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Christina
Zitat von Powerladyiris62:
Es kommt sogar bei Vielen zu einer organischen Veränderung in der Größe (Schrumpfung) des Hippocampus
Naja, bei Folteropfern und nach langjährigem Missbrauch/Misshandlungen, nicht beim durchschnittlichen Paniker...

Zitat von Powerladyiris62:
Das dauerhafte Üben ist in vielen Fällen daher auch zwecklos und sehr demoralisiend und kontraproduktiv, da immer viel Kraft und Mut investiert wird , aber der Erkrankte sich trotzdem jedes Mal aufs Neue Sensibilisiert.
Stimmt, gewusst wie. Bei der Konfrontation kann man einiges falsch machen und bekommt leider auch allzu oft falsche therapeutische Anleitungen.

Zitat von Powerladyiris62:
als gesund kann man sich erst bezeichnen, wenn man keine Angst mehr vor den Symptomen hat. Kein: Hoffentlich kommt sie nicht wieder oder Ähnliches.
Ja, das sehe ich auch so.


@ crazy030:

SSRI haben sich bei Depressionen als viel weniger wirksam erwiesen, als man zunächst erhofft hatte. Dafür scheinen sie aber ziemlich geeignete Angstmedikamente zu sein, die bei vielen Angstpatienten nach der ersten Durststrecke antriebsneutral sind. Warum das so ist und was im Einzelnen im Gehirn passiert, weiß man nicht, man kann nur ausprobieren. Buspiron hat übrigens die Nachteile von SSRI, v.a. dauert es eine Weile, bis es wirkt. Patienten, die schon Erfahrungen mit den schnell wirksamen Benzodiazepinen gemacht haben, bringen daher selten die Compliance auf, sich auf Buspiron einzulassen, zumal auch das kein Wundermittel ist.

Liebe Grüße
Christina

26.01.2010 11:34 • #21


E
Zitat von crazy030:
Ist aber auch ziemlich das einzige Medi. Aber warum wird das nie erwähnt? Von Psychiatern? Es scheint also kein Medikament zu sein, welches bei Angststörung 1. Wahl ist.

Zu mir sagten bisher Psychiater und sogar mal ein Gutachter (Psychiater), 1. Wahl ist Cipralex/Citalopram.


Na ja...wer weiß! Verschwörung der Pharmaindustrie oder so?
Denn wenn ich ja ein Medikament gibt das die Angst ausschaltet dann brauch man es irgendwann vielleicht nicht mehr und der Pharmaindustrie geht dann der Verdienst am Cipralex/Citalopram flöten.

26.01.2010 11:36 • #22


A


Welche Medikamente helfen denn nu wirklich?

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C
Zitat von Christina:
@ crazy030:

SSRI haben sich bei Depressionen als viel weniger wirksam erwiesen, als man zunächst erhofft hatte. Dafür scheinen sie aber ziemlich geeignete Angstmedikamente zu sein, die bei vielen Angstpatienten nach der ersten Durststrecke antriebsneutral sind. Warum das so ist und was im Einzelnen im Gehirn passiert, weiß man nicht, man kann nur ausprobieren. Buspiron hat übrigens die Nachteile von SSRI, v.a. dauert es eine Weile, bis es wirkt. Patienten, die schon Erfahrungen mit den schnell wirksamen Benzodiazepinen gemacht haben, bringen daher selten die Compliance auf, sich auf Buspiron einzulassen, zumal auch das kein Wundermittel ist.

Liebe Grüße
Christina


Na ich sag mal so, wenn ich mich monatelang schon rumquäle, dann hab ich wenig Lust auf ein Medikament, was die Beschwerden noch verstärkt. Selbst wenn es nur 2-3 Wochen sind, es ist unzumutbar! Und zu meiner Ärztin sagte ich, es soll nicht dick machen, nicht müde machen, nicht die Sexualität beeinflussen. Da gibt es dann kam was.

26.01.2010 12:08 • #23


P
Zitat:
Was genau meinst Du mit dem üben? Innerhalb einer Verhaltenstherapie?
Wo und wie auch immer. In der Verhaltenstherapie, alleine oder in Begleitung Situationen aufsuchen, die angstauslösend sind oder einfach zu Hause auf dem Stuhl.

Es gibt nur einen Placebo Effekt
Zitat:
Placeboeffekte sind positive Veränderungen des subjektiven Befindens und von objektiv messbaren körperlichen Funktionen, die der symbolischen Bedeutung einer Behandlung zugeschrieben werden. Sie können bei jeder Art von Behandlung auftreten, also nicht nur bei Scheinbehandlungen. Quelle Wiki)


Zitat:
Powerladyiris62 hat Folgendes geschrieben:
Es kommt sogar bei Vielen zu einer organischen Veränderung in der Größe (Schrumpfung) des Hippocampus

Naja, bei Folteropfern und nach langjährigem Missbrauch/Misshandlungen, nicht beim durchschnittlichen Paniker... Christina

Leider doch...
Zitat:
Das Gehirn interpretiert unsere Erfahrungen und entscheidet, ob diese als bedrohlich einzustufen sind. Anschließend steuert es unsere Reaktionen auf der körperlichen und Verhaltensebene. Ergebnisse aus Tierversuchen zeigen, daß Organschäden darauf beruhen, daß Gehirn und Körper bisweilen nicht fähig sind, sich an wiederholten Streß anzupassen.

Drei spezielle Hirnregionen - der Hippocampus , der präfrontale Cortex und die Amygdala - sind für schädigende Veränderungen besonders anfällig. Vorrangig diese Regionen sind verantwortlich für die Interpretation streßreicher Erfahrungen und die Wahl der geeigneten Reaktionen. Außerdem sind an diesen Vorgängen zahlreiche Hormone und Botenstoffe wie Cortisol, Adrenalin, Serotonin und Noradrenalin beteiligt. Nicht zu vergessen das vegetative Nervensystem, das körperliche Grundfunktionen wie Atmung und Herztätigkeit steuert, sowie das Immunsystem. Eine Depression führt über langfristige chemische Ungleichgewichte in diesen Systemen zu Veränderungen im Körper.

Der Hippocampus ist eine der zentralen Strukturen für die Erinnerung an Ereignisse und Zusammenhänge. Er bildet Rezeptoren aus, die es ihm ermöglichen, auf Streßhormone zu reagieren. Heute wissen wir, daß sich der Hippocampus bei einer Reihe von psychiatrischen Störungen zurückbildet. Innerhalb des Hippocampus befindet sich eine Struktur namens Gyrus dentatus, der während des ganzen Erwachsenenlebens immer neue Nervenzellen (Neuronen) ausbildet. Chronischer Streß blockiert dies aber und läßt viele Neuronen im Hippocampus schrumpfen. Diesen Prozeß nennt man Remodeling.
Copyright: Project Syndicate, Oktober 2004.

Aus dem Englischen von Helga Klinger-Groier

26.01.2010 12:26 • #24


E
Zitat von Powerladyiris62:
Wo und wie auch immer. In der Verhaltenstherapie, alleine oder in Begleitung Situationen aufsuchen, die angstauslösend sind oder einfach zu Hause auf dem Stuhl.


Hier klinkt das aber so als wärest Du kein Fan von Übungen aka Verhaltentherapie:

Zitat von Powerladyiris62:
Das dauerhafte Üben ist in vielen Fällen daher auch zwecklos und sehr demoralisiend und kontraproduktiv, da immer viel Kraft und Mut investiert wird , aber der Erkrankte sich trotzdem jedes Mal aufs Neue Sensibilisiert.


Deshalb fragte ich ja, weil ich ja hier schrieb das ich mit Blick auf mein bisheriges und aktuelles Leben nicht die Kraft habe immer und immer wieder mich Situationen aufzusuchen die angstauslösend sind usw., und ich halt wissen wollte ob das nun aus Deiner Sicht Sinn macht oder nicht.

26.01.2010 13:37 • #25


P
Ja, es macht Sinn!
Es kommt nur auf das wie an und das ist sehr schwer zu beschreiben.

Als Erstes und das ist schon mal schwer, sollte die Bereitschaft erhöht sein. Die Bereitschaft, alles so anzunehmen, wie es kommen eben kommen wird, in der festen Gewissheit, dass es auch immer wieder aufhört. Spätestens wenn der Körper erschöpft ist.
Sobald du aber mit deinen angstauslösenden Gedanken fusionierst, wirst du dich weiter nach oben schaukeln.
Wenn es dir gelingt, davon Abstand zu nehmen und die Gedanken nicht einfach nur zu denken und vor allem zu glauben, sondern wenn es dir gelingen sollte sie auch nir als Gedanken ( Gedanken sind niemals die Realität) zu erkennen und ab dann als BEOBACHTER betrachten zu können, dann wäre das schon mal irre gut.

Das würde sich dann ungefähr so anhören: Ok, jetzt habe ich den Gedanken, dass ich gleich umfalle / sterbe/ keine Luft mehr bekomme/ auffalle..... was auch immer , jetzt spüre ich wie ...... aber NUR ALS BEOBACHTER.

Wenn es draussen noch zu schwer ist, dann kann man Zuhause üben. zur Not erst mal in der Vorstellung. Es gibt genügend Menschen, denen schon bei der Vorstellung übel genug wird.

Viel Glück!
____________________________________________________________
Ein Problem mit zahlreichen der momentan verwendeten Medikamente ist, dass die Rezidivrate bei starken Depressionen sehr hoch ist - rund 70-80 %. Dies deutet darauf hin, dass die einer Depression zugrunde liegenden physiologischen Prozesse - diejenigen, die auch zu strukturellen Veränderungen im Gehirn führen können - nicht komplett zum Stillstand gebracht werden. Eine neue Generation von Antidepressiva ist daher dringend notwendig.

Copyright: Project Syndicate, Oktober 2004.

Aus dem Englischen von Helga Klinger-Groier

26.01.2010 14:37 • #26


E
@Powerladyiris62

Ja, wie gesagt - ich habe dazu nicht mehr die Kraft ständig dagegen anzukämpfen mit dem Gedanken im Kopf das es eh wieder kommen kann.

26.01.2010 21:32 • #27


P
Das wäre ja genau der Trick:
Nicht kämpfen, zulassen als Beobachter.

27.01.2010 07:31 • #28


E


Da muss man aber schon ganz schön in seiner inneren Mitte stehen, ziemlich viel Rückhalt aus sozialen Kontakten haben oder es muss einem einfach alles egal sein um einfach als Beobachter dabei zu sein. Wenn das mal alles so leicht wäre...
Kannst Du das?

27.01.2010 09:44 • #29


P
Zuhause ja, bin so die Dauerangst los geworden, draussen schwächel ich noch. Man kann es üben und wenn man ganz klein anfängt.

27.01.2010 17:13 • #30


A


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