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Ich stecke jetzt wirklich in einer Krise.
Ich hatte seit 8 Jahren starke Schlafprobleme. Ich gehe schon lange in Therapie und nehme Medikamente.
Deswegen dachte ich dass ich nun nach der Elternzeit wieder durchstarten kann.
Mir wurde ADHS diagnostiziert, soziale Phobie und eine Depression.
Ich arbeite als Erzieherin im Kindergarten und habe 3 Kinder Hund und Katze.
Ich nehme venlafaxin 225 mg sowie Elvanse 60 mg. Das ist insgesamt wirklich sehr hoch dosiert. Ich dachte ich hätte die Schlaflosigkeit überwunden. Meine Stimmung ist eigentlich durch die Medikamente richtig gut.
Ich arbeite seit 2 Wochen und tageweise fing es wieder an mit der Schlaflosigkeit. Und jetzt hänge ich wieder mitten drin!
Seit 5 Nächten schlafe ich kaum.
Immer zwischen 2-4 stunden. Zu damaligen Zeiten war es sogar so dass ich die ganze Nacht komplett wach war.
Die letzte Nacht 2 Stunden Schlaf nachdem ich davor schon 4 Nächte Schlaflos war und deshalb habe ich mich heute schon krank gemeldet.
Ich kann nicht mehr und habe starke Kopfschmerzen von dem Schlafentzug.
Aber wie kann das sein? Die Medikamente sorgen doch für eine bessere Stimmung und weniger soziale Ängste. Die Angst ist auch kaum da. Ich bin einfach nur hellwach. Ich erreiche die Psychiaterin nicht. Ich müsste Mirtazapin zum schlafen nehmen aber das darf man zusätzlich zu meinen Medikamenten nicht einnehmen.
Muss ich mich jetzt entscheiden zwischen guter Stimmung und Konzentration oder guter Schlaf?
Meine Kolleginen wissen gar nichts von meinen Problemen.
Das fühlt sich seltsam an dass diese bestimmt denken ich wäre ein sehr positiver energiegeladener Mensch. Wenn die wüssten. Sollte ich sie irgendwann mal informieren falls ich ausfalle ect?
Was mache ich denn jetzt? Die Schlaflosigkeit fängt wieder an. Ich möchte mich keinesfalls direkt am Anfang krank schreiben lassen. Muss ich eventuell kündigen? Ich möchte eigentlich meinen Job nicht verlieren da ich innerhalb der Verbandsgemeinde meines Wohorts angestellt bin.
Ich bitte Euch um Hilfe

Heute 12:23 • 13.03.2025 x 1 #1


5 Antworten ↓


Zitat von MamaAngsthase:
Muss ich eventuell kündigen?

Nein. Warte doch erstmal ab.

Besprech mal mit Deinem Arzt, ob Mirtazepin was wäre. Damit schläfst Du bestimmt.

Es ist auch gegen Angst und Depressionen.

Wahrscheinlich hält Dich die Angst wach, das habe ich auch.

A


Schlaflos- neue Stelle- muss ich kündigen

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Hi, ich leide an schweren Depressionen, Schlaflosigkeit und einigem anderen Mist und habe, nachdem ich im Geschäft massiv gemobbt wurde zig Sachen ausprobiert und nicht vertragen. Nach 3 schlaflosen Nächten war ich nur noch am heulen und total fertig, ich kann so mitfühlen mit dir!

Aktuell nehme ich Venlafaxin retard, seit 2 Tagen auf 150 mg. Der damalige Hausarzt verschrieb mir Mirtazapin, der Psychiater Venlafaxin, beide wissen von den Medis. Der Hausarzt meinte, nur die gleichzeitige Einnahme wäre problematisch, der Psychiater meinte erst beobachten, ne Zeitlang später auf einmal, dass man das in der Tat nicht in Kombination nehmen soll, der Apotheker hat gleich den Kopf geschüttelt... Zuvor hatte ich Quetiapin, davon bekam ich Herz-Rhythmus-Störungen, dann Doxepin (Nase dauerhaft zu)... Das ist bei jedem halt anders...

Also, ich hab das Mirtazapin abgesetzt und das typische ausprobiert, Baldrian, pascoflair, Magnesium, benzos, neurexan, Melatonin (soll man bei Depression gar nicht nehmen, wusste ich aber nicht), Ashwaganda in Kombi mit Rosenwurz. Letzteres hat anfangs sehr gut geholfen (dauert etwas, bis es wirkt), aber entweder wurde von meinem Präparat (nur bei Amazon was rausgesucht) die Mischung verbessert oder das Venlafaxin ist mittlerweile zu hoch. Lt Nebenwirkungen im Beipackzettel kann das Venlafaxin Schlafprobleme verursachen!
Ansonsten bin ich jetzt bei hoggar night hängen geblieben, das wirkt ganz gut und verträgt sich mit hoggar (von der Apotheken Umschau gibt's ne App bzgl Wechselwirkungen). Zwar kein komplettes durchschlafen, aber statt 6x wache ich nur noch 2x auf und bin sofort wieder weg. Was mir auch sehr hilft: Hörspiele aus Kindheitstagen, abends ne Runde spazieren gehen oder Meditation u.ä. von der Mira Dejdar (auf YouTube). Sie hat zu verschiedenen Themen etwas eingestellt.

Ich würde erst noch ausprobieren, bevor ich mich an die Kollegen wende. Ich weiss nicht, ob deine Leute nett sind, wie gesagt ich war im Geschäft zu offen mit meinen Problemen und mir wurde dann alles vorgeworfen, im Mund rumgedreht etc. Von dem her wäre ich da vorsichtig.
Ansonsten: wie viele Stunden arbeitest du, kannst du evtl reduzieren?

Ich drücke dir die Daumen

@MamaAngsthase
Huhu,
Zum einen: Dass du wieder arbeitest und das trotz deiner Diagnosen, ist echt stark. Aber dein Nervensystem muss sich erst mal an die neue Belastung gewöhnen. Die Kombi aus ADHS, soziale Phobie und Depression ist sowieso schon anstrengend – und dann noch Job, Kinder, Haustiere. Das ist keine Kleinigkeit, das ist ein Kraftakt.

Dass dein Körper jetzt mit Schlafproblemen reagiert, ist leider gar nicht so überraschend. Du stehst unter Dauerstrom. Dein Gehirn registriert die neue Belastung und schaltet in den „Alarmmodus“. Dazu kommt das Elvanse, das als Stimulans eh schon aktivierend wirkt. Es ist also möglich, dass dein Nervensystem gerade zu stark hochgefahren ist und sich schwer tut, abends runterzukommen.

1. Muss man sich zwischen guter Stimmung Schlaf entscheiden?

Nein, aber die Balance ist tricky. Venlafaxin in hoher Dosis ist eher antriebssteigernd, Elvanse erst recht. Beide können Schlafprobleme verstärken, vor allem wenn dein Nervensystem eh schon angespannt ist. Das bedeutet nicht, dass du sie absetzen musst – aber vielleicht muss die Dosis angepasst oder eine andere Lösung gefunden werden.

Was kannst du tun, bis du deine Psychiaterin erreichst?
• Schau auf den Einnahmezeitpunkt von Elvanse. Falls du es zu spät nimmst, kann das dein Einschlafen massiv stören. Manche kommen besser klar, wenn sie es sehr früh morgens nehmen.
• Venlafaxin kann den Schlaf auch stören, besonders in hoher Dosis. Das müsste deine Ärztin bewerten.
• Schlafhygiene checken (kein Bildschirm vorm Schlafen, abends kein Koffein, etc.), aber vermutlich hast du das alles schon ausprobiert.
• Falls deine Ärztin Mirtazapin nicht will: Frag nach Alternativen wie Trazodon, das oft mit Stimulanzien kombiniert wird.

2. Solltest du die Kolleginnen einweihen?

Musst du nicht. Aber es kann helfen, wenigstens der engsten Kollegin oder der Leitung zu sagen, dass du aktuell mit Schlafproblemen kämpfst. Nicht mit der kompletten Diagnose, wenn du das nicht willst – aber vielleicht eine abgespeckte Version, damit du nicht komplett allein damit bist.

3. Kündigen oder durchhalten?

Das kannst nur du entscheiden. Aber nicht aus der akuten Erschöpfung heraus. Schlafmangel macht alles schlimmer – die Situation fühlt sich jetzt katastrophaler an, als sie in Wahrheit ist. Warte, bis du wieder etwas stabiler bist, bevor du solche großen Entscheidungen triffst.

Fazit: Dein Körper dreht gerade zu sehr auf, weil die Medikamente + neuer Stresslevel zu viel Power geben. Das sollte mit deiner Ärztin besprochen werden, aber bis dahin kannst du versuchen, die Aktivierung runterzudrehen (z. B. durch Einnahmezeiten, eventuell vorübergehendes Reduzieren nach Rücksprache). Kündigen musst du nicht sofort – aber erst mal schlafen, dann klarer entscheiden.

Ich denke auch, dass es eine starke Umgewöhnung ist, wenn man wieder die Arbeit hat zu dem weiteren familiären und dass das Nevensystem dann eher belastet ist.

Zum einen braucht es Zeit / Gewohnheit / Routinen denke ich und ggf. auch etwas zum runterkommen und abschalten.
Was ja auch zeitlich irgendwie unterzubringen ist.

Wieviele Stunden arbeitest du denn? Vielleicht wäre eine stufenweise Teilzeit etwas, also eher mit wenigen Stunden anfangen und ggf. nach einem halben Jahr oder Jahr einige Stunden mehr versuchen?

Und bgzl. der Medikamente, es gibt auch Kombinationen aus morgens antriebssteigernd und abends schlaffördernd, ich würde das mit dem Psychiater besprechen.

Kündigen würde ich so schnell noch nicht, aber auch schauen, dass dein Nervensystem wieder mehr ausbalanciert werden kann.

Zitat von MamaAngsthase:
Mir wurde ADHS diagnostiziert, soziale Phobie und eine Depression.
Ich arbeite als Erzieherin im Kindergarten und habe 3 Kinder Hund und Katze.

Oh achso und dazu noch. Wir hatten den Beruf als Erzieher mal in einer Supervision durchgesprochen und da wurde echt klar, dass das SEHR herausfordernd ist, da da Reize aus allen Ecken kommen, man ständig Lärm hat und einen Sack Flöhe hütet je nachdem. Das zusammen mit ADHS kann dein Nervensystem auch hochbringen.





Dr. Reinhard Pichler
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