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S
Weiss gar nicht wie ich das ausdrücken soll. Hatte als Kind nie das Gefühl von Sicherheit. Bin im Dauerstress aufgewachsen und konnte mich bei niemanden anlehnen.

Als Erwachsene spüre ich häufig den Drang nach Gefühl von Sicherheit, Safeplace, Komfortzone. Das hat dazu geführt, dass ich früher fast nur zu Hause war. Einfach weil hier der einzige Ort war an dem ich mich geborgen und sicher gefühlt habe. Hab mich total isoliert fühlte mich wohlig dabei.

Später dann habe ich festgestellt dass es doch so viel zu erleben gibt. Meine Freunde mussten mich zu Aktivitäten überreden quasi. Wollte einfach nicht raus aus der Komfortzone.

Mit den Jahren habe ich quasi die Freiheit geschmeckt und bin seitdem an dem Punkt, dass ich sehr viel unternehme und oft unterwegs bin. Bin ehrlich gesagt stolz darauf ! Ich hab einfach gefallen daran gefunden aktiv zu sein und mitten im Leben zu stehen !

Manchmal überrumpelt es mich dann aber wieder und ich habe das Bedürfnis mich wieder zurück zu ziehen. Einfach hier in meiner eigenen heilen Welt zu bleiben. Am liebsten über Tage! Vor allem wenn neue Situationen auf mich zukommen! Dates sind da der Spitzenreiter, sowie Urlaube !

Das einzige was mir dabei geholfen hat war ins kalte Wasser zu springen, weiterzumachen immer wieder im Klaren darüber sein dass meine Sicherheit in mir liegt! Dass ich in der Hand hab wann und wo und wie ich Grenzen setze mir damit meine Sicherheit erschaffen kann auch außerhalb meiner geschützten Wände. Selbstliebe hilft mir ebenso.

Aber dass diese Wellen von Überforderung Drang wegzulaufen, mich zu isolieren immer wieder kommen je nach Lebenslage ; das ist wohl ein Teil von mir oder ? Da hilft nur Akzeptanz und Konsequenz oder? Weil weg bekommt man das wahrscheinlich nicht komplett?

Hat jemand Tipps? Bzw weiss jemand in etwa wie ich das hier meine ?

13.06.2022 22:06 • 14.06.2022 x 1 #1


17 Antworten ↓


Gaulin
Zitat von Sunnyl:
Hat jemand Tipps? Bzw weiss jemand in etwa wie ich das hier meine ?

Absolut! 1 zu 1... Ich lese mal mit, weil Rat habe ich leider auch keinen.

13.06.2022 22:09 • x 2 #2


A


Bedürfnis nach Sicherheit

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S
Manchmal habe ich auch Triggerpunkte die ich nicht immer verstehe. Zb wenn ich an einem Ort bin ich mich aus unerklärlichen Gründen plötzlich zu Hause fühle. Also wenn Orte sich total vertraut anfühlen und es keinen Grund dafür gibt?

Oder wenn Menschen, vor allem Männer mir in kleinster Form beschützerisch gegenübertreten. Dann muss ich sehr aufpassen nicht in Abhängigkeiten zu geraten.

Ach keine Ahnung. Manchmal sind Dinge für mich besonders, die für andere selbstverständlich sind. Einfach weil ich sie so nie kannte.

13.06.2022 22:10 • x 1 #3


4_0_4
Ein beschädigtes Urvertrauen oder Grundlegendes Sicherheitsgefühl kann man kompensieren.

Ob das ganz weg geht ist indidviduell und hat sehr viele Faktoren die das beeinflussen.
Ebenso wie der Weg damit umzugenen, bzw. was man für sich an Therapiemodulen für sich nutzen kann.

13.06.2022 22:11 • x 2 #4


S
Zitat von Gaulin:
Absolut! 1 zu 1... Ich lese mal mit, weil Rat habe ich leider auch keinen.

Habe zb jetzt aktuell eine Situation wo ich jemanden daten will, aber mir absolut unsicher bin wie der Mensch drauf ist. Aber die Neugier ist so groß. Aber die Angst auch.

13.06.2022 22:11 • x 1 #5


S
Zitat von cube_melon:
Ein beschädigtes Urvertrauen oder Grundlegendes Sicherheitsgefühl kann man kompensieren. Ob das ganz weg geht ist indidviduell und hat sehr viele ...

Ich weiss zb dass ich auf einem guten Weg bin und habe mich extrem weiterentwickelt. Aber manchmal wird es dann wieder schwierig. Und dann weiss ich nicht was ich tun könnte.

13.06.2022 22:12 • x 1 #6


Gaulin
Zitat von Sunnyl:
Habe zb jetzt aktuell eine Situation wo ich jemanden daten will, aber mir absolut unsicher bin wie der Mensch drauf ist. Aber die Neugier ist so groß. Aber die Angst auch.

Das geht mir immer so bei Leuten, die ich nicht kenne oder aber nur flüchtig. Angst vor Beurteilung, Ablehnung, oder sonst was negatives...

13.06.2022 22:13 • x 2 #7


4_0_4
Zitat von Sunnyl:
Und dann weiss ich nicht was ich tun könnte.

So was wie ein Urvertrauen habe ich nicht. Ebenso ist das Grundlegende Sicherheitsgefühl bei mir quasi inexistent.

Für mich ist das eine lebenslange, kontinuierliche Aufgabe das bei mir zu regulieren und mich stetig weiter zu entwickeln.

Grundlegendes Wissen wie das Angstzentrum arbeitet, bzw. wie wir Informationen filtern, finde ich elementar wichtig. Ebenso Wissen über innere und äussere Grenzen, Rasterdenken, Imagination.

13.06.2022 22:16 • x 3 #8


S
Zitat von cube_melon:
So was wie ein Urvertrauen habe ich nicht. Ebenso ist das Grundlegende Sicherheitsgefühl bei mir quasi inexistent. Für mich ist das eine ...

Ja so fühle ich mich ! Als wäre es lebenslange Aufgabe das zu regulieren in allen Lagen des Lebens. Und mal klappt es besser und mal schlechter. Aber eigentlich normal oder ? Also wenn man in blöden Verhältnissen aufgewachsen ist oder ?

13.06.2022 22:19 • x 2 #9


4_0_4
Zitat von Sunnyl:
ber mir absolut unsicher bin wie der Mensch drauf ist. Aber die Neugier ist so groß. Aber die Angst auch.

Das kann gut ausgehen, ebenso wie es Du dein Angstzentrum evtl. ungünstig programmierst.

Das AZ will dich vor Schaden bewahren, auch gegen deinen bewussten willen. Und wenn ihm es zuviel wird, schiebt es einen gerne einfach mal in die Symptome.

Exposition mit Maß und Ziel ist hier gefragt.

13.06.2022 22:20 • x 3 #10


S
Naja und wenn man sieht dass man einem Menschen vertrauen kann und so akzeptiert ist wie man ist, dann fühlt man sich ja wohler.

Aber wenn man neue Leute kennenlernt muss man erstmal wieder alles abwägen..

13.06.2022 22:21 • #11


4_0_4
Zitat von Sunnyl:
Also wenn man in blöden Verhältnissen aufgewachsen ist oder

Das Angstzentrum, die Amygdala, ist der älteste Teil des Gehirns. Es wird u.a. durch Gene und Erfahrungen der Eltern und einem selbst programmiert.

Kommt es zu ungünstigen Situationen in der Kindheit, wo für das Kind selbst emotional unaushaltbar sind, kann ein Trauma entstehen. Unabhängig davon wird der Reizfilter und das AZ so programmiert, das es zukünftig vor weiteren Situationen warnt.
Wenn man diese Mechanismen einmal verstanden hat und zwar logisch, wie emotional, kann man lernen leichter damit umzugehen.

Ziel ist es eine automatisierte Selbstregulation des AZ zu trainieren. Denn jede bewusste Regulierung kostet Energie und kann sich eben, so wie bei dir anfühlen.

13.06.2022 22:26 • x 1 #12


4_0_4
Zitat von Sunnyl:
Naja und wenn man sieht dass man einem Menschen vertrauen kann und so akzeptiert ist wie man ist, dann fühlt man sich ja wohler.

Aber wenn man neue Leute kennenlernt muss man erstmal wieder alles abwägen..


Ja, das nennt man Befriedung von Bereichen. Kommt aus dem Rasterdenken.

13.06.2022 22:27 • #13


4_0_4
Wenn Du wirkliches Interesse hast dich da weiter zu informieren, sag bescheid

13.06.2022 22:29 • x 1 #14


Gaulin
Zitat von cube_melon:
Wenn Du wirkliches Interesse hast dich da weiter zu informieren, sag bescheid

Ich hätte auch Interesse

13.06.2022 22:50 • x 1 #15


4_0_4
Rund um das Thema Trauma und Therapie, gibt es einen Kanal den ich sehr empfehlen kann.
Es ist der Kanal von Dami Charf:

https://www.youtube.com/c/DamiCharf

Wenn Du interesse daran hast, wie ich einen Umgang damit gefunden habe:

-geh auf mein Profil - mein Gästebuch - oberster Eintrag. Hier ist ein Inhaltsverzeichnis meines Blogs hier im Forum.

13.06.2022 23:01 • x 2 #16


Gaulin
Zitat von cube_melon:
Es ist der Kanal von Dami Charf:

Die kenne ich.
Sie erklärt alles super und verständlich und hat so eine beruhigende bzw gelassene Art mit Humor.

13.06.2022 23:41 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

4_0_4
Zitat von Gaulin:
Die kenne ich.
Sie erklärt alles super und verständlich und hat so eine beruhigende bzw gelassene Art mit Humor.

Cool, denn sie ist noch relativ unbekannt.

Auch ihre Ansätze, bzw. ihr Verständnis über Traumatherapie sind etwas abseits der mainstream Konzepte.
Persönlich finde ich diese näher an Betroffenen. Wie so eine Art Missing Link.

14.06.2022 08:52 • x 1 #18


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