr, ob ich zu den Guten oder Bösen gehöre. Das zieht mich alles immer sehr runter.
Als er mal wieder mit seinen Freunden an der Decke diskutierte (sie sind ja auch seine Berater), erlaubte ich mir einen Scherz (als Versuch), ging in sein Zimmer und fragte, ob ich ihn mal kurz bei seiner Sitzung mit seinen Freunden unterbrechen dürfte, da wir jetzt essen würden und dass ich das nächste Mal etwas mehr kochen würde, um sie dann auch zum Essen einzuladen. Er nahm dies auch als Scherz auf, meinte aber, dass ich leider seine Welt nicht verstehen würde und dass ich deswegen krank sei und es mir nur in oder durch seine Welt besser gehen würde.
Mir persönlich hilft insgesamt der Glaube an Gott, besser mit meinen Ängsten und bestimmten Lebenssituationen umzugehen. Er vermittelt mir Kraft und Hoffnung. Vielleicht wenn man sich zu sehr hineinsteigert und sich nur noch damit beschäftigt, um einen Anker zu finden, kann man in einen Glaubenswahn/Psychose hineinrutschen?
Nein, du hast nicht zu viele Fragen gestellt. Wenn du noch welche hast, beantworte ich sie dir gerne.

Ein lb. Gruß von der
Glockenblume

25.08.2011 14:32 • #14


Z
das tut mir wirklich sehr leid, glockenblume.

ja was sagt den deine therapeutin zu dem zustand? die muss dir doch ein paar ratschläge gegeben haben?

26.08.2011 10:25 • #15


O
@Glockenblume

Habe in meinem Leben öfter Leute in der Psychiatrie kennengelernt Darunter auch welche mit Psychosen. Doch habe ich noch keinen gesehen der in seiner Psychose einen anderen angegriffen oder verletzt hätte. Die meisten sind dermaßen von sich überzeugt und dem was sie tun, das sie sich über den Dingen stehend fühlen und andere nicht Auserwählte das sowieso alles nicht nachvollziehen könnten

Also hoffe ich und denke mal nicht das es zu Übergriffen kommt. Ich denke das was Du alles schon erlebt hast hat er ja mitbekommen und es hat ihn selber auch belastet. Vieleicht ein Grund so fanatisch im Glauben zu verharren. Er ist vieleicht selber mit vielem nicht klar gekommen. Wie Du schon erwähnt hast.

Er ist in seiner heilen Welt in die er geflüchtet ist. Auch eine Art Schutzmechanismus.

Wenn er nicht will ins Krankenhaus dann lass ihn halt mit seinen Engeln oder Wesenheiten oder Iluminaten seelig werden.

Wer weiß was er so erfährt ? Vieleicht heilt er sich ja selbst letztendlich ? Weiß man es ?
Vieleicht sagen ihm seine Freunde mal das es Zeit ist ins KH zu gehen

Wenn Du meinst er wird eine Bedrohung für Dich würde ich nen RTW kommen lassen und dies erzählen. Wenn er vor ihnen dann auch seine Freunde anspricht ist alles klar. Eine große Hilfe ist Dir dein Mann mit Deinen Problemen in seinem Zusatnd ja nun auch nicht gerade oder ?

Ansonsten wünsche ich Dir von Herzen ganz viel Kraft und Gesundheit und Deinem Mann natürlich auch .

26.08.2011 14:48 • #16


G
Zitat von zimtsternlein:
das tut mir wirklich sehr leid, glockenblume.

ja was sagt den deine therapeutin zu dem zustand? die muss dir doch ein paar ratschläge gegeben haben?



Zimtsternlein, mein Therapeut legt mir immer wieder nahe, gut auf mich aufzupassen und meinen Mann nicht zu provozieren in seinem Schub. Ansonsten soll ich mich nicht zu sehr auf ihn fixieren, damit mir genügend Zeit bleibt, schöne Dinge für mich zu tun, die mich von der ganzen Misère etwas ablenken. Mehr fällt ihm auch nicht dazu ein. Mir auch nicht. Ich muss eben das Beste aus dieser Situation machen.

26.08.2011 20:45 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

G
Zitat von Ozonik7:
@Glockenblume

Habe in meinem Leben öfter Leute in der Psychiatrie kennengelernt Darunter auch welche mit Psychosen. Doch habe ich noch keinen gesehen der in seiner Psychose einen anderen angegriffen oder verletzt hätte. Die meisten sind dermaßen von sich überzeugt und dem was sie tun, das sie sich über den Dingen stehend fühlen und andere nicht Auserwählte das sowieso alles nicht nachvollziehen könnten

Also hoffe ich und denke mal nicht das es zu Übergriffen kommt. Ich denke das was Du alles schon erlebt hast hat er ja mitbekommen und es hat ihn selber auch belastet. Vieleicht ein Grund so fanatisch im Glauben zu verharren. Er ist vieleicht selber mit vielem nicht klar gekommen. Wie Du schon erwähnt hast.

Er ist in seiner heilen Welt in die er geflüchtet ist. Auch eine Art Schutzmechanismus.

Wenn er nicht will ins Krankenhaus dann lass ihn halt mit seinen Engeln oder Wesenheiten oder Iluminaten seelig werden.

Wer weiß was er so erfährt ? Vieleicht heilt er sich ja selbst letztendlich ? Weiß man es ?
Vieleicht sagen ihm seine Freunde mal das es Zeit ist ins KH zu gehen

Wenn Du meinst er wird eine Bedrohung für Dich würde ich nen RTW kommen lassen und dies erzählen. Wenn er vor ihnen dann auch seine Freunde anspricht ist alles klar. Eine große Hilfe ist Dir dein Mann mit Deinen Problemen in seinem Zusatnd ja nun auch nicht gerade oder ?

Ansonsten wünsche ich Dir von Herzen ganz viel Kraft und Gesundheit und Deinem Mann natürlich auch .


Ozonik7,
es kommt darauf an, was die Stimmen dem Psychotiker mitteilen. Es gab doch schon genügend Fälle, wo sie zum Morden aufgefordert haben. Mein Therapeut erklärte mir, mich in acht zu nehmen, wenn ich merke, dass mein Mann die Kontrolle verliert und gefährlich wird. Dadurch fühle ich mich natürlich ständig angespannt und stimuliere meine Ängste.
Vielleicht kann ich seine Freunde mal zum Essen einladen, damit sie mir auch immer freundlich gesinnt bleiben. Man weiß ja nie.
Mein Mann würde nie bei anderen über seine Stimmen, Verfolgungswahn usw sprechen oder dazu stehen. Komisch, da kann er sich zusammennehmen. Ein Schauspieler erster Klasse.
Danke für die guten Wünsche. Was ist ein RTW?

26.08.2011 21:11 • #18


O


Hallo Glockenblume . RTW heißt Rettungswagen ! Nun dann kann ich nur hoffen das er nix verkehrtes gesagt bekommt.

Doch wenn Du ständig in einer Bedrohung lebst ist das doch auch ungesund für Deine Psyche nicht gesund. Meinst Du nicht das er nur spielt irgendwie ?? Denn wie Du sagst redet er bei anderen nie über seine Freunde . Merkwürdig oder ? Wenn er doch sowas von Auserwählt ist braucht er doch eigentlich keine Angst zu haben der Erhabene ?

Ich würde mir eine Lösung suchen. Denn das ist doch auch kein Dauerzustand für Dich oder ? Videocamera oder Fotokamera mit einer flachen Speicherkarte und auf Video drücken . Dann kannste Ihn ja mal heimlich filmen und das dann einem Arzt vorspielen. Vieleicht gibts ja dann doch eine Art Zwangseinweisung. Wenn er ja doch gefährlich werden kann ?

Auf alle Fälle wünsche ich Dir alles nur erdenklich Gute das die geschichte zu einem guten Ende für Dich und Ihn führt .

Ganz liebe Grüße .

27.08.2011 22:20 • #19


G
Zitat von Ozonik7:
:D

Hallo Glockenblume . RTW heißt Rettungswagen ! Nun dann kann ich nur hoffen das er nix verkehrtes gesagt bekommt.

Doch wenn Du ständig in einer Bedrohung lebst ist das doch auch ungesund für Deine Psyche nicht gesund. Meinst Du nicht das er nur spielt irgendwie ?? Denn wie Du sagst redet er bei anderen nie über seine Freunde . Merkwürdig oder ? Wenn er doch sowas von Auserwählt ist braucht er doch eigentlich keine Angst zu haben der Erhabene ?

Ich würde mir eine Lösung suchen. Denn das ist doch auch kein Dauerzustand für Dich oder ? Videocamera oder Fotokamera mit einer flachen Speicherkarte und auf Video drücken . Dann kannste Ihn ja mal heimlich filmen und das dann einem Arzt vorspielen. Vieleicht gibts ja dann doch eine Art Zwangseinweisung. Wenn er ja doch gefährlich werden kann ?

Auf alle Fälle wünsche ich Dir alles nur erdenklich Gute das die geschichte zu einem guten Ende für Dich und Ihn führt .

Ganz liebe Grüße .


Hi Ozonik7,
ich weiß, dass die Situation hier mir nicht guttut, aber ich weiß auch nicht, wie ich sie ändern könnte (auf Grund meines Alters, finanziellen Umstände usw). Ich muss das Beste daraus machen.
So weit ich informiert bin, sind Psychotiker im Schub absolut davon überzeugt, was sie hören, sehen, fühlen, wahrnehmen o.ä. Danach haben sie wieder mehr Einblick und Zugang zur realen Welt. Deshalb kennt sein Umfeld oder sein Arbeitgeber seine kranke Seite nicht, weil er sie vor ihnen versteckt. Das scheint auch gut zu klappen.
Was würde denn eine Video-Aufnahme beweisen? Ein Mann, der zeitweise an die Decke guckt und Selbstgespräche führt und betet? Das reicht doch nicht zur Einweisung.
Außerdem ist mein Hausarzt, der auch der seinige ist, über seine Krankheit informiert.
Mein Mann ist außerhalb des Hauses unauffällig.
Hoffen wir, dass alles Gute geht. Ich weiß ja Bescheid, wie ich mich im Ernstfall verhalten muss.
Danke für deine Mitarbeit'' und guten Wünsche.
Ach ja, was ich noch wissen wollte: Warst du schon mal stationär in einer psychiatrischen Klinik oder hast dort gearbeitet, weil du dich so gut auskennst?

Lb. Gruß
Glockenblume

28.08.2011 12:26 • #20


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Prof. Dr. Borwin Bandelow