Meine Lieben
ich muss nun hier schreiben, aber ich sage auch denen die vielleicht grade sehr traurig sind oder Angst haben jemanden zu verlieren , liest es bitte dann nicht , denn ich bin sehr sehr traurig und habe heute soviel erlebt und meine Gedanken rasen und wenn ich dies nun nicht loswerden kann, weiß ich nicht wohin mit mir und habe große Angst.
Ich schreibe nun so wie es mir durch den Kopf schießt , bitte habt Verständnis für mich.
ich habe eben meinen Hund gewaschen und in eine Kiste gepackt mit seinen Decken und Leckerchen.Das kommt mir so absurd und surreal vor , ich habe das schon soviele Male getan und in der Erinnerung sind diese Momente dann immer ganz dunkel , als wäre kein Licht im Zimmer gewesen.
Morgen bringen mein Ex- Lebensgefährte und ich ihn zum Tierfriedhof. Dort wird er bei seiner Freundin liegen , die wir letztes Jahr verabschieden mussten und die natürlich auch meine Freundin war.
Alle anderen Hunde und Katzen sind im Garten beerdigt, aber das will ich nicht mehr .
In meiner Not und weil ich aus der Wohnung auch einfach mal raus MUSSTE, bin ich zu meinen nun Ex gegangen. Wo sollte ich auch hin?
Hätte ich noch einen Hundegefährten wäre ich mit diesem gelaufen , gelaufen , gelaufen.
So blieb nur das.
Es war furchtbar.
Nach kurzer Zeit wurde natürlich unsere kaputte Beziehung wieder präsent.
Es gab nur kurz einen Zusammenhalt wegen der Trauer .
Am liebsten wäre ich mit den Hunden meines EX alleine gewesen , ich glaube sie hätten mich mehr getröstet als dieses kalte Beisammensein.
Ich bin dort sitzengeblieben , sitzen geblieben und habe wie ein Wasserfall darüber gesprochen dass ich nun nicht mehr sicher bin , ob meine Entscheidung die richtige war.
Ich habe , ich bin ganz ehrlich, zum erstenmal nicht gewartet bis mein Tier wirklich nicht mehr konnte - sondern habe versucht vor dem ganz großen Leiden die Grenze zu ziehen.
Ja der Tierarzt hat mich unterstützt, nichts , gar nichts wäre mehr besser geworden , nur noch viel schlimmer und die Nacht war schon sehr schlimm für ihn.
Aber es bleibt trotzdem dieser Geschmack von Schuld und Zweifel und Angst.
Egal was ich tue es ist falsch.
Ich wollte nicht allein nachhause und alleine alles vorbereiten für morgen.
Ich wollte nicht in die Wohnung kommen und in diese totale Stille.
Ich will nicht seine Hundesachen zusammenpacken und überlegen was ich vielleicht spenden könnte.
Ich will nicht das Futter wegstellen.
Ich habe jetzt über 1 Jahr Tabletten geviertelt , in Wurst verpackt , bin um 3 Uhr morgens raus zum Pipi machen , habe tausende Internetseiten über diverse Krankheiten durchforstet.
Habe mich beeilt nachhause zu kommen und mich gefreut und mir Sorgen gemacht.
Was mache ich jetzt ?
Was fange ich mit meiner Zeit an?
Ich habe mein ganzes Leben und meinen Alltag um die Hunde herum gebaut, nun zum Schluss um einen sehr sehr alten Hund , der so wunderbar war.
Ich will es nicht anders und wollte es auch nie anders.
Ich weiß nicht was ich hier soll. Ich komme mir fremd in der eigenen Wohnung vor.
Ich habe mich auch entschlossen keine Minute zu warten und mir bald, ganz bald einen neuen Hund zu holen.
Ich kann nicht ohne sein. Kann das jemand verstehen ?
Ist das seltsam oder ehrenrührig? Ist das so wie ein Verrat?
Das ist im Moment das Einzige was mich irgendwie zusammen hält.
Heute 17:18 •
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