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G
@ Avalon

Warum hast du hier nicht weitergemacht und dich abgemeldet?

21.06.2012 19:24 • #21


A
Zitat von GastB:
@ Avalon

Warum hast du hier nicht weitergemacht und dich abgemeldet?

Ich hatte mich zwischenzeitlich abgemeldet, weil ich nach dem starten des Themas und auch wegen anderer Dinge mal wieder in eine Phase der Unsicherheit gekommen bin.
Das, was mich an meinen Ängsten festhalten lässt sorgt leider auch dafür, dass ich gewisse Arten der Selbstsabotage betreibe, die jeden weiteren Fortschritt verhindern sollen. Dazu gehört auch, dass ich unsicher werde und dann den starken Wunsch habe beispielsweise Forumsaccounts löschen zu lassen - was mir in der Regel bald darauf dann wieder Leid tut .

21.06.2012 21:21 • #22


A


Festhalten an den sozialen Ängsten

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N
Ein bequemes leben und eine sonderstellung durch angsterkrankung? ich weiß nicht, ob das wer so gemeint hat. die meisten blockaden entstehen durch angst vor veränderungen, durch angst vor der leere und der eigenen existenz selbst. das problem ist gleichzeitig auch die ausgangsbasis der störung. man kann sich selbst nach dem grund der damaligen überforderung fragen, vielleicht ist man schon längst dagegen immun. eine weiternetwicklung wird einem eventuell dann nicht bewusst, weil man inmitten seiner angst-routine den freien blick dafür verloren hat. den kann man sich theoretisch trotzdem verschaffen, wenn man das system der objektivierung und konkretisierung durchblickt. hier z. b. von stavros mentzos [RTF] 3.1.5 Neurotische Konfliktverarbeitung

http://www.google.de/search?q=angst+obj ... 80bih=846

was man versteht, davor hat man keine angst. ich muss aber ehrlich sagen, dass ich nicht verstanden habe, um welche beeinträchtigungen es hier im thread geht. wenn vermeidung mit verzicht und mit der anpassung auf die gegebene situation einhergeht, kann es m. e. kaum zum (weiteren) inneren konflikt kommen.
lg nyan

21.06.2012 23:54 • #23


S
@ Avalon Bist du eigentlich in Therapie oder hast du mal eine Therapie gemacht?

@Angstschneewittchen Also bei deinen Posts finde ich mich auch wieder. Das was du beschreibst, dieses Ach, ich habe jetzt so viel geschafft, es geht mir gut und bleib erstmal da wo ich bin kenn ich auch so gut. Es ist immer diese Angst vor neuen Dingen, vor UNBEKANNTEN Sachen, wo mn ja immer ein gewisses Risiko eingeht, wenn man sich auf diese einlässt. Da bekommt man schon, ich schreibe jetzt mal, Schiss. Ich glaube dieser Punkt mit der Selbstständogkeit ist der allerschwerte bei einer Angststörung. es ist wirklich nicht so einfach, diese Blokaden zu lösen und sich aus dieser Angst zu befreien. Es ist wie Nyan schon geschrieben hat, die starke Angst vor Veränderung. Bloß das Problem ist ja dabei, dass sich die Ängste verstärken ( so wie du geschrieben hast) und es können sogar noch Depressionen dazu kommen, wenn man stecken bleibt und sich sozusagen auf seiner Bequemlichkeit ausruht. So ist das wie eine Zwickmühle. .... Ich denke mir manchmal, warum diese bekloppten Ängste exestieren. Andere haben sie nicht und leben glücklich und zufrieden... . Und arbeiten und studieren und gehen ins Ausland und was weiss ich... . Kein Wunder, dass man sich da so minderwertig vorkommt und unsicher wird... . Die Anderen können das alles und machen KEINE Therapie und wir müssen uns mit Ängsten herumplagen.

22.06.2012 17:01 • #24


A
Zitat von sumi:
@ Avalon Bist du eigentlich in Therapie oder hast du mal eine Therapie gemacht?

Nein, weil meine Ängste dies früher gar nicht zugelassen hätten, leider führt selbst unendlicher Leidensdruck nicht automatisch dazu, dass man diesen Schritt machen kann. Heute würde meine deutlich geringeren Ängste so etwas zwar grundsätzlich zulassen, aber dazu müsste ich meine Ängste ja auch überwinden wollen.

22.06.2012 17:57 • #25


A
Zitat:
Ich denke mir manchmal, warum diese bekloppten Ängste exestieren. Andere haben sie nicht und leben glücklich und zufrieden... . Und arbeiten und studieren und gehen ins Ausland und was weiss ich... . Kein Wunder, dass man sich da so minderwertig vorkommt und unsicher wird... . Die Anderen können das alles und machen KEINE Therapie und wir müssen uns mit Ängsten herumplagen.


ja das denke ich auch oft. allerdings denke ich auch manchmal etwas positiver darüber. im endeffekt will uns diese angst ja nur auf den richtigen weg bringen und uns zeigen, dass wir bisher etwas falsch gemacht haben.
ich denke auch, dass jeder mensch ängste hat. wir haben sie eben nur in übersteigerter form und meistens stecken hinter dieser angst auch ganz andere gefühle. und wenn wir ehrlich sind, gibt es so viele menschen, die ein unglückliches leben führen und das auch ganz ohne angststörung. es gibt eben auch viele menschen, die alles können, trotzdem unglücklich und unzufrieden sind und eigentlich eine therapie bräuchten

ich habe das gefühl ich weiß das leben und kleine alltägliche dinge viel mehr zu schätzen als so manch anderer! und die tehrapie hilft mir dabei, besser auf mich selbst zu achten und das leben zu führen, das ich wirklich will.

sumi, versuch das mal aus der perspektive zu sehen! da kommt man sich gleich weniger minderwertig vor.

22.06.2012 18:07 • #26


A
Zitat:
dazu müsste ich meine Ängste ja auch überwinden wollen


@ avalon

bist du denn glücklich und zufrieden mit deinem leben?
hört sich für mich nicht so an. und deswegen denke ich, selbst wenn du an einigen ängsten jetzt noch festhältst, gibt es sicherlich welche, die du loswerden willst. wenn du meinst, dass du jetzt bereit für eine therapie bist, solltest du die chance vielleicht nutzen, denn ich bin mir sicher, dass dir so eine therapie helfen wird auch noch einiges mehr aus dir rauszuholen, was dir bisher verborgen blieb. und vielleicht kommst du dann zu dem punkt, an dem du deine ängste wirklich überwinden willst!

22.06.2012 18:12 • #27


S
@ Avalon Irgendwo meine ich gelesen zu haben, du traust dich nicht zum AA zu gehen und dich arbeitslos zu melden. Wo und wie lebst du denn zur Zeit und die ganzen Jahre? Ich meine ohne Sozialhilfe und mit starken psychischen Problemen...? Ich hoffe, du warst nicht obdachlos?

22.06.2012 18:21 • #28


N
Zitat von angstschneewittchen:
bist du denn glücklich und zufrieden mit deinem leben?

bist du es, schneewittchen? kennst du das allheilmittel?
lg

22.06.2012 18:56 • #29


S
Ach ja wie schön wäre es doch ein Mittel fürs Glücklichsein zu haben . Warum arbeiten die Pharmaunternehmen nicht an so etwas? Aber nein, das wäre ja nicht gut für die, ansonsten würde ja keiner mehr Antidepressiva usw. kaufen *g* . @Schneewittchen naja, es ist nicht immer leicht, eine Therapie anzufangen, vorallem wenn man schlechte Erfahrungen gemacht hat. Ich habe ja auch gezögert. es ist immer so eine Angst da und man muss sich da ja auch öffnen können und das ist so eine Überwindung... . Und mit den Jahren staut sich so Einiges an.... . Da hat man so Baustellen in ALLEN Bereichen.

Ja , du hast recht, wir sollen doch positiv denken lernen , nicht wahr. Ja, manchmal überkommt mich doch dieses Selbstmitleid und diese Warums. Wenn man sich so umaschaut und andere anscheinend glücklichere Menschen sieht. Aber du hast recht.

Ich habe das oft, wenn ich negative Gefühle habe, dass diese in Ängste umschwanken. Kennt ihr das auch? Also, wenn ich gestresst bin, kommen Angstgefühle hoch, wenn ich Hunger habe oder mich irgendwie unwohl fühle, kommen auch Ängste hoch oder wenn ich krank bin oder irgendwas nicht vertrage... .

Viele Grüße , Sumi

22.06.2012 19:59 • #30


A
@ nyan

natürlich gibt es kein allheilmittel. da muss jeder seinen eigenen weg finden. das soll ja auch keine kritik oder einen vorwurf darstellen, sondern zum denken anregen.
nein, ich bin weder glücklich noch zufrieden, aber ich suche einen weg um das wieder zu werden.

@ sumi

natürlich ist es nicht einfach eine therapie anzufangen und sich einer völlig fremden person zu öffnen. aber eben wenn sich da jahrelang einiges angestaut hat und man an allen ecken und enden zu kämpfen hat, ist es um so besser da ein bisschen unterstützung zu haben. auch wenn man schlechte erfahrungen mit pyschotherapeuten sammelt, die sind ja nicht alle gleich und verschiedene therapieansätze gibt es ja auch. muss man eben ausprobieren

Zitat:
Ja, manchmal überkommt mich doch dieses Selbstmitleid und diese Warums. Wenn man sich so umaschaut und andere anscheinend glücklichere Menschen sieht.

ja solche phasen hab ich auch. aber mit selbstmitleid und neid tut man sich selbst eben auch keinen gefallen, deswegen versuch ich da so positiv zu denken

Zitat:
Ich habe das oft, wenn ich negative Gefühle habe, dass diese in Ängste umschwanken. Kennt ihr das auch? Also, wenn ich gestresst bin, kommen Angstgefühle hoch, wenn ich Hunger habe oder mich irgendwie unwohl fühle, kommen auch Ängste hoch oder wenn ich krank bin oder irgendwas nicht vertrage... .

ja das kenne ich auch. ich denke aber das kommt von der dauernden wachsamkeit bzw davon, dass wir so übersteigert auf unser innenleben achten. wenn ich hunger habe und nichts zu essen kriege, fühle ich mich schlapp, was an sich noch nicht schlimm ist, aber dann geht die angstspirale los. ich denke dann womöglich kipp ich um weil ich unterzuckert bin oder das leicht schwummrige gefühl ist eigentlich ein vorzeichen einer panikattacke etc. ähnlich ist es bei allgemeinem unwohlsein oder wenn ich krank bin.

was genau meinst du aber mit negativen gefühlen?
meine erfahrung ist da, wenn in meinem kopf plötzlich gedanken/gefühle sind, die ich bisher unterdrückt habe und mir dann auffällt, dass ich mich damit null auseinandersetze weil es z.b. unangenehme oder schwierige themen/situationen sind, dann kommen bei mir auch angstgefühle hoch.

22.06.2012 23:30 • #31


A
Zitat von angstschneewittchen:
@ avalon

bist du denn glücklich und zufrieden mit deinem leben?

Ich denke, dass es nicht viele Menschen gibt, die wirklich völlig zufrieden mit ihrem Leben sind. Daher bin ich natürlich auch nicht zufrieden mit meinem Leben, besonders weil es so anders verlaufen ist und mir meine Ängste immer wieder im Weg stehen.
Ich kann aber ganz sicher sagen, dass ich mich durchaus glücklich fühle, besonders weil ich inzwischen gelernt habe vieles gelassener zu sehen und nicht mehr jeden Mist im Leben auf meine Gefühle wirken zu lassen.
Eine tiefe Selbstakzeptanz und Selbstfreundschaft sind für mich inzwischen besonders wichtig geworden, gerade weil mein Leben so ist, wie es ist.
Weitere Fortschritte könnten und würden mich natürlich noch glücklicher machen, aber erzwingen möchte ich es trotzdem nicht.
Um glücklich zu sein benötigt es eigentlich nicht das Erreichen von Zielen und das ständige hinter dem Glück hinter her rennen. Ich habe zumindest gelernt, dass es viel wichtiger ist, wie man mit sich selbst umgeht und zwar besonders dann, wenn man so ein unerfülltes Leben führt.
Ich beobachte inzwischen gerne andere Menschen, wobei mir aufgefallen ist, dass es viele gibt, die eigentlich alles im Leben haben und trotzdem nicht glücklich und zufrieden sind. Es ist dann ein seltsames Gefühl, wenn ich, der viel weniger hat, dann solche Menschen bemitleidet.

Zitat von angstschneewittchen:
hört sich für mich nicht so an. und deswegen denke ich, selbst wenn du an einigen ängsten jetzt noch festhältst, gibt es sicherlich welche, die du loswerden willst. wenn du meinst, dass du jetzt bereit für eine therapie bist, solltest du die chance vielleicht nutzen, denn ich bin mir sicher, dass dir so eine therapie helfen wird auch noch einiges mehr aus dir rauszuholen, was dir bisher verborgen blieb. und vielleicht kommst du dann zu dem punkt, an dem du deine ängste wirklich überwinden willst!

Natürlich möchte ich die verbliebenen Ängste los werden, um ein erfüllteres Leben führen zu können, aber erzwingen will ich es auch nicht. Vielleicht würde mir eine Therapie helfen, aber vielleicht auch nicht. Eigentlich ist es auch egal, weil ich längst weiß, dass ich nie eine Therapie machen werde.

23.06.2012 08:32 • #32


N
Zitat von angstschneewittchen:
@ nyan

natürlich gibt es kein allheilmittel. da muss jeder seinen eigenen weg finden. das soll ja auch keine kritik oder einen vorwurf darstellen, sondern zum denken anregen.
nein, ich bin weder glücklich noch zufrieden, aber ich suche einen weg um das wieder zu werden.

Hallo schneewittchen, du bist schon mal glücklich und zufrieden gewesen? das würde mich persönlich glücklich und zufrieden stellen, denn ich habe es in meinem leben noch nie geschafft! und mittlerweile will ich es auch nicht mehr.

lg

23.06.2012 11:09 • #33


A
@ avalon

kein mensch ist vollkommen glücklich und zufrieden mit seinem leben! aber doch hat jeder glückliche momente/phasen und das finde ich sehr viel wichtiger.natürlich sollte man sich so akzeptieren wie man ist und es ist natürlich nicht das ziel ständig dem glück hinterherzurennen. und du sagst ja selbst, dass dich weitere fortschritte glücklicher machen würden. also warum keine therapie versuchen? hast da wohl so schlechte erfahrungen gemacht oder wovor hast du angst? dabei geht es ja nicht darum ein perfektes leben oder fortschritte zu erzwingen, sondern darum, sich überhaupt mal tiefergehend mit seinen problemen zu befassen. und ob dir eine tehrapie hilft oder nicht weißt du ja erst dann, wenn du es ausprobiert hast warum bist du dir denn so sicher niemals eine therapie machen zu werden?

@ nyan

ja ich bin schonmal glücklich und zufrieden gewesen. das ist ja kein dauerzustand, aber momente, die mich glücklich und zufrieden machen hatte ich schon einige im laufe meines lebens. waren auch meistens eher kleinigkeiten als jetzt weltbewegende situationen. du hattest in deinem gesamten leben noch nie einen glücklichen moment? eine situation in der du einfach nur zufrieden mit dir und deinem leben warst? ich denke das ist auch eine sache der ansprüche und erwartungen. jeder mensch definiert eben glück und zufriedenheit anders. was müsste denn für dich passieren, damit du glücklich und zufrieden bist?

23.06.2012 18:54 • #34


S
Huhu ,

@Angstschneewittchen. Man darf nicht vergessen, dass ich derzeit an depressiven Verstimmungen leide. Da neigt man leider zu solchen zum Teil seehr negativen Gedankengängen und Selbtmitleid usw... . Ich hatte auch weniger Schwindel heute *yees* . Mit negativen Gefühlen meinte ich so das was da steht und auch was du beschrieben hast, wo man am liebsten Probleme, schwierige Themen, Entscheidungen!! verdrängen würde. Das ist bei auch so eine Sache. Am liebsten alles Unangenehme unter den Teppich kehren... . Nur dann verstärken sich die Ängste und da kann man schlecht davon laufen.

@Avalon Ich kenn auch so einige Menschen, die anscheinend alles haben. Wenn ich mir allein meinen Verwandtenkreis ansehe... . Haben mich dort so Einige noch vor Jahren bemitleidet, dass ich meine Angsterkrankung gekriegt habe und erstmal nichts machen konnte, während sie Familien gegründet und Kinder bekommen haben und Berufen nachgegangen sind. Naja, mittlerweile kann ich ja so Einiges machen ( was zum Teil sie sich nicht mal zutrauen würden - z.B quer durchs Land ganz alleine reisen) und was sehe ich, wenn ich wieder auf sie treffe auf Familienfesten o.ä.. Da sitzen Leute mit allem, was so glücklich machen sollte, Kinder, Ehemann, Ehefrau, Arbeit, Auto, Geld, Urlaub was weiss ich und ziehen ein Gesicht als ob alles auf der Welt sch*** wäre und rauchen eine Zig. nach der anderen... . Und wundern sich auch noch warum es mir jetzt so gut geht. Und manchmal denke ich mir, kommt da auch Neid hoch, schließlich habe ich ja auch gelernt durch die Therapie das zu machen und anzupacken, was ich wircklich will und nicht etwas zu machen, weil es jemand ( die Eltern, die Verwandten, die Gesellschaft usw) von mir erwartet. So, das mal dazu. Ich denke, viele Menschen trauen sich nicht, so zu leben wie sie es wircklich wollen, d.h. sie gehen z.B. Berufen nach, die ihre Eltern ihnen empfohlen haben oder gründen Familien, weil es heutzutage so der Brauch ist und die Eltern das von Ihnen erwartet haben usw. . Daraus sind viele Menschen dann nicht mehr richtig zufrieden.

23.06.2012 20:30 • #35


A
Zitat von sumi:
schließlich habe ich ja auch gelernt durch die Therapie das zu machen und anzupacken, was ich wircklich will und nicht etwas zu machen, weil es jemand ( die Eltern, die Verwandten, die Gesellschaft usw) von mir erwartet.

Ich wusste leider noch nie in meinem Leben, was ich wirklich will, so dass dies auch der einzige Grund für mich wäre, der mich zu einer Therapie bewegen könnte.
Mich würde daher sehr interessieren, welche Therapie du diesbezüglich gemacht hast und wie du dann gelernt hast diesen eigenen Willen herausarbeiten zu können.

23.06.2012 21:02 • #36


S
Ich habe eine Kognitive Verhaltenstherapie gemacht. Einiges dazu steht auch bei Wikipedia. Um herauszufinden, was man will, kann ich dir einige gute und wichtige Übungen vorstellen. Die erste ist die einfachste und erscheint auf den ersten Blick etwas kitschig, hilft aber: Stell dir vor eine Fee würde bei dir vorbeikommen und dir drei Wünsche erfüllen: Jetzt ohne lange nachzudenken und vorallem wenn ALLES möglich wäre: Welche Wünsche wären das? Da kannst du etwas aufschreiben und dann hast du schon etwas, was du sehr gerne haben würdest oder tun würdest.
Die zweite Übung ist komplexer und die habe ich aus der Therapie gelernt, also selbst auch gemacht. Diese ist sehr hilfreich. Du nimmst die ein leeres Blatt und einen Kugelschreiber und schreibst oben Die Soll-Liste. Und jetzt kommts. Schreib ALLES auf, was du deiner Meinung nach alles sollen müsstest: Also: Ich sollte eine Frau haben; Ich sollte eine Familie haben; Ich sollte einen guten BEruf haben; Ich sollte Kinder haben; Ich sollte verheiratet sein; Ich sollte in Österreich leben; Ich sollte studieren usw.. . So. Dann unterteilst du die Liste in zwei Spalten: 1. Meine eigenen Erwartungen an mich / Was ich sollen müsste und 2. Die Erwartungen der Anderen (Mutter,Vater, Verwandte, Gesellschaft usw) an mich / Was ich der Meinung Anderer nach sollen müsste . Du musst nicht unbedingt alles neuscheiben, du kannst auch deine eigenen Erwartungen an dich stehen lassen und die Erwartungen Anderer wegstreichen. Wenn du damit fertig bist, schau dir genau an, was die Erwartungen von dir an dich selbst sind. Z.B. Ich solltel in Österreich leben; Ich sollte eine Frau haben.( Die anderen Solls gehören zu den Erwartungen der Anderen, z.B. deiner Mutter, die streichst du weg). Und frage dich was will ich wircklich machen / haben? Und wandle dann deinen eigenen Erwartungen an dich in Wünsche / Ziele um. Alles klar ? Tolle Übung oder, habe diese damals auch gemacht und hatte eine ganze Liste voll und vorallem ist diese Übung auch interessant. So kann man erfahren, was unser Hirn so unterbewusst speichert und was wir an Wünschen haben.

23.06.2012 22:34 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

S
Und was ich noch ergänzen wollte: Wenn man eigene Wünsche herausgearbeitet und sich diese zu Zielen gesetzt hat: Dann kann man überlegen WIE man dieses Ziel erreicht. Und bitte REALISTISCH überlegen, also bei den eigenen Erwartungen etwas schrauben und NICHT ZU VIEL erwarten. Also: Ich möchte heiraten und am besten schon nächsten Monat o.ä.. ( vollkommen unrealistisch und überzogen ). Immer kleine Schritte in Richtung Ziel machen bis man es dann irgendwann erreicht hat . Mit den kleinen Schritten hat es den Vorteil, dass man nicht so schnell und leicht entmutigt wird und gleichzeitig motiviert wird, immer weiter zu machen und es stärkt das Selbstbewusstsein. Hat alles wieder mit diesen Erwartungen zu tun. Mir wurde es so erklärt bei den Erwartungen: Wenn man Angst hat in ein Geschäft zu gehen : NICHT vorrausplanen und wenn man sich gut fühlt, DANN zum Geschäft gehen. Zuerst NUR zum GEschäft gehen, sich auf eine Bank vor dem Schäft setzen und dann wieder nach Hause. So und das als Erfolg bezeichnen! Dann steigern: Also beim nächsten Mal ganz kurz ins Geschäft gehen und wieder raus gehen. und die nächsten Male immer länger bleiben bis man den Dreh raus hat.

Hoffe, ich konnte ein wenig helfen, Sumi

23.06.2012 23:07 • #38


N
Zitat von angstschneewittchen:
@ nyan

ja ich bin schonmal glücklich und zufrieden gewesen. das ist ja kein dauerzustand, aber momente, die mich glücklich und zufrieden machen hatte ich schon einige im laufe meines lebens. waren auch meistens eher kleinigkeiten als jetzt weltbewegende situationen.

und trotzdem möchtest du den weg zurück finden? zu den - vermutlich - kurzen augenblicken? ich habe auch die vermutung, dass bestrebungen dieser art z. t. auf den einfluss der gesellschaft oder auch den der eltern zurück gehen, weil diese vom trend der suche nach glück profitieren. das hat u. a. auch mit den umsätzen und dem fortbestehen der konsumindustrie und des systems überhaupt zu tun, und ebenfalls mit dem ehrgeiz der eltern. sie möchten gerne ein erfolgreiches und glückliches kind in die welt entlassen, was eine option darstellt, von der sie wissen, dass sie sie selbst nie erreicht haben. die innere instanz, die uns dazu zwingt etwas anderes zu sein als wir sind, die uns ermahnt nicht stehen zu bleiben, sondern ständig auf der suche nach der erfüllung unserer ideale zu sein - sprich der innere kritiker -, verkörpert die ansprüche und anforderungen unserer eltern, spiegelt aber ebenfalls den druck der gesellschaft, den sie zwecks der selbsterhaltung auf jeden einzelnen ausübt.

uneffektiv finde ich die suche aus folgenden gründen: a) die mühe zu diesen kurzen augenblicken zu gelangen ist anhand der kurzlebigkeit der freuden keine frage der effizienz, und b) ohne diese suche nach glück und zufriedenheit gäbe es das gefühl des unglücklich-seins und der unzufriedenheit vermutlich nicht.. gut gibt es nur in abhängigkeit von schlecht, sonst wäre alles gleich. das denken definiert und benennt glück und unglück, zufriedenheit und unzufriedenheit, gut und schlecht. das bedeutet aber nicht, dass das denken beim benennen stehen bleiben muss; das denken kann sich in alle mögliche richtungen wandeln, das wissen wir ja aus den therapien.

Zitat von angstschneewittchen:
eine situation in der du einfach nur zufrieden mit dir und deinem leben warst? ich denke das ist auch eine sache der ansprüche und erwartungen. jeder mensch definiert eben glück und zufriedenheit anders. was müsste denn für dich passieren, damit du glücklich und zufrieden bist?

das passiert mir manchmal, selbst wenn das kein gefühl des glücks ist, dessen gegenteil das unglücklich-sein wäre. eher ein gefühl der leichtigkeit, wenn die last der gedanken, die last der erinnerungen und die der sorgen um die zukunft augenblicklich nicht vorhanden sind. ich weiß aber, dass ich diesen zustand nur abwarten und nicht danach streben kann, weil beim bemühen um etwas gedanken nicht still stehen, sondern sich vermehren und mit der zeit verfestigte muster bilden, die nicht so leicht aufzulösen sind. und der zustand, den ich meine, ist nur ohne diese muster erlebbar.

Zitat von sumi:
Ich sollte eine Familie haben; Ich sollte einen guten BEruf haben; Ich sollte Kinder haben; Ich sollte verheiratet sein; Ich sollte in Österreich leben; Ich sollte studieren usw..

sumi, hast du durch diese übung etwas erreicht? unabhängig davon: du hast erzählt, dass du vor dem abi öfter krank gewesen bist. wie ist das bei dir jetzt? kannst du deine ausbildung fortsetzen, oder einem beruf nachgehen, oder hast du dir jetzt eine auszeit genommen?

liebe grüße
nyan

24.06.2012 00:54 • #39


S
Zitat von sumi:
Ich sollte eine Familie haben; Ich sollte einen guten BEruf haben; Ich sollte Kinder haben; Ich sollte verheiratet sein; Ich sollte in Österreich leben; Ich sollte studieren usw..

sumi, hast du durch diese übung etwas erreicht? unabhängig davon: du hast erzählt, dass du vor dem abi öfter krank gewesen bist. wie ist das bei dir jetzt? kannst du deine ausbildung fortsetzen, oder einem beruf nachgehen, oder hast du dir jetzt eine auszeit genommen?

liebe grüße
nyan[/quote]


Hallo nyan,

Ja, diese Übung hat mir sehr viel gebracht und mir geholfen, zu sehen was ich wircklich will und was nicht.
Überhaupt sollten wir Angstpatienten uns erstmal klar machen, dass wir keine Durchschnitts-Menschen sind, sonst hätten wir keine Angststörung. D.h. du musst dir klar machen, dass du sehr intelligent, SEHR kreativ, sensibel, talentiert bist und sehr viel Energie in dir steckt - also dass du so Einiges kannst und so Einiges in dir steckt ( Wir neigen immer dazu, uns zu unterschätzen) - wie ansonsten könntest du diese ganzen Ängste und PAs durchstehen, die dazu auch noch alltäglich sind? - das mal als Denkanstoß.

Ich bin mitten im Abi so richtig eingeknickt, dh. PAs ohne Ende, starke viele Ängste und der ganze Körper hat rebelliert, also ständige Magenprobleme, Schwitzen ohne Ende ( mir war immer warm) usw. . Das kam durch den ganzen Stress, den ich hatte. Ich habe damals bei meiner Mutter gelebt, welche eine soz.Phobie hat ( war aber nie in Behandlung deswegen!!) und so ziemlich darauf ausgerichtet war, ein möglichst gutes Ansehen bei Allen zu haben und sie wollte eine perfekte Tochter haben. Ich sollte also immer funktionieren und auch so gut wie möglich funktionieren - egal wie ICH mich fühlte, ich wurde also so ziemlich übergangen - meine Wünsche wurden ignoriert, was ich wollte oder nicht wollte, ob es mir schlecht ging oder ob ich viel Stress hatte - das war egal. So, und dann kam es wie es halt kommen musste: Durch diesen Druck sammelte sich so Einiges an und da es ja egal war, ob es mir schlecht ging, ich musste ja immer weiter machen ( perfekt in der Schule sein, angepasst sein, so wie die Mutter es halt wollte) - dann hat der Körper total rebelliert und ist so richtig durchgedreht.

Jetzt sind die ganzen Krankheiten, die ja Symptome dieses ganzen Stresses waren, natürlich weg. Also keine Magenschmerzen mehr usw. . Jetzt achte ich auch mehr auf mich und übergehe mich nicht mehr so wie früher ( bloß um jeden Preis funktionieren). Wenn ich jetzt irgendwelche Symptome wahrnehme, dann weis ich, dass ich es langsamer angehen muss und dass ich zu viel Stress habe.

Ich habe nach der Übung mir angeschut, was ich selbst möchte und was andere bloß von mir erwarten. Es stand ganz groß im Raum, dass ich studieren sollte. Also habe ich auf dem Blatt aufgeschrieben: Ich sollte studieren. Dann habe ich überlegt, ob das mein Wunsch ist. Es hat sich herausgestellt, dass die Anderen es von mir erwarten, aber ich wollte das (erstmal) nicht. Jetzt kommts. ( Meine eigenen Wünsche sind so ziemlich überdreht, also jetzt bitte nicht erschrecken). Ich wollte unbedingt etwas in Richtung Selbstständigkeit machen. Und habe mich dann zum großen Leid meiner Eltern(Ach was machst du denn?; MAch doch was Anderes; Das ist doch zu unsicher; Gehe doch wieder lernen usw) selbstständig gemacht. Ich muss mir bis jetzt noch anhören, wann ich denn endlich was Anständiges mache und studieren gehe...(Und das von der ganzen Verwandschaft... ). Naja, aber ich liebe das was ich mache und ich will nichts Anderes machen. Es macht so einen Spass und ich merke das auch an mir selbst, dass ich viel zufriedener und glücklich bin. Das Studieren ist eine tolle Sache ( mache ich viell. später), aber es kommt MIR so langweilig vor: dieses Rumsitzen und zuhören und dann lernen und lernen..und das so viele Jahre immer das Gleiche... . Ich brauche Abwechslung, da mir schnell langweilig wird. Die Selbstständigkeit aufzubauen hat zwar ein ganzes Jahr enormer Arbeit gedauert, aber es hat sich gelohnt und jetzt bin ich auf der Suche nach meiner erster eigener Wohnung in einer anderen größeren Stadt. Das ist so mein nächstes Ziel.
Das Ziel / den Wunsch, was ich noch habe, ist es, ins Ausland zu gehen. Überhaupt würde ich wahnsinnig gerne die ganze Welt bereisen und später mal im Ausland leben. ( Ich schrieb ja, dass meine Wünsche überdreht sind). Im Verwandtenkreis haben viele in meinem Alter geheiratet und Kinder bekommen und wo es mir besser ging, hat man von mir erwartet, dass ich das auch mache, aber das möchte ich einfach nicht (derzeit). Aber hey, dafür bin ich so viel zufriedener und glücklicher als vorher und empfinde mein Leben als spannend und nicht so langweilig. Mit den Erwatungen der Anderen muss man leben lernen und diese nicht mehr so überbewerten.

24.06.2012 12:14 • #40


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