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Hallo Ihr Lieben,

kurz zur mir: habe über 10 Jahre Sertralin genommen, generalisierte Angststörung mit Depressionen.
Letztes Jahr habe ich Sertralin über Monate ausgeschlichen und dann 8 Monate gar nichts mehr genommen.
Vor 4 Wochen kam dann von jetzt auf gleich ALLES wieder zurück. Wie aus dem Nichts.
Habe dann 7 Tage mit 25mg eingeschlichen, danach auf 50mg erhöht. Da waren die Nebenwirkungen schon mehr als heftig. Hatte ich so schlimm nicht in Erinnerung. Eine quälende Unruhe, Angst, Verschlimmerung der negativen Gedanken, und vieles, vieles mehr. Mit den 50mg hatte ich ein extremes Auf und Ab. Ein Tag war gut, dann wieder drei schreckliche usw.
Meine Therapeutin meinte dann, nachdem ich 9 Tage 50mg genommen habe, dass ich unbedingt auf 100mg erhöhen soll.
Dies habe ich nun vor 5 Tagen gemacht und die Nebenwirkungen fangen wieder von vorne an. Auch das Auf und Ab von gut bis Horror.
Ich weiß, Ihr denkt bestimmt, mensch die hat 10 Jahre Sertralin genommen und ist nen alter Hase was das angeht.
Aber die Angst, dass das Sertralin mir diesmal nicht hilft ist so groß und lässt einen wie erstarren.
Ich würde mich freuen, wenn hier jemand ist, der bereits Sertralin zum zweiten oder dritten Mal nimmt und positive Erfahrungen gemacht hat.
Danke fürs Lesen.
Jen

11.07.2024 12:23 • 12.07.2024 #1


6 Antworten ↓


Zitat von jen73:
Hallo Ihr Lieben, kurz zur mir: habe über 10 Jahre Sertralin genommen, generalisierte Angststörung mit Depressionen. Letztes Jahr habe ich ...


Dass du jetzt starke NW hast, erscheint mir nicht unnormal. Der Wirkstoff war ja voll raua aus dem Körper. Und ich fände es auch nicht bedenklich, wenn die NW diesmal stärker sind als letztes Mal.

Aber warum denn direkt auf 100? Vielleicht hätten auch 75 gereicht?

A


Sertralin Erhöhung wieder starke Nebenwirkungen

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Danke Pauline!
Meine Therapeutin meinte ohne Zwischenschritt, damit ich nicht zweimal die Nebenwirkungen habe.

Gerne
Die Frage ist, ob du überhaupt noch einen weiteren Schritt - also von 75 auf 100 - gebraucht hättest
Außerdem: je höher man bereits eindosiert ist, desto weniger stark oder sogar gar nicht mehr treten NW auf.

Mir wurde in der Klinik gesagt, oft reichen bei Sertralin 75 bis 100mg aus. Bei mir haben tatsächlich 75 gereicht
Du wirst nicht wissen, ob 75 ausgereicht hätte und sollte 100 sogar zu viel sein, könnte das mit es reicht noch nicht verwechselt werden und weiter aufdosiert werden.

Ich habe Sertralin mal für 1,5 Jahre genommen, damals waren die NW gut aushaltbar und mir haben 50 mg gereicht.
Ich war dann 1,5 Jahre ohne AD und musste es dann doch wieder Einschleichen. Beim 2x waren die NW deutlich schlimmer und der unangenehmste Teil war von 50 auf 75 auf 100 mg. Aber ich habe durchgezogen und von den Ängsten her gehts mir prima.
Halte durch, das wird.

@Lange-2024 danke für deine Antwort, das hilft mir wirklich sehr.
Bin heute den 6. Tag bei 100mg, gestern der Tag war so lala, heute morgen ohne Morgentief aufgewacht, aber ständig unter Strom.
Hab den ganzen Vormittag gedacht, Mensch toll, keine Anzeichen von depressiven Gedankengängen, Problem ist aber bei mir, dass ich dann im sekundentackt daran denke: hoffentlich bleibt das so, hoffentlich bleibt das so. Der Gedanke kreist 24/7 zur Zeit. Höre immer wieder in mich rein, ob es mir schlechter geht. Das ist so unglaublich anstrengend.
Abends hab ich einfach NIX mehr! Auch meine Gedanken kommen zur Ruhe.

Ich hoffe so sehr, dass die 100 mg bald so richtig greifen.

LG
Jen

Hallo jen73, ich habe mich gerade neu angemeldet und möchte dir Mut machen. Hatte Sertalin 50 mg nach mehreren Jahren Einnahme abgesetzt, weil ich dachte, es müsste inzwischen ohne gehen. Das war aber ein Trugschluss! Die Indikation zur Einnahme damals waren schlimmste Schlafstörungen, Angst und Depression. Mir ging es nun ohne Sertralin wieder richtig schlecht, das war ein Albtraum. Hatte schon eine stationäre Aufnahme im Kopf...Hatte vor allem ganz dolle Angst, dass Sertalin nicht mehr wirken könnte. Habe dann wieder meine 50 mg genommen (Nebenwirkungen kein Problem). Es dauerte in meiner Erinnerung ca. vier Wochen, dann war die volle Wirkung da und es ging mir wieder gut.
Das Ganze war mir eine Warnung. Ich bin so dankbar, dass es dieses Medikament gibt! Habe auch Psychotherapien gemacht, die mir ebenfalls sehr helfen, aber ich brauche diese chemische Unterstützung und habe das inzwischen auch so für mich akzeptiert. Andere Menschen benötigen wegen chronischer Erkrankungen auch dauerhaft Medikamente und schämen sich nicht deswegen. Aber das war ein langer Weg mir einzugestehen, dass ich chronisch psychisch krank bin.
Ich wünsche dir alles Gute und dass es dir bald wieder besser geht!





Dr. med. Andreas Schöpf
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