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@Coru hyperarousal…hab ich auch dadurch. Man hat einfach immer zuviele Stresshormone in sich, das kann man auch messen. Cortisol ist immer mindestens dreifach so hoch in meinen Werten wie normal. Das ist auch keine Angst vor irgendwas konkretem, sondern einfach ein permanent aktiviertes System.

Zitat von Coru:
Die Menschen die so reden haben keine Ahnung wie schrecklich diese Erkrankung ist. Mir tut es extrem weh, dass es Menschen sind die mir so nah stehen und oft so sind.

Bitte sage, wenn ich da eine Grenze überschreite. Aber wäre es nicht das beste, dich mal eine Weile von deiner Familie zu distanzieren? Du leidest ja dauerhaft darunter und das wirkt sich so massiv auf deine Gegenwart aus.
Bei mir ist es so, dass ich auch einige schlimme Erlebnisse hatte, hautpsächlich psychische Gewalt und emotionale Vernachlässigung. Und es gibt auch eine Sache, die meine Mutter tat, die ich ihr nie verzeihen kann. Es ist nicht leicht, aber irgendwie muss man versuchen, das, was Geschehen ist, nicht mehr die Gegenwart dominieren zu lassen. Als ich meinen Bericht aus der Tagesklinik las, erkannte ich eine unglaubliche Distanz zum Geschehenen. Sicherlich kommen manchmal noch Dinge hoch, wenn ich meine Eltern sehe und man über alte Zeiten spricht, aber ich lasse es nicht zu, dass ich mein Leben aufgrund der Vergangenheit nicht mehr lebenswert finde. Es ändert sich nichts daran, es ist geschehen und nicht wieder gut zu machen.
Vielleicht ist es übergriffig von mir, aber ich glaube, der einzige Weg ist es, sich selbst in die Gegenwart zu holen. Eine Aufarbeitung ist natürlich wichtig. Mir hat das Ritual geholfen, dass ich alles aufgeschrieben habe, was ich an Gepäck hatte und den Zettel dann verbrannt habe.

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Trauma durch Narzissmus - Erfahrungsaustausch

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Zitat von Krokodil90:
@Coru hyperarousal…hab ich auch dadurch. Man hat einfach immer zuviele Stresshormone in sich, das kann man auch messen. Cortisol ist immer ...

Danke den Begriff kannte ich nicht. Ich hasse das. Ich kann dem wenig mit Gedanken oder was bei einer konkreten Angst hilft entgegenwirken. Das ist einfach eine starke körperliche Reaktion. Da im Büro auf einem Stuhl zu sitzen hilft nicht. Ich müsste vermutlich laufen. Ich mache meine Arbeit gerne. Ich würde sogar gerne öfter ins Büro fahren können. So musste ich nun mehrmals abbrechen.

@Islandfan es fällt mir extrem schwer mich von meiner Mutter zu distanzieren. Ich hab erst vor einigen Jahren den Kontakt zu meinem Vater abgebrochen. Ich habe keinen Partner und Kinder. Ich würde mich auch alleine fühlen. Ich liebe meine Mutter auch von ganzem Herzen. Ihr Problem ist ihre Abhängigkeit von Partnern aber sie ist ein guter Mensch. Durch meine Behinderung haben wir auch eine besondere Bindung. Meine Therapeutin hilft mir gerade, dass ich mich langsam weiter distanziern und lösen kann auch wenn es schwer ist. Wir haben diesen Monat genau damit angefangen.

Ich glaube, dass man dem Patienten am Ende zugestehen muss, dass er oder sie entscheidet, wie weit sie gesunden möchte, man hat auch ein Recht darauf, bestimmte Symptome zu behalten.

Das habe ich genauso gesehen wie du Cebrastreifen, als ich noch jünger war.
Ich dachte mir vor jeder neuen Therapie immer das es nicht schlimmer werden kann als es in dem jeweiligen Moment, eh schon war und ich insofern nur Gewinnen kann.

Ich war regelrecht Rotzfrech und Hochnässig mir gegenüber.
Ich habe garnicht eingesehen das meine sch eiß Familie mir mein Leben mit ihrem Verhalten, in irgend einer gravierenden Weise zerstört haben könnte.

Ich war felsenfest davon überzeugt das ich spätestens nach ein paar von diesen obskuren Therapien, mein Leben wieder komplett in Ordnung gebracht hätte und meine Familie mir dann mal kreuzweise, denn Buckel runter rutschen könnte!

Doch die Realität belehrte mich schnell eines besseren !

Stell dir mal vor du hast mit deinem Auto einen Unfall gebaut gehabt.
Dir ist nichts passiert, dein Auto hat allerdings reichlich Blechschäden davon getragen.
In einer Auto- Werkstatt, mag man einige dieser Blechschäden reparieren können, jedoch wird dein Auto nie wieder wie neu aussehen können.

Mit jeder weiteren Therapie kam, komme ich zwar, mal mehr mal weniger, ein Stück weiter voran in meinem Leben, aber das Grundproblem, der Unfallschaden an deinem Auto, bleibt dennoch für immer bestehen.
Es war eine sehr harte Lektion das zu verstehen und erst recht das akzeptieren zu lernen, jedoch hilft mir diese Erkenntnis enorm weiter.

Ich gehe heutzutage mit keinerlei Erwartungen mehr durchs Leben, auch nicht was Therapien betrifft.
Wenn sie mir nichts bringen, dann ist das halt so und wenn sie es doch schaffen das es mir besser geht, umso schöner!

@Krokodil90 du hast mich da echt nochmal an was erinnert mit den erhöhten Cortisolspiegel. Daran hab ich nicht gedacht. In Artikel wird geraten ganz auf Kaffee aber generell Koffein zu verzichten. Der Kaffee hat morgens gegen die Depression eine positive Wirkung aber bei PTBS und KPTBS ist er nicht so gut. Vielleicht sollte ich das mal versuchen. Das wäre aber wirklich schwer für mich.

Zitat von Yuna1976:
Ich glaube, dass man dem Patienten am Ende zugestehen muss, dass er oder sie entscheidet, wie weit sie gesunden möchte, man hat auch ein Recht darauf, bestimmte Symptome zu behalten.

Ja.

Zitat von Yuna1976:
Das habe ich genauso gesehen wie du Cebrastreifen, als ich noch jünger war.
Ich dachte mir vor jeder neuen Therapie immer das es nicht schlimmer werden kann als es in dem jeweiligen Moment, eh schon war und ich insofern nur Gewinnen kann.

Ja, kann ich nachvollziehen, soll mich ja auch skizzieren.

Zitat von Yuna1976:
Ich war regelrecht Rotzfrech und Hochnässig mir gegenüber.
Ich habe garnicht eingesehen das meine sch eiß Familie mir mein Leben mit ihrem Verhalten, in irgend einer gravierenden Weise zerstört haben könnte.
...
Doch die Realität belehrte mich schnell eines besseren !

Das würde ich nicht zulassen.
Vielleicht bin ich da einfach zu trotzig.

Zitat von Yuna1976:
Stell dir mal vor du hast mit deinem Auto einen Unfall gebaut gehabt.
Dir ist nichts passiert, dein Auto hat allerdings reichlich Blechschäden davon getragen.
In einer Auto- Werkstatt, mag man einige dieser Blechschäden reparieren können, jedoch wird dein Auto nie wieder wie neu aussehen können.

Gegen das Bild würde ich einwenden, dass für mich psychische Heilung nie die Wiederherstellung eines 'reinen' Zustandes ist, sondern eher eine Art Reifung, bei der man immer mehr Aspekte dazu gewinnt.

Zitat von Yuna1976:
Ich gehe heutzutage mit keinerlei Erwartungen mehr durchs Leben, auch nicht was Therapien betrifft.
Wenn sie mir nichts bringen, dann ist das halt so und wenn sie es doch schaffen das es mir besser geht, umso schöner!

Das ist im Grunde eine gute Einstellung.

@Coru gerne, ich hab mich damals auch mit dem Begriff erst so gut wieder gefunden, weil ich das dem Arzt schwer beschreiben konnte, es war keine Angst oder kein Stress vor etwas Konkretem, sondern immer das Gefühl, dass ich einfach unter Strom stehe. Aber nicht um das produktiv zu nutzen, sondern eher als immer hoher Puls, innerliches Zittern etc. Kaffe würde ich auch an deiner Stelle zumindest mindern, falls du viel trinkst. Vielleicht morgens eine Tasse, aber dann später nur noch koffeinfrei oder Tee. Was auch auf Dauer helfen soll, sind Entspannungsübungen aber mir fällt es immer sehr schwer mich darauf einzulassen, da hab ich das Gefühl ich werd noch nervöser wenn ich nur da liege und in mich rein höre.

Zitat von Krokodil90:
aber mir fällt es immer sehr schwer mich darauf einzulassen, da hab ich das Gefühl ich werd noch nervöser wenn ich nur da liege und in mich rein höre.

Es gibt Sportarten, die man nicht in Extremform lernt.

Beim Aikido beginnst du mit einer Rolle auf den Knien, irgendwann machst du das aus dem Stand. Dann kommt der Gegner. Und dann dauert es noch eine lange Zeit, wo der Gegner dich zu Boden führt und irgendwann wirft er dich und du musst die Rolle in einen kontrollierten Fall ändern.

Mache Entspannungsübungen abends, z.B. vor dem Einschlafen. Spiele mit deinem Atem.... So dass du dir selbst vertrauen kannst und du Ruhe spürst.

Genau an diese Ruhe denkst du dann in einer Streßsituation. Mit der sozialen Phobie und bei wütenden Gesprächspartnern hat es mir geholfen. Wichtig ist( und das musste ich am Anfang lernen) dass man den Übungen und sich selbst dabei vertraut.

Zitat von Coru:
Der Kaffee hat morgens gegen die Depression eine positive Wirkung aber bei PTBS und KPTBS ist er nicht so gut.

Ich glaube nicht, dass er so eine extreme Wirkung hat, zumal das Koffein sehr schnell abgebaut wird. Wenn er gegen die Depressionen gut tut, dann trink den einen morgens weiter. Ich hatte auch mal so eine Phase, in der ich auf Kaffee verzichtet habe. Boar ging es mir schlecht. Meine Psychiaterin meinte dann nur Sie fahren jetzt nach Hause und trinken eine große Tasse Kaffee. Und das half mir. Ohne eine Tasse Kaffee geht bei mir morgens nicht viel. Ich merke einen totalen Unterschied, auch was die Energie angeht.

Zitat von Yuna1976:
Ich glaube, dass man dem Patienten am Ende zugestehen muss, dass er oder sie entscheidet, wie weit sie gesunden möchte, man hat auch ein Recht darauf, bestimmte Symptome zu behalten.

Liebe Yuna, ich teile sehr die Dinge die Du geschrieben hast. Hier finde ich es ein bisschen hart ausgedrückt, weil ich der festen Überzeugung bin, dass jeder Mensch sein Bestes gibt und ich kenne es zumindest aus meiner Situation, dass sich sehr viel aufgelöst hat durch die Therapien, dass aber ein Symptom, was sehr schwerwiegend ist, immer bleiben wird und mein Begleiter ist, weil vermutlich die Verletzung einfach zu stark war. Da geht es dann eher darum, einen gesunden Umgang damit zu finden und mir selbst keine Vorwürfe dafür zu machen, wenn es mich einholt und eine liebevolle Haltug mir selbst ggnü zu finden immer wieder. Ich glaube, niemand möchte ja wirklich ein Symptom haben, das ihm oder ihr Schaden zufügt, aber es reicht dann vielleicht noch nicht aus, es zu überwinden

@Coru, ich habe mich gestern noch ein wenig mit dem beschäftigt, was ich zum Thema Üben von Entspannungstechniken geschrieben hatte. Dabei bin ich auf folgendes Video gestoßen, das ich mir kurz vor dem Einschlafen noch komplett angeschaut hatte.



Es gibt da mehrere Videos auf youtube.
Such was dir zusagt und mache es regelmäßig. Es tut gut.

Ich selbst sitze gerne auf unserer Holztreppe und atme/sortiere Gedanken. [Das hat auch einen praktischen Hintergrund. Die Kinder wollen manchmal, dass ich noch einmal kurz ins Zimmer schauen, wenn sie einschlafen. Früher bin ich oft auf ihrem Fussboden eingeschlafen. Jetzt schaue ich nach 2, dann nach 3 und ggf. nach 10 oder 15 Minuten kurz rein und decke sie bei Bedarf dann noch richtig zu.]

Was mir in diesem Zusammenhang auch gerade noch durch den Kopf geht. Ich kann mir vorstellen, dass diese Ängste oft auch mit Aktivitäten im Kopf/Grübeln einhergehen... Ist das bei dir, @Coru oder allgemein so?

Ich bin viel zufriedener geworden, seit ich meine Gedanken sortiere/filtere/kanalisiere. Unter anderem hier hatte ich mal was dazu geschrieben:

post3538188.html

Gerne mache ich Notizen an eine und die selbe Stelle. Das heißt, ich kann bei kreisförmigen gedanklichen Aktivitäten kurz lesen, was ich früher dazu schrieb und kann dann die Verarbeitung abkürzen. Hier in diesem Forum habe ich dann manchmal auch den Vorteil, dass der Gedanke irgendwie zu einem anderen Thema passt, dann kann ich andere Personen mit an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. Manchmal kommt hilfreiches Feedback, manchmal ein Danke für einen Gedankenanstoß...

Tja und da liegt das Hauptproblem in meiner Geschichte Nora5!

Ich musste einfach immer funktionieren!
Diesem permanenten Anspruch musste ich schon als Kind gerecht werden, ganz egal was ich wollte oder wie es mir gerade ging.

Selbst jetzt noch tun mir sehr viele Dinge, sehr Leid, ich empfinde große Schuldgefühle gegenüber ein paar Dingen, die ich früher getan habe.

Egal wie oft mich andere Menschen, Ärzte, Betreuer usw. versuchen davon frei zu sprechen, erstens weil ich nur ein Kind war damals und zweitens weil vieles davon, meinen damaligen Lebensumstände zuzuschreiben war/ sind.

Das ändert für mich nichts!
Wegen mir ging es einem anderen Wesen sehr schlecht, nur weil ICH versagt habe, starb es letztendlich sogar, wenn auch nicht direkt durch meine Hand.
Ich kann vielleicht anderen mitunter so einiges verzeihen, mir hingegen aber nicht.
Es gibt Taten/ Umstände die ich schlichtweg als unverzeihlich ansehe.

Wenn zb. jemand für denn Rest seines Lebens an/ unter etwas leiden muss, an dessen Entstehung ich persönlich mit beteiligt war, dann spielt es für mich keinerlei Rolle, wem die Hauptlast der Schuld am Ende angelastet wird.
Ich war dabei, habe es zugelassen und nicht verhindert, die geschädigte Person wird für denn Rest ihres Lebens darunter leiden müssen, genauso wie ich unter denn Taten meiner Familie.

Allein diese Tatsache ist für mich unverzeihlich und ich bin bereit die Verantwortung dafür, für denn Rest meines Lebens zu ertragen.

Ist dieser Anspruch an mich Utopisch, Krank, Unrealistisch hoch?

Ja, ganz bestimmt sogar nur ändert das an meinem empfinden nichts.

Ich habe schlichtweg versagt, das ist nunmal eine Tatsache!

G.Yuna76

Zitat von Nora5:
Ich glaube, niemand möchte ja wirklich ein Symptom haben, das ihm oder ihr Schaden zufügt, aber es reicht dann vielleicht noch nicht aus, es zu überwinden

Die 'Anregung' in dem Thread stammte von mir und ich glaube, dass das zwei Paar Schuhe sind. Es kann sein, dass man nicht alle Symptome los wird, aber manche 'will' man auch behalten, unbewusst, halbbewusst.

Der ganze primäre und sekundäre Krankheitsgewinn kreist darum, bei den Verhaltenstherapeuten wird er Zielkonflikt genannt. Ich würde das aber gar nicht als Makel ansehen, sondern den Patienten ruhig die Erlaubnis und damit auch Verantwortung erteilen, darüber zu bestimmen, wie gesund sie werden wollen.

Das muss kein Nachteil sein, in den meisten Fällen ist es geraten, dass der Patient eine möglichst aktive und bewusste Rolle spielt. Der Trend zur Psychpharmakolisierung (falls das so heißt), geht in die andere Richtung.
Man ist Symptomträger, Mund auf, rein, probieren Sie dies, dann das und am Ende weiß man nicht mehr, was Symptom und was Nebenwirkung ist.

Das sind die beiden Trends. Schnell, billig, effektiv oder man arbeitet mit der Psyche, der Charakter, das kann und wird dauern und das will keiner zahlen. Etwas überspitzt.

Zitat von Yuna1976:
Wegen mir ging es einem anderen Wesen sehr schlecht, nur weil ICH versagt habe, starb es letztendlich sogar, wenn auch nicht direkt durch meine Hand.
Ich kann vielleicht anderen mitunter so einiges verzeihen, mir hingegen aber nicht.
Es gibt Taten/ Umstände die ich schlichtweg als unverzeihlich ansehe.

Hättest Du denn damals anders gekonnt?
Sich selbst irgendwann verzeihen zu können, ist ein wichtiger Schritt.
Verzeihen, auf der Basis der empathischen Einsicht, dass der Mensch, der man damals war, zu dem Zeitpunkt vielleicht nicht anders konnte, als er/sie es damals tat.

Eine Leiche im Keller hat jeder, aus diversen Gründen. Wir haben alle etwas zerstört, was wir heute - nach gewonnener Einsicht! - nie mehr oder nie wieder zerstören würden. Das zu konfrontieren tut weh, weil Täter(in) zu sein immer schwieriger ist, als Opfer zu sein, aber wie soll man es vor ein Einsicht besser wissen?

Zu Leben heißt, ob man es nun gut findet, oder nicht, immer auch, eine Schneise der Verwüstung zurück zu lassen. Sei nicht härter zu Dir, als zu anderen. Warum? Damit verinnerlichst Du nur sadistische Muster.

Zu spät Cebrastreifen, das sadistische Muster ist schon viel zu tief in mir verankert.
Egal was ich auch versuche, sobald ich an das, was ich früher getan habe zurück denke, nimmt das Scham und Schuldgefühl in mir, exorbitante Formen an.

Hatte ich damals eine andere Wahl?

Ganz bestimmt, die hat man ja in der Regel immer.
Stattdessen habe ich aber einfach nur nachgemacht was ich Tagtäglich vorgelebt bekommen habe und das das mehr als falsch war, weiß keiner besser als ich selbst.

Sobald ich auch nur versuche mir selber zu verzeihen und mir sage, das ich selber ja noch ein Kind war und nur das tat was die Erwachsenen auch taten, wendet mein innerer Richter lautstark ein, das das keinerlei Rolle spielt.
Schuld bleibt Schuld!

Zitat von Yuna1976:
Zu spät Cebrastreifen, das sadistische Muster ist schon viel zu tief in mir verankert.
Egal was ich auch versuche, sobald ich an das, was ich früher getan habe zurück denke, nimmt das Scham und Schuldgefühl in mir, exorbitante Formen an.

Man kann diese Muster ändern, das ist eien der Möglichkeiten von Therapie.

Zitat von Yuna1976:
Hatte ich damals eine andere Wahl?

Ganz bestimmt, die hat man ja in der Regel immer.
Stattdessen habe ich aber einfach nur nachgemacht was ich Tagtäglich vorgelebt bekommen habe und das das mehr als falsch war, weiß keiner besser als ich selbst.

Du kennst den Wiederholungszwang?
Selbst erfahrene Therapeuten sagen, er sei kein Sparrungspartner.
Er bedeutet nichts anderes, als dass man - obwohl man es nach herkömmlicher Logik eigentlich besser wissen sollte, mehr als die meisten anderen - eben doch so agiert, wie Du es gerade beschrieben hast.
Man kann diese Muster ändern. Das ist kein Spaziergang, in dem Sinne auch keine Frage von ein paar netten Gesprächen, aber es wurde 1000fach in Therapien gemacht. Es dauert, es ist zäh, aber es geht.
Und dann sieht die Welt ein Stück weit anders aus.

Zitat von Yuna1976:
Sobald ich auch nur versuche mir selber zu verzeihen und mir sage, das ich selber ja noch ein Kind war und nur das tat was die Erwachsenen auch taten, wendet mein innerer Richter lautstark ein, das das keinerlei Rolle spielt.
Schuld bleibt Schuld!

Ja, ich verstehe das schon. Damit verurteilst Du Dich, immer und immer wieder. Wer hat was davon? Du bestimmt nicht. Was hätte das Kind, was Du damals warst gebraucht? Deinem inneren Kind kannst Du es heute geben, anstatt es immer wieder zu treten. Mach das nicht. Sei lieb zu Dir, irgendwann ist es gut damit anzufangen, also warum nicht beute?
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@Yuna1976 ich weiß ja nicht was du als Kind getan hast. Ich habe damals mehrere meiner Kaninchen einfach verhungern lassen. Ich habe sie dadurch getötet und irgendwie mit Absicht. Ich kann es mir nicht verzeihen aber ich kann es verstehen. Ich hab sogar in der Therapie erzählt und hier in das Forum geschrieben. Ich habe erwartet, dass nun alle zu mir sagen was für ein schrecklicher Mensch ist bin. So habe ich über mich gedacht. Aber keiner hat das gemacht nur ich selber.

Ich war ein Kind in einer Notsituation in einer psychischen Außnahmesituation. Ich kannte es selber nur zu leiden und keiner hilft mir. Ich weiß nicht warum ich das getan hab. Es tat mir damals total Leid und ich hab mich geschämt. Aber inzwischen nehm in Gedanken mein inneres Kind in den Arm und verurteile es nicht.

Du warst damals nur ein Kind und das macht einen Unterschied.

Zitat von Azure:
Was mir in diesem Zusammenhang auch gerade noch durch den Kopf geht. Ich kann mir vorstellen, dass diese Ängste oft auch mit Aktivitäten im Kopf/Grübeln einhergehen... Ist das bei dir, oder allgemein so?

Das ist manchmal so da ich auch Depressionen hab. Ich muss auch gut auf meine Gedanken achten und manchmal kommt die Panik einfach so ohne Gedanken.

Zitat von Coru:
Ich war ein Kind in einer Notsituation in einer psychischen Außnahmesituation. Ich kannte es selber nur zu leiden und keiner hilft mir. Ich weiß nicht warum ich das getan hab. Es tat mir damals total Leid und ich hab mich geschämt. Aber inzwischen nehm in Gedanken mein inneres Kind in den Arm und verurteile es nicht.

Und selbst wenn man in keiner sonderlichen Notlage ist, testet man als Kind Grenzen aus, bzw. muss erst mal welche gesetzt bekommen. Kinder sind keine kleinen Engel, das wird nur immer wieder verkitscht dargestellt, aber sie müssen auch erst mal lernen, dass man bestimmte Dinge nicht tut und hoffentlich verstehen sie dann später im Leben auch irgendwann, warum man es nicht macht, jenseits der Angst vor Strafe.

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