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Guten Morgen,

ich habe gestern zum ersten Mal Opipramol und Citalopram genommen. Ich hatte am Wochenende zuvor so schlimme Panikattacken, so dass ich am Montag nicht arbeitsfähig war und nun bis zum Ende der Woche krankgeschrieben bin.

Leider habe ich das Gefühl, dass die Medis mich einerseits in totale Unruhe versetzen und andererseits meinen Kopf in Watte packen und ich kaum zu etwas in der Lage bin. Ich hatte auch eine sehr unruhige und fast schlaflose Nacht hinter mir.

Nun bin ich am überlegen, die Medis wieder abzusetzen und es komplett ohne zu versuchen. Ich habe gerade mit meiner Therapeutin geredet (die ich allerdings erst einmal gesehen habe und Freitag quasi meine erste richtige Therapiestunde habe) und sie hat mir davon abgeraten, die Medis abzusetzen.
Ich bin jetzt verunsichert, was ich machen soll. Ich frage mich, ob ich die wirklich brauche und ob ich nicht selbst dagegen ankämpfen kann?

Und ich frage mich, ob es nicht ausreichen würde, wenn ich z.B. nur Citalopram nehmen würde anstatt gleich zwei Medikamente. Ich bin total verunsichert und weiß echt nicht weiter.

07.03.2013 10:20 • 09.03.2013 #1


21 Antworten ↓


S
Hallo Tamara,
schwer zu sagen aber hast du dir mal erklären lassen warum du gleich 2 Medis auf einmal nehmen sollst? Ich finde das komisch und habe das noch nie gehört. Also ich kann dir nur meine Meinung sagen: Ich will und werde keine Medis nehmen. Es ist sehr einfach welche zu nehmen und ich weiß dass ich mich dann auch besser fühlen würde aber in meinen Augen ist das nur (sorry für den Ausdruck) Selbstverarschung! Damit kann man bestimmt die Symptome beseitigen aber wem ist damit auf Dauer geholfen? Ich will das nicht. Es ist verdammt hart und gerade heute habe ich wieder einen absoluten Sch....tag nach einer fast schlaflosen Nacht aber trotz allem kämpfe ich mich da durch und gehe zur Therapie. Meine Therapeutin hat gesagt dass diese Krankheit sich über Jahre bei mir eingeschlichen und breit gemacht hat. Warum also sollte sie in ein paar Wochen verschwinden? Das leuchtet mir ein und gilt sicher auch für viele andere Menschen. Letztendlich musst du selbst entscheiden was für dich gut ist. Aber meinst du dass du dann nach dem Ansetzen geheilt bist? Ich drück dir die Daumen dass du dich für dich richtige Entscheidung triffst.

07.03.2013 12:55 • #2


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Medikamente, ja oder nein? Ich weiß es nicht

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wiso sollten denn medis eine selbstverarschung sein ?
ich bin zum beispiel im mom. nicht in der lage eine therapie zu beginnen , aufgrund meiner enormen körperlichen symptome und da helfen die medis schon , sich erstmal wieder auf ein einigermaßen normales level zu bringen , damit man therapiefähig ist .

07.03.2013 12:59 • #3


S
Ich meinte das so dass ich wenn ich Medis nehme mich gesund fühle denn die ganzen Symptome sind verschwunden. Und darum die Selbstverarschung denn ich bin dann trotz allem alles andere als gesund. Und ich verurteile auch grundsetzlich keine Medis oder Leute die sie nehmen sondern habe lediglich meine subjektive Meinung dazu gesagt. Kein Grund sich angegriffen zu fühlen. Wenn du gelesen hast was ich dir gestern geschrieben habe dann müsstest du wissen dass ich selbst welche genommen habe. Also nicht für Ungut.....

07.03.2013 13:03 • #4


Z
ich fühle mich doch garnicht angegriffen ..sorry falls das so rüberkam .. ich möchte medis auch nur so lange nemen , bis es mir wieder gut geht und natürlich mache ich dazu auch eine VT .

07.03.2013 13:09 • #5


S
Dann ist js gut, manchmal kommt Geschriebenes vollkommen falsch rüber weil beim Lesen die Betonung ganz anders ist als es eigentlich gemeint war. Dann viel Erfolg weiterhin....

07.03.2013 13:13 • #6


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danke

07.03.2013 13:14 • #7


T
Danke für Eure Meinungen.
Ich war vorhin bei meinem Arzt und habe nochmals über die Medikamente gesprochen. Wir haben nun vereinbart, dass ich das Citalopram dauerhaft nehme und das Opipramol eher als Bedarfsmedikament.
Ich habe deshalb beide Medikamente verschrieben bekommen, weil das Opipramol wohl sehr beruhigend wirkt und auch schon nach der ersten Einnahme. Das kann ich bestätigen, weil ich gestern die ganze Zeit neben der Spur war und das erste Mal in meinem Leben am frühen Abend sitzend am Tisch eingenickt bin.
Der Arzt möchte, dass ich dann am Abend eine halbe Tablette von dem Opipramol nehme, damit ich die Nacht nicht wieder so unruhig bin und nicht einschlafen kann.
Wir haben vereinbart, dass ich das jetzt zumindest bis Sonntag nehme, also das Citralopam und dann selbst entscheide, ob ich es lieber sein lassen möchte oder nicht.

Ich habe früher mal Insidon genommen, aber ich glaube, das war nur so kurz, dass es auch gar nicht richtig wirken konnte. Das ist aber auch schon 15 oder gar 18 Jahre her. Diazepam hatte ich mal als absolutes Notfallmedikament, ich habe nach einem Jahr von den 10 Tabletten noch 8 Tabletten weggeschmissen, weil ich mich nicht getraut habe, die zu nehmen.

Also wie man sehen kann, bin ich auch kein Freund von Medikamenten. Aber ich war schon einmal in einer schlimmen Phase, bin da nur mit Mühe und Not rausgekommen, so dass ich jetzt überhaupt in Erwägung gezogen habe, Medikamente zu nehmen. Ich bin halt immer noch hin- und hergerissen. Ohne dieses Opipramol scheine ich zumindest heute nicht neben der Spur zu sein.

07.03.2013 13:17 • #8


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na siehst du ....

07.03.2013 13:20 • #9


Schlaflose
Zitat von Tamara76:
Ich habe früher mal Insidon genommen, aber ich glaube, das war nur so kurz, dass es auch gar nicht richtig wirken konnte.


Insidon ist doch dasselbe wie Opipramol.

07.03.2013 17:32 • #10


L
Das ist genau der Konflikt, in dem ich mich befinde. Hatte den thread heute Morgen irgendwie übersehen.
Aus Erfahrung weiß ich, dass die Medikamente eine Scheinsicherheit bieten - sie nehmen einem nicht die Arbeit an sich selbst ab und schwupps, abgesetzt ALLES ist wieder da.
Nur ist mein momentaner Zustand für mich kaum auszuhalten. Ich bin im Moment so schnell in der Panik drin, sehe nur noch rot, mir bricht dann der Schweiß aus und ich sehe dann keine andere Möglichkeit mehr, als beim Arzt anzurufen und möglichst sofort hinzufahren.......danach habe ich eine halbe Stunde Ruhe, dann kommt das Nächste. So sieht es zur Zeit aus.
Ich hatte mich so gefreut und war auch irgendwie stolz auf mich, dass ich es über ein halbes Jahr ganz ohne geschaffthabe- aber jetzt hat es mich geschafft.
Sonnenblume, wie lange hast du Medikamente genommen? Hast du auch Krankheitsängste?

07.03.2013 17:58 • #11


S
Charly, ich jabe die Medikamente alles in allem also mit der Phase des Absetzens ca. 2 Jahre genommen. Das ist jetzt knapp 5 Jahre her und in 4 Jahren war ich beschwerdefrei. Allerdings war damals eine Depression vordergründig und die Angst nur eine Nebenerscheinung. Heute steht die Angst im Vordergrund und bestimmt meinen Alltag und wenn ich nicht aufpasse auch den meiner Familie. Krankheitsängste hatte ich damals ganz ganz schlimme, daher kann ich dich sehr gut verstehen. Und auch heute habe ich sie noch aber nicht mehr so schlimm wie früher und nur noch in Extremfällen. Es ist manchmal schwer zu glauben dass meine ganzen Wehwehchen nur vom Kopf kommen sollen.... Machst du eine Therapie? Oder hast du es schonmal mit einem Buch versucht?

07.03.2013 18:10 • #12


L
Danke, Sonnenblume, ja ich habe innerhalb von 12 Jahren zwei Therapien gemacht. Die Erste hat wenig gebracht, mir fehlte wohl noch zu sehr die Einsicht, dass meine Symptome psychischen Ursprungs sein sollen. Die einsicht fehlt mir heute allerdings auch noch
Die Zweite habe ich im Januar abgeschlossen, sie hat schon etwas gebracht, ich bin authentischer, selbstsicherer (wobei mir auch vorher niemand angemerkt hat, dass ich unsicher sein kann).
Angst-Literatur lese ich en masse, das Gelesene motiviert mich auch für einige Stunden, dann spüre ich ein Symptom, das mich irgendwie verunsichert und das gerade Gelesene/Erlernte/ neue Vorhaben ist für die Katz.
Zur Zeit lese ich Angstfrei leben für Dummies, übe mich in Achtsamkeit.
Wie schaffst du es, wenn du Krankheitsängste spürst gegenzusteuern?

07.03.2013 18:21 • #13


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Hallo Charly,

da hast du natürlich recht, die Arbeit nehmen die Medis einem nicht ab und ich denke, wenn man sich nur auf die Medis verlässt und diese dann absetzt, wird man auch irgendwann wieder mitten in den Ängsten sein.
Ich merke einfach, dass ich nicht mehr dieselbe bin wie vor einigen Jahren. Bei mir scheint sich das alles langsam eingeschlichen zu haben und in den letzten Monaten wurden die Attacken immer häufiger. Silvester war dann meine erste schlimme Attacke, ich habe die ganze Zeit nur geheult, mich übergeben und geschrien, dass ich gleich einen Schlaganfall bekomme und/oder ersticke. An Neujahr war ich immer noch so unruhig und wusste nicht, ob ich nicht doch gleich einen Schlaganfall bekomme. Seit dem haben auch immer mehr die körperlichen Symptome zugenommen, hatte öfters mal Augenzucken, Ohrensauen etc. Und jeden Morgen Übelkeit und Durchfall. Ich habe zwar im Alltag funktioniert und konnte normal arbeiten gehen, aber ich bin dann schon oftmals von der Autobahn abgefahren aus Angst ich könnte in einen Stau geraten, mir wurde schwindelig auf der Arbeit etc.pp.
Deshalb glaube ich, dass ich nun die Reißleine ziehen muss. Vor allem weil das letzte Wochenende eins der besch.... Wochenende der letzten Jahre war. Daher habe ich auch erstmals mit dem Gedanken gespielt, auf Medis zurückzugreifen. Andererseits frage ich mich, ob ich wirklich sooooo schlimm dran bin, dass ich Medis nehmen muss. Ich weiß auch nicht, wie lange ich diesen inneren Konflikt haben werde. Zumal ich immer Angst davor habe, dass die Medis mein Bewusstsein verändern und ich eher wie ein Roboter funktioniere. Alle versuchen mich zwar vom Gegenteil zu überzeugen, aber ich bin immer noch skeptisch.

07.03.2013 18:38 • #14


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Charly, mal klappt es gut mit dem Gegensteuern und mal weniger gut. Ich habe aber auch alles was man an Krankheiten so haben kann oder besser gesagt alles von dem ich dachte dass ich es hätte vom Arzt abklären lassen. Manchmal sogar mehrmals und/oder von verschiedenen Ärzten. Das beste Beispiel dass es nicht immer klappt ist heute: Immer wenn ich sehr müde bin habe ich das Gefühl ich habe einen Stein auf der Brust, bekomme schwer Luft. Das weiß ich und trotzdem kommt mir immer der Gedanke: Was ist wenn du jetzt plötzlich doch eine Krankeit bekommen hast? Aber ich steuere dagegen, lenke mich ab und sage mir immer wieder das es nicht so ist. Das war ein langer Weg bis ich das konnte und er war nicht leicht. Also wenn es dir hilft dann geh zum Arzt so oft du meinst dass es für dich gut ist. Und dir kann egal sein was andere darüber denken. Du bist derjenige der damit klar kommen muss und das musst du so tun wie es für dich am besten ist.

Tamara, mir geht es wie dir nur dass ich mittlerweile nicht mehr arbeiten kann. Ich bin seit Oktober krank geschrieben und ich hab keine Ahnung wie lange das noch dauert. Meine Therapeutin spricht erstmal von 6 Monaten. Ich habe auch Angst vor dem was die Medis mit/aus einem machen können.

07.03.2013 19:46 • #15


L
Ihr Lieben,

Tamara, heute Abend denke ich auch wieder Na, geht es dir auch wirklich schlecht genug, dass die Einnahme der ADs gerechtfertigt ist? Ich denke, der Tag verlief einigermaßen, weil ich insgeheim die Hoffnung hege, die Medikamente werde es schon bald richten.......Aufgrunddessen konnte ich mich heute bessser als gestern motivieren, konnte mir recht erfolgreich suggerieren, dass meine Halsschmerzen von Verspannungen kommen....immer und immer wieder, mantramäßig.
Ich denke aber auch, dass es in deinem Fall völlig in Ordnung ist. Nur wir können bestimmen und beurteilen, wann genug ist.
Sonnenblume, ich habe hin und her überlegt in Bezug auf deine Aussage, Ärzte erst einmal abzuklappern bis man sich sicher fühlt. Ich kann nur für mich sprechen, es ist so, dass es für den unmittelbaren Moment, nachdem mir ein Arzt attestiert hat, dass alles ok ist, in Ordnung ist. Aber, manchmal schon bevor ich die Praxis verlasse, fällt mir das Nächste ein, was mich dann wieder verrückt macht. Ich komme durch Ärztehopping erst in eine regelrechte Spirale hinein. Außerdem tut es meinem Selbstwert nicht gut, denn ich habe es dann wieder nicht geschafft.
Aber das ist wohl von Mensch zu Mensch unterschiedlich, jeder muss seinen Weg finden ......

07.03.2013 22:40 • #16


S
Charly, weisst du was mir spontan eingefallen ist als ich deinen Betrag gelesen habe? Ein Satz den meine Therapeutin jede Woche zu mir sagt und den ich immer versuche mir zu Herzen zu nehmen. Und das solltest du auch tun denn auf dich passt er genauso gut. Sie sagt immer:Seien sie doch um Himmels Willen nicht so streng mit sich selber Ich sollte mal überlegen warum ich so streng mit mir selbst bin denn zu anderen bin ich wesentlich netter als zu mir selber. Wir bauen damit einen Druck auf dem unsere geschundene Psyche nicht gewachsen ist. Und das fördert dann wieder die Angst und das dann die Symtome und da fängt die Katze dann an sich in den *beep* zu beissen. Und noch was: Es ist kein Zeichen von Schwäche wenn man krank ist oder sich krank fühlt und zum Arzt geht. Das musste ich auch erst lernen. Mir fällt gerade beim Schreiben auf dass ich schon ne Menge gelernt habe, jetzt muss ich es nur noch umsetzen......

08.03.2013 09:55 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

F
Hallo ihr,

also ich habe mich gegen Medikamtene entschieden, mir ging es praktisch
immer schlechter, sicher auch, weil ich mich etwas vor den Wirkungen fürchte.
Ich nahm Sertralin und konnte keine Nacht mehr schlafen, obwohl ich trotz
Angst eine gute Schläferin bin - die Angst schläft dann quasi mit.
Es wurde so schlimm, dass ich in der Klinik landete. Dann gab es Schlafmittel.
Dann wurde das Mittel abgesetzt und durch ein anderes ersetzt - auch nicht gut,
dann also ohne.
Ich glaube, dass man es selbst schaffen muss - und ich bin überzeugt, dass es
geht - nur manchmal beneide ich die, die mit den Medis richtig zufrieden sind und
keine Nebenwirkungen haben, denn dann wäre ich wohl auch geneigt, mir damit
zu helfen. Aber jeder hat seinen ganz individuellen Weg, und die Angst hat sicher
ihren Sinn, sie will durch Liebe ersetzt werden.

Ich wünsche Dir und euch das Beste
Frau Ichbinda

08.03.2013 10:18 • #18


L
Tamara,
vielleicht beruhigt es dich etwas, ich habe auch seit gestern immer wieder einmal Ohrgeräusche, aslo seitdem ich Citalo nehme. Ich schleiche es mit 5mg ein, daher habe ich es wohl nicht so eindringlich wie du, mal pfeiffend, mal blechern scheppernd......es wird nicht langweilig!
sonnenblume
......du hast Recht, ist wohl einer meiner Glaubenssätze alles (allei) schaffen zu müssen...[i][/i]
Frau Ichbinda,
stimmt, man muss es allein schaffen, siehe oben , ich schaffe es aber eben im Moment nicht und das soll wohl auch eine Lektion für mich in diesem Moment sein, hoffe ich....oder ich rede es mir schön, wer weiß...?
Die Nebenwirkungen, vorallem die doch wenig erforschten Langzeitwirkungen fürchte ich auch, finde ich auch nicht witzig, ich muss aber meine vordergründige Angst erst einmal wieder in den Griff kriegen, mich etwas stabilisieren, im Moment springen mich die Symptome wer weiß wie an....

Liebe Grüße,

Charly

08.03.2013 16:21 • #19


S
Ich nehme keine Medikamente und habe trotzdem diese Ohrgeräusche. Und wenn ich die nicht habe dann habe ich Herzstolpern und wenn ich das nicht habe dann bekomme ich schlecht Luft, habe Übelkeit oder Schwindel oder wackelige Beine oder etwas anderes. Es ist so dass ich nie 2 der Dinge auf einmal habe aber es ist auch äusserst selten dass ich gar nichts habe. Also etwas ist quasi immer und es wechselt sich so ab. Aber das Einzige was mir davon nochw wirklich heftig Angst macht ist das Herzstolpern. Das kann ich gar nicht haben und dann bekomme ich richtig Angst und dann noch mehr Herzstolpen usw

08.03.2013 16:31 • #20


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