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Hallo,

ich habe schon länger eine soziale Ängstlichkeit. Beschäftige mich daher mit dem Thema Selbstakzeptanz. Im Internet finde ich immer wieder 2 Arten von Selbstakzeptanz -so empfinde ich es. Mir wird daher nicht eindeutig, was die Selbstakzeptanz genau ist. Ich würde gerne wissen, wie ich sie erreichen kann.

1.Art) Selbstakzeptanz bedeutet, sich voll und ganz im momentanen Zustand anzunehmen, dabei muss man nicht alles mögen etc., nur akzeptieren. Man soll die Situation annehmen und sich nicht gegen die Realität sträuben. Von da aus ist dann eine Veränderung möglich.

-- woher weiß ich, dass die Selbstakzeptanz erreicht habe? Nicht, dass sich das negativ auf meine Entwicklung auswirkt...

2. Art) Es bedeutet, sich selbst nicht mehr zu verurteilen, den inneren Kritiker zu besänftigen. Es bedeutet, seine Stärken und Schwächen zu akzeptieren. Ein Zustand, in dem ich mich quasi gar nicht mehr verändern brauche.

-- ab da kann ich erst Schritte zur Veränderung einnehmen? Das würde ja ewig dauern, bis ich mich zB sozialen Situationen stellen dürfte, um meine Angst vor Ablehnung zu mindern. Es liest sich immer so, als müsste man sich erst vollkommen akzeptiert haben, um sich zu verändern... Ist das wirklich so? Ich meine, Sozialphobiker machen ja auch zB shame attack Übungen. Aber dafür akzeptieren sie sich ja nicht vorher voll, sonst wären sie ja quasi schon geheilt, oder versteh ich das falsch?

Danke für jede Antwort!

14.11.2018 19:22 • 15.11.2018 #1


4 Antworten ↓


Schlaflose
Zitat von MRen95:
Es liest sich immer so, als müsste man sich erst vollkommen akzeptiert haben, um sich zu verändern... Ist das wirklich so?


Nein, wenn man sich vollkommen akzeptiert hat, dann braucht und will man man sich gar nicht verändern.
In diesem Zustand befinde ich mich.

14.11.2018 19:38 • #2


A


Was ist Selbstakzeptanz?

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TomTomson
Für mich klingen beide Definitionen recht ähnlich und widersprechen sich nicht. Akzeptieren bedeutet wie beschrieben nicht dass du etwas gut heisst bzw. es magst aber dich dennoch nicht dagegen wehrst. Das lässt sich im Prinzip auf so ziemlich alles im Leben übertragen. Das Jetzt ist wie es ist.

Z.B. wenn du an sozialen Ängsten leidest bedeutet Akzeptanz, dass du dir eingestehst, ok ja ich leide an sozialen Ängsten das ist nunmal so. Aber dennoch kannst du dir sagen, ich möchte das gerne ändern.
Diese Einstellung vereinfacht dir an deinen Ängsten zu arbeiten, statt wenn du dich deswegen verurteilen würdest.

14.11.2018 20:21 • x 1 #3


M
Zitat von Schlaflose:

Nein, wenn man sich vollkommen akzeptiert hat, dann braucht und will man man sich gar nicht verändern.
In diesem Zustand befinde ich mich.


Wie hast du es geschafft?

15.11.2018 11:27 • #4


Schlaflose
Das kann ich gar nicht so genau sagen. Es hat sich langsam so entwickelt. Ein großer Anteil daran hat, dass ich in meiner Therapie 2011/12 die Diagnose soziale Phobie/ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung bekam. Das hat mir klar gemacht, dass es nicht meine Schuld ist und nicht an meiner persönlichen Unzulänglichkeit liegt, dass ich bestimmte Dinge nicht machen kann, sondern dass es eine Krankheit ist. Damit habe ich Frieden mit mir geschlossen. Im Prinzip habe ich nie darunter gelitten, dass ich nicht mit Menschen kann und mich vor bestimmten Tätigkeiten und Situationen immer gedrückt habe. Ich habe mich immer nur zerfleischt, weil ich nicht den gesellschaftlichen Erwartungen entsprechen konnte, besonders in Bezug auf Partnerschaft. Ich konnte keine Familie gründen oder überhaupt eine Beziehung eingehen. Es hat mir nie gefehlt, aber es hat mich total gewurmt, dass ich nicht kann, was jeder andere kann, selbst Tiere.

15.11.2018 12:14 • x 1 #5





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