So kompliziert ist das nicht.
Es ist wie bei allem im Leben, man muss den Mittelweg finden. Die einen Menschen wachsen behütet auf, die anderen mittelprächtig und andere ganz mies. Im Erwachsenenleben macht auch jeder seine Erfahrungen. Manche landen gut, andere in der Mitte, erleben Gutes, wie Schlechtes, ein Drittel hat verstärkt mit widrigen Bedingungen zu kämpfen.
Und aus dieser Vorerfahrung heraus interpretieren Menschen das, was ihnen im Jetzt und Hier entgegenkommt. Und da muss man leider sagen, dass das Gehirn ein Mischpult ist. Das, was wir wahrnehmen, dass kommt zu 99 % aus der abgespeicherten Erfahrung. Dh,, wer schlechte Erfahrungen gemacht hat, wird von Anfang an Angst haben, dass das wieder passiert, was er schon erlebt hat. Das sind Schäden und im Alltag schlagen sich die nieder.
Manche Menschen sind im alltäglichen Umgang so unkompliziert. Man kann ganz frei alles machen und muss sich nicht groß Mühe geben und mit denen hat man immer gute Laune, alles läuft, man hat immer einen postiven Kontakt mit denen. Das sind die Glücksfälle im Leben, die positiven Neutrone. Mit denen will jeder gerne und die können mit fast jedem.
Und als Gegenpol haben wir die anderen, die sind dauernd brüsiert, legen jede Wörtchen auf Geldwaage, nehmen alles persönlich, können nicht sachlich bleiben, ziehen jede Thematik auf die Beziehungsebene, statt auf der Sachebene zu bleiben, geraten schnell in Konflikte, fühlen sich dauernd abgertet, unterratet, nicht genug gesehen, ständig angegriffen und jeder außenrum weiß schon, dass mit den Genossen nicht gut Kirschen essen ist. Wenn jemand klug ist, dann agiert er von Anfang an vorsichtig, damit man das Tier nicht aus der Hölle lockt, provoziert nichts und umschifft die gekonnt, wo es nur geht. Diejenigen, die das sind, sind sich aber der Probleme, die sie für ihr Umfeld schaffen bewusst. Diese Menschen stressen ihr Umfeld. Und sie selbst empfinden ihr Umfeld als Belastung, haben tausend Bedingungen und Forderungen an ihr Umfeld. Und wehe, dem wird nicht nachgekommen, dann spucken diese Drachen Feuer.
Es gibt diese Flamenwerfer, Drachen, Tellermienen überall. Und das Umfeld ist genervt und gestresst davon. Aber man kann es letztlich nicht ändern, als sich damit zu arrangieren. Solche Leute kriegt man nicht umerzogen. Das sind schwer psychisch geschädigte Leute, die eigentlich nie irgendwo zu integrieren sind, es sei denn, alle anderen spielen für die Kindergärtner. Da gilt auch: Der Klügere gibt nach.
Ich hatte eine solche Kollegin. Es gab ganz viele Angebote von anderen Kolleginnen an sie, privat was zu machen. Aber die war sowas von misstrauisch, parnoid, unfähig zu vertrauen, hat in allem einen Angriff gesehen, dass nach und nach alle sie haben fallen lassen. Das kommt davon, wenn man dauernd die beleidigte Leberwurst spielt, weil man meint, dass andere wieder nicht nett genug zu einem gewesen wären. Sie ist ganz normal von allen behandelt worden, wie andere auch. Aber in ihrer Wahrnehmung war es so, dass ihr alle das Leben zur Hölle machen...
Anderswo hatte ich einen Vertrag bekommen, weil meine Freundin dort schon gearbeitet hat. Dann hat sie mich vorgewarnt, dass ich in die Verwaltung zu Frau X müsste. Und dann hat sie tief Luft geholt und hat gemeint:Da musst Du Dich innerlich drauf vorbereiten! DAS IST EIN DRAAAAACHEN!. Ja, sie war einer.
Wenn man diese Dame (diesen Drachen) gefragt hätte, wer Stress und Ärger macht, hätte sie garantiert gesagt, dass die anderen Mitarbeiter das Problem. Schon bevor einen die das erste Mal gesehen hat, hat sie einen gehasst.
Man muss sicher seine Grenzen wahren. Aber wenn man die Prinzessin auf der Erbse ist oder die dauerbeleidigte Leberwurst, das Sand im Getriebe, die Spaßbremse, weil man bei allem überreagiert und Streit anfängt, dann macht man auch was falsch.
Die Mehrheit entscheidet mit ihrem Sozialverhalten, was die gängigen sozialen Regeln sind und nicht Einzelpersonen, die entweder zu kritisch und zu schnell eingeschnappt sind, als auch zu lockere Menschen nicht, die nicht mitbekommen, was die Grundanstandsregeln sind. Man sagt halt z.B. nicht ungefragt zu jemandem Du, so man sich gewöhnlich siezt.
Aber der Maßstab dafür, was normal und üblich ist, das ist die Mehrheit der gesunden Menschen und nicht das Empfinden von pathologisch kranken Menschen.
Man sollte sich nicht alles gefallen lassen, aber diejenigen, die im sozialen Kontakt nur unter optimalen Bedingungen funktionsfähig sind, gelten zu recht als nicht belastbar. Als Fachmensch würde ich so eine Person nicht ins Team holen. Das ist ein fauler Apfel im Korb einer Firma. Da gibt es Leute, die können mehr ab und sind dabei noch gut drauf.
01.05.2023 16:31 •
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