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H
habe seit jahren angst vorm einkaufen, vorm nein sagen, leute etwas zu fragen oder auch so am sozialen leben teilzunehmen. ich gehe seit jahren zur arbeit, fahr dann so schnell wie möglich heim. leute, mit denen ich kontakt habe, nehme ich nur noch schemenhaft wahr.gerne auch schnell weg.
usw...
so geht es nicht weiter. ich will an mir arbeiten. nur wo oder wie soll ich anfangen. wer hat da erfahrungen. ich bin mitte dreissig, hab mir immer gedacht das geht schon so weg aber das wird so wohl nichts.

hal

04.12.2007 22:44 • 10.12.2007 #1


6 Antworten ↓


S
Hi hal,

geht mir ähnlich wie dir. Habe auch Probleme beim einkaufen u. natürlich auch mit vielen anderen Sachen. Auf das einkaufen bezogen sind die Probleme mal mehr mal weniger. Ich richte es mir halt so ein wie es am besten geht, z. B. geh ich dann einkaufen, wenn ich weiß der größte Ansturm ist schon vorbei oder ich gehe in Märkte von denen ich weiß, dass da eh meist nicht viel los ist. Das kotzt mich manchmal so an, denn ich weiß ich ordne mich der sozialen Angst total unter und mach die Dinge nicht so wie ich sie eingentlich tun möchte - davon bin schon lange weit entfernt. Das ganze hat sich so zum Selbstläufer entwickelt, das mir mein Leben schon manchmal unreal vorkommt. So was wie Zukunftsplanung betreib ich schon lang nicht mehr, dabei war ich mit Anfang 20 so ein unbeschwerter und glücklicher Mensch.
Leider habe ich durch die Ängste auch keine Arbeit mehr, ich würde sehr gerne wieder arbeiten. Aber ich habe schon im Vorfeld totale Angst, dass ich den Anforderungen nicht genüge. Alleine schaffe ich es einfach nicht, wieder in Arbeit zu kommen. Mir gelingt es auch meine Probleme vor anderen zu verbergen und je mehr ich mir Mühe gebe, dass man mir das Problem ansieht, umso schlimmer wird und dann bin ich gar nicht mehr leistungsfähig.
Naja es irgendwie ein Fass ohne Boden. Ich weiß z. Z. auch nicht mehr recht weiter. Morgen habe ich erstmal einen Termin bei einem Verhaltenstherapeuten. Und nächste Woche bei einer Homöopathie-Ärztin, da ich wenn ich schon Tabletten nehmen sollte, ich nur was pflanzliches nehmen möchte.
In den letzten Jahren war ich schon bei dem ein oder anderen, hat aber unterm Strich alles nichts gebracht. Bin auch schon bei einigen inkompententen Leuten gelandet. Was solls ich weiß ich steh mit dem Problem nicht allein da - aber leider bringt einen das auch nicht weiter....


Ciao, Betti

05.12.2007 16:28 • #2


A


Wie habt ihr angefangen?

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S
Hallo ich nochmal,


habe gerade bemerkt, dass ich den einen Satz verdreht habe.
So soll er richtig heißen:Mir gelingt es auch nicht meine Probleme vor anderen zu verbergen und je mehr ich mir Mühe gebe, dass man mir die Probleme nicht ansieht, umso schlimmer wird es und dann bin ich gar nicht mehr leistungsfähig.
Dann bricht alles wie ein Kartenhaus zusammen..........

Betti

05.12.2007 16:35 • #3


H
Hallo Betti,

da sind wohl einige Sachen die ähnlich sind zwischen der Geschichte von Dir und mir.

Bei mir ist der halt so noch, dass ich noch Arbeit habe. Ich habe halt zwischen den Kontakten mit anderen Menschen immer recht viel Zeit.

Das mit dem Supermarkt kenn ich auch, ärgert mich auch. Aber es geht immer automatisch.

Auch dass das Leben einem nicht mehr real vorkommt, sondern wie ein Film, kenne ich. Das was die Leute sagen kommt mir immer sehr entfernt vor.

Was soll ich noch schreiben. Leute wie Du und ich gibt es viele. Man/Frau sind nicht allein. Leider jedoch einsam. Man muss halt jetzt da wieder rauskommen. Du warst ja schon bei einem Therapeuten gestern.

Ich glaube/ hoffe dass man das schafft. Ich denke auch, dass man dabei auhc gute Sachen erfährt.

Grüsse Hal

07.12.2007 13:37 • #4


S
Hallo Hal,

danke, dass du mir zurückgeschrieben hast.
Ja gestern an Nikolaus war ich bei dem Therapeuten. Ich war 2003 schon einmal bei ihm u. da hat er mir das Angebot gemacht ich soll das Problem stationär behandeln lassen. Doch damals konnte ich mich mit dem Gedanken nicht anfreunden u. habs sein lassen. Er hat mir diesmal wieder das gleiche Angebot gemacht u. diesmal habe ich mich drauf eingelassen, da ich z.Z. keine andere Möglichkeit sehe. Er meinte auch das die soziale Angst bei einem stationären Aufenthalt besser behandelt werden könne als in ambulanter Therapie, die sich ja doch über einen relativ langen Zeitraum erstreckt. Wir haben auch sofort Nägel mit Köpfen gemacht u. uns verständigt wann ich kommen kann. Ich hatte Glück, das kurzfristig noch ein Bett auf der Station frei war. Ansonsten hätte ich wieder 3 Monate warten müssen. Und das Warten ist man auch irgendwann leid, denn man möchte ja wieder zurück in das normale Leben. Hatte auch gestern schon mal die Möglichkeit mir die Station anzusehen. Als ich da war kamen mir die Tränen, habe mich gefühlt wie in einem schlechten Film. Ich frage mich manchmal was ich verbrochen habe, dass ich so eine Krankheit habe. Ich hatte mir mein Leben eigentlich ein bißchen anders vorgestellt. Aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass auch ich eines Tages wieder auf der Sonnenseite des Lebens stehe. Ich weiß ja, dass es auch anders geht.

Liebe Grüße Betti

07.12.2007 19:24 • #5


H
Ja dann echt viel erfolg. Mutig, spontan so zuzusagen aber wohl das richtige.

Und viel Energie für die nächsten Monate.

Hal

09.12.2007 16:28 • #6


S
Danke!
Nächste Woche ist es soweit, ich glaub ich werde das erst einen Tag vorher so richtig realisieren auf was ich mich da eingelassen hab. Aber zum Glück ist es in meiner Stadt - das ist schon mal ein riesen Vorteil. Und wenn ich merke, das ganze bringt mir nichts, hab ich auch jederzeit die Möglichkeit abzubrechen.

Und wie schaut es bei dir aus. Hast du dir schon überlegt was du tun kannst, damit es dir besser geht..........

Greetings Betty

10.12.2007 14:42 • #7





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