Zitat von Anita0307:@estikei ja, da hast du absolut Recht. Entspannen kann ich zum Beispiel gar nicht mehr. Leide auch an meinem Perfektionismus. Ich muss mal fragen, bist du männlich oder weiblich? Wie fühlst du dich aktuell? Wie stellst du dir deinen Alltag vor, wenn du jetzt dann wieder zu hause bist?
Ich bin M. Mir geht es aktuell super und ich bin gedanklich weit weg von der Arbeit. Der Alltag in den nächsten Wochen, vielleicht 2 Monaten, wird erstmal sein, dass ich so viel Therapie mache wie möglich. Ich werde mich im Haushalt entsprechend einbringen und meine Frau ein wenig entlasten - ansonsten hat sie nur ein weiteres Kind zuhause das betreut werden muss. Mit der Arbeit erhoffe ich es mir ähnlich wie mit dem Klinikaufenthalt. Irgendwann werde ich merken, dass ich bereit bin.
Ganz wichtig: Ich werde aktiv Zeit mit der Familie verbringen und dabei endlich mal im Hier und Jetzt sein. Nicht wie früher, wo ich mehr oder weniger schon die Sekunden gezählt habe, bis ich dies und jenes tun muss (meist bezüglich der Arbeit).
Für mich eine Art von Reset auf Werkseinstellungen. Ich habe in den letzten Wochen stark an mir gearbeitet und besser herausgefunden, was mir im Kern wichtig ist und warum. Ich möchte die nächsten Wochen nutzen, um mehr entsprechend dieser Werte zu leben.
Medikamentös bleiben wir bei Escitalopram 20mg, plus im Bedarfsfall Alprazolam und ggf. Metoprolol (Redesituationen).
Nochmal, falls hier auch Gäste mitlesen und sich bzgl. eines Klinikaufenthaltes Gedanken machen: Es hilft. Man wird nicht fremdverbessert, also einfach hinsetzen und besser wieder rauskommen funktioniert nicht. Man muss hingehen, seine Krankheit akzeptieren und die Gedanken der Therapiegespräche aktiv in den Denkprozess einbringen. Wenn man denkt man hätte es akzeptiert, dann ist eine Belastungsprobe hilfreich. Ein Tag zuhause, ein Einkauf allein. Dabei kann man auf die Nase fallen, was in dem Zusammenhang hilfreich ist. Man bemerkt nämlich, dass man zwar dachte die Krankheit akzeptiert zu haben, im Kern jedoch gehofft hat, schnell wieder ins alte Leben zurück zu kommen. Erst dann habe ich bei mir und auch anderen gesehen, dass die wirkliche Akzeptanz der Krankheit einsetzt.
Wo die Klinik einsame Spitze ist ist bei der medikamentösen Einstellung. Das kann die Ambulanz einfach nicht so leisten. Ich habe dort einige Leute gesehen, die sich nach der anfänglichen Akklimatisierung rapide und signifikant verbessert haben.
19.07.2022 14:07 •
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