Pfeil rechts

Freyr
Ich versuche mich kurz zu fassen, um meine Ängste und Sorgen zu verstehen muss man allerdings auch etwas Vorgeschichte kennen. Fangen wir mal an (Vorstellung als neues Mitglied werde ich morgen in Angriff nehmen)...

Kindheit : Keine Probleme, normale Familie mit Eltern und Bruder. Keine armen Verhältnisse.

Jugend:

Negativ:

Sehr schlimme Akne, starkes Mobbing in der Schule (6. - 9. Klasse) deswegen, persönliche Veränderung, verschiedene Außenseiter Trends mitgemacht die mich noch stärker in den Kreislauf des Mobbings gezogen haben, hatte viele Goth-/ Emo / Metal Freunde(was mich als einziges aufgebaut hat), die meisten davon mit ähnlichen Problemen, angefangen zu Rauchen, stark zu trinken, 3mal die Schule gewechselt wegen des Mobbings, Fluchtverhalten entwickelt (bei unangenehmen Situationen einfach davon gelaufen), Familie durch Wutausbrüche fast zerstört, Androhung der Eltern mich in ein Internat zu stecken hat es nochmals verschlimmert, Suizid-Versuch mit 16 Jahren (mit einem Messer - das war so das schlimmste was ich gemacht hatte) wurde rechtzeitig verhindert

Positiv:
In der Mobbingzeit hatte ich immerhin 3 Beziehungen (2 davon relativ kurz) mit einigermaßen normalen (Gesellschaftlich gesehen) Mädchen.
Durch den abendlichen Gang in Kneipen soziale Kontakte gehalten um nicht komplett abzusinken

Nach der Schule / ab 19 Jahren:

- 2 Jahre keine Ausbildung gefunden wegen psychischen Problemen, auch sonst nichts gemacht (Angst vor anderen, Angst vor Zurückweisung)
- Freundin (die ich heute noch habe - ich bin 24) kennengelernt, wurde von Eltern nicht akzeptiert
- Ausbildung angefangen
- Eltern haben Freundin nicht akzeptiert weil sie mit mir zusammenziehen wollte
- Nach mehreren schlimmeren Streitereien von den Eltern auf die Straße gesetzt
- 6 Monate lang Obdachlos geblieben (Freundin hat noch weiter weg gewohnt und ich musste zur Arbeit) / bei Freunden gehaust
- Ausbildung im Laufe der halben Obdachlosigkeit verloren
- Mit Freundin zusammengezogen, angefangen Zeitarbeit zu machen
- Mit 20 Vater geworden
- Neue Ausbildung angefangen
- Seit 3 Jahren eine schöne Wohnung mit Frau + Hund und Kind - finanziell gesehen eher eng, aber machbar

Nach diesem Kuddelmuddel zu meinen aktuellen Problemen, die seit genau einem Jahr bestehen, und damit angefangen haben das ich bei einem Nebenjob schlimm gemobbt wurde. (Man wollte mich los haben - bis dahin war ich ausnahmsweise mal drei Jahre glücklich und zufrieden mit meinem Leben)

Man sagte mir (Job im Supermarkt zum Regale einräumen) ziemlich deutlich nach anstrengender Arbeit ich würde stinken und damit die Kunden verjagen. Es hätten sich schon viele beschwert das ich so nach Schweiß rieche. Dieses Spiel hat man solange getrieben bis ich hingeschmissen habe und gegangen bin.

Ich habe das Gefühl das hat alles wieder aufgerissen was ich irgendwie hinter mir lassen konnte. Ich ziehe mich seit einem Jahr extrem zurück, auch Zuhause, anstatt mit meinem Kind was zu unternehmen. Ich komme Abends aus der Arbeit heim und könnte jeden Tag heulen obwohl nichts schlimmes passiert ist. Ich habe regelrecht Angst vor sämtlichen Veranstaltungen mit vielen Leuten, Angst vor meinen Arbeitskollegen und vor alltäglichen Sachen (an der Kasse anstehen, zum Arzt gehen, vor allem das Wartezimmer halte ich nicht aus) - ich fühle mich sogar unter Freunden nicht mehr so wohl wie sonst.

Ich habe permanent Angst vor kritischen Blicken, vor Zurückweisungen, vor persönlichen Angriffen. Es macht in den meisten Fällen keinen Sinn, aber es ist einfach so, ich kann nichts dagegen tun.

Es hat alleine ein halbes Jahr gedauert bis ich mich damit meiner Freundin anvertrauen konnte. Ich habe es einfach nicht aus mir heraus gebracht. d v

Ich hasse mich inzwischen auch selbst, was ich sonst nie in der Art getan habe, trotz des ganzen Mobbings in der Schule.
Ich habe ein paar Muttermale im Gesicht (Akne, Pickel etc. sind seit Jahren weg), die hab ich mir während des letzten Jahres auf eigene Kosten entfernen lassen weil sie plötzlich gestört haben. Ich habe einen leicht Schiefen Schneidezahn, ist mir bis vor ein paar Monaten nicht einmal wirklich bewusst gewesen. Jetzt renne ich von KFO zu KFO und versuche krampfhaft diesen Zahn gerade zu kriegen. Ich bin ständig bei Hautärzten weil mir irgendetwas in meinem Gesicht nicht gefällt. Ich habe das Gefühl solange diese Sachen nicht weg sind, kann ich nicht glücklich sein weil ich mich hässlich fühle und Angst habe dafür ausgelacht zu werden. So ging es mir vorher nie, ich war nie so Eitel und kritisch zu mir selbst.

Am schlimmsten ist es bei Meetings in der Firma und einfach beim arbeiten im Großraumbüro. Ich habe panische Angst davor zu stinken! Ich fange inzwischen an zu schwitzen, nur weil ich Angst habe ich würde stinken. Und löse das wovor ich Angst habe damit selbst aus. Das ist mir total peinlich und ich kann nichts dagegen tun. Das hat sicher was mit dem Nebenjob zu tun.

Ich weiß einfach nicht weiter, auch der Psychologe bei dem ich letztens nach langer Überwindung war war keine Hilfe. Er meinte er könne mir nicht helfen, das ist nichts schlimmes, das geht wieder weg. Ich sehe das anders.

Meine eigene kleine Familie leidet sehr darunter, weil ich seit diesem Ereignis unerträglich geworden bin. Ich bin unfair zu allen, sehr leicht reizbar und Aggressiv. Das bin ich nicht, ich fühle mich nicht mehr wohl mit mir selbst. Ich habe einfach das Gefühl diese ganze Sache hat mich in ein riesiges Loch geworfen. Wo mein altes ich ist weiß ich einfach nicht. Aber ich hätte es gerne wieder. Ohne Selbstbewusstsein und Stärke macht es einfach keinen Spaß mehr, ich hab keine Kraft mehr dafür.

Wer sich den Text bis hierher angetan hat - vielen Dank! Wenn mir jetzt noch jemand sagen kann ob es ihm mal ähnlich ging - vielen Dank! Ich bin für jede Reaktion dankbar.

Liebe Grüße

Edit:

Ich sehe gerade - falsches Unterforum. Sorry!

21.07.2016 21:45 • 22.07.2016 #1


1 Antwort ↓

Icefalki
Klingt ganz in Richtung Depression. Such einen PsYchiater auf, der kann dir medi verschreiben, ein Psychologe nicht.

Wenn es dir dann besser geht, versuche deine Traumata aufzuarbeiten. In einer Depression gelingt das eher schlecht.

22.07.2016 16:54 • #2





Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag