Umgezogen und Unglücklich

Hallo!

Ich bin vor kurzem von meinem Studentenheim ausgezogen und in ein neues, das war im Juli. Ich habe lange über den Umzug nachgedacht, weil ich es nicht überstürzen wollte. Das neue Heim ist von der größe und vom Aufbau des Zimmers gleich nur das es viel billiger ist und weitere Vorteile mit sich bring. Es ist jedoch nicht so zentral wie das alte, aber auch nicht so weit weg. 15 min mit dem Bus und ich bin in der Stadt. Aber trotzdem fühle ich mich einfach nicht wohl. Ich weiß nicht warum. Obwohl das neue Zimmer viele Vorteile gegenüber dem alten hat, vermisse ich mein altes und das schlägt mir in letzter Zeit echt aufs Gemüt.

Also kann es sein dass man schon länger als 2 Monate braucht um sich einzugewöhnen?
Ja ich bin von der alten nur weg weil meine jetzige billiger ist und bestimmte Vorteile hat. Aber meine erste war echt ein Traum nur leider teurer und Küche war mir zu klein. Aber in der neuen denke ich mir jetzt ich hätte lieber bei der anderen bleiben sollen.

Die Wohnung ist nur 10 Minuten von meiner alten entfernt. Die neue ist auch nicht furchtbar und sie ist eh schon fast gleich wie meine alte, aber irgendetwas passt mir einfach nicht. Ich glaube es hat was mit der Lage zu tun. Die alte war sehr zentral und die jetztige mehr in der Natur. Zwar ist die neue auch noch zentral aber es ist halt weniger Lärm und wenn ich aus dem Fenster schaue sehe ich halt nur Bäume und keine Stadtlichter mehr etc. Aber ich wollte mehr in der Natur wohnen weil es mir in der alten doch zu laut war und plötzlich möchte ich doch nicht mehr? Ich verstehe mich selber nicht mehr^^

Du als ich das erste Mal in London war sagte ich mir einmal u nie wieder. Heute leben wir hier super glücklich u ich würde nie mehr wegziehen.
Bin hier auch in einer Whg gewesen, die mir erst gefiel, dann nicht und nach 3 Monaten gefiel sie mir wieder.
Meinen Mann wiederum braucht nie eine Eingewöhnungszeit.

Vielleicht hattest Du im alten Umfeld mehr Ablenkung durch das Treiben um Dich herum. Jetzt bist Du auf Dich selbst zurückgeworfen worden, nimmst Dich selber mehr wahr. Da kann auch mal das Gefühl des Alleinseins kommen, was ja aber nicht schlecht sein muss. Du hast mehr Ruhe und vielleicht denkst Du jetzt mehr nach, verbuddelte Gedanken kommen wieder hoch? Siehe es als Chance in jeglicher Hinsicht.

Zitat von portugal:

Du als ich das erste Mal in London war sagte ich mir einmal u nie wieder. Heute leben wir hier super glücklich u ich würde nie mehr wegziehen. Bin ...

Was hat dir in London anfangs nicht gefallen? Auch die Wohnung oder generell?
Ja da hast du recht, aber ich fühle mich halt einfach nicht wohl obwohl faktisch die jetzige besser ist, das verwirrt mich so.

Zitat von Perle:

Vielleicht hattest Du im alten Umfeld mehr Ablenkung durch das Treiben um Dich herum. Jetzt bist Du auf Dich selbst zurückgeworfen ...

Stimmt das ist ein guter Punkt. Aber ich war in der letzten Wohnung schon ziemlich einsam und habe auch oft über das Alleinsein nachgedacht daher glaube ich nicht dass es nur an dem liegen kann. Kann es vielleicht daran liegen das meine letzte Wohnung auch meine erste war und ich eigentlich nur gutes in ihr erlebt habe? Vielleicht hänge ich da dran. Ich weiß es selber nicht.

Wenn man nicht zum Weltenbummler geboren ist, stellt die Wohnung für die meisten Menschen sowas wie eine zweite Haut dar und ist somit ein Teil des Ich-Verständnisses - obwohl man sich dessen nicht unbedingt bewusst ist.

Nach einem Umzug fehlt dann tatsächlich was: Die Illusion des (gewohnten) subjektiven Rahmens. Es dauert, bis eine neue Illusion erzeugt wird. Je älter man wird und je länger man in einem Wohnraum lebt, umso schwieriger ist es idR, sich davon zu trennen, obgleich man ja nie wirklich Teil davon war.

Als ich das Haus meiner Eltern (in diesem Haus wuchs ich auf) komplett ausgeräumt hatte, war ich verblüfft wie wenig von mir und meiner Familie danach noch vorhanden war. Es waren lediglich die Raumzuschnitte und der noch vertraute Garten, der noch an das frühere Erleben erinnerte.

Dieses Phänomen ist m. E. hochinteressant und bietet die Möglichkeit eines gewissen Verständnisses, wie der Geist arbeitet - sofern man sich darauf einlässt, wie die geschätzte @Perle trefflich anmerkt.

Frohes weiteres Ein-Leben...

Zitat von Nico371:

Was hat dir in London anfangs nicht gefallen? Auch die Wohnung oder generell? Ja da hast du recht, aber ich fühle mich halt einfach nicht wohl ...

Nicht gefallen: als ich das erste Mal im Urlaub dort war.

Ich habe dann dort studiert u mich in die Stadt verliebt.

Manches braucht erstmal ein paar Anlaeufe.

In Deutschland habe ich mich in meiner Wohnung auch nicht wohl gefühlt. In der einen ja, in der letzten ueberhaupt nicht, weil es dort keine Privatsphäre gab. Jeder hat alles mitbekommen. Nie wieder.

Wenn es Dir absolut nicht gefällt dann würde ich überlegen, ob Du wieder umzuehst, wenn Du die Kraft/Geld hast?

Deiner Gesundheit zuliebe .

Zitat von portugal:

Nicht gefallen: als ich das erste Mal im Urlaub dort war. Ich habe dann dort studiert u mich in die Stadt verliebt. Manches braucht erstmal ein paar ...

Ich muss halt auch sagen, dass es blöd mit der Wohnung angefangen hat. Gleich am Anfang wurde mein Fernseher kaputt, den ich gerademal letztes Jahr gekauft habe. Durch einen Blöden Vorfall gilt da auch keine Garntie. Meine Freunde machens mir auch nicht leicht indem sie mir bestätigt haben dass meine alte Wohnung besser war. Ich fand das nicht ok von denen. Klar ist es die Wahrheit aber in manchen Situation finde ich schon das man, auch wenn es nicht der Wahrheit entspricht, demjenigen der sich nicht gut fühlt recht geben sollte. Es hätte mir vielmehr geholfen wenn sie mir meine jetzige Wohnung schön geredet hätten anstatt sie nieder zu machen und mir aufzuzählen warum die alte besser war. Immerhin wussten sie wie es mir zurzeit geht.