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nittels
Hallo AnilaNiets.

Ich diagnostiziere dir schnell mal eine ausgeprägte Hypochondrie. Die Fähigkeit und das Ausmaß Angst zu empfinden ist leider angeboren. Mir geht es genauso wie dir. Die Todesangst (Angst vor der Vergänglichkeit des Lebens) hatte ich schon in frühester Kindheit. Hatte sie zwar dann für 2 Jahrzehnte überwunden (weil ich ein tolles Leben hatte), aber irgendwann kam sie zurück. Der Auslöser kann banal sein (eine Erkrankung, ein Todesfall in der sozialen Umgebung, eine Doku über Krankheiten,...). Relativ alles was dich wieder an die Vergänglichkeit des Lebens erinnert.

Aber da du noch sehr jung bist hast du gute Chancen diese Angst für einen längeren Zeitraum zu überwinden (bis es halt im Alter irgendwann wieder kommt). Beim Hier und Jetzt kann ich dir aber helfen bzgl. deinem Klos im Hals. Der kommt von Verspannungen. Das funktioniert so: Du hast Angst, dadurch kommt dein Biochemie Haushalt durcheinander. Zusätzlich bewirkt es eine Erhöhung der Atemfrequenz. Du atmest CO2 zu schnell aus und reicherst dein Blut mit Sauerstoff an. Dieses Ungleichgewicht bewirkt einen angespannten Muskeltonus im Nacken und Rücken. Angespannte Muskeln verkürzen sich und so schnüren sie dir vorne den Platz ab, was sich dann als Fassreifengefühl (Druck am Brustkorb) und Klos im Hals bemerkbar macht. Leider reagieren die Menschen genau verkehrtherum. Die Logik sagt ich bekomme kein Luft, ich muss mit Gewalt durchatmen. Leider machst du es noch schlimmer, weil du noch mehr CO2 rausatmest und dein Blut noch mehr sauer machst und deine Symptome verstärkst.

Lösung = Wissen wie es zustande kommt (was du jetzt tust). Du kannst probieren deinen CO2 Gehalt im Blut zu erhöhen. Am besten geht das mit Bewegung (damit die Muskeln den Sauerstoff im Blut verbrennen, aber auch andere Faktoren wie Adrenalin und Co). Du kannst auch gelegentlich in einen Papiersack atmen. Oder du lüftest die Wohnung/Zimmer weniger, dadurch erhöht sich der CO2 Gehalt in der Luft und damit zwangsläufig in deinem Blut.

Hoffe ich konnte dich etwas beruhigen.

08.06.2020 20:30 • x 1 #41


A
Zitat von Kadda77:
Liebe Anila,bislang war ich stille Mitleserin des Forums und offen gestanden noch nicht mal hier registriert. Ist jetzt getan, damit ich dir schreiben kann.Wie hier schon einige Leute sehr lieb geschrieben haben, mach dir bitte keine Sorgen, dass du todsterbenskrank bist. Du bist jung und vital, das ganze Schauspiel findet in deinem Kopf und Unterbewusstsein statt und spiegeln sich in fiesen, absolut realen Symptomen wieder. Unverschämterweise gibt es immer wieder neue Symptome, die man wieder neu einordnen darf und die einen zunächst verunsichern und zu Recht zutiefst beängstigen. Zu deinen neuesten Symptomen: Ich bin auch der festen Meinung, dass dein ganzer Körper ein total verspannter Knödel ist. Dürfte ich fragen, wann du zuletzt Sport gemacht hast? Neben der hier bereits vorgeschlagenen Physio, wäre das auch ein Schritt bzw. die begleitende Maßnahme. Du bist so jung und dein Körper hat richtig power- die möchte er auch irgendwie loswerden- gegebenfalls auch indem er sie in deine Angst investiert, wenn du ihn nicht forderst. Es ist auch eine Chance deinen Kreislauf anzukurbeln, deine verspannten Muskeln zu erwärmen und danach zu lockern. Das ist so wichtig, versuche es.


Lieben Dank für die Antwort und willkommen im Forum
Es ist ein echter Teufelskreis. Ich mache das alles auch nicht mit Absicht.
Es fällt mir sehr schwer einzuordnen, ob es nun organisch oder psychisch ist.
Damit muss ich mit Hilfe meiner Therapie lernen umzugehen.
Wenn ich allein bin und Panik und Symptome habe, dann ist dieses Forum immer eine Art Anker zur Beruhigung und Austausch mit Leuten, die ähnliches erleben/durchleben.
Also: Vielen Dank für all die Lieben Antworten.
Ich weiß, dass es nervt bzw. schwierig ist, denn ich kann mich selbst manchmal nicht erst nehmen mit den ständig wechselnden Symptomen.

08.06.2020 20:49 • x 1 #42


A


Kein Vertrauen in mein Leben und meine Gesundheit

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S
Das mit dem zuordnen ist machmal echt schwierig. hast Du wiederkehrende Symptome? oder immer neue?

08.06.2020 20:54 • x 1 #43


K
Hallo nochmal,

die Einordnung fällt jedem schwer, der das durchlebt, glaub mir. Das bedarf dem gesunden Selbstvertrauen, dass du dir wieder aufbauen wirst.
Dass du dieses Forum als Anker nutzt ist gut und bringt dir sehr viel mehr als das Googeln. Tu dir selbst den Gefallen und lass das, denn du suchst gezielt -wenn auch unterbewusst- nach Hiobsbotschaften und die wirst du bei Dr. Google zu 100% finden. Schau lieber in diesem Forum nach, für deinen Fall sitzen hier die Experten (ich will jetzt nicht von Mitleidenden sprechen ) und können dir Gutes tun.
Und nimm dir auch die Tipps zu Herzen. Nittels gibt dir einen super Tipp mit der Erhöhung des CO2-Wertes. Der Trick mit der Tüte wird gerne genutzt, wenn man hyperventiliert, und der hilft wirklich. Wenn du dir damit blöd vorkommst, nutze einfach die aktuelle allgemeine Situation auf diesem Erdball und trage Mundschutz. Fällt nicht auf und hat dieselbe Wirkung.

09.06.2020 00:50 • x 1 #44


A
Zitat von nittels:
Hallo AnilaNiets.Ich diagnostiziere dir schnell mal eine ausgeprägte Hypochondrie. Die Fähigkeit und das Ausmaß Angst zu empfinden ist leider angeboren. Mir geht es genauso wie dir. Die Todesangst (Angst vor der Vergänglichkeit des Lebens) hatte ich schon in frühester Kindheit. Hatte sie zwar dann für 2 Jahrzehnte überwunden (weil ich ein tolles Leben hatte), aber irgendwann kam sie zurück. Der Auslöser kann banal sein (eine Erkrankung, ein Todesfall in der sozialen Umgebung, eine Doku über Krankheiten,...). Relativ alles was dich wieder an die Vergänglichkeit des Lebens erinnert. Aber da ...


Wirklich, vielen Lieben Dank für die Antwort. Hat mir sehr geholfen. Liebe Grüße!

09.06.2020 10:03 • #45


A
Zitat von Soulfighter:
Das mit dem zuordnen ist machmal echt schwierig. hast Du wiederkehrende Symptome? oder immer neue?


Der Kloß im Hals und die Benommenheit sind seit ein paar Monaten standart..
Die sind fast immer da.
Was mir mehr Angst macht sind die wechselnden und neuen Symptome, vorallem die unklaren Schmerzen.
Wenn man gleichzeitig Kopf-, Bauch-, Ohren-, Fuß- und Halsschmerzen hat, dann kann man sich schlecht herleiten was das jetzt ist, denn so ein Krankheitsbild gibt es nicht...es ist echt angsteinflößend

09.06.2020 10:06 • #46


Calima
Zitat von AnilaNiets:
Wenn man gleichzeitig Kopf-, Bauch-, Ohren-, Fuß- und Halsschmerzen hat, dann kann man sich schlecht herleiten was das jetzt ist, denn so ein Krankheitsbild gibt es nicht...


Das könnte daran liegen, dass es kein Krankheitsbild ist . Wechselnde Symptome sind normal. Sie entstehen durch die permanente Fokussierung auf die Lebensäußerungen des Körpers. Man kann sich Schmerz ebenso herbei denken, wie Muskelzucken oder Schwindel. Aufhören, sich permanent zu beobachten ist neben nicht Googeln das beste Mittel, aus der Schleife immer neuer Anzeichen auszusteigen.

Das funktioniert am besten, indem man sich eine Beschäftigung sucht, die einen ausreichend fordert. Rumsitzen und in sich hinein horchen, macht es schlimmer. Die Herausforderung ist, Tätigkeiten zu finden, die nicht zulassen, dass man sich gleichzeitig beobachtet.

09.06.2020 11:13 • x 1 #47


A
Guten Abend Ihr Lieben!
Ich hoffe, es geht euch soweit gut.
Ich hatte gestern eine Panikattacke vom feinsten. 10 Minuten pure Erstickungsangst (durch das Globusgefühl und starkes Stechen im Hals), Schwindel und Ohnmachtsgefühl.
Dann, danach...war wieder alles perfekt.
Ich lerne langsam, auch in meiner Therapie, dass ich mich nicht so reinsteigern darf und wie ich mich bei Panikattacken und psychosomatischen Symptomen verhalten soll.
Mein Problem allerdings (welches NICHT psychosomatisch ist) liegt in meinem Hals, bzw. meinen Mandeln.

Seit ca. Mitte Mai sind sie eitrig und entzündet. Ich glaube, dass ich darüber hier im Thread auch schon mal geschrieben habe.
Vielleicht hängt das Brennen/Stechen im Hals und mein Kloß im Hals damit zusammen.

Seit Mitte Mai nun lutsche ich Tabletten für den Hals, gurgele mit Tee und Salzlösung und Inhaliere. NICHTS HILFT.

Mein HNO hat nur einen Bluttest gemacht, ob es bakteriell ist- war es nicht- Also: keine medikamentöse Behandlung.

Dadurch, dass es seit so vielen Wochen ist, war ich nochmal beim HNO, der dann meinte, dass die Mandeln raus sollen, wenn es mich stört.

Eine OP ist für mich ehrlich gesagt die letze Option, denn die Mandeln haben eine gewisse Funktion und neben den Risiken der OP und den Nachblutungen danach habe ich Bedenken wegen der Narkose.
Ich bin absolute Impfgegnerin, seit ich mich sehr sehr intensiv mit diesem Thema beschäftigt habe und was in Narkosespritzen und auch bspw. in Kontrastmittel so drinnen ist, ist sehr fragwürdig.

Ich bin aber verzweifelt. Ich habe weder Fieber noch Krankheitsanzeichen, also fällt doch die klassische Mandelentzündung eher aus dem Bild, oder?

Ich als Angstpatient und Hypochonder glaube natürlich sofort an Krebs, oder irgendwas, dass Gefährlich, wenn nicht sogar tödlich ist.

Kennt das jemand?

Es brennt und kratzt echt sehr und meine Mandeln sind übersäht mit kleinen weißen Stippchen.

Es ist auch nicht durchgehend. Manchmal ist es da, am nächsten Tag dann wieder etwas Ruhe.

Das belastet mich und vorallem meine Gedankenwelt sehr.

Lymphknoten sind auch dauerhaft geschwollen, was ja u.a. auch ein Krebsanzeichen ist.
Da ja Hals und Ohren stark miteinander gekoppelt sind, habe ich auch ständig Ohrenschmerzen bzw. Ohrenbrennen.
Da muss doch irgendwas nicht ganz in Ordung sein

Ich will das es weg geht, aber ohne OP...

27.06.2020 20:23 • #48


S
Hi
Hast Du vielleicht eine Allergie auf irgendwas? Wäre jetzt so eine Vermutung.
Lg

27.06.2020 21:01 • x 1 #49


A
Zitat von Soulfighter:
HiHast Du vielleicht eine Allergie auf irgendwas? Wäre jetzt so eine Vermutung.Lg


Hatte ich auch vermutet. Aber der Allergietest war bei allen Substanzen negativ.

27.06.2020 22:01 • #50


S
Was hat der Arzt noch zu den Mandeln gesagt?

27.06.2020 22:03 • #51


A
Ich war gestern bei einem anderen Arzt. Ich habe eine Mittelohrentzündung. Habe nun Antibiotika

30.06.2020 12:05 • x 2 #52


A
Hallo Ihr Lieben!
Ich hatte den letzten Monat eine relativ ruhige Zeit ohne Panikattacken und mit wenig Symptomen.

Jetzt ist es seit einer Woche zurück und ich bin SEHR am Boden zerstört und verzweifelt.
Ich weiß, Rückschläge gehören zu einer Angststörung dazu, aber gerade bin ich (bzw. mein Gehirn) wieder vollkommen überzeugt eine schlimme, unentdeckte Krankheit zu haben.

Meine 1. PA nach der Panikfreien Zeit war am Montag (vor genau 1 Woche).
Mir wurde schwindelig, ich hab mich Schwach und der Ohnmacht nahe gefühlt.
Die 2. Hatte ich am Mittwoch, ich war sehr schwach und Müde, mir wurde leicht übel.
Der Freitag war dann ganz schlimm...
Mir war so übel, ich hatte stechende Kopfschmerzen und war so abgeschlagen und schwach...
JETZT HAB ICH WIEDER ANGST, ANGST VOR DER ANGST!

Die ganze Zeit über hatte ich auch jeden Tag eine verstopfte Nase und starke Halsbeschwerden. Jeden Tag dachte ich, dass eine Erklärung ausbricht, aber es kommt keine.
Kann es sein, dass aufgr. meiner Psyche mein Infekt nicht ausbricht? Dass quasi mein Immunsystem was anderes zu tun hat. Denn ich würde die Erkältung gerne hinter mich bringen und nicht wochenlang mit ein paar kleinen Anzeichen rumlaufen...das macht mir zusätzlich Angst.
Gott, ich kann nicht mehr....

Ich weiß nicht, was ich machen soll ich habe gelegentlich Halsschmerzen, Schnupfen, Schwäche und Schmerzen im Brustkorb. Manchmal auch wieder diesen Kloß im Hals und ein Schweregefühl beim Atmen.
Da es mal da und mal weg ist und keine richtige Erklärung ausbricht, denke ich natürlich sofort an eine andere Krankheit, oder begleitsymptome von Krebs...

03.08.2020 09:43 • #53


S
Hi @AnilaNiets
Du hast die Angst ja gut bin Griff gehabt arbeite weiter daran, ich weiss das es nicht leicht ist , daß bist es für keinen
LG

03.08.2020 12:06 • x 1 #54


K
Hi,

was war denn der Auslöser für die erneuten Panikattacken? Daran solltest du weiter anknüpfen und dein Vertrauen in deinen Körper weiter ausbauen. Warum solltest du jetzt krank sein?

03.08.2020 13:32 • x 1 #55


A
Hallo ihr Lieben. Lange Zeit ging es mir gut, bzw. habe ich mich gezwungen meine Symptome nicht so ernst zu nehmen und habe einen tollen Therapeuten. Mein Problem ist, dass ich seit Ende August diesen Jahres TÄGLICH Schmerzen am/im Bauchnabel habe. Es ist wie ein brennen und stechen, dass ich nicht richtig lokalisieren kann. Jeder, auch ich, schiebt es auf die Psychosomatik. Aber nach nun fast 2 Monaten bekomme ich doch bedenken, denn psychisch geht es mir eigentlich ganz gut, warum sollte mein Körper dann so heftig und so lange reagieren? Ich bekomme nun wieder Angst. Angst vor Krebs, Angst, dass da etwas in meinem Bauch nicht stimmt. Angst, zu sterben. Das hatte ich jetzt lange nicht. Kennt jemanden solche schmerzen?

14.10.2020 13:35 • #56


A


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