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Hallo ihr Lieben,

Ich möchte mir im folgenden Beitrag einfach einmal alles von der Seele schreiben was mich in letzter Zeit sehr beschäftigt hat. Zunächst werde ich aber einen kleinen Einblick in mein bisheriges Leben in Bezug auf meine generalisierte Angsstörung geben.
Vor etwa drei Jahren erlebte ich erstmal Panikattacken, welche plötzlich in der Schule auftraten.
Natürlich war ich mit den Symptomen, welche zu einer Panikattacke gehören völlig überfordert und konnte das alles überhaupt nicht einordnen. Die folgenden Wochen waren die Hölle, da sich meine gesamte Wahrnehmung veränderte und ich alles als „unecht“ empfand. Schließlich beschloss ich nach etwa drei Wochen, die mich extrem viel Kraft gekostet hatten, zu einem Gespräch in die Psychatrie zu gehen, da mir bewusst geworden war, dass meine Symptome wohl eher eine psychische als physische Ursache haben mussten. Die Diagnose lautete generalisierte Angsstörung und somit wurde ich glücklichweise an eine wundervolle Therapeutin vermittelt, zu welcher ich immernoch regelmäßig gehe. Man muss allerdings dazusagen, dass ich schon seit Kindertagen mir sehr schnell über alles mögliche Gedanken machte, mich in Dinge reinsteigerte und mir ständig Sorgen machte. Mit 8 Jahren dachte ich beispielsweise das erste mal ich sei HIV positiv, da ich eine Nadel auf der Straße fand und diese aufgehoben hatte. Seitdem ich mich in der Therapie befinde habe ich auch vieles dazugelernt und mich weiterentwickelt. Ich befinde mich in meinem 20. Lebensjahr. Mit der Zeit habe ich meine Angststörung auch sehr gut unter Kontrolle bekommen und sie beinträchtigte mich eigentlich kaum noch in meinem Alltag. Sicherlich bin und werde ich wohl immer eine Person sein, die schneller in Angst und Panik gerät als andere, aber ich denke, dass das zu unseren kleinen „Macke“ einfach dazugehört und man lernen kann damit umzugehen.
Leider geht es mir zurzeit aber gar nicht gut. Ich war immer jemand der viel unterwegs gewesen ist und am Wochenende regelmäßig mit meinen Freunden „feiern“ ging. Vom „Partyleben“ am Wochenende habe ich mich innerhalb der letzten 1,5 Jahren eigentlich komplett distanziert, da ich merkte, dass mir Alk. in größeren Mengen extrem auf meine Psyche schlägt und ich die anschließend an den nächsten Tagen völlig am Boden zerstört und traurig, enttäuscht etc. bin. Ich muss dazu sagen, dass ich nie jemand gewesen bin, der übermäßig viel trinkt, aber eine Zeit lang war ich schon mal des öfteren am Wochenende etwas benebelt vom Alk.. Glücklichweise besaß und besitze ich so viel Selbstbeherrschung, dass es nie zu peinlichen oder unangenehmen Situationen kam, welche man am nächsten Tag bereut hätte müssen. Ich war fester Bestandteil eines großen Freundeskreises, allerdings wurde ich mit zunehmendem Alter sehr kritisch und distanzierte mich daher von einem Großteil meiner damaligen Freunde. Ich bin gerade dabei mein Abitur zu machen und fühle mich leider überhaupt nicht wohl innerhalb meiner Klasse. Meiner Meinung nach besteht meine Klasse aus einem Haufen oberflächlicher Menschen, die ein völlig verdrehtes Welt- und Selbstbild haben. Manche von Ihnen schleimen sich auch so sehr bei den Lehreren ein, dass ich mich am liebsten übergeben würde. Vorallem sind unsere Lehrer auch noch so verblendet, dass sie sich durch die Schleimerei total geschmeichelt fühlen und diese Schüler dann zu ihren Lieblingen machen. Das löst in mir eine unglaubliche Wut und Enttäschung aus. Nicht weil ich selbst gerne der Sonnenschein der Lehrer wäre, sondern weil ich es erschreckend finde wie doof die meisten Menschen einfach sind. Ich rege mich seit einem Jahr viel zu schnell und in einem viel zu hohen Ausmaß über Kleinigkeiten auf. Ich urteile schnell über Menschen, jedoch musste ich die Erfahrung machen, dass mein „erster Eindruck“ sich in dem meisten Fällen auch bestätigte. Ich könnte mich den ganzen Tag über Menschen aufregen, aber das schlimmste daran ist, dass ich das VERDAMMT NOCHMAL nicht möchte. Ich habe nur so oft das Gefühl, dass ich viel mehr wahrnehme als die anderen und das führt dazu, dass ich total enttäsucht und frustriert von den meisten Menschen bin. Desweiteren mache ich mir zurzeit wieder über alles erdenkliche Gedanken und hinterfrage alles. Besonders beschäftigt mich zurzeit die menschliche Existenz beziehungsweise Existenz generell. Das führt dazu, dass ich wieder alles anderes Wahrnehme und ich mich wie in einer Glasglocke fühle. Ich kann auch garnicht aufhören nachzudenken oder mal abzuschalten, denn ich wüsste ja nichtmal wohin ich mit meinen Gedanken flüchten sollte, da ich ja die Existenz und somit auch die Realität hinterfrage. Ich kann mich daher überhaupt nicht enstapnnen oder Sonstwas. Dieses ganze Nachdenken nimmt mir leider auch sehr viel Lebensfreude, sodass ich manchmal Angst habe ich könnte depressiv werden und mir etwas antun. Ich weiß, dass jemand der wirklich depressiv ist wohl garnicht diese Energie besitze wie ich und wahrscheinlich hätte er auch keine Angst davor, dass er sich etwas antun könnte. Aber diese Angst kommt wohl von meiner Angststörung. Ich bin immer jemand sehr humorvolles gewesen, jedoch ist das zurzeit leider nicht mehr so, da ich völlig in Gedanken vertieft bin und garnicht mehr weiß wo mir der Kopf steht. Abends im Bett habe ich regelrecht das Gefühl, dass mein Hirn glühen muss, da ich mir über alles den Kopf zerbreche. Ich denke, dass das hinterfragen von – und die Auseinandersetzung mit Dingen zum „erwachsenwerden“ dazugehört, aber meine Angststörung erschwert mir das ganze ziemlich. Ich wünsche mir einfach mal wieder ein klares Bild über das Leben zu bekommen und wieder entspannen zu können. Ich habe einen wunderbaren besten Freund, eine tolle Familie und befinde mich in einer eher unproblematischen glücklichen Beziehung, habe ein tolles Hobby, aber kann es derzeit einfach alles nicht genießen. Ich möchte mich bei denjenigen bedanken, die bis hier her durchgehalten haben und sich meinen Text durchgelesen haben. Ich wollte mir das wie gesagt einfach mal von der Seele schreiben.

Herzliche Grüße Angsthaste 94

19.07.2014 23:03 • 20.07.2014 x 1 #1


1 Antwort ↓

S
Habe durchgehalten und zuende gelesen ...

Ich würde gerne was dazu schreiben aber... mir fällt nicht wirklich darauf was ein. Vielleicht aber hilft es dir wenn ich sage das es solch menschen immer geben wird die durch solch aktionen leichter durchs leben kommen als uns einer die ihre arbeit auf normalen wege verrichten.

lass nicht zu das solch menschen in deinen gedanken im Mittelpunkt stehen... denk dir dein teil aber reg dich nicht auf ... und wenn du vorm spiegel stehst kannst du dir sagen Ich schaffe das alles aus eigener kraft ohne geschleime etc

Denke mal ist schonmal was, zu wissen das jemand auch deine beiträge liest =)

Bleib stark

20.07.2014 00:27 • #2





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