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A
Hallo,

ich bin gerade im Internet auf dieses Forum gestoßen.

Ich bin seit 20 Jahren verheiratet. Mein Mann sieht sehr gut aus.
Wir hatten, wie wohl jeder, Höhen und Tiefen.
Im Beruf und Privat, wie es immer einmal vorkommen kann.

Ich habe sehr große Sorge um meinem Mann.

Ich muss etwas ausholen.
Irgedwie hat sich bei uns die Lage im Laufe der Jahre zugespitzt und ich weiß nicht mehr, was ich machen soll.
Ich schreibe mal ganz im Groben:

Er ist bei seiner Oma und beim Vater aufgewachsen. Seine Mutter hat sich früh von seinem Vater getrennt und meinem Mann ab und an am Wochenende betreut und ist mit den Kindern dann auf Feste gefahren usw. Damit man wenigstens am Wochenende eine schöne Familie sein kann und seine schönen Kinder zeigen kann.
Mein Schwiegervater war, meiner Meinung nach, nie Bindungsfähig und hatte schon immer Probleme sich anzupasssen. Er hat immer versucht, ohne Verpflichtungen durchs Leben zu kommen und hatte immer einen guten Job, wo er nicht viel arbeiten musste und keine Rechenschaft abgeben musste. Um seine Kinder hat er sich nie gekümmert.
Er war immer der Meinung, was er macht ist das Richtige, andere Menschen seien Idioten.

Die Oma hat sich sehr gut und fürsorglich um die Kinder gekümmert.

Die Mutter musste nun selbst arbeiten und hat sich selber ein gutes Leben aufbauen können. War ja auch stolz darauf, dass alles schön bei ihr ist und dass sie so toll ausssieht.
Meiner Meinung zählt für sie nur das Oberflächliche und Schönheit!

Ihm wurde immer gesagt, dass er der Beste sei und dass es sich für alle erledigen würde, wenn er kommen würde.
So ist er auch jahrelang nach außen aufgetreten. Total arrogant! Ich wußte aber, dass hinter dem ein ganz anderer Mensch steckt und dass alles nur Fassade ist.

Hilfe konnte man bisher von keinem der Elternteile erwarten. Werte wurde von den Eltern nie vermittelt.

Mein Mann hat ein gutes Herz und arbeitet eigentlich fleißig. Was er macht ist immer 1000 %ig. Klappt immer. Dauert aber manchmal etwas.

Im Haushalt musste er mich immer mit Kleinigkeiten unterstützen. Den Großteil mache ich. Macht mir nichts aus. Wenn wir zusammen zu Hause sind, schau ich wie er drauf ist und versuche ihn dann in die Arbeit mit einzubeziehen, damit wir später gemeinsam Zeit haben, um etwas zusammen zu unternehmen.
Ich bin selbstständig und arbeite sehr viel.
Mein Mann wird aber immer eingebunden. Ich zeige ihm auch, dass er sehr wichtig für mich ist.

Mein Mann war schon immer ein Einzelgänger, macht viel Sport, hat wenig Freunde. Früher hatte er Kumpel, die mit ihm ausgegangen sind - mehr auch nicht.........
Schwierig war er schon immer. Anstrengend manchmal! Sehr negativ denkend.........

Man hat ihm nie beigebracht, wann man den Mund zu halten hat, dass man nicht jedem Menschen alles vorm Kopf knallt und dass man damit auch mal anecken kann. Wenn er aneckt, sind andere Schuld. Kritik kann er gar nicht vertragen.
Er ist hilfsbereit, wenn man in einige Male fragt und sagt, dass er sehr wichtig in dieser Situation ist. Da ist er dann sehr stolz drauf.

Man muss ihn immer viel loben und zeigen, dass es einem wichtig ist, dass er da ist und dass man ihn braucht.

Dann ist es ihm aber wieder zuviel und er hängt sich monatelang daran auf, dass er geholfen hat und nicht mehr so blöd sei, jemandem zu helfen....Der soundso hätte nicht geholfen und da und da würde auch keiner helfen ect.

Er kann ganz schlecht zuhören (meine Schwiegermutter auch!)
erzählt alles 1000mal. Und nur über seine Arbeit. Immer das Gleiche!

Für ihn ist alles negativ.
Wenn man sagt: Das Wetter ist doch so toll. Sagt er: Es wird bald regnen.
Wenn man sagt, ich freue mich so, ich habe heute frei. Sagt er: Morgen geht der schei. von vorne los, dann musst Du wieder arbeiten!

Neuerdings sagt er, wir hätten ja nichts erreicht im Leben.
Kein Haus, keine Kinder.......

Ich sage, wir sind gesund, können gut leben, fliegen in den Urlaub, haben Möbel und beide ein Auto, beide einen Job........
Er: Ja, was ist das denn?

Ich sage: Wir können ja mal was für die nächste Zeit planen!
Er sagt: Wer weiß, ob ich dann noch einen Job habe? Ich habe Probezeit!
usw. usw.

Wenn man auf einer Feier ist und gute Stimmung hat, schmeißt er diese, indem er genau dann etwas Negatives in den Raum wirft, wenn die Stimmung am besten ist und vondem er weiß, dass sich jeder daran aufhängt. Schon ist die Stimmung hinüber und er freut sich.
Ich bin entsetzt!

Wenn wir am essen sind, wird über die Wirtschaftkrise geredet und wenn man im Bett liegt, wird angesprochen, dass etwas schlimmes passieren wird und wir später keine Rente mehr bekommen würden.
Fast alle schönen Entspannungsmomente versucht er mit dem Negativen kaputt zu machen.

Ich versuche wieder zu reden und es ihm zu erklären.
Es fruchtet wieder nicht!

Wir waren letztens im Urlaub und ich habe mich gewundert, dass er wirklich etwas Positives gesagt hat: Es ist wunderschön hier!

Wir haben dort nette Leute kennengelernt, die ihn nach 3 Tagen durchschaut hatten und gesagt haben: Man, ist Dein Mann aber negativ und so Depressiv!

Ich habe in der letzten Zeit gemerkt, dass sich gemeinsame Bekannte entweder gar nicht mehr melden oder nur noch bei mir.
Sie kommen mit den negativen Einstellungen nicht mehr zurecht, mit dem Verhalten........Er teilt aus mit derben Sprüchen, die keiner wechseln kann und sagt mir später, dass es nur Spaß war. Nur, damit können Leute nichts anfangen, die ihn nicht kennen. Ich auch nicht!
Er sagt, dass auf ihn auch keiner Rücksicht nehmen würde, also würde er auch nur noch Sprüche machen und mit den Ellenbogen durch gehen.

Ich versuche mit meinem Mann darüber zu reden. Ich denke, es fruchtet nicht.

Mein Mann hat in den letzten Jahren mehrmals den Arbeitsplatz gewechselt. Aus unterschiedlichen Gründen. Ist ja nicht einfach, immer wieder neue Kollegen zu haben, neue Vorgesetzte ect.

Wenn ich ihn nicht tatkräftig unterstützt hätte und versucht hätte, ihn zu motivieren, hätte er jetzt keinen Job.

Den letzten Arbeitsplatz konnte er nicht behalten, weil die Firma keine Aufträge mehr hat und der Job befristet war. Das konnte er nicht verstehen und kann er immer noch nicht. Ich versuche ihn seit Monaten zu erklären, dass es nicht an ihm liegen würde, sonder, dass die Firma wegen der Wirtschaftlage keine Aufträg mehr hätte und aus diesem Grunde konnte er nicht bleiben.
Er zweifelt trotz allem.

Er hat immer gute Zeugnisse bekommen, war immer angesehen auf der Arbeit.
Nur zu Hause beschäftigt er sich permanent damit, wenn an ihm Kritik geäußert wurde -berechtigt, oder unberechtigt -
Er sitzt stundenlang auf dem Sessel und starrt die Wand an und denkt darüber nach, dass man ihn wieder kritisiert hat. Schwitzt nachts oder schläft nicht.

Also versuche ich wieder mit ihm zu reden.

Jetzt hat er von seinem letzten Arbeitgeber das Zeugniss bekommen. Ein echt super Zeugniss! Seit einer Woche sitzt er jeden Tag mit dem Zeugniss überall und liest es immer wieder.

Eigentlich hatte er bei jedem seiner Jobs etwas zu meckern und war nie zufrieden. entweder ist es die Arbeitszeit, der Fahrweg, die Kollegen, die Arbeit, der Chef..........
Er war immer wieder froh, wenn er wechseln konnte......
Jetzt hat er seinen neuen Job seit 7 Wochen und ist wieder unzufrieden.
Er muss körperlich schwer arbeiten und der neue Chef hat ihm gesagt, dass es bald schneller gehen müsste (aber mit einem Augenzwinkern).
Da kommt er nicht mit klar. Er hat Angst, dass er den neuen Aufgaben nicht gewachsen ist. Obwohl er alles sehr gut bewältigt.

Gestern hat er mir gesagt, dass er eigentlich nicht mehr arbeiten möchte und neidisch sei auf alle Leute, die jetzt in Rente gehen würden. Wenn sie ihn rausschmeißen würden auf der Firma, würde er halt zum Arbeitsamt gehen und nie wieder arbeiten gehen oder sich selbsständig machen. Dann hätte man es besser.
Ich habe erfahren, dass er das seit ganz langer Zeit zu meiner Familie sagt: Er wolle nicht mehr arbeiten gehen........
Ihm sei das alles zu viel, er hätte auch keine Lust, das wüßte ich doch....

Am Wochenende ist es mir wirklich zu viel geworden. Das Verhalten mir gegenüber ist in den letzten Jahren besser geworden. Ich bekomme schöne Geschenke zum Geburtstag, Hochzeitstag ect. ein Danke, weil ich gekocht habe und er sagt, dass es ihm schmecken würde -das hat es früher nicht gegeben.
Mir dürfte nie einer etwas tun oder mich verletzen.........Er ist dankbar, dass er mich hat.

Immer rede ich mit ihm, versuche zu erklären, wieso, weshalb, warum und habe vorgeschlagen, einen Psychologen aufzusuchen. Das lehtn er natürlich ab, weil sein Verhalten ja normal sei.

Irgendwas muss ja passieren........Es ist ja immer schlimmer geworden.

Ich weiß ja, dass er auch eine ganz liebe Seite hat, nur die zeigt er fast gar nicht mehr.

Ich hab langsam keine Kraft mehr. Ich muss die Kraft ja auch für andere Dinge haben und komme mittlerweile beruflich nicht mehr weiter, weil ich die Zeit für meinem Mann aufwende, die ich für meinen Job bräuchte.
Und ich rede und rede.

Was soll ich nun machen?

Liebe Grüße,

Annika

20.07.2009 12:08 • 13.08.2009 #1


21 Antworten ↓


M
Hallo und Willkommen annika!
Offensichtlich hat Dein Mann gelernt, sich nach Äußerlichkeiten zu richten. Kann das sein?
Könnte es zudem sein, dass Er sich in den Wechseljahren befindet? Vielleicht sucht Er schon länger nach dem Sinn des Lebens und das bedrückt Ihn nun zusehends.
Wenn Er nicht in Therapie gehen will kannst Du Ihn leider nicht dazu zwingen. Gut wäre es allemal.
Versuche mal nicht alles an Dich ran zu lassen.
Liebe Grüße

20.07.2009 12:25 • #2


A


Mein Mann ist denkt immer negativ - versteht keine Kritik

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A
Hallo,

danke für Deine Antwort.

Du hast recht, wer nicht in Therapie will, den kann man nicht zwingen. Ich würde es gut finden.

Ja, in dieser/seiner Familie ging und geht es immer nur nach Schönheit. Ich passte nie in die Familie, weil ich nicht in ihr Raster passe. Ich habe nicht die Idealfigur!
Mein Mann mag mich so, wie ich bin und ich auch.

Ich habe früher drunter gelitten und alles an mich rangelassen. Ich habe gelernt, damit umzugehen. Ich kann das verhalten eines Menschen ja nicht ändern.

Ich habe auch schon gedacht, dass es die Wechseljahre bei meinem Mann sein könnten. Dadurch wird ja alles schlimmer. Und eine Midlifekrise wahrscheinlich auch. Aber, die hatte er mit 30 schon und das noch schlimmer.

Liebe Grüße,
Annika

20.07.2009 12:55 • #3


K
... sehr schwierieger Kommunikation. Hast Du schon mal was von der Gewaltfreien Kommunikation gehört? Mir hat das sehr geholfen mit verschlossenen Menschen zu sprechen. Die GFK ist am Anfang ein wenig kompliziert wenn man es aber mal durchschaut hat hilft es wirklich, vorallem bei Menschen die von Psychotherapien und so nichts halten.

Liebe Grüße

20.07.2009 14:09 • #4


A
Hallo,

nein, die GFK kenne ich nicht.

lg Annika

20.07.2009 14:39 • #5


Schlafkappe
Hallo Annika,
dein Mann erinnert mich sehr an meinen Ex. Er war zwar immer lustig und hat bei Festen immer Stimmung gemacht, aber zu Hause war das dann anderst. Auch mit der Arbeit war es bei ihm gleich, wie bei deinem Mann, nie zufrieden. Er hat sich dann sebständig gemacht und war erst mal zufrieden, hat auch sehr viel Geld verdient. Aber dann ging es los, dass er nur noch alles vom Besten haben mußte und auch damit nur angegeben hat. Mir war das immer peinlich.
Ein Freund hat ihn dann mal als manisch depressiv bezeichnet. Ich kenn mich da zu wenig aus, aber ich glaub das kommt hin. In meiner Therapie, die ich gemacht habe, wurde ich dann auf das Muster Narzißmus aufmerksam, und ich muß sagen, mein Ex ist ein Bilderbuchbeispiel. Ja, ich hab die Therapie gemacht, weil er dazu auch nie bereit war, weil er macht ja alles richtig. Les dich doch mal ein bißchen rein, in soziale Phobien.
Wolltet ihr keine Kinder oder hat es einfach nicht geklappt?

20.07.2009 15:46 • #6


A
Hallo,
danke!

Ich werde mich mal umsehen.
An Narzismus hatte ich auch schon mal gedacht.

Wir konnten keine Kinder bekommen.
Eigentlich schade! Obwohl ich manchmal denke, dass das eigentlich ein Chaos geworden wäre. Mit den Einstellungen.

Mein Mann ist auf Feiern nie lustig.
Geht aber überall auf alle Leute zu, da hat er keine Probleme mit. Er lacht aber nicht gerne und sehr selten.

Danke!

Gruß, Annika

21.07.2009 08:34 • #7


P
Solche Einstellungen habe ich auch zur Zeit.
Wenn ich weiß, heute ist eine große Feier, dann denk ich schonwieder an morgen und das ich da arbeiten muß.
Was das ist, habe ich selbst noch nicht rausbekommen
Darf ich fragen wie alt Ihr seid?
Ja mit Kndern wäre das so eine Sache geworden, denke ich.
Besteht denn noch Kinderwunsch?

21.07.2009 09:27 • #8


A
Hallo,

wir sind Anfang und mitte 40!

Blume, ich finde das sehr traurig und sehr schade, dass Du Dich über die Feier dann nicht freuen kannst.
Hat es etwas mit Deiner Arbeit zu tun?

Natürlich den ke ich auch daran, dass ich wieder arbeiten muss. Aber ich muss jeden Tag arbeiten........

Ich freue mich über jede freie Minute und über jede schöne und außergewöhnliche Stunde. Deshalb genieße ich die Feier -wenn es mir keiner verdorben!-

Das Leben ist doch viel zu kurz, um nicht alles Schöne zu genießen!

Liebe Grüße,
Annika

21.07.2009 09:37 • #9


P
Ja wenn ich wüßte, was das immer auslöst-ich habe keinen Schimmer.
Mit meiner Arbeit kann es nichts zu tun haben, die mache ich sehr gerne

21.07.2009 09:56 • #10


G
Hallo Annika,

kann es sein, dass du deinen Mann immer ein wenig auch als Kind-Ersatz verwendet hast?

Was du über dein Verhalten ihm gegenüber schreibst, könntest du genauso auch über dein Kind schreiben: loben, motivieren, einbeziehen, unterstützen, aufheitern, nicht überlasten.

Das finde ich zwar im Prinzip alles nicht verkehrt, weil jeder Mensch auch mal gelobt, unterstützt usw. werden möchte und das immer mal braucht. Was ist aber dann mit dir? Brauchst du das gar nicht? Hast du es nie gebraucht? Hast du es mal von jemandem bekommen?

Liebe Grüße
GastB

21.07.2009 10:05 • #11


A
Hallo Blume,

bist Du in Behandlung?

Ist es dann so, dass Du Dich nicht auf die Feier freuen kannst, sondern nur an die Arbeit denkst? Freust Du Dich dann auf die Arbeit oder ist es ein Unbehagen?

Liebe Grüße,
Annika

21.07.2009 10:05 • #12


A
Hallo Gast,

nein, ich habe meinen Mann nie als KindERSATZ gesehen.
Ich bin selber auch voll beschäftigt und wir hatten immer Tiere und eine große Familie mit vielen Kindern.

Ich habe gesehen, dass mein Mann den Lob braucht.
Als er vom letzten Arbeitgeber die Nachricht bekam, dass der Arbeitsvertrag nicht verlängert wird, hat er total abgebaut und war am Ende. Er konnte es nicht fassen, dass er nicht dort bleiben darf und hat die Schuld an sich gesucht. Das hatten wir schon ein paar mal.
Natürlich habe ich ihn dann motiviert. Man darf nicht aufgeben und muss an sich glauben, dann regelt sich auch alles wieder.
Man darf seinen Partner dann nicht aufgeben. Ich finde es sehr wichtig, dass maneinander unterstützt in der schlechten Zeit und sich gegenseitig Freude macht.

Nein! Ich bin noch nie zu kurz gekommen. Mein Mann steht auch hinter mir, hilft mir und sagt, was er gut findet und nicht so gut. Auch als Kind wurde ich nie vernachlässigt.
Wenn ich das Gefühl habe, dass es so ist, dann sage ich es einfach.

Gruß, Annika

21.07.2009 10:28 • #13


Schlafkappe
Hallo Annika,
dieses ständige gelobt werden möchten ist z. B. auch typisch für Narzißten.

22.07.2009 18:44 • #14


P
Huhu,

Ich glaube nicht, dass dein Mann sich rein nach Äußerlichkeit definiert.

Ich glaube eher, dass er irgendwie gelernt und verinnerlicht hat, dass man sich nur über Erfolge und Arbeit definiert!
Daher ist ihm das Lob auch so wichtig, die ständige Anerkennung -nur dann fühlt er sich gut.

Er hat scheinbar nie gelernt, dass ein Mensch liebenswert ist, nur, weil er eben er selber ist.

Gleichzeitig scheint er aber auch zu merken, dass ihm die Arbeit allein nicht die Erfüllung gibt, die er sich wünscht.. anscheinend hat er irgendwie eine Leere in sich, die er nicht füllen kann, und er scheint daher sehr unglücklich zu sein.

Klingt auch sehr danach, als hätte er einen Hang zur Depression, wenn er wirklich nie was Schönes sehen kann in seinem eigenen Leben.
Das finde ich echt bedenklich.

Wie wäre es, wenn du mal probierst, im Internet eine Depressions-Checkliste zu finden?
Die dann ausdrucken, mit Vermerk eines Therapeuten bei euch in der Nähe, und in den Briefkasten legen, so, dass er sie findet, wenn er die Post holt.
Wenn du ihm von Außen sagst, dass er Probleme hat, das scheint ihn nicht zu erreichen.
Aber wenn er so nen Zettel vor sich hat, wo steht:
Sind sie sehr häufig unglücklich? oder Freuen sie sich niemals auf den nächsten Tag? und er beantwortet sich die Fragen automatisch selber im Kopf -dann macht es vielleicht Klick und er erkennt, dass er Probleme hat?

Ich bewundere übrigens deine Art, mit der du damit umgehst.
Ich war einmal mit jemandem zusammen, der auch nie was Schönes an seinem Leben sehen konnte. Er hielt sich auch für einen Versager und suchte die Schuld immer bei Anderen, oft auch bei mir.
Hab es mit ihm keine 12 Monate ausgehalten

Alles Gute,
Pilongo

22.07.2009 23:07 • #15


A
Hallo Pilongo,

danke für Deinen Brief. Es hat mir schon sehr geholfen.

Ich werde es mal versuchen mit dieser Checkliste.

Ich denke, dass es sehr mit seiner Kindheit zu tun hat. er versucht seinen Eltern immer sehr zu imponieren und bekommt nie Anerkennung dafür. Das war wohl schon immer so.

Ja, ich kenne auch seine anderen Seiten. In einer Partnerschaft muss man füreinander da sein. Er ist auch für mich da und so versuche ich ihm zu helfen, indem ich viel mit ihm rede (das hat er früher nie getan) und zuhöre und versuche zu erklären, warum andere Menschen anders sind und denken als er. Das hat er von zu Hause auch nie erfahren. Ich denke, dass es irgendwie und irgendwann eine Lösung gibt. Es wird schon alles gut werden.

Vielen Dank!

Annika

23.07.2009 10:14 • #16


Schlafkappe
Ja Annika, es wird gut, wenn er einsieht, dass er zu einem Therapeuten muß. Mir ging es genau so, immer die Suche nach Anerkennung und nie bekommen, auch von meinem Ex nicht. Ich hab übrigends 47 Jahre gebraucht, bis es so weit war, dass ich freiwillig etwas ändern wollte.
Viel Glück!

23.07.2009 10:38 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

A
Hallo Pilongo, hallo Schlafkappe,

ich finde die Situation gerade wieder sehr schwierig.
Mein Mann hat Angst, dass er auf der neuen Arbeitsstätte versagt und dadurch den Job gekündigt bekommt. Er sagt, dass er dann nicht wieder arbeiten gehen will.
Wir reden wieder jeden Tag darüber und ich mache ihm Mut, damit er durchhält, versuche mit ihm die Situation zu analysieren......Dass Vorgesetzte und Menschen nicht immer etwas positives über einen sagen werden und einen auch mal kritisieren......

Er sagt, dass er alles eher persönlich gegen sich sehen würde, obwohl er mitbekommt, dass andere Kollegen in der gleichen Lage sind, wie er......

Ich versuche aber auch, ihm meine Lage dabei zu schildern. Diese Unsicherheit immer, kaum mal lustige, schöne Stunden, immer nur diese Gespräche -dabei gibt es noch andere schöne Dinge, über die man reden kann und so tolle Dinge, die man unternehmen könnte. NAch den Diskussionen!

Es kostet mich so viel Kraft, dass ich keine Zeit mehr für mich habe. Ich habe auch sehr viel zu tun und bin total müde und kraftlos.

Zu einem Therapeuten wird er nicht gehen.

Lob und Anerkenmnung bekomme ich von meinem Mann schon. Er sagt, dass er alles für ich tun würde.
Heutzutage habe ich ihn soweit, dass er redet darüber, was ihn bedrückt. Früher hat er nie geredet und ist ausgerastet.

Liebe Grüße

13.08.2009 12:31 • #18


Schlafkappe
Hallo Annika,
zu einem Teil kann ich deinen Mann ja verstehen. Als ich nach meinem totalen Zusammenbruch (auch durch Mobbing) wieder angefangen habe zu Arbeiten, hatte ich auch richtig Panik, vor dem Versagen. Es ging alles gut.
Vielleicht solltest du deinen Mann mal vor die Wahl stellen, entweder er ändert was und geht in Therapie, oder du mußt gehen. Das kannst du auf die Dauer nicht mitmachen. Glaub mir, dass es bei dir früher oder später auch zum Zusammenbruch kommt. Aber manchmal kommen sie zum Nachkenken, wenn man ihnen die Pistole auf die Brust setzt. Es wäre zu hoffen.
Ich drück dir weiter die Daumen!

13.08.2009 12:50 • #19


A
Hallo Schlafkappe,

mein Problem ist es oft, dass ich mich in den anderen reinversetze und schon verstehen kann, warum man diese Ängste hat.

Ich habe sonst immer zugesehen, dass ich nicht zu kurz komme und auch mein Ding gemacht. Nur, mir fehlt einfach die Zeit und vorallem die Kraft dazu.

Ja, ich habe ihm schon gestern gesagt, dass er an sich und an den eigenen Einstellungen arbeiten muss.
Weil ich das nicht mehr mitmachen kann und will.

Danke!

Liebe Grüße

13.08.2009 12:56 • #20


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