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Hallo in die Runde
Ich hatte 1 1/2 Jahre eine Beziehung mit einer Psychologin, die mich vor kurzem verlassen hat. Ich denke, die Beziehung ist zustande gekommen, weil wir gegenseitig unser Helferlein angetriggert haben! Sie hat meine seelischen Hilferufe gespürt und ich wollte ihr Selbstbewustsein aufbauen, dass nicht sehr groß war. Wir sind beides Menschen, die eine unglückliche Kindheit hinter sich haben. Sie, die sich verantwortlich für ihre Mutter gefühlt hat und sich immer angepasst hat und ich, der viele Familiäre Verluste ab der Pupertät erleben musste. Sie ist der Typ, der seine eigenen Bedürfnisse hinten anstellt und diese auch nicht vertritt, sehr sensibel, passt sich an, ist spirituell und war eigentlich gar nicht mein Typ bzw in meinem Beuteschema. Sie war es, die mich angesprochen hat und mir gestand, dass Sie Sich zu mir hingezogen fühlt. Soetwas hätte sie zuvor noch nie bei jemanden gespürt. Bevor wir ein Paar geworden sind, gab es einen Moment mit ihr, der mir das Gefühl von Sicherheit und Verbundenheit gegeben hat! Soetwas hatte ich bis dahin noch nie wieder bei einer Frau geschweige denn bei einem Menschen gefühlt. Damit hatte sie mich von sich überzeugt!
Wir haben uns aufeinander eingelassen, haben Kompromisse gesucht und gefunden, sind uns in unseren Bedürfnissen entgegen gekommen bis es schwierig wurde. Sie wollte für eine kurze Zeit ins Ausland, um ihre spirituellen Bedürfnisse zu befriedigen. Das hat meine Verlustangst aktiviert und ich habe ihr den Tag vor der Reise echt vermießt und habe ihr sehr weh getan! Sie hat sich mir trotzdem in ihrer Abwesenheit das Gefühl gegeben, dass sie an mich denkt und sie bei mir ist, auch wenn uns die Entfehrnung gerade trennt. Nachdem sie ein zweites Mal ihrer spirituellen Seite nachgehen wollte, war ich schon etwas abgeklärter und habe ihr viel Spaß gewünscht. Nachdem sie wieder da war, wollte sie die Beziehung beenden. Wir wären in verschieden Lebenslagen. Ich, männlich, alleinerziehend, introvertiert, nicht bereit mich emotional auf sie einzulassen, habe meine Gefühle nicht kommunizieren, sie wollte etwas anderes! Irgendwie habe ich es dann doch geschafft, dass sie uns noch etwas Zeit gibt um uns aufeinander einzuschießen. Nach 1 Jahr war sie soweit, dass sie nicht mehr vernünftig schlafen konnte und alles in ihr Druck verspürt hat. Ihr ging es nicht gut, weil ich mich nicht mitgeteilt habe! Wie sich dann heraus gestellt hat, die Diagnosse war mir vorher nicht bewusst und wurde von Kollegen von ihr diagnostiziert, war es meine Bindungsangst die sie so hat leiden lassen! Das hat sie mir dann in dem Trennungsgespräch erzählt! Ich habe dann, wie ein Kind was seinen Teddy verloren hat, um die Beziehung gebettelt und Einsicht gezeigt! Zuvor hatte sie mir in der Beziehung immer wieder ihr Bedürfnis mitgeteilt, dass ich mich mitteile sollte. Besonders in schwierigen Situationen. Ich konnte es aber nicht, weil mir gar nicht bewusst war, was in den Moment, wo meine Verlustangst bzw. meine Bindungsangst angetriggert würde, mit mir passiert, wie es in mir aussieht.
Als ich weinend vor ihr saß und um eine gemeinsame Zukunft gebettelt habe ( mir ist bewusst, dass das nicht normal ist ), ich ihr gesagt habe ich würde mich deshalb ein Behandlung begeben, weil ich die Diagnose Bindungsangst ernst nehme, hat sie mir gesagt, dass ich es ihr Wert wäre die Beziehung weiter zu führen, aber nicht auf Kosten ihrer Gefühlswelt die sehr sensibel ist! Sie wüsste ja auch nicht, ob ich in einem Jahr immer noch an mir arbeiten wolle. Sie hätte keine Zeit zu warten da ihre Biologische Uhr tickt.
Mir ist bewusst, dass mein Selbstwetgefühl im Keller ist und ich mal wieder die ganze Schuld für das Scheitern der Beziehung auf mich nehme! Ich beschäftige mich seit dem intensive mit dem Thema Bindungsangst-Verlustangst und wünsche mir nicht mehr, als mit dieser Fraue eine Zukunft zu haben. Sie möchte keine Kontakt mehr, weil ihr das alles zu sehr weh tut. Ein Teil von ihr möchte die Beziehung, ich habe ja auch gute Seiten an mir!
Jetzt überlege ich, wie ich damit umgehe. Ob ich ihr z.B. mit einer Aufmerksamkeit zu Weihnachten zeige dass ich, egal wie wir zueinander stehen, an sie denke und sie mir Entwässerung bedeutet. Ob ich weiter an ihr festhalten soll, weil sie mir sehr wichtig ist ( mir ist schon bewusst, dass ich auch ohne sie glücklich werden kann ) !
Sehnsucht, Liebe, Bindungsangst , ein schmerzhaftes Spiel
Danke, jetzt geht es mir schon etwas besser

15.10.2017 23:17 • 19.10.2017 x 1 #1


2 Antworten ↓


Rosenroth
Hallo Du! Was ich heraus lese, ist, dass ihr beide anfangs große Sehnsucht nach einem Partner hattet, du schreibst das ja, dass das Helferlein angetriggert wurde. Du konntest ihr Selbstbewusstsein aufbauen und sie deine seelischen Problemchen behandeln. Ihr habt euch aufeinander eingelassen. Irgendwann hatte sie das Bedürfnis, sich zurückzuziehen / zu reisen und du warst enttäuscht, weil sie sich abgewendet hat. Das ist dann eigentlich ihre aktive Bindungsangst und deine passive. Sie hat dann auch Symptome dessen gezeigt.

Und natürlich ist der Partner, der sich abhängiger zeigt (wie du) irgendwie der Auslöser der Angst von ihr. Aber wenn sie sagt, dass es an dir liegt und sie mit deiner Abhängigkeit nicht umgehen kann, dann hat sie genauso einen Teil daran. Ihr müsstet also BEIDE daran arbeiten. Es wird bei ihrem nächsten Partner nicht groß anders sein, außer es gibt Gründe, dass sie das gut verdrängen kann (z.B. ein Partner, der sie auf Abstand hält)
Es ist ihr Bedürfnis, dass du dich mitteilst und daran kannst du arbeiten, aber du trägst nicht die Schuld dafür, dass das alles in die Brüche ging. Alles, was du danach erbeten hast, ist nicht unnormal, sondern einfach deine Abhängigkeit (Liebessucht), die da aus dir herausbrach.

Momentan habt ihr ja keinen Kontakt. Du kannst also ganz ruhig zu dir kommen und an dir arbeiten.
Welche Bilder sind da in deinem Kopf, wenn du dir mit dieser Frau eine Zukunft vorstellst? Ich nehme an, glückliche, weil sie ein toller Mensch ist. Aber die Seiten, dass sie sich zurückzieht - was sie ja mehrmals getan hat - gehören zu dieser Frau dazu, wenn ihr eine gemeinsame Zukunft habt.

Ist eine Frau, die dich auf Abstand hält, wert, von dir geliebt zu werden?

Möchtest du, dass diese Art von Schmerz zu deinem Leben gehört? (Weil du das vielleicht aus deiner Kindheit kennst...?)

Oder gibt es vielleicht Frauen, die dich an sich ranlassen und eine echte, nicht von Sehnsucht geprägte Bindung erlauben?

18.10.2017 17:37 • x 1 #2


T
Danke für deine Worte und Anteilnahme @rosenroth!
Natürlich sollte es ganz normal sein, dass sich jeder Mal zurückzieht u sein eigenes Ding macht. Und ja, ich möchte diese Schmerzen dann ertragen können. Ich habe mittlerweile verstanden, dass ich das Bild von meiner Mutter - die sich nur um die Familie und nie um sich selber gekümmert hat - projiziert habe u deshalb auch diese Selbstaufgabe von meiner Partnerin erwartet habe! Das hat sie dann auch getan. Sie hat meine Bedürfnisse gespürt und sich, weil sie in ihrer Kindheit ein symbiotisches Verhältniss zu ihrer Mutter hatte u sich angepasst hat, das gleiche bei mir getan, bis es nicht mehr ging. Zumal meine Bindungsangst mit dem ewigen Jein ein großen Beitrag dazu geleistet hat, dass es ihr so schlecht ging! Soweit ich verstanden habe, muss sich jetzt einen Entzug von mir machen, bis Sie Sich komplett endliebt hat.
Ich denke, dass du Recht hast indem du sagst: Kümmere dich jetzt um deine Problem!
Ich bin schon dabei!

19.10.2017 09:22 • x 1 #3