@Jeweledjacky
Ja, leider. Das ist ziemlich normal – aber eben auch ziemlich frustrierend. Gerade wenn du an einem Tag schon mal sowas wie Hoffnung gespürt hast und denkst: „Jetzt geht’s bergauf“, und dann kommt die nächste Klatsche. Willkommen in der zermürbenden Geduldsprobe namens Antidepressiva-Anpassung.
Aber: Medikamente sind keine Wunderpillen. Sie bringen dich nicht aus der Depression raus – sie machen dich höchstens fähig, den Weg da raus überhaupt anzutreten. Sertralin ist ne Krücke. Kein Fahrstuhl. Es hilft vielleicht, wieder ein bisschen Boden unter den Füßen zu kriegen – aber laufen musst du trotzdem selbst. Mit deinem Kopf. Mit deiner Haltung. Mit deiner Entscheidung, nicht zu warten, bis „es besser wird“, sondern Stück für Stück zu lernen, wie du mit dir umgehst, auch wenn es gerade noch richtig beschissen ist.
Und ja, es ist komplett normal, dass das Auf und Ab geht. Dass du einen guten Tag hast und denkst „gut, ich bin zurück!“ – und der nächste schmeißt dich wieder runter wie ein nasser Waschlappen. Aber das heißt nicht, dass es nicht wirkt. Es heißt nur, dass dein System noch sortiert. Die Nebenwirkungen – wie dieses Kribbeln, die Unruhe, das Sodbrennen – sind oft Teil dieser Sortierphase. Und sie gehen meistens wieder weg, sobald dein Körper die neue Dosis kapiert hat. Aber bis dahin… ist es ein bisschen wie bei ’nem schlechten DJ: Du musst ein paar richtig schiefe Übergänge ertragen, bevor der Beat wieder greift.
Wichtig ist: Bleib dran. Mach nicht alles von den Tabletten abhängig. Guck auch, was du in deinem Alltag gerade wirklich brauchst – nicht „was man tun sollte“, sondern was dir konkret gerade gut tut. Und wenn du das Gefühl hast, komplett in deiner Haut zu explodieren – sprich’s beim Arzt an. Nicht weil du „zu empfindlich“ bist, sondern weil das eben mit dazugehört: ehrlich Rückmeldung geben, damit die Krücke richtig eingestellt werden kann.
28.05.2025 15:54 •
x 1 #3