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M
Hallo an Alle...

Bin heute mal wieder an einem verzweifelten Punkt angelangt. Immer wenn ich bei meinem Schwiegereltern bin (und dort muss ich ab und zu sein, weil mein Freund ja bei ihnen wohnt) geht es meinem Bauch wieder schlechter, kurz: ich hab mit Blähungen und Durchfall zu kämpfen und ständig Angst, dass man davon etwas zu hören bekommt und das bekommt man auch wenn sich in mir die Panik aufbaut und mein Körper auf 180 ist. Es ist mir dann so peinlich ständig aufs Klo zu gehen, zudem das Klo direkt neben der Küche ist (wo auch immer die Mahlzeiten stattfinden :/ ) und dann trau ich mich selbst dort nicht mich gehen zu lassen ... das heißt es gibt keinen Rückzugsort was meine Angst wahnsinnig verstärkt und somit auch meine Darmprobleme. Und genau das ist doch auch ein Problem bei der Agoraphobie, welche auch bei mir festgestellt wurde: man ist an einen Ort gebunden, kann nicht so schnell ausreißen und hat Angst sich peinlich zu machen, da man leider wegen fehlender Rückzugsmöglichkeit ausgeliefert ist. Deswegen krieg ich meistens so schon Angst vor solchen Situationen, da muss es meinem Bauch noch gar nicht schlecht gehen. Kino ist für mich der absolute Horror und mit der Familie meines Freundes wäre es das erst recht, denn ich möchte ja einen guten Eindruck machen. Zug und Bus fahren ist noch machbar, da muss ich aber zuvor 10 mal aufs Klo gegangen sein. In der Schlange im Supermarkt denke ich immer Oh bitte bitte bleib ruhig, denk jetzt nicht nach! Sonst spielt dein Bauch verrückt aber meist ist es dann bei diesem Gedanken schon soweit und alles verkrampft sich.
Angefangen hat das als ich 17 war, also vor 5 Jahren. Ich aß einen Döner und bekam in der Stadt solche Blähungen, dass ich diese nicht mehr halten konnte. Es hörte zum Glück niemand, aber von da an, hatte ich immer Panik, dass das nochmal passieren könnte und von da an hat mein Bauch auch verrückt gespielt. Ich habe seitdem keine Kontrolle mehr über mein Leben, sondern das haben die Launen meines Darms. Und es war mir so unheimlich peinlich, dass das bis heute niemand weiß. Mein Freund weiß von meiner Agoraphobie, aber dass das spezifisch mit meinem Reizdarm zusammenhängt, das weiß er nicht und das wusste nicht mal meine Therapeutin. Dass ich zu diesem Problem auch Agoraphobie sagen konnte, fand ich immer beruhigend, denn das war einfach nicht so peinlich wie der Satz: Ich hab Angst zu pupsen ... das klingt so lächerlich, und wie kann man sich nur wegen so etwas so fertig machen? ... das würden doch alle denken..., und das ist mir so peinlich. Ich bin sogar einmal sitzengeblieben, als ich nach der Realschule Abitur machen wollte. Ich hab mich erstens in meiner Klasse nicht wohlgefühlt und dann war da noch mein Bauch. Ich habe mich ständig NUR auf meinen Bauch konzentriert und natürlich kam nichts vom Schulstoff bei mir an. Ich bin sitzengeblieben und kam in eine neue Klasse wo ich auch echt gute Freunde gefunden habe, und da ging es meinem Bauch auch etwas besser. Ich hatte zwar trotzdem noch jeden Tag mit Durchfall und Blähungen zu kämpfen, aber ich habe mich nicht mehr so hineingesteigert was alles unheimlich erträglicher gemacht hat und was dazu beigetragen hat, dass ich sogar mein Abitur hingekriegt hab. Es war auch erleichternd, dass man zur Prüfung nur einzeln aufs Klo durfte
Trotzdem bin ich wieder an einem Punkt der Verzweiflung, denn trotz dieser langen Zeit, trotz Erfolgserlebnisse, möchte dieses Problem einfach nicht gehen und ich könnte die ganze Zeit heulen deswegen. Denn ich kann einfach nicht so sein wie ich möchte. Es geht einfach nicht. Wenn man Grippe hat, kann man ja auch nicht freudig draußen rumspringen auch wenn man eigentlich der Typ dafür wäre. Und so kann man das ja auch nicht mit Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall. Man kann immer selbst enscheiden, wer man sein möchte, aber ich fühle mich so machtlos meinem Körper gegenüber. Es ist so kräfteraubend... ich begebe mich trotzdem in Situationen vor denen ich Angst habe...seit Jahren, aber es wird nicht besser. Der Ort an dem ich gebunden bin ist mein Körper und es ist unmöglich von ihm auszureißen. Was soll ich denn noch tun?

26.07.2011 16:55 • 13.11.2011 #1


17 Antworten ↓


H
Bei mir war es zur Zeit des Reizdarmes so, dass der Durchfall immer dann kam, wenn ich nicht pupsen konnte. Horrorsituationen waren eigentlich nur Seminare und Meeints, aber das passierte nicht so oft. Zuhause war es da anfangs schon peinlicher, als meine heutige Frau bei mir einzog. Ich musste ihr erklären, dass ich zeitweise ziemliche Blähungen hatte. Die Blähungen sind mir selber aber nicht peinlich. Und im Supermarkt, im Vorbeigehen schon gar nicht. Ich weiß nur, dass ich nach der zweiten Unterdrückung auf jeden Fall ein Klo finden muss, weil der Darm sich nicht lumpen lässt.

Also, wenn du dir angewöhnst, dass die Gase sofort raus müssen, dann wird sich auch der Durchfall deutlich reduzieren.

Übrigens habe ich durch Zufall bei einem Heilpraktiker und Osteopathen herausgefunden, dass meine Pupse höchstwahrscheinlich durch die Ernährung kamen. Das stimmte zwar, weil ich nach Verzicht auf Laktose umgehend beschwerdefrei war. Allerdings hatte mich vorher irritiert, dass ich auch gepupst hatte, obwohl ich an dem Tag noch gar nichts gegessen hatte. Aber das hatte dann nervöse Gründe und die waren eher durch die Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit bedingt und sind irgendwann verschwunden.

Wenn ich heute beruflich unterwegs bin und nicht weiß, was es zu essen gibt, dann esse ich einfach nur die Hälfte und keinen Fall so wie früher, bis ich nicht mehr konnte. Seitdem habe ich das Problem in den Griff gekriegt und auch die Angst, was alles passieren könnte, ist verschwunden. Die Angst nährt sich ja bekanntlich selbst und deshalb kann man sie auch genauso gut selber aushungern lassen.

Grüße
Heilstrom

30.07.2011 14:58 • #2


A


Ist der Reizdarm nicht auch eine Form von Agoraphobie?!

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M
Also bei mir ist es so, dass ein unterdrückter Pups nicht einen Durchfall bedingt. Selbst wenn schon alles draußen ist habe ich ganz schnell Blähungen. Ich habe auch oft das Gefühl, dass ich auch eher nicht pupsen muss, wenn ich weiß, was da so drückt sind keine Gase. Das beruhigt mich machnmal sogar. Wenn ich pupsen muss kann ich vorher nicht einschätzen ob er laut oder leise wird. Dann unterdrücke ich sie und dann entwickelt sich das letztendlich garantiert zu einem lauten Pups. Dennoch ist das Risiko, dass ich peinlich auffalle höher wenn ich es mir nicht verdrücken würde, auch wenn das heißt alles staut sich zusammen. Es ist ein Teufelskreis. Wenn es laut in der Umgebung ist dann versuch ich natürlich etwas von den Gasen loszuwerden. Aber wie sieht es denn in Situationen aus wie zum Beispiel in Fahrstühlen, in einer ruhigen U-Bahn, irgendwo Schlange stehen d.h. Menschen vor und hinter einem, Wartezimmer, Unterricht - vor allem bei Prüfungen und Tests, beim Essen - vor allem bei Menschen vor denen man sich anständig benehmen will oder muss.
Mein Hauptproblem sind eigentlich die Blähungen. NUR mit Durchfall könnte ich sogar noch leben.
Ernährungstechnisch verzichte ich schon oft auf bestimmte Dinge oder esse kaum etwas. Meistens habe ich wegen dem Völlegefühl eh keinen Appetit. Aber wenn ich weiß ich bin ein paar Tage zu Hause da kann ich ziemlich viel und auch alles essen. Aber da kann ich ja auch pupsen und aufs Klo gehen soviel und wann ich will.

01.08.2011 15:00 • #3


H
Ich weiß nur, dass ich über zehn Jahre lang rumgepupst habe, mal mehr und mal weniger. Ich kann mich auch an Szenen erinnern, wo ich eindeutig wegen irgendwelchen Ängsten Blägungen kriegte, z.B. vorm Schwimmunterricht oder vor Prüfungen. Ich nannte die als Jugendlicher schon Angstfürze.

Danach waren die wohl nervös bedingt, weil ich mit meinem Leben total unzufrieden war. Erst seit zwei Jahren bin ich weitgehend pupsfrei und das selbst dann, wenn ich Lebensmittel mit Laktose esse. Am Sonntag abend war es sogar eine Riesenpizza und es nichts passiert. Ich dachte schon, da wäre Analogkäse drauf gewesen. Früher hätte ich danach sofort aufs Klo gehen müssen.

Ich wette bei dir hat es auch irgendwas mit den Lebensumständen zu tun. Irgendwas fehlt dir bestimmt.

Heilstrom

02.08.2011 16:22 • #4


M
Was hat sich denn vor zwei Jahren in deinem Leben verändert, dass du heute so beschwerdefrei bist?
Ich merke auch das es sehr viel Kopfsache ist, aber ich kann meine Aufgeregtheit auch kaum noch kontrollieren und somit auch nicht meinen Bauch. Im Moment habe ich frei. Fange erst Ende September mit dem Studium an. Ich hab so Angst peinlich aufzufallen.
Freundesmässig hat sich alles ziemlich zerstreut. Jeder wohnt jetzt woanders oder hat andere Bekanntschaften gemacht. Aber trotz dass ich sehr gute Freunde in der Schule hatte, hatte ich diese Probleme. Vor allem früh, weil mein Darm immer erst eine Zeit lang braucht bis er in Schwung kommt und dieser Schwung kam dann immer in der Schule. Ich hab Angst, dass mir das Studium auf den Magen schlagen wird. Ich möchte ja auch gut sein und etwas leisten...
Was mir eben auch noch Sorgen bereitet ist, dass ich so panisch werde wenn die Eltern von meinem Freund in der Nähe sind, einfach aus Angst davor, was wohl mein Bauch als nächstes vor hat ... und dann gehts ja auch schon rund.
Das ist alles so komplex...mir platzt gleich der Kopf.

02.08.2011 17:26 • #5


H
Mit den Eltern von meiner ehemaligen Freundin war das auch schlimm. Da gab es mal eine mehrstündige Autofahrt und ich saß hinten mit ihr. Ich war noch nie so voller Blähungen und noch nie war es mir so peinlich und noch nie war ich so gefangen auf engem Raum.

Als ich dann endlich ausgestiegen bin, bin ich aufs Klo gerannt und habe den längsten Pups meines Lebens gelassen. Ich habe mitgezählt: 5 Sekunden! Das war im Winter 1999/2000.

Was sich vor zwei Jahren so geändert hat, das war, dass ich endlich Vertrauen zu meiner heutigen Frau gefunden habe. Also das war dann eine Andere. Ich war durch die Trennung und Scheidung der Erstgenannten auf Jahre hinweg verstört und misstrauisch. Es hätte natürlich auch anders kommen können und ich wäre heute noch schlimmer dran. Es hat wohl alles damit zu tun, wie zufrieden man mit seinem Leben ist und wie selbstbestimmt man lebt. Meiner Frau vertraue ich voll. Meine Ex dagegen hatte sich kurz nach unserer Eheschließung an kaum eine Absprache noch gehalten. Sie wollte trotz Kind wieder studieren und das in einer anderen Stadt. Und das schlägt natürlich sofort auf den Magen.

Heilstrom

03.08.2011 01:18 • #6


A
hallo ihr zwei,
ich bin relativ neu hier und ich kann nur von mir berichten, wie ich das alles empfinde, allerdings ist unsere Lebensgeschichte bisher sowas von eins zu eins gleich.. ganz schön unheimlich... hab dir auch schon ne pn geschrieben aber du warst scheinbar noch nich on.. also ich hab diese angst vorm pupsen schon seit jahren, seit wann genau weiß ich selbst nichtmehr.. ich habe zwar mein Leben nicht komplett eingeschränkt und bin sozusagen risiken eingegangen, in form von übernachtungen wo anders, wo die aufregung natürlich noch mehr steigt, pupsen zu müssen. allerdings kamen solche ausflüge sehr selten vor wegen der angst eben.
ich bin aufgrund meiner angst auch einmal sitzengeblieben aber irgendwie musste es ja weiter gehen und niemand, nichtmal meine mutter weiß von meiner angst. es ist mir so dermaßen peinlch das ich nichtmal ihr etwas davon erzähle, mehr noch, selbst in ihrer anwesenheit bekomme ich angst denn das verhältnis war nicht immer einfach und man hat sich etwas auseinandergelebt. mittlerweile hab ich aber mein abi geschafft und seit letztem jahr an der uni. letztes jahr habe ich auch meinen ersten richtigen frend gehabt. bevor es zur sache kam hab ich früher sonst immer schluss gemacht, eben aus dieser angst. naja, mit meinem freund ist leider seit 2 monaten schluss, allerdings aus anderen gründen. zu ihm hatte und habe (wir wohnen noch zusammen, allerdings nurnoch 2 wochen) ich ein extrem inniges verhältnis und unendlich vertrauen. vor ihm habe ich jegliche scham verloren, anfangs hatte ich bei ihm auch keine angst vorm pupsen, wahrscheinlich hat die verliebtheit alles überblendet. wir sind schnell zusammengezogen und er ist selbst n großer pupser xD darum ist es ihm bis heute nicht aufgefallen. seit ein paar monaten jedoch hat sich meine angst extrem gesteigert. ich bekam schweißausbrüche in vorlesungen, zunächst musste ich immer einmal vor jedem seminar auf klo, das hat sich dann auf zweimal gesteigert und dann kommt der prof, schließt die tür und ich komme mir gefangen vor, bekomme hitzeschübe, angstausbrüche und es dauert keine 20 minuten da sitz ich auf klo. inzwischen ist es so shclimm geworden das ich noch bevor der prof kommt wieder verschwinde und garnichtmehr teilnehme, obwohl ich es gerne würde, aber die angst verbaut mir alles. es ist ja auch nicht so das man sagt, es ist nur die angst die mich abhält. ich habe zwar angst aber es bleibt nicht nur bei der angst sondern diese angst bewahrheitet sich ja auch. ich muss ja auch pupsen dann, alleridngs nur durch die angst. an der ernährung liegt es nicht, denn wenn ich zuhause bin, entweder alleine oder mit meinem inzwischen exfreund muss ich kaum pupsen. es ist eben immer nur so wenn ich angst davor habe. das ist wie wenn man angst vorm erröten hat , dann wird man erst recht rot. allerdings wär mich das 1000 mal lieber... . ist diese angst zu pupsen mit der bewahrheitung des pupsens nun das reizdarmsyndrom oder was genau ist das? ich hatte zwischendurch solche angstzustände und das gefühl ich trau much garnix mehr und kann garnichmehr richtug leben, das ich ernsthaft über suizid nachgedacht habe. ich würde es natürlich nicht tun, zumindest denke ich im moment so, aber allein das ich darüber nachgedacht habe, macht mir noch mehr angst. ich habe vorhin von einer frau gelesen, die 48 jahre alt ist und das schon 30 jahre mit sich rumschleppte und ganz depri wurde weil sie ihr leben nicht richtig gelebt hat. noch bin ich jung, ich bin 21 und habe alles vor mir, ich hoffe es gibt irgendwie eine möglichkeit von therapie, oder medikamente, die die angst stoppen und somit auch die körperlichen ´beschwerden. ich hoffe du bist bald mal online das du mir von dir und deinen weiteren erfahrungen berichten kannst..?! wie gehts dir nun in der uni?

07.11.2011 23:08 • #7


A
ps. auch das mit dem supermarkt kenne ich extrem. ich gehe seit monaten garnicht mehr zu aldi lidl usw weil das zu still ist und ich dann noch mehr angst bekomme, denn man hört das pupsen dann ja noch besser, falls es passiert. das ist einer der probleme, die meine lebensqualität jetzt schon einschränken, also bitte helft mir mit tipps und erfahrungsberichten. es gibt leider inzwischen keine stunde ruhe, in der ich nicht an dieses schei. problem denken muss, so sehr belastet es mich und macht mir angst meine Leben zu leben.

07.11.2011 23:16 • #8


M
oh wie gut, ich hab nen leidensgenossen ich kenne deine situation sowas von gut.
also agoraphobie habe ich erst seit 4 jahren diagnostiziert, aber den reizdarm seit 10 jahren.
bei mir fing das in der ausbildung an. ich hatte einen cholerischen chef, der mich psychisch echt fertig gemacht hat. dort ging es dann mit den durchfällen los, die ich aber mit 18 noch nicht auf die psyche geschoben hatte. hab immodium gekauft und weiter gemacht.
das war der anfang meiner sucht. ich bin 10 jahre immodium abhängig.also noch ne nummer krasser als bei dir.

ich hab so ne panik, wo anders als bei mir zu hause auf klo zu müssen (weil durchfall riecht und manchmal vertont ist )dass ich einfach täglich 5-10 von den tabletten nehme.das war am anfang noch nach bedarf aber jetzt täglich wie mein essen, dass ich diese dinger nehme.
mit den tabletten fühle ich mich einiger maßen sicher und denke, ich bekomm dann vielleicht keinen durchfall.wobei inzwischen die dosis auch nichtmehr reicht u ich trotzdem noch flitzen muss
zu meinen schwiegereltern gehe ich aus dem selben grund nicht. kleine wohnung und treffen sind immer in der küche,nebem klo. also unmöglich.und bei ihnen essen wäre ne katastrophe, da ich danach auf jeden fall muss.
nen blähbauch hab ich auch.aber zum glück kann ich daheim die winde gehen lassen, da ich daheim bin u mein freund arbeitet.
das hat sich irgendwie verselbständigt. ich denke seit 10 jahren nur an meinen bauch. kann ich jetzt einkaufen ohne klo? auswärts essen? eine längere autofahrt überstehen?
klos gibts überall, aber ich bestehe darauf, dass keiner weiß, das ich drauf bin und wie lange. ich muss komplett allein sein.alles andere wäre mir zu peinlich.
jetzt hab ich ja auch die angststörung. damals war ich nur wegen dem klo problem in therapie- das war sooo peinlich jede stunde darüber zu reden
heute weiß ich, dass es damals schon angst war.
ein internist in der klinik hat mir das mal nett erklärt:
vor angst in die hose machen oder schiss haben ist wörtlich zu nehmen. das vegetative nervensysthem reagiert auf angst und anspannung mit gesteigerter verdauung. der körper ist auf flucht eingestellt ( also will der stuhl und die winde flüchten), und die verdauung wird aufgedreht.
also biologisch ist das für nen arzt total verständlich und eine normale reaktion auf angst.

ich glaube bei mir war erst der bauch und daraus wurde die agoraphobie. aber die ärzte meinten, der bauch war nur vor den panikattacken spürbar.also es gehört dazu.

schön, jetzt weiß ich, es ist normal und gehört zur angst und zur anspannung. aber trotzdem kann ich damit nicht umgehen. ich hab 1 jahr nur klo- therapie gemacht- null erfolg. 2x klinik wegen agoraphobie, wo auch der bauch mit thema war, nix gebracht.
ich hatte zwar mal meine angst im griff aber konnte die gedanken um den bauch nie abstellen keine ahnung. ich nehme es an und als teil von mir.ich nehme meine tabletten und überlege halt 10x, ob ich jetzt aus dem haus kann oder ob ich doch auf klo muss.

ich hab übrigens untergewicht aber nen bauch wie im 7. monat

vielleicht hilft dir ja ne peinliche therapie.da lernt man, damit umzugehen u das jeder mensch eine verdauung hat und das nix peinliches ist.
oder du machst ne therapie wegen agoraphobie und vielleicht gibt der bauch dann auch mehr ruhe, wenn du weniger angst hast

08.11.2011 04:08 • #9


A
son mist, hatte ne nachricht geschrieben aber hat sich bevor ichs abschicken konnte wieder gelöscht naja aber im großen und ganzen war das fazit meiner nachricht. ich habe keine agoraphobie im klassischen sinne denke ich. ich habe angst vorm pupsen, durch die angst muss ich meistens auch pupsen, weil ich ständig dran denken muss, eigentlich jede minute. das nervt selbst schon total. und wenn man an etwas denkt, bzw versucht etwas nicht zu tun muss man es umso heftiger. das ist wie beim tourette. die, die das syndrom haben, versuchen auch manchmal das zucken usw zu unterdrücken, denken ständig dran es nicht zu tun und umso heftiger zucken sie dann am ende leider. ich weiß das das noch schlimmer ist aber ich finde vergleichbar in einiger hinsicht. ich kann nur leider nicht so wie du immodium nehmen, weil ich ja keine körperlichen beschwerden habe. ich habe vor einigen jahren mal lefax genommen und dachte das allein die einnahme die angst davor vllt etwas hemmt aber es hat nicht funktioniert. die angst bleibt und wird immer größer. wie gesagt. ich trau mich nichtmal in die uni, dabei bin ich eigentlich sehr gut und lerne auch gerne aber dieses ständige zusammensitzen im raum mit dem prof und die angst machen mich fertig. ich halts langsam nichtmehr aus... kann mir nicht jemand helfen, was man gegen die angst tun kann? gibt es nicht irgendetwas legales und am besten rezeptfreies, dass einem die angst etwas zumindest nimmt oder einen euphorisch werden lässt oder so.. ich hab da irgendwo mal was aufgeschnappt. euphorie wäre vllt auch nicht schlecht, dann hätte ich wenigstens keine angst mehr sondern würde positiv denken und dann wäre mein problem ja quasi gelöst oder..? ich frag mich tagtäglich wie die fernsehmoderatoren das machen oder schauspieler. die stehen täglich stundenlang vor der kamera. ich würde schon längst schweißausbrüche kriegen, panik und abhauen, wenn ein stuhl in der nähe ist ist es nichtmal sooo schlimm aber wenn kein stuhl da ist und man stehen muss... dann ist das unterdrücken des pupses noch schwieriger und die angst wird größer...

08.11.2011 15:10 • #10


M
warum willst was rezeptfreies? das kann ja auch dein hausarzt aufschreiben, oder du gehst zum psychiater.
du musst den ärzten ja nicht sagen, dass du angst zu pupsen hast. du kannst ja sagen, dass du generell angst hast und die stimmung im keller ist. dann bekommst sicher was aufgeschrieben.
ich wüsst nix rezeptfreies, was hilft. außer baldrian oder johanniskraut kapseln.
gegen ängste oder zum stimmung aufhellen gibst schon einiges, was auch gut wirkt.aber da wirst um den arzt nicht rumkommen.

was spricht gegen therapie?? zu peinlich? ich habs auch überlebt. jedes mal vorher bauchweh gehabt, aber war froh, mit jemand neutralem drüber reden zu können. denn wenn es dich im alltag einschränkt ist es auf jeden fall zu behandeln. soll ja nicht noch schlimmer werden.
die therapeuten können das vertragen was meinst, was die für krassere geschichten gehört haben.

09.11.2011 03:35 • #11


A
ja vielleicht sollte ich mal zum arzt gehen und die angst zumindest ansprechen... ich kann mir einfach nicht vorstellen mit einem arzt näher drüber zu sprechen weil es wirklich niemand weiß und ich meine ängste auch so gut es geht vor anderen verberge und es mit unwohlsein allgemein betitel... hast du denn genau dasselbe problem wie ich gehabt? bzw hast dus? und hast dus mit einer therapie in den griff bekommen oder wie gehst du damit um? das problem ist das ich vllt sogar besser damit umgehen könnte wenn ich wüsste was genau an mir falsch ist oder wenn ich wirklich irgendwie komisch im kopf wäre aber oberflächlich betrachtet dürfte ich garkeine probleme haben. klar, meine schwester ist magersüchtig und mein vater ein choleriker und die damit verbundenen probleme in der familie haben nicht gerade dazu beigetragen das ich ein glücklicher mensch werde, aber ich habe eigentlich ein ziemlich gutes leben. keine finanziellen probleme, keine probleme mit meinem aussehen (außer 5 kg zuviel auf den rippen, aber was sind schon 5 kilo..) und ich habe wirklich tolle freunde und obwohl wir viele probleme in der familie hatten und haben, hab ich auch eine tolle familie. ich versteh die welt einfach nicht, warum ich diese kack angst habe... eine unbegründete und selbst eingebildetete angst, die ich obwohl ich weiß das sie unbegründet ist, nicht abstellen kann...wegeen medikamenten nochmal, hast du da erfahrung, bzw nimmst du irgendetwas in der art? antidepressiva..?

09.11.2011 16:58 • #12


M
ja wie anfangs geschrieben habe ich das selbe oder ähnliche wie du. also nicht pupsen, aber reiz magen/darm. ich bin immer so aufgebläht und ich bekomm durchfall aus angst u gehe deswegen nicht raus oder auch nicht zu den schwiegereltern, weil da alles so klein u nah beim klo ist. von daher verstehe ich dich.

ja ich hab ne therapie nur wegen dem klo problem gemacht. 1 jahr lang jede woche über meine sorgen reden, darüber, warum mir das peinlich ist u warum ich medikamente daegegen nehme. war übelst peinlich die therapie. aber hat alles verbessert, für ne weile.
ich hatte damals auch gedacht ich bin stabil, gesund, aber hab eben nen reizdarm. heute weiß ich, dass ich damals schon psychisch krank war und meine ängste sich eben im bauch gezeigt haben.
übrigens sind psychische probleme sehr stark vererbbar. ich hatte auch nen cholerischen vater und jeder in der verwandschaft hatte schon depressionen.

ja ich hab so einige medis genommen und nehme immernoch.
für ne bessere stimmung hab ich ziterlopram genommen, das ist ein standart medi, was hier im forum viele nehmen. das macht ausgeglichener, aber nicht euphorisch.
gegen die angst hatte ich zyprexa, atosil, seroquel,doxepin und mirtazapin. diese medis haben mich einfach insgesammt ruhig gemacht. so wie verschlafen. wenn man so runtergefahren ist, ist man auch weniger ängstlich.
heute nehme ich nur noch mirtazapin. die machen schön müde u wirken antidepressiv. ich nehme die, weil ich damit besser einschlafe.

es gibt da echt viel. man muss nur das finden,was du am besten verträgst.vielleicht echt ein stimmungsaufheller und ein angstlösendes mittel. mit dem pflanzlichen kram kommst nicht weit. und die antidepresiva machen auch nicht abhängig (außer benzos).

ich würd zum hausarzt gehen u sagen, dass du ängste hast allgemein u du im leben eingeschränkt bist. entweder er schreibt dann was auf oder schickt dich zum psychiater. da musst ja nicht so genau sagen, was los ist.
u wenn du dich zu ner therapie entscheidest, dann lernst eben, darüber zu reden. es wird dir gut tun.aber therapieplätze gibts wenig. oft wartezeit bis zu einem jahr. daher schadet es nix, wenn du dich mal anmeldest.dann kannst immernoch überlegen, ob du hin gehst, wenn der platz frei wird.
es ist nicht so schlimm wie du denkst. wirklich. ich war 2x in der klinik u 1x ambulant u musste immer über meinen reizdarm sprechen. jeden tag. u es ist jetzt nichtmehr schlimm u ich kenne jetzt voll viele, denen es genauso geht, die sich vorher auch nicht getraut haben zu reden. fang an u du merkst, dass es leuten in deinem umfeld genauso geht

09.11.2011 18:54 • #13


A
ja mich wundert es total das so viele das problem haben, einerseits ist das nicht so schön weil ich ja selbst weiß wie schei. das ist und ich das problem niemandem wünschen würde aber andererseits tut es gut zu wissen, das es menschen gibt, denen es genauso geht. werde morgen oder übermorgen mich wohl mal dazu überwinden, zum arzt zu gehen obwohl mich schon der gedanke an das wartezimmer ziemlich mürbe macht... . aber wie du sagtest, irgendetwas muss ich machen und erstmal einfach anfangen etwas zu ändern. ich frag mich nur ob sich irgendetwas ändern wird, denn die medikamente oder eine therapie werden meine gedanken ja nicht ändern bzw löschen. bin im moment irgendwie nurnoch am weinen, wie gesagt hab ich halt probleme in der familie, mein exfreund war der einzige mensch auf der ganzen welt, bei dem ich mich nicht unwohl in meiner haut gefühlt habe, wir wohnen wie gesagt noch zusammen und am liebsten wär ich auch mit ihm zusammen geblieben aber das ist alles kompliziert. naja, dazu kommt das ich das meinen eltern sagen musste, denn wir wohnen in deren haus, bezahlen aber miete und sind erst vor kurzem eingezogen, also meine eltern wohnen in einem anderen haus... hört sich komplizierter an als es ist... jedenfalls habe ich mich dann überwinden mpssen überhaupt mit jemandem zu reden, auch wegen dieser angst, denn ich hab dese angst meistens in privaten umgebungen, wie zuhause wenn besuch da ist oder ich bei anderen leuten zB freunden zu besuch bin. oder bei familie. jedenfalls habe ich mich überwunden, bin zu meinem vater gegangen und er hat mich direkt zur sau gemacht, das ihm das alles total egal ist und wenn ich flennen will soll ich abhaun.. naja, bin ich dann auch. dazu kommt das ich ne wohnung suchen musste, auch gefunden hab in einer fast fremden stadt ganz alleine und meine schwester, die ja magersüchtig ist macht am wochenende zum 100. mal n familientreffen um die familienprobleme auszusprechen und zu klären nur bringt das meistens nichts und die hälfte der familie kommt wahrscheinlich nichtmal... ich hab das gefühl ich platz bald und jetzt steigt diese angst immer mehr und mehr. jeden tag das nächste problem und die uni hat erst vor drei wochen angefangen und ich hab mich nich einmal überwinden können hinzugehen. jetzt trifft die angst mich peinlich zu machen die angst, die uni nicht zu schaffen, wir haben leider anwesenheitspflicht und einige profs halten sich dran... naja vllt hilft mir der arzt ja weiter... aber so wie ich das verstehe bleiben die gedanken immer im kopf oder ist das weniger geworden?

09.11.2011 20:50 • #14


M
Alles was ihr schreibt, hätte auch von mir stammen können! Mir geht es wirklich genauso!
Ich nehme zur Zeit wieder Citalopram. Ich hab das Gefühl, dass das auch die Verdauung etwas runterkurbelt und außerdem steiger ich mich nicht mehr so sehr in eine Angst hinein.
Außerdem macht mir mein Studium total Spaß ...da gibt es zwar auch Momente wo ich denk, hmm, jetzt wär ich lieber zu Haus, aber da es keine große Uni ist, hat man das Klo glücklicherweise meistens für sich allein. Nur möchte ich auch nicht zu oft aufs Klo gehen! Weil sonst könnte sich ja irgendjmd was denken, denke ich mir dann immer...
Ja, mein Freund hat mit mir Schluss gemacht. Ihm war der Druck mit mir zu groß, seine Mutter hat sich auch bei ihm über mich beschwert usw. ... denn dadurch dass ich ständig ans Klo denk, hat man auch nicht so gut Zugang zu mi gefunden. Deswegen gings mir in letzter Zeit auch nicht sehr gut. Aber jetzt muss ich wenigstens nicht mehr dort hoch und mich an den Küchentisch setzen.
Am Dienstag hab ich meinen Ersttermin bei einer Psychologin! Ich werde Agoraphobie und Verdauung ansprechen... dazu muss ich mich jetzt einfach überwinden! Auch wenns mir echt peinlich ist. Ich kann euch gerne davon berichten.

11.11.2011 15:53 • #15


A
ja, das ist echt klasse wenn du uns davon berichtest =) was habt hr eurem arzt denn erzählt das er euch citalopram verschreibt? ich glaube so stark das ich mich überwinde und das problem direkt ausspreche bin ich nicht, also reicht es zu sagen, dass man ängste hat und schwer aus dem haus kommt?

11.11.2011 22:19 • #16


M
ich denke das reicht. sag du hast panikattacken, dabei blöde symptome und fühlst dich eingeschränkt. dann denk ich bekommst du das. sag, du hast vom citerlopram gehört- das ist ein klassiker, der dir sicher verschrieben wird
ich hab soo oft erzählen müssen, dass ich jetzt abgestumpft bin.ich sag jetzt, was sache ist

12.11.2011 01:14 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

M
Ich hab auch einach nur gesagt, dass ich eine Angststörung hab und Angst habe deswegen mein Studium nicht zu schaffen, dann hab ichs bekommen. Vorher hat ichs aber schon mal von einem Psychiater bekommen. Ich wusste also worauf ich mich einlass.

13.11.2011 23:01 • #18


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