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J
Huhu ihr Lieben!

Einige von euch haben vielleicht schon mal kurz in mein Vorstellungs-Thema reingeschaut und einen kleinen Einblick in mein Problem bekommen.
Was es genau für eins ist kann ich nicht sagen aber ich versuche mal, es zu beschreiben. Eine genauere Beschreibung meines Problems ist im letzten Absatz. Alles andere ist nur eine Art Verpackung und evt. reicht es auch aus, nur den letzten Absatz zu lesen. Ich leide schon seit vielen Jahren, eigentlich schon fast seit ich denken kann darunter und langsam komme ich damit nicht mehr gut klar, also von vorne und möglichst knapp, da es ja auch noch möglich sein soll, es in nicht allzu langer Zeit zu lesen:

In der Grundschule ging es dann schon langsam los mit meinem Problem: Ich war irgendwie immer anders drauf als die anderen. Um zu ihnen zu passen musste ich Gefühle und Reaktionen auswendig lernen. Ich selbst habe das Gefühl, ein eigentlich sehr dummer Mensch zu sein aber trotz allem wurde ich auf überdurchschnittliche Intelligenz getestet und war nur in Mathe nicht gut genug um auf eine angepasste Schule versetzt zu werden (Mathe ).
So langweilte ich mich also zuerst durch den Unterricht.

Auf dem Gymnasium konnte ich dann nicht lernen, meine Noten wurden schlecht und ich wurde gemobbt, meine Freunde waren in anderen Klassen. Mir ging es zunehmen schlechter, bis ich mich eines Tages nach der Schule fast umgebracht hätte. Ein paar Sekunden bevors zu spät war habe ich einen klaren Kopf bekommen und noch heute bekomme ich Gänsehaut wenn ich daran denke, was ich fast getan hätte und was ich meinem Umfeld damit angetan hätte und das ich auch einige schöne Momente in meinem Leben verpasst hätte.
Nach diesem Vorfall erzählte ich meiner Mutter zum ersten Mal einen Bruchteil davon, wie unzufrieden ich war (Ich erzählte nur von dem Mobbing und dem Stress durch schlechte Noten, nicht, dass ich eher Zuschauerin in meinem Leben war und nicht mit anderen Menschen umgehen konnte und von dem Selbstmord-Versuch schon gar nicht). Meine Mutter ist super. Meine beiden Eltern sind super und sie verstand es. Eins kam zum Anderen und ich wechselte auf die Realschule. Dort lernte ich viele neue Leute kennen. Die Schule war wieder einfach für mich und ich konnte mich auf andere Dinge konzentrieren. Bei ein paar Freunden machte ich jedoch den Fehler und lies manchmal die Maske eines freundlichen und immer liebenswürdigen Mädchens fallen und so wandten diese sich langsam von mir ab. Da kapierte ich ganz schnell, dass fehlende Mitgefühl und eine zu sachliche Sicht auf manche Dinge, für manche wohl eher...gruselig ist. Meine besten Freunde behielt ich. Dort riss ich mich zusammen.
Dieses Problem anders zu sein verfolgte mich die ganze Zeit über. Ich schien weniger für alles zu empfinden als andere. Gute Noten interessierten mich genauso wenig wie schlechte. Meine Freundschaften sind und waren bis heute eher Zweck-Gemeinschaften um dazu zu gehören und nicht in meiner eigenen Welt zu versinken. Ich empfand wenig für andere Menschen aus meinem Umfeld (Bis auf meine Eltern, sie bedeuten mir alles), sie waren mir völlig egal und ich fragte mich immer, wieso die Welt überhaupt so lief wie sie halt nun mal läuft.
In meiner Freizeit ritt ich gerne, hatte aber kein eigenes Pferd und hing dadurch die meiste Zeit vorm Computer. Privat traf ich mich mit Freunden eher selten. Es war für mich immer eine Zeitverschwendung.

Naja, meine Klassenlehrerin riet mir dann, mein Abi zu versuchen, obwohl ich erst nur das Fachabi machen wollte. Da mir das natürlich alles völlig egal war, ging ich ihrem Rat nach. Blöder Plan.

(In der Zwischenzeit hatte ich mein eigenes Pferd bekommen, was mein ein und alles ist und mir immer wieder aus jeder Krise raushilft. Das klingt vielleicht bescheuert aber mein Pferd nimmt alles so wies ist und kann damit leben. Das mag ich und ich erzähle meinem Pferd deswegen auch gern Dinge. Von ihr kommen keine komischen Reaktionen. Ich habe sie ungeritten und jung bekommen. Sie hatte Angst vor fremden Menschen und deswegen hängt sie jetzt auch ziemlich an mir. Sie ist halt einfach mein kleiner Engel.)

Ich ging also auf die Oberstufe was eine ziemlich dumme Idee war.
Ein Jahr vor dem Abi rastete ich praktisch aus und warf alles hin. Ich war zu der Zeit verdammt nah an einer Art Burn Out. Ich war plötzlich höchst aggressiv und hasste alles, gleichzeitig hatte ich das Gefühl, jeden Moment einfach umzufallen, alles zusammen brechen zu lassen und endlich meine Ruhe zu haben, vor der ganzen Welt.
Meinen Führerschein machte ich kurz vorher. Vor ein paar Tagen bekam ich dann mein erstes Auto. Ich liebe Auto fahren. Genauso sehr wie reiten. Ich fühle mich da unglaublich befreit von allem und irgendwie auch von mir selbst.

Aktuell bin ich in meinem FSJ während ich mich um Ausbildungsplätze bewerbe. Im Hintergrund habe ich natürlich eine leichte Zukunftsangst, weil reiten und Autos leider teuer sind und ich nicht ohne einen guten Job dastehen will. Diese beiden Hobbys bedeuten mir alles und wenn ich sie mir nicht leisten könnte, wäre das Leben für mich einfach nicht mehr lebenswert.
Ich werde allerdings langsam wieder fertig und müde und habe mich jetzt schon eine Woche Krank schreiben lassen obwohl ich nur einen leichten Schnupfen habe. Am Morgen ist es für mich schon wieder ein Kampf, meine Muskeln zu bewegen um auf zu stehen. Ich bin eigentlich früh Aufsteherin aber die Arbeit geht mir langsam wieder an die Nerven. Ich bin nicht sehr glücklich dort aber ich brauche das FSJ für mein Fachabi. Mein Umfeld weiß nicht, dass ich dort nicht glücklich bin und ich glaube, Woche um Woche geht es jetzt langsam wieder Richtung Ausraster zu. Durch die lange Arbeitszeit, zu der auch noch ein langer Fahrweg gehört, habe ich kaum Zeit für mich.

Zu meinem anders fühlen, was mich die ganze Zeit immer begleitete:
Oft habe ich einfach kaum Gefühle. Ich fühle mich Leer und mir ist alles egal. Ich sitze dann in der Gegend rum und grübele und denke über die Welt nach und wieso die Gesellschaft so ist, wie sie ist. Auf der einen Hand sind mir also andere Menschen auch völlig egal, mehr noch: Sie nerven mich weil sie mich zwingen so zu sein, dass ich zu ihnen passe und auf der anderen Hand bereitet es mir manchmal Stress, zu wissen, dass irgendwo Menschen leiden, die es nicht verdient haben und die alles dafür geben würden, dass zu haben was ich habe. Deswegen mache ich mich auch oft selbst fertig. Ich habe doch gar nicht das Recht zu jammern. Ich soll doch froh sein, dass immer alles irgendwie gut läuft aber ich kann nicht und das ärgert mich. Ist das nicht einfach total verwöhnt?
Seit damals habe ich auch nie wieder versucht mich selbst umzubringen. Zum Glück. Mittlerweile denke ich eher Hey, du stirbt eh irgendwann. Wie jeder andere auch. Zumindest das ist bei jedem gleich, dann kannst du wenigstens versuchen dein Leben weiter zu leben und wenn du irgendwann wirklich mal glücklich und im Reinen mit dir selbst sein solltest, dass hat sich das weiter leben gelohnt.
In dem Momenten wo ich irgendwo Gas geben kann oder über eine Wiese galoppieren kann, dass sind irgendwie die Momente wo ich ehrlich glücklich bin und zufrieden mit meinem Leben. Durch meine Arbeitszeiten ist das aber nicht immer so einfach. Wenn ich jetzt reiten gehe, bin ich meist erst 20 Uhr Zuhause und im dunkeln kann ich auch nicht draußen rumreiten. Selbst wenn hätte ich dann Abends nur noch 2h Zeit für mich. Eine davon wird für menschliche Bedürfnisse verwendet und dann habe nur noch eine um mal durchzuatmen, mich hinzusetzen und meinen Hobbys im Zimmer nach zu gehen und das macht mich nervlich auch absolut fertig.
In der Schule habe ich im letzten Halbjahr verdammt oft geschwänzt, damit ich Zeit für mich hatte. Ich war dann reiten, hab im Internet Dinge über die Welt gelesen und habe mir Serien angeschaut. Morgens gar nichts zu tun zu haben passt mir auch nicht, da ich dann unglaublich viel grübele aber es ist besser, als andersrum. Im Moment ist es leider eher andersrum aber ich kann leider das FSJ nicht abbrechen. Ich brauche es, wie ja schon erwähnt.
Bevor ich es vergesse: Sobald ich etwas mit meinen Freunden unternehme (zum Beispiel sind wir oft auf Conventions unterwegs) bin ich eher wie eine Zuschauerin in meinem Körper, die zuschaut ob alle Gefühle und Reaktionen die ich mir angelernt habe, gerade auch richtig eingesetzt werden. Ich bin manchmal schon gerne mit meinen Freunden dort und schaue mir die Cons an aber ich denke dann eher sachlich und als Zuschauerin Ja, ist ja schön hier und bin nicht wirklich mit dem Herzen dabei und das ist für mich einfach kein leben. Ich kann einfach nichts wirklich genießen.

Früher kam ich damit immer klar. Ich habe mich dann in meinem Kopf irgendwie selbst mit mir unterhalten, wo ich logischerweise ich selbst sein konnte und habe mich durch besonders schwierige Zeiten einfach selbst durchgeredet. In letzter Zeit klappt das aber immer schlechter. Immer öfter möchte ich irgendwohin verschwinden wo es ruhig ist und dort einfach nur durchatmen und ich werde in letzter Zeit auch irgendwie als vergesslicher und ich kann nicht sagen wieso.

Das alles so lang geworden ist tut mir sehr leid. Ich habe nur in meinem ganzen Leben noch mit keinem Menschen drüber geredet und ich habe es jetzt einfach mal raus gelassen. Viele Dinge habe ich meiner Meinung nach nicht unbedingt perfekt beschrieben und ich denke, ich habe in der letzten Beschreibung meines Problems auch irgendwie was vergessen aber wenn es mir einfallen sollte, kann ich es ja nachholen. Falls jemand Fragen hat, egal welche, beantworte ich sie natürlich gerne und ein Danke schon mal an alle, die vielleicht eine Idee haben was mit mir falsch ist oder an alle, die es auch einfach nur zur Kenntnis genommen haben.

Liebe Grüße
Jase

28.09.2015 12:54 • 28.09.2015 #1


8 Antworten ↓


Luna70
Zitat von Jase:
Viele Dinge habe ich meiner Meinung nach nicht unbedingt perfekt beschrieben und ich denke, ich habe in der letzten Beschreibung meines Problems auch irgendwie was vergessen aber wenn es mir einfallen sollte, kann ich es ja nachholen.
Liebe Grüße
Jase


Ich finde, du hast das sehr klar beschrieben, ganz erstaunlich für jemanden in deinem Alter. Dass du angefangen hast, über deine Gefühlswelt zu sprechen, finde ich gut und richtig. Wenn es dir hier in einem anonymen Forum leichter fällt, ist das doch okay.

Ich glaube, du hast nirgends etwas dazu geschrieben, deshalb frage ich nach. Magst du es, wenn dich deine Eltern oder deine Freundinnen dich umarmen? Oder vermeidest du Berührungen eher?

28.09.2015 15:45 • #2


A


Ich möchte etwas ändern - Ich bin immer unglücklich

x 3


M
Und weg war er. XD

28.09.2015 15:46 • #3


X
Warum macht man sich die Mühe, einen so lange Text zu schreiben, wenn man dann doch geht.....

28.09.2015 15:51 • x 1 #4


M
Frag ihn mal. Ich weiß es nicht. ich denke, der Text wurde von einem anderen Forum hier hinein kopiert. Alles andere wäre dumm.

28.09.2015 15:53 • #5


Luna70
Oh je, hoffentlich war meine Frage nicht zu indiskret.

28.09.2015 19:11 • #6


M
Er hatte sich vor deiner Antwort bereits abgemeldet.

28.09.2015 19:12 • #7


X
Zitat von Luna70:
Oh je, hoffentlich war meine Frage nicht zu indiskret.

Das glaube ich nicht Er hätte sie im schlimmsten Falle auch einfach ignorieren können.

28.09.2015 19:13 • #8


Luna70
Zitat von MathiasT:
Er hatte sich vor deiner Antwort bereits abgemeldet.


Okay. Danke für die Info, hatte ich übersehen oder es hat sich überschnitten.

28.09.2015 19:45 • x 1 #9





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