Ich habe mal als Kindermädchen auf den Spross reicher Eltern aufgepasst. Sehr nette Menschen. Einmal baten sie mich, zu bleiben, bis der Kleine schlief, da sie eine Gesellschaft gaben. Als ich ihnen mitteilte, dass das Kind schlief, boten sie mir an noch etwas auf der Party zu bleiben. Mit einem Mann meines Alters kam ich ins Gespräch. Sie gehören hier also zum Personal. Klang etwas geringschätzig. Ähm, ja, gewissermaßen schon. Ich fragte, was ER denn beruflich täte. Nicht ohne Stolz wies er mich darauf hin, dass seinem Vater eine nicht unbekannte Firma gehören würde. Ich fragte ihn, ob er in der Firma seines Vaters arbeiten würde. Er wies mich darauf hin, dass seinem Vater die Firma GEHÖREN würde. Woraufhin mir die Frage rausrutschte, ob er denn gar nicht arbeiten würde. Brauchte er als beruflicher Sohn wohl nicht. Aber ich habe mich nicht als Mensch zweiter Klasse gefühlt, weil diese kleine Gesellschaft teurer ausfiel, als eine gewöhnliche Hochzeit es täte. Satt wurde ich von den Häppchen auch nicht, weswegen ich später eine Dönerbude ansteuert.
14.09.2021 17:36 •
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