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Zitat von Burn:
Du scheinst hier irgendwie zu denken er ist der einzige der dir helfen kann!

Das ist doch ein ganz anderes Thema.
Ob sie die Therapie nun abbrechen muss oder der Therapeut sich zurück zieht, steht doch noch gar nicht im Raum.
Zitat von Selflove37:
Liebe oder Verliebtheit ist es nicht.

Das ist doch schon mal eine klare Aussage.
Zitat von Feuerschale:
Es kommen da insgesamt vielleicht auch Sehnsüchte hoch.

Das glaube ich auch eher.
Vielleicht fehlt manchmal einfach ein Partner zum anlehnen, für ein bisschen Körperkontakt und Zuwendung.
Dann ist der Therapeut eben ein attraktiver Mann, was Ihr bisher nicht so aufgefallen ist. Na und?
Wenn man komplett im depressiven Gefühlschaos gefangen ist und vielleicht sogar verzweifelt ist, hat man kein Auge für solche Dinge. Nach 3 Jahren darf man davon ausgehen, dass es dem Patienten inzwischen auch besser geht, wenn auch nicht super toll. Da kann man den Seelenklempner schon mal in einem anderen Licht sehen.
Jetzt weiter zu spekulieren macht auch keinen Sinn. Der Therapeut hat den Brief zur Kenntnis genommen und (vielleicht bisher) noch nicht drauf reagiert. Und das ist finde ich auch richtig so.

Habe das alles gelesen, weil es immer wieder vorkommt in der therapeutischen Beziehung, dass sich von Seiten des Klienten private Gefühle entwickeln. Das ist auch nicht allzu verwunderlich, verhält sich doch der Therapeut zu all den Problemen so positiv, wie man es sich von einem Partner wünschen würde. Nur ist die therapeutische Beziehung keine private Beziehung und darf es auch nicht sein. So gesehen ist die Zuneigung absolut verständlich. Damit sollte man leben können, kein Drama daraus machen, denn meist renken sich die Gefühle wieder ein und der vertrauensvolle Kontakt kann weiter gehen. Dann ist es möglich, über die Gedanken und Gefühle, die rein theoretisch sind, zu reden. Mit dem Brief jedoch gibt es ein Dokument als Tatsache, das kann der Therapeut nicht übergehen und er reagiert gar nicht mehr. Der Brief hat die Situation schwarz auf weiß deutlich gemacht, er muss ignorieren, das verlangt die Ethik von ihm. Es kann nicht mehr nett und zuvorkommend sein, daraus könnte man ihm einen Strick drehen und so lässt er das Ganze erst einmal auf sich beruhen. Mit dem Brief hast Du eindeutig die therapeutische Beziehung torpediert und infrage gestellt, das verstößt gegen die Regeln. Hättest Du bis zum nächsten Gespräch abgewartet und wärst dann stammelnd mit der Sache herausgerückt, hätte der Therapeut darauf spontan reagieren können und ihr hättet Euch einigen können. Oft ist so eine Zuneigung zum Therapeuten ein Strohfeuer und es verfliegt genauso schnell wie es gekommen ist, dann wäre eine Weiterarbeit möglich.

Ich habe letzte Woche Montag meine langjährige Therapeutin verabschiedet, sie geht in den Ruhestand. Achtundzwanzig Jahre lang haben wir uns einmal im Monat zu fünfzig Minuten zum Gespräch getroffen. Es hat mich stabilisiert.

A


Psychotherapeut mitgeteilt das ich Zuneigung empfinde

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Zitat von realo:
Achtundzwanzig Jahre lang haben wir uns einmal im Monat zu fünfzig Minuten zum Gespräch getroffen.

Bitte was!? Achtundzwanzig (28!) Jahre!? Das hast du aber definitiv privat bezahlt, oder? Krass, bei einer Verhaltenstherapie kriegst du ein Kontingent an Behandlungsstunden, ist das aufgebraucht kannst du 1-2 Mal verlängern und danach darfst du erstmal zwei Jahre keine weitere Therapie dieser Art machen...

Habe ja jetzt keine Ahnung wegen was du dort warst, wie es dir geht und so weiter, aber wenn eine Therapeutin achtundzwanzig Jahre mit bzw an dir rumdoktort würde ich mich auch mal fragen wie es um ihre Berufsethik bestellt ist. Vielleicht wärst du bei jemand anderem schneller voran gekommen und hättest mehr Erfolgserlebnisse gehabt. Vertrauensverhältnis hin oder her, ich persönlich- ist aber nur meine Meinung, kein Angriff oder so- finde diese Dauer einer psychologischen Behandlung bei ein und demselben Therapeuten mindestens fragwürdig, auch wenn ichs verstehen kann und nichts lieber als bei der Therapeutin die ich zuletzt hatte gelieben wäre.

Im Grunde hast Du recht, es gibt etwa 50 Stunden bewilligt von der Krankenkasse, dann kann man verlängern und dann braucht es zwei Jahre Pause bis zur nächsten bewilligten Therapie. Dazwischen jedoch ist in großen Abständen, ich habe es Erhaltungstherapie genannt, eine Stunde möglich. So sind wir auf 28 Jahre gekommen. Es geht bei so einer Therapie nicht um die Heilung der psychischen Erkrankung, sondern um das Klären aktueller Konflikte bzw. noch besser darum, dass sich keine Gefühle anstauen, die eine psychische Krise auslösen könnten. Ich habe es all die Jahre genossen, einmal im Monat mit einer psychologischen Psychotherapeutin reden zu können, eine kluge und empathische Frau, die mein Verhalten im Alltag sehr gut erweitern konnte und ich einen Blick von einer anderen Perspektive bekommen habe. Es sind die Berater im Alltag, die helfen, die richtigen Entscheidungen zu finden, sie auf ganz professioneller Ebene gehörte dazu. Man kann es nicht mit Gesprächen im Freundeskreis vergleichen, das ist eine ganz andere Ebene als so eine therapeutische Beziehung.




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