Hallo affenzirkus,
am Anfang ist es etwas schwierig eine gemeinsame Gesprächseben zwischen uns zu finden.
Da Du seit Deiner Kindheit sehr oft ein Vermeidungsverhalten benutzt hast, um Deine Ängste möglichst
nicht zu stark anwachsen zu lassen, wirst Du Dir das heute nicht leicht wieder abtrainieren können.
Wie sehr da die Rolle Deiner Eltern und im Besonderen, die Deiner schwer erkrankten Mutter da mit
hineinspielt kann man nicht so leicht sagen.
Zitat von affenzirkus: bin mir fast sicher, dass ich auch unter ÄVPS (und anderen psychischen Problemen) leide
Zitat von affenzirkus:Meine Psychologin, die sich kaum Zeit genommen hat, meinte es wäre eine bipolare Störung obwohl ich ihr gesagt habe, dass die Symptome eher für ÄVPS sprechen würde.
Meiner Ansicht nach spielt eine Diagnose eine weniger bedeutsame Rolle. Du fühlst doch,
was mit Dir los ist. Also versuche es zu verbessern.
Zitat von affenzirkus: Wie seht ihr das ?
Wie Du bereits merkst, sehe ich einiges ziemlich anders.
Zitat von affenzirkus: ich fühle immer noch die Angst und die Panik vor der Prüfung. Hab sie dann zwar ganz knapp bestanden, aber Ansporn war das für mich nicht
Prüfungsangst tritt sehr häufig auf. Und das fühlt sich auch unangenehm an.
Zitat von affenzirkus: Und Veränderung hat mir damals schon wahnsinnige Angst gemacht.
Das könntest Du üben, das Veränderungen Dir in der Zukunft weniger Angst bereiten.
Zitat von affenzirkus: weil ich immer Panik hatte nicht gut genug zu sein oder zu scheitern.
Viele Menschen haben vermutlich ähnliche Ängste, wie Du sie hier beschreibst. Wenn sie jeoch
versuchen und üben, ihre Ängste ein klein wenig besser in den Griff zu bekommen, geht es
ihnen meistens etwas besser als anderen.
Deine Mutter wird Dir vielleicht leider nicht das Gefühl gegeben haben,
genug zu sein, so wie Du bist.Falls sie das nicht geben konnte, ist es heute für Dich ein wenig schwerer, das heute noch
zumindest teilweise nachzulernen.
Zitat von affenzirkus: Wer an ÄVPS leidet kann bestimmt nachvollziehen wie es mir geht:
Obwohl ich keine ÄVPS habe, kann ich das glaube ich ganz gut nachvollziehen.
Zitat von affenzirkus: Man möchte etwas verändern, kann es aber nicht, weil es eben eine tief sitzende Persönlichkeitsstörung ist.
Es tut mir leid, wenn ich Dir hier versuche zu widersprechen.
Nach meiner Überzeugung kannst Du es nicht verändern, weil Du vermutlich nicht weißt,
wie und warum sich ganz viele psychische Störungen entwickeln und auch nicht weißt, was
Du machen kannst, um Dich bei einigen Dingen nicht hilflos ausgeliefert fühlen zu müssen.
Etwas ganz Wichtiges widerspricht sich dabei aber völlig.
Solange Du immer noch darauf bestehst, das Dir Veränderungen Angst machen, wirst Du Deine
unterbewusst gespeicherten Gedankengänge nur schwer verlassen können.
Wie bekommst Du diesen Widerspruch in Deinen Gedanken aufgelöst? Kannst Du Dir dazu eine
bewusst ausgedachte Meinung bilden? Eine Meinung, hinter der Du auch dann noch stehst,
wenn es mal wieder schwierig wird?
Auch ich habe der Sicherheit in meinem Leben leider etwas zu oft den Vorzug gegeben.
So bin ich eben aufgewachsen. Dadurch habe ich auf manchen Erfolg verzichtet.
Meiner Psyche hat das aber, so glaube ich, meistens ziemlich gut getan.
Viele Grüße
Bernhard