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Hallo,

Ich wollte mal fragen ob einer von euch weiß was es bedeutet wenn die REM Schlafphasen unterdrückt werden.Das Antidepressiva Amitriptylin hab ich gelesen soll die REM Schlafphasen unterdrücken.Ist das Schädlich für den Körper?

Danke schon mal für die Hilfe.

Viele Grüsse
Jandro

27.01.2018 13:33 • 30.01.2018 #1


10 Antworten ↓


Hey,
das kann einige negative Auswirkungen haben: Traumloser Schlaf (in den REM Schlafphasen wird hauptsächlich geträumt), das Gedächtnis kann leiden, da der Schlaf extrem wichtig ist um das erlebte und aktiv gelernte im Schlaf zu verarbeiten, damit es erhalten bleibt, etc.
Musst du ausprobieren, was Amitriptylin bei dir konkret für Folgen hat. Wenn es vordergründig um die Behandlung von Schlafproblemen geht, würde ich an deiner Stelle Melatonin ausprobieren, bevor ich es mit Amitryptilin probieren würde. Melatonin ist das natürliche Schlafhormon, dass auch vom Körper gebildet wird. Es fördert sowohl das schneller einschlafen, als auch das tiefere durchschlafen.

A


Amitriptylin REM Schlafphasen

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Ich habe 9 Jahre lang Amitriptylin zum Schlafen genommen und dabei noch viel mehr geträumt als vorher. Das ist mit Doxepin, das ich seit 10 Jahren nehme, genauso.

Remschlaf ist wichtig für die Ausgeglichenheit der Psyche und Verarbeitung der Tagesgeschehnisse, soweit die Theorie. Entscheidend ist aber die Reihenfolge der Schlafphasen!

Bei Depressionen zb. wird der Remschlaf oft vorgezogen, der ebenfalls enorm wichtige Tiefschlaf für Körper und Geist, somit übersprungen. Diese Vorverlagerung erhält die Depression aufrecht. Gleichtzeitig nimmt die Remdichte zu und führt zu intensiven Träumen die ganze Nacht über. Das schlägt bei vielen auf die Stimmung. Das nicht alle gleich reagieren ist klar, das zeigt z.b unsere Schlaflose.

Daher unterdrücken gerade SSRi und manche TZA den Remschlaf, das heißt aber nicht das er gänzlich fehlt! Wenn bei mir nach Wochen Schlafmangel der Körper etwas Tiefschlaf fordert, nimmt in dieser Nacht die Remdichte ab. Ich fühle mich dann wesentlich besser. Tiefschlaf und Leichtschlaf sind überlebenswichtig sonst entgleist unser Stoffwechselsystem und Zellerneuerung.

Remschlaf ist nahe der Wachgrenze, nur das die Muskeln voll entspannt sind, sonst könnten wir unsere Träume motorisch ausleben.In dieser Phase findet keine körperliche Erholung statt und ist somit ist diese Schlafphase für längere Zeit verzichtbar. Vor meiner Schlafstörung habe ich vielleicht 1-2 pro Monat geträumt. Nächtliches intensives träumen(Verschiedene Träume pro Nacht, man erinnerst sich an alle Einzelheiten) entspricht nicht dem natürlichen Schlaf.

Amitriptylin ist ein verhältnismäßig schwaches SRI, insofern hat es deutlich weniger Einfluss auf REM Schlaf als z.B. SSRIs.

Amitriptylin ist ein TZA (Trizyklisches Antidepressivum)

Zitat von Acanthurus:
Amitriptylin ist ein TZA (Trizyklisches Antidepressivum)

Trizyklisch meint die chemische Struktur, sagt aber nichts über die Wirkungsweise aus.

Zitat:
Amitriptyline acts primarily as a serotoninnorepinephrine reuptake inhibitor (SNRI), with strong actions on the serotonin transporter (SERT) and moderate effects on the norepinephrine transporter (NET).[58][35] It has negligible influence on the dopamine transporter (DAT) and therefore does not affect dopamine reuptake, being nearly 1,000 times weaker on inhibition of the reuptake of this neurotransmitter than on serotonin.[35] It is metabolized to nortriptyline, a more potent and selective norepinephrine reuptake inhibitor, and this may serve to complement its effects on norepinephrine reuptake.[32]

Amitriptyline additionally acts as an antagonist or inverse agonist of the serotonin 5-HT2A, 5-HT2C, 5-HT3, 5-HT6, and 5-HT7 receptors, the 1-adrenergic receptor, the histamine H1 and H2 receptors,[59] and the muscarinic acetylcholine receptors, and as an agonist of the sigma 1 receptor.[36][60][61][62] It has also been shown to be a relatively weak NMDA receptor antagonist via the dizocilpine (MK-801)/phencyclidine (PCP) site.[63] Amitriptyline inhibits sodium channels, L-type calcium channels, and Kv1.1, Kv7.2, and Kv7.3 voltage-gated potassium channels, and therefore acts as a sodium, calcium, and potassium channel blocker as well.[64][65]

Recently, amitriptyline has been demonstrated to act as an agonist of the TrkA and TrkB receptors.[66] It promotes the heterodimerization of these proteins in the absence of NGF and has potent neurotrophic activity both in-vivo and in-vitro in mouse models.[66][67] These are the same receptors BDNF activates, an endogenous neurotrophin with powerful antidepressant effects, and as such this property may contribute significantly to its therapeutic efficacy against depression. Amitriptyline also acts as a functional inhibitor of acid sphingomyelinase.[68]

Wiki: https://en.wikipedia.org/wiki/Amitriptyline

Mir reicht die beschriebene Wirkweise der TZA in deutsch völlig:


https://de.wikipedia.org/wiki/Trizyklis ... idepressiv

Wenn es von der Wirkweise einem SNRI gleicht, dann wäre auch die Zuordnung für Amp. Selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer. Die alten TZA wirken auf Serotonin, Noradrenalin und Dopamin etc. und daher nicht selektiv.

Zitat von Acanthurus:
Mir reicht die beschriebene Wirkweise der TZA in deutsch völlig:

https://de.wikipedia.org/wiki/Trizyklis ... idepressiv

Wenn es von der Wirkweise einem SNRI gleicht, dann wäre auch die Zuordnung für Amp. Selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer. Die alten TZA wirken auf Serotonin, Noradrenalin und Dopamin etc. und daher nicht selektiv.

Mit SNRI ist nicht Selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer gemeint, sondern Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer.

Zitat:
Trizyklische Antidepressiva hemmen die Wiederaufnahme der Neurotransmitter Serotonin, Noradrenalin und Dopamin in die Nervenzellen des Gehirns.

Also ich möchte das TCA sehen, das in nennenswerter Stärke die Wiederaufnahme von Dopamin hemmt... Gibt es nämlich nicht. Der deutsche TCA-WikiArtikel ist Müll.

https://en.wikipedia.org/wiki/Tricyclic ... g_profiles
https://en.wikipedia.org/wiki/Pharmacol ... r_affinity

Wie stark es auf Dopamin wirkt, davon war nicht die Rede, wahrscheinlich auch abhängig von der Dosis.

Zitat von Acanthurus:
Wie stark es auf Dopamin wirkt, davon war nicht die Rede, wahrscheinlich auch abhängig von der Dosis.

Wenn wir uns auf diese homöopathische Definition der Wirkungsweise festlegten, dann wirkten alle ADs auf alles. Das ist aber unsinnig. Trizyklika bewirken keine pharmakologisch relevante Hemmung der Dopamin-Wiederaufnahme.

EDIT: Sie mögen die Dopamintransmission über andere Mechanismen (z.B. 5HT Antagonismus) modulieren, aber nicht über die Wiederaufnahmehemmung.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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