@Cbrastreifen Das ist echt wichtig zu wissen, weil die „Standard Google Ergebnisse“ zu kptbs spucken einem eben immer dieses „Flashback verhalten“ aus, weswegen es mir schwer fiel, die Diagnose anzunehmen. Ja, die Erklärung passt halt ganz gut, weil in meiner Erziehung das funktionieren immer über den Gefühlen und „persönlichen Befindlichkeiten“ stand.
Zb eben:
Egal wie es dir ging, hattest du nicht „den Kopf unterm Arm“ wurde arbeiten gegangen. Du hast Fieber aber kannst noch laufen? Arbeiten. Du hast letzte Nacht über der Schüssel gehangen aber seit 2 stunden nicht mehr? Arbeiten.
So, dass mir das Thema Arbeit mittlerweile nen absoluter Graus ist, egal welcher Job, sogar damals zur Schule schon. Kaum war Sonntagnachmittag, ging es mir dreckig, weil ich nicht Alltag haben wollte. Das hab ich bis heute. Hat auch nichts mit dem Job zu tun den ich mache, hab den zig mal gewechselt, same sh*t, different Position.
Das einzige was mir da hilft, so durch die Woche zu kommen ist, dass ich mir immer wieder sage „du musst gar nichts! Wenn’s net geht, krank melden und wenn’s ganz wild wird musst du auch gar nicht mehr arbeiten! Du musst gar nichts!“
Das trägt mich seit Jahren so durch den Alltag. Aber auch da lerne ich noch „der vernünftige Erwachsene“ in mir zu sein, der sich da selbst raus ziehen kann.
Es ist halt mittlerweile so, dass jede Form von „müssen“ eine starke Abwehrhaltung bei mir hervorruft weil das eben so das Kind in mir im negativen Sinn triggert. Und arbeiten zählt halt einfach zu den Dingen, die man „normalerweise muss“, also muss ich einen Weg finden, damit umzugehen. Und da hilft mir halt zu verstehen: Nö, eigentlich MUSS man noch nicht einmal arbeiten. Du möchtest arbeiten, weil es dir vieles im Leben ermöglicht, aber MÜSSEN tust du gar nichts und wenn’s gar nicht mehr geht, kannst du’s jederzeit lassen!“
Aber Arbeit ist halt da nur die Spitze des Eisbergs, alles im Alltag wo ein „Muss“ auf mich zu kommt (und wenns auch nur falsch formuliert ist a la „wir müssen noch einkaufen“, „so langsam muss ich aber los“, „ich muss noch duschen“……), muss ich erstmal mit diesem inneren Widerstand dealen.
@Flame Ja genau das. Man kennt nichts anderes mehr. Und es war echt schon nen jahrelanges Ding, dass ich zb überhaupt erstmal erkenne: woran liegt es, dass ich sonntagsnachmittags dauernd heule wie ein Kleinkind und den Montag und die ganze Woche nicht will“ oder „warum prokastiniere ich wie die Ausgeburt der Hölle, wenn wir irgendwo hin müssen“…allein das erkennen, dass dieses „müssen“ ein Riesen Ding bei mir ist, war ein jahrelanger Prozess.
Alles wo es um „funktionieren“ oder „müssen“ geht, fällt bei mir ne Klappe. Weil ich eben nichts anderes kannte und überall „durch geprügelt“ (wenn auch zu 95% verbal) zu werden.
15.02.2024 06:30 •
x 2 #25